AT 393 942 B
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schuh mit einer Sohle, einem insbesondere aus einem Oberleder bestehenden, porösen Oberteil, einem vom Oberteil unter Bildung einer wärmeisolierenden Zwischenluftschicht umschlossenen Futter und mit einer wasserundurchlässigen, aber dampfdurchlässigen Folie zwischen dem Futter und dem Oberteil.
Bei Schuhen mit einem Oberteil aus Leder oder einem anderen porösen Werkstoff, beispielweise einem Gewebe, verhindert der poröse Werkstoff eine vollständige Wasserdichtheit. Um trotzdem den Fuß vor durch den Oberteil eindringender Nässe zu bewahren, wird der Schuh mit einem Futter versehen, das an seiner dem Schuhoberteil zugekehrten Außenfläche mit einer wasserundurchlässigen Folie laminiert ist, wobei bevorzugt Folien eingesetzt werden, die trotz der geforderten Wasserdichtheit eine Abgabe von Körperfeuchtigkeit aufgrund ihrer Dampfdurchlässigkeit »möglichen, wie dies beispielsweise bei porenlosen hydrophilen Polyesterfolien der Fall ist. Nachteilig bei diesen bekannten Schuhen mit einem wasserdichten Futter ist allerdings, daß sich im Zwischenraum zwischen dem Oberteil des Schuhs und dem Futter Feuchtigkeit ansammeln kann, die durch den porösen Werkstoff des Oberteiles eingedrungen ist, so daß die sonst wärmeisolierende Luftschicht zwischen dem Futter und dem Oberteil ihre Wirkung verliert.
Um die beim Tragen innerhalb des Schuhs entstehende Feuchtigkeit nach außen abführen zu können, ist es außerdem bekannt (US-PS 4 430 811), einen dreilagigen Schaft mit einer Außenlage, einer aus geschäumten Urethan gebildeten Zwischenlage und einer Innenlage vorzusehen, wobei die innere dieser drei miteinander verbundenen Lagen wiederum zweischichtig aufgebaut ist und eine innere Schicht mit einer hohen Feuchtigkeitsleitfähigkeit bei geringer Speicherfähigkeit und eine äußere Schicht mit einer hohen Feuchtigkeitspeicherfahigkeit bei geringer Leitfähigkeit aufweist, um die in der äußeren Schicht der inneren Lage gespeicherte Feuchtigkeit bei ihrem Verdampfen unmittelbar über die anliegende Urethanschicht nach außen abgeben zu können. Nachteilig bei diesem bekannten Schuh ist einerseits der vergleichsweise aufwendige Aufbau und anderseits der Umstand, daß durch das notwendige Anliegen der Innenlage des Schaftes an der unter üblichen Bedingungen gasdurchlässigen, aber wasserundurchlässigen Urethanschicht keine wärmeisolierende Zwischenluftschicht vorgesehen werden kann. Außerdem kann wegen des angestrebten Dampfdurchganges auch im Sohlenbereich Feuchtigkeit zwischen der Urethanschicht und der Sohle in das Schuhinnere gelangen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und einen Schuh der eingangs geschilderten Art mit einfachen Mitteln so zu verbessern, daß die Wirkung eines wasserdichten Oberteiles »zielt wird, ohne auf die Vorteile eines porösen Werkstoffes und einer wärmeisolierenden Zwischenluftschicht zwischen dem Futter und dem Oberteil verzichten zu müssen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Innenseite des Oberteiles mit der Folie laminiert ist und daß die Folie wasserdicht an die Sohle anschließt.
Durch das Laminieren des Schuhoberteiles an der dem Futter zugekehrten Inn»iseite mit einer wasserdichten, aber dampfdurchlässigen Folie wird in einfacher Weise das Eindringen von Feuchtigkeit in den Zwischenraum zwischen dem Schuhoberteil und dem Futter verhindert, weil die Feuchtigkeit eben nur bis zur Folie an der Innenseite des Oberteiles Vordringen kann. Der Fuß bleibt folglich von einer wärmeisoli»enden Luftschicht zwischen dem Futter und dem Oberteil umgeben, wobei die Körp»feuchtigkeit wegen der Dampfdurchlässigkeit der Folie nach außen unter der Voraussetzung abgegeben w»den kann, daß die Außentemperatur niedrig» als die Schuhinnentemperatur ist, was im allgemeinen ja zutrifft Unter der Annahme ein» Wasserdampfsättigung der Luft zu beiden Seiten der Folie wird die Differenz des Wasserdampfpartialdruckes beidseits d» Folie und damit der Wasserdampfdurchgang bei einem gegebenen Wasserdampfdurchgangswiderstand allein vom Temperaturgefälle zwischen dem Schuhinneren und dem Schuhäußeren bestimmt Selbstverständlich darf keine Feuchtigkeit zwischen der Folie und der dann zwangsläufig wasserdichten Sohle zum Futter durchdringen, was bei einem wasserdichten Anschluß d» Folie an die Sohle des Schuhs sichergestellt ist Die Schuhherstellung wird dadurch nicht erschwert weil das Ob»leder bzw. d» jeweils vorgesehene Oberteil vor der V»bindung mit d» Sohle mit der Folie laminiert werd»i kann. Es ist lediglich für eine weitgehend flächige V»bindung zwischen d»n Oberteil und d» Folie zu sorgen, was bei der Verwendung geeigneter Kleber einfach und dau»haft durchgeführt werden kann.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Schuh in einem schematischen Längsschnitt und Fig. 2 diesen Schuh im Querschnitt
Der dargestellte Schuh besteht im wesentlichen aus einer wasserundurchlässigen Sohle (1) und einem Oberteil (2), der im Falle des Ausführungsbeispiels aus Leder besteht aber auch aus einem anderen porösen Werkstoff hergestellt werden kann. In diesem Oberteil (2) ist ein an sich beliebiges Futt» (3) eingesetzt, das mit einer Brandsohle (4) verbunden ist. Diese Brandsohle (4) trägt eine Decksohle (5), wobei zwischen der Brandsohle (4) und der Decksohle (5) eine zusätzliche Isolierfolie (6) angeordnet sein kann.
Zum Unterschied zu h»kömmlichen Schuhen dieser Art ist der Schuhoberteil (2) auf seiner dem Futter (3) zugekehrten Innenseite mit einer wasserundurchlässigen, aber dampfdurchlässigen Folie (7), z. B. aus einem porenlosen, hydrophilen Polyester, laminiert so daß von außen Feuchtigkeit nur bis zur Innenseite des Oberled»s Vordringen kann, wo sie durch die Folie (7) am weiteren Eindring»i gehindert wird.
Damit vom Led» des Oberteiles (2) aufgenommene Feuchtigkeit nicht im V»bindungsbereich des Oberteiles (2) mit der Sohle (1) in das Schuhinnere durchtreten kann, ragt die Folie (7) mit ihrem Anschlußrand (8) über den Rand (9) des Ob»leders vor und ist mit dem Anschlußrand (8) wasserdicht an der Sohle (1) festgeklebt. -2-