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Verfahren und Vorrichtung zur Entwicklung von Gasen.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Entwicklung von
Gasen und ist insbesondere mit Vorteil bei dem Verfahren und der Vorrichtung nach Patent
Nr. 20297 bezw. Nr. 20298 anzuwenden. Bei diesem Apparat wird die ausgeatmete Luft durch die Einwirkung von Alkalisuperoxyden oder höheren Superoxyden im Allgemeinen regeneriert, indem sich in ihr enthaltener Wasserdampf und Kohlensäure mit den Superoxyden in Hydroxyde bezw. Karbonate und Sauerstoff umsetzen, so dass die ausgeatmete Luft wieder atembar wird.
Ausserdem ist nach dem Stammpatent eine Vorrichtung vorgesehen, welche die zur anfänglichen
Füllung des Atmungssackes erforderliche Menge Sauerstoff dadurch erzeugt, dass Wasser auf
Alkalisuperoxyd wirken gelassen wird.
Die vorliegende Erfindung besteht darin, dass man dem zur Regenerierung der ausgeatmeten
Luft dienenden Alkalisuperoxyd einen Wasser, Kohlensäure oder beide abgebenden Stoff zusetzt, der bei gewöhnlicher Temperatur mit dem Superoxyd nicht in Reaktion tritt, wohl aber wenn er auf eine höhere Temperatur gebracht wird, und ferner darin, dass man zur Erzeugung des zur anfänglichen Füllung des Atmungssackes dienenden Sauerstoffs gleichfalls ein Gemisch von Super- oxyd und den bezeichneten Stoffen benützt, das in einer besonderen mit dem Atmungssack ver- bundenen Büchse untergebracht und mit einer Einrichtung versehen ist, welche die rasche Er- wärmung des Gemisches bis zur Reaktionstemperatur mindestens an einer Stelle gestattet.
Beispiele der oberwähnten Zusatzstoffe sind natürlicher Gips, der 2 Moleküle Krystallwasser enthält. doppelt kohlensaures Natron, Natronkalk oder Borsäure. Diese Stoffe reagieren mit Alkalisuperoxyden bei gewöhnlicher Temperatur gar nicht, erwärmt man aber das Gemisch an einer Stelle auf mehr als 800, so tritt die Reaktion ein, die je nach Umständen mehr oder minder lebhaft ver- läuft, indem der zugesetzte Stoff (z. B. Gips oder Natriumbikarbonat) Wasser bezw. Wasser und Kohlensäure abgibt, die das Superoxyd zerlegen. Dem zur Regenerierung der ausgeatmeten Luft dienenden Superoxyd werden nur verhältnismässig geringe Mengen der bezeichneten Stoffe zugesetzt. um die Regelung der Sauerstofferzeugung durch die Atmungstätigkeit selbst nicht erheblich zu beeinträchtigen.
Sobald durch die Regeneration die Temperatur des Superoxyds auf mehr als 800 gestiegen ist, tritt letzteres mit den bezeichneten Stoffen in Reaktion, was eine nicht nachteilige und in vielen Fällen sogar erwünschte mässige Steigerung der Sauerstofferzeugung zur Folge hat. Dabei wird noch der Vorteil erzielt, dass das gesamte im Gemisch vorhandene Superoxyd nutzbar gemacht wird, während sonst ein nicht unerheblicher Teil des Superoxydes unzersetzt bleibt, und ferner der weitere Vorteil, dass die Temperatur des Superoxydes weniger hoch steigt als ohne Zusatz der bezeichneten Stoffe. Zur Erzeugung des zur anfänglichen Füllung des Atmungssackes dienenden Sauerstoffs
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räumen im Gemisch zu verhüten.
Das vorliegende Verfahren ist aber auch mit Vorteil bei der Entwicklung von Acetylen aus Kalzium-Karbid oder der Entwicklung von Wasserstoff aus Kalziumhydrid und in anderen ähnlichen Fällen zu verwenden. Vermischt man nämlich diese Kalziumverbindungen oder ähnliche Verbindungen mit Stoffen, welche Kohlensäure oder Wasser oder beide abgeben, mit den genannten Verbindungen aber nicht bei gewöhnlicher Temperatur, sondern erst bei einer höheren Temperatur in Reak treten, so kann man eine gleichmässige ruhige Entwicklung der Gase erzielen, ohne Wasser zusetzen zu müssen, wenn man nur das Gemisch an einer Stelle bis auf die Reaktiontemperatur (etwa 800 C) erwärmt, oder man kann bei einem geringeren Zusatz solcher Stoffe und Verwendung von Wasser eine gleichmässigere Gasentwicklung und eine vollkommener Ausnützung der Verbindungen erzielen.
Als solche zuzusetzende Stoffe können auch in diesen Fällen Gipa, Natriumbikarbonat und Borsäure Verwendung finden.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Entwicklung von Gasen aus Verbindungen, welche durch Einwirkung von Wasser, Kohlensäure oder beiden unter Abgabe von Gasen zersetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass diese Verbindungen mit Stoffen vermischt werden, welche Wasser, Kohlensäure oder beide abgeben können, aber mit dem Superoxyd nicht bei gewöhnlicher, sondern erst bei höherer (etwa 800 C Übersteigender)'remperatur in Reaktion treten, um Sauerstoff zu entwickeln, wobei die Menge der Stoffe so gross sein kann, dass die von ihnen abgegebene Menge Wasser oder Kohlensäure oder beider für sich ausreicht, um die Zersetzung der Verbindungen herbeizuführen, oder auch geringer sein kann,
um im ersteren Falle das Gas ohne Verwendung von Wasser entwickeln zu können und im letzteren Falle die Gasentwicklung bei Verwendung von Wasser zu vergleichmässigen und eine bessere Ausnützung der Verbindungen zu'sichern.