AT396658B - Verfahren zur herstellung von gussstücken aus gusseisen mit kugel- bzw. vermiculargraphit in einer vertikal oder horizontal geteilten giessform - Google Patents
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Description
AT396658B
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gußstücken aus Gußeisen mit Kugel· bzw. Vermiculargraphit in einer vertikal oder horizontal geteilten Gießform, wobei die Behandlung einer Schmelze über Vorlegierungen auf der Basis von Magnesium bzw. seltenen Erden erfolgt
Es ist bekannt, bei der Herstellung von Gußstücken die Behandlung der Gußeisenschmelze in der Gießform vorzunehmen. Das bekannteste Verfahren in diesem Zusammenhang ist der sogenannte Inmould-Prozeß, bei dem in der Gießform eine geschlossene Kammer ausgeformt wird, die das Behandlungsmittel enthält Die einströmende Gußeisenschmelze wird auf ihrem Weg in die Form kontinuierlich behandelt
Nachteilig bei diesem Verfahren ist einerseits die kontinuierliche Behandlung der in die Form einströmenden Schmelze. Dabei kann sich eine unterschiedliche Modifizierung des Graphits ergeben, was sich beispielsweise in einer Gußtraube mit mehreren Modellen zu Gußstücken mit unterschiedlicher Qualität fuhren kann.
Weiterhin von Nachteil bei diesem Verfahren ist die Ausformung der zusätzlichen geschlossenen Kammer, die schließlich nicht mit Guß belegt werden kann, und daher unwirtschaftlich ist
Ein anderes Verfahren, bei dem die Schmelze mittels einer Blechsonde gestaut wird, hat den Nachteil, daß die Blechsonde unkontrolliert durchschmilzt, bevor die Vergleichmäßigung der Analyse eintritt
Aus der DE-AS 25 18 367 ist es bekannt, zur Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit Behandlungskammem in der Gießform vorzusehen.
Die Behandlung der Schmelze mit einem Zusatzstoff erfolgt jedoch im Durchlauf, sodaß weder eine intensive Reaktion bzw. Durchmischung der Schmelze mit dem Zusatzstoff noch eine Reproduzierbarkeit der Qualität der abgegossenen Gußstücke gewährleistet ist Ähnliche Überlegungen gelten auch für EP-A1-00 78 611. In dieser ist in der Form zwar eine Kammer für die Aufnahme der Schmelze vorgesehen sowie zusätzliche Behandlungskammem angeordnet. Dennoch handelt es sich hier auch um ein Durchlaufverfahren, weil die Schmelze nicht solange in der Kammer gestaut wird, bis eine Vergleichmäßigung der Schmelze mit dem Behandlungsmittel erreicht ist, sondern die Schmelze fließt laufend durch den Einguß in den Formhohlraum in dem Masse wie die Platte steigt Dabei ist zu beachten, daß die Abdeckplatte infolge des Auftriebes bei gefüllter Kammer die Öffnung bzw. den Duichgangskanal im Formhohlraum nicht mehr verschließt Somit ist nicht auszuschließen, daß Schmelze mindestens teilweise unbehandelt in den Formraum gelangen kann. Die Schmelze wird in den Kammern auch nicht für kurze Zeit gestaut, weil wegen der Auftriebwirkung auf die Abdeckplatte die Kammern vom Formhohlraum nicht getrennt sein können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile zu beseitigen und ein Verfahren vorzuschlagen, das wirtschaftlich und treffsicher eine gleichförmige Behandlung der abzugießenden Gußstücke gewährleistet und damit zu. reproduzierbaren Qualitätskenndaten führt
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Schmelze mit dosierten Mengen der Vorlegierung in einer offenen Behandlungskammer in Kontakt gebracht wird und vor ihrem Einleiten in einen Formhohlraum so lange gestaut wird, bis die jeweilige Reaktionszeit abgelaufen ist, die Reaktionsprodukte abgeschieden sind und eine Vergleichmäßigung der Schmelze eingetreten ist
Weitere vorteilhafte Ausführungen sehen vor, daß sie eine offene, auf die Gießform absetzbare oder in der Gießform ausgeformte Behandlungskammer mit einem offenen Oberlauf aufweist wobei in der offenen Behandlungskammer eine Ausnehmung mit einem darüber verlaufenden Trennelement und ein verschließbarer Gießtrichter angeordnet sind, daß als Trennelement ein Croningkem eingesetzt ist und daß die Höhe des Trennelementes mindestens der Tiefe des offenen Oberlaufes entspricht
Anhand der beigelegten Figuren wird das erfindungsgemäße Verfahren und die dazu notwendige Gießform näher erläutert
Es zeigen Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Gießform und Hg. 2 eine Draufsicht auf den Oberlauf der Gießform gemäß Fig. 1.
Die Fig. 1 stellt eine Gießform dar, in deren oberen Hälfte ein Oberlauf (1) eingefräst ist Eine Ausnehmung (2) , die als Behandlungskammer dient ist im Oberlauf (1) ausgeformt Diese Ausnehmung (2) verläuft quer zur Längsachse des Oberlaufes (1) und ist dort durchgehend von einem Rand zum anderen des Oberlaufes (1) angeordnet Weiter ist im Oberlauf (1) ein Gießtrichter (7) vorgesehen, der den Zugang zum Formhohlraum (8) bildet Mit Hilfe eines Stopfens (6) kann dieser Zugang verschlossen oder geöffnet werden. Ein Tiennelement (3) , vorzugsweise in Form eines Croningkemes ist üb» der Ausnehmung (2) angeordnet und zwar derart daß dieses Trennelement (3) den Oberlauf (1) in zwei Bereiche (4) und (5) unterteilt Dieses Trennelement (3) ist etwa so ausgebildet daß seine Höhe etwa der Vertiefung des Oberlaufes (1) entspricht In der Breite entspricht das Trennelement (3) ganz der Breite der Ausnehmung (2). Somit dient das Trennelement (3) als Strömungswiderstand für die Schmelze, die in den Oberlauf (1) eingegossen wird, derart daß die Schmelze durch die als Behandlungskammer dienende Ausnehmung fließen muß.
Statt den Oberlauf (1) als Behandlungsbereich zu benützen, ist es möglich, eine Behandlungskamm» auf die Gießform aufzusetzen. Dies wäre insbesondere bei senkrecht geteilten Gießformen von Vorteil.
Der Verfahrensablauf ist wie folgt: D» Stopfen (6) wird in den Gießtrichter (7) eingedrückt Danach wird das flüssige Eisen im Bereich (4) in den Oberlauf (1) eingeleert je nach Bedarf Gußeisen mit Kugelgraphit oder mit Vermiculargraphit. Die -2-
Claims (4)
- AT396658B eingeleerte Schmelze wird so dosiert, daß die Menge für den vorgesehenen Abguß ausreicht. Ist die gesamte vorgesehene Menge in den Oberlauf (1) eingeleert, dann sind beide Bereiche (4) und (5) mit Eisenschmelze gefüllt. Durch die im Oberlauf (1) während des Eingießvorganges auftretenden Strömungsverhältnisse sowie durch das kurzzeitige Halten bzw. Stauen der Schmelze erfolgt eine Vergleichmäßigung der Analyse und der Reaktionsvorgang ist zu Ende. Der Stopfen (6) wird gezogen und das behandelte Eisen kann durch den Gießtrichter (7) und das Laufsystem in die Form einfließen. Durch die dosierte Abgabe sowohl des Behandlungsmittels als der Schmelze kann bei diesem Verfahren die Qualität der Gußstücke gesteuert werden. Es können durch das Stauen Schlackenpartikel ausseigem, was zu ein» weiteren Qualitätsverbesserung führt. Es ist auch möglich, das beschriebene Verfahren für Stapelformen zu verwenden und gleichzeitig mehrere Gußstücke mit gleichbleibender Qualität abzugießen. Wirtschaftlich ist das Verfahren auch deshalb, weil ein besseres Ausbringen und eine bessere Formflächenbelegung erzielbar ist. Die Vorlegierung kann für jeden Abguß einzeln gewählt werden. Als Vorlegierung kommen alle bekannten Vorlegierungen in Frage, so z. B. FeSiMg. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung von Gußstücken aus Gußeisen mit Kugel- bzw. Vermiculargraphit in einer vertikal oder horizontal geteilten Gießform, wobei die Behandlung ein» Schmelze über Vorlegierungen auf der Basis von Magnesium bzw. seltenen Erden erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze mit dosierten Mengen der Vorlegierung in einer offenen Behandlungskamm» in Kontakt gebracht und vor ihrem Einleiten in einen Formhohlraum so lange gestaut wird, bis die jeweilige Reaktionszeit abgelaufen ist, die Reaktionsprodukte abgeschieden sind und eine V»gleichmäßigung der Schmelze eingetreten ist
- 2. Gießform zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine offene, auf die Gießform aufsetzbare oder in der Gießform ausgeformte Behandlungskamm» mit einem offen» Oberlauf (1) auf weist, wobei in der offenen Behandlungskammer eine Ausnehmung (2) mit einem darüber verlaufenden Trennelement (3) und ein verschließbarer Gießtricht» (7) angeordnet sind.
- 3. Gießform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Trennelement (3) ein Croningkem eingesetzt ist.
- 4. Gießform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Trennelementes (3) mindestens der Tiefe des offenen Oberlaufes (1) entspricht. Hiezu 1 Blatt Zeichnung -3-
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