AT397942B

AT397942B - Vorrichtung zum ausgleich der durchbiegung von pressenrahmen

Info

Publication number: AT397942B
Application number: AT235990A
Authority: AT
Original assignee: Reisner & Wolff Eng
Priority date: 1990-11-21
Filing date: 1990-11-21
Publication date: 1994-08-25
Also published as: ATA235990A

Description

AT 397 942 B

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ausgleich der Durchbiegung von Pressenrahmen in Form einer Biegungsausgleicheinrichtung zwischen dem Pressenrahmen und einer auf dem Pressenrahmen vorgesehenen Werkstückaufnahme.

Da der bei einer Presse beispielsweise über einen hydraulischen Preßstempel auf das Werkstück ausgeübte Preßdruck über das Werkstück und die Werkstückaufnahme vom Pressenrahmen aufgenommen werden muß, bringen hohe Preßkräfte große Biegebelastungen für den die Werkstückaufnahme abstützenden Schenkel des Pressenrahmens mit sich. Um dadurch bedingte Durchbiegungen dieses Rahmenschenkels und der Werkstückaufnahme zu vermeiden, werden entsprechend ausgesteifte, schwere Pressenrahmen eingesetzt, mit deren Hilfe die Durchbiegungen jedoch nur begrenzt, nicht aber vermieden werden können, was insbesondere dann von Bedeutung ist, wenn eine Biegebeanspruchung des Werkstückes ausgeschlossen werden soll, wie dies beispielsweise beim Aufbringen von Prüflasten für die Prüfung der Druckfestigkeit von Bauteilen der, Fall ist.

Zum Ausgleich der Durchbiegungen des Pressenrahmens ist es bekannt, eine Biegungsausgleicheinrichtung in Form eines Hydraulikpolsters zwischen der Werkstückaufnahme und dem Pressenrahmen vorzusehen. Diese Hydraulikpolster, die aus Drucköl (DE-OS 2 002 665) oder einem flüssigen Metall (DE-PS 2 724 056) gebildet werden, haben jedoch den konstruktiven Nachteil, daß eine aufwendige Dichtung vorgesehen werden muß. Dazu kommt, daß bei einer kolbenartigen Abstützung der Werkstückaufnahme eine genaue Führung vorzusehen ist, die jede Neigung der Werkstückaufnahme ausschließt. Wird der Hydraulikpolster mit einem Membranabschluß versehen, so ergeben sich wiederum hohe Belastungen der Membranteile und deren Verbindungen mit der Werkstückaufnahme bzw. dem Pressenrahmen, so daß in beiden Fällen keine hohen Druckbelastungen möglich sind, wie sie bei Prüflasten gefordert werden.

Schließlich ist es insbesondere im Brücken- und im Hochbau bekannt (DE-PS 2 225 978), zur Lastabtragung Topflager einzusetzen, die aus einem Gehäusetopf mit einem gegenüber dem Gehäusetopf kolbenartig verstellbaren Deckel bestehen, der sich auf einem im Gehäusetopf angeordneten Druckkissen aus einem gummielastischen Kunststoffkörper abstützt, was die Dichtungsprobleme auch bei hohen Belastungen in den Hintergrund treten läßt. Ein Ausgleich von Durchbiegungen der tragenden Konstruktion soll dabei jedoch nicht erreicht werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Ausgleich der Durchbiegung von Pressenrahmen der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, daß hohe Preßdrücke möglich sind, ohne eine Durchbiegung der Werkstückaufnahme befürchten zu müssen.

Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Biegungsausgleicheinrichtung aus einem Topflager mit einem Druckkissen aus einem gummielastischen Kunststoffkörper besteht.

Da eine allfällige Durchbiegung des die Werkstückaufnahme tragenden Schenkels des Pressenrahmens durch das auf dem Rahmenschenkel abgestützte Topflager ausgeglichen wird, bleibt die Durchbiegung des die Werkstückaufnahme tragenden Rahmenschenkels ohne Einfluß auf die Werkstückabstützung. Das Druckkissen, beispielsweise ein Elastomer, das als inkompressibel angesehen werden muß, bedingt eine gleichmäßige Druckverteilung über den dem Werkstück zugekehrten Teil des Topflagers, der somit keiner Biegebeanspruchung ausgesetzt wird. In diesem Zusammenhang ist außerdem zu bedenken, daß aufgrund des möglichen Führungsspieles zwischen dem Gehäusetopf und dem kolbenartig verstellbaren Deckel eines solchen Topflagers ein Kippen des Deckels gegenüber dem Gehäusetopf ohne weiteres möglich ist, ohne die Dichtheit des Topflagers zu gefährden. Es können daher sonst nicht zulässige Durchbiegungen des Pressenrahmens in Kauf genommen werden, was eine einfache, wenig aufwendige Rahmenkonstruktion für die Presse erlaubt, selbst für sehr hohe Preßdrücke. Die biegemomentfreie Abstützung des durch den Preßdruck belasteten Werkstückes erfolgt ja unabhängig von der Durchbiegung des Pressenrahmens über das Druckkissen des Topflagers.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Ausgleich der Durchbiegung eines Pressenrahmens in einer schematisierten, zum Teil geschnittenen Vorderansicht und Fig. 2 diese Vorrichtung in einer der Fig. 1 entsprechenden Darstellung, jedoch unter einer Belastung mit einem hohen Preßdruck.

Dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein geschlossener Rahmen 1 einer Presse zu entnehmen, der einen am oberen Rahmenschenkel 2 abgestützten, hydraulischen Preßstempel 3 und eine am unteren Rahmenschenkel 4 abgestützte Werkstückaufnahme 5 für ein Werkstück 6 aufweist. Diese Werkstückaufnahme 5 wird durch ein Topflager 7 gebildet das aus einem Gehäusetopf 8, einem im Gehäusetopf 8 kolbenartig verstellbaren Deckel 9 und einem Druckkissen 10 besteht, das den Druckraum zwischen dem Gehäusetopf 8 und dem Deckel 9 ausfüllt und aus einem gummielastischen Kunststoffkörper gebildet wird. Wegen dieses Druckkissens aus einem gummielastischen Kunststoffkörper ergeben sich hinsichtlich der Abdichtung zwischen dem Deckel 9 und dem Gehäusetopf 8 unkritische Verhältnisse, die einen vergleichsweise großen Führungsspalt erlauben, so daß der Deckel 9 gegenüber dem Gehäusetopf eine Kippbewe- 2

Claims

AT 397 942 B gung ausführen kann, ohne Zwangskräfte befürchten zu müssen. Außerdem spielen allfällige elastische Verformungen des Topfgehäuses keine Rolle. Wird das Werkstück 6 entsprechend der Fig.
2 über den Preßstempel 3 einer hohen Druckbelastung ausgesetzt, so müssen die auftretenden großen Druckkräfte über den Pressenrahmen 1 aufgenommen werden, dessen Rahmenschenkel 2 und 4 zufolge dieser Druckbelastung eine Durchbiegung erfahren. Diese Durchbiegung beeinflußt jedoch die reine Druckbelastung des Werkstückes 6 nicht, wenn ein durchbiegungsfreier Preßstempel 3 vorausgesetzt wird, weil der die Werkstückaufnahme 5 bildende Topflagerteil - gemäß dem Ausführungsbeispiel der Deckel 9 - auf dem Druckkissen 10 eine biegemomentfreie Abstützung unabhängig von einer allfälligen Verformung des anderen am Rahmenschenkel 4 abgestützten Lagerteiles erfährt. Die Werkstückaufnahme 5, die vom Druckkissen 10 selbsteinstellend gehalten wird, stellt somit die geforderte biegemomentfreie Werkstückbelastung unabhängig von auftretenden Rahmenverformungen sicher. Patentansprüche 1. Vorrichtung zum Ausgleich der Durchbiegung von Pressenrahmen in Form einer Biegungsausgleicheinrichtung zwischen dem Pressenrahmen und einer auf dem Pressenrahmen vorgesehenen Werkstük-kaufnahme, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegungsausgleicheinrichtung aus einem Topflager (7) mit einem Druckkissen (10) aus einem gummielastischen Kunststoffkörper besteht. Hiezu 1 Blatt Zeichnungen 3