AT393433B - Verfahren zur verbuendelung von zum verzehr bestimmten lebenden pflanzen - Google Patents
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- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
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Description
AT 393 433 B
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbündelung von zum Verzehr bestimmten lebender Pflanzen, insbesondere Heil- und Küchenkräutern, sowie eine Anzuchttasse zur Verwendung bei diesem Verfahren.
Die heutige Küche verlangt dem Spezialitätentrend zufolge, weitestgehend nur Frischware, und auch der Trend des Gastes oder Konsumenten ist eindeutig in Richtung qualitativ erstklassiger, hocharomatischer und gesunder Kräuter vorgegeben.
Frische Kräuter als Gefriergut sind zwar in den Supermärkten erhältlich, werden aber von den Konsumenten nicht als Frischware eingestuft.
In praktisch ganz Europa ist es üblich, frische Küchenkräuter in Bündel zu 10 bis 20 g am Markt anzubieten. Großabnehmer beziehen eher kg-Schnittware, ebenso wie die verarbeitende Industrie, die dann wiederum Kräuter tiefgefroren oder getrocknet anbietet.
Werden wie üblich die Kräuter zur Ernte abgeschnitten, baut sich der Vitamingehalt nach dem Trennen von Sproß und Wurzel meistens schon innerhalb von 24 Stunden bis auf wenige Prozent ab, womit außer der bloßen Optik eigentlich nichts mehr vom ursprünglichen Wert des Küchenkrautes übrigbleibt.
Die Arbeit, die Kräuter zu bündeln, macht die ohnehin durch die Schnittemte beeinträchtigte Qualität auch nicht besser. Im Gegenteil, es werden die Halme und Stengel der Kräuter durch die Gummiringe gequetscht, sie verrutschen ständig, wodurch sowohl die Optik als auch der Wert der Pflanzen stark leidet.
Die Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Verfahren zu finden, welches eine Verbündelung mehrerer Pflanzen, insbesondere Kräuter, unter Vermeidung der oben angeführten Nachteile bei lebenden Pflanzen erlaubt.
Eine weitere Aufgabe war es, eine Anzuchttasse zu entwerfen, welche in dem Verfahren Verwendung finden soll.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest zwei Einzelpflanzen in einem zumindest teilweise mit Nährlösung, allenfalls etwas Substrat, gefüllten Behälter gezogen werden, wobei einige Wurzel-triebe während des Wachstums in eine, den Wurzelbereich selbst, vorzugsweise auch den unteren Sproßbereich, umwachsende Form gelenkt werden.
Die Anzuchttasse ist in bekannter Weise, siehe beispielsweise die FR-PS 1 252 090, mit einem oder mehreren Wurzelraumtrichtem ausgestattet, welche oben offen und nach unten hin konisch verlaufend sind und von deren im wesentlichen waagerechten und ebenen Boden eine mindestens 5 mm hohe kegel- oder pyramidenförmige Ausstülpung nach oben ragt, wobei sich eine Öffnung für Zu- bzw. Ablauf von Nährlösung im oberen Teil, vorzugsweise am höchsten Punkt, der Ausstülpung befindet, und ist gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß im unteren Bereich der Innenwandung des Trichters ein oder mehrere ringförmige Vorsprünge vorgesehen sind.
Die Pflanzenbündel, insbesondere für Kräuter, werden durch Formung der Wurzeln erreicht, sodaß die Wurzeln selbst den Zusammenhang des Bündels ergeben und keine zusätzlichen Hiflsmittel, wie Gummiringe, Schnüre etc. nötig sind. Weiters ist auch kein zusätzlicher Arbeitsaufwand zur Herstellung der Bündel erforderlich, da diese von selbst während des Wachstums der Pflanzen gebildet werden. Die Vorsprünge mindern ein Wachstum der Wurzeln in Richtung auf den Trichterboden zu und tragen damit zu einer Verbesserung der Verbündelung und auch zum Heben der Pflanze im Trichter bei.
Weil sie als lebende Pflanzen zum Händler oder einem anderen Abnehmer gelangen, behalten die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Pflanzenbündel bis zum endgültigen Gebrauch ihre Frische und ihren Gehalt an Aromastoffen und Vitaminen. Dies gilt im besonderen, wenn sie bis vor Gebrauch mit den Wurzeln in Wasser eingetaucht auf bewahrt werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden in der nachfolgenden Beschreibung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Stück einer herkömmlichen Anzuchttasse, Fig. la einen Schnitt durch einen bepflanzten Trichter und Fig. 2 die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Wurzelraumtrichter.
Mit (1) ist in den Figuren ein oben offener Wurzelraumtrichter bezeichnet, der je nach Größe und Bedarf mit anderen gleichartigen Trichtern zu einer Anzuchttasse zusammengefaßt sein kann. Die Form der oberen Trichteröffnung (2) und der Wurzelraumtrichter (1) selbst ist im Prinzip beliebig, jedoch wird aus fertigungstechnischen Gründen hauptsächlich die rechteckige, vorzugsweise quadratische oder kreisrunde Form gewählt In letzterem Fall wird, wie in Fig. 1 angedeutet, dabei vorteilhafterweise eine von Reihe zu Reihe versetzte Anordnung gewählt, da damit mehr Pflanzentrichter (1) pro Fläche der Tasse untergebracht werden können.
Die durchschnittliche Größe der Trichteröffnung (2) beträgt für Küchenkräuter etwa 3 cm im Durchmesser und die durchschnittliche Tiefe der Wurzelraumtrichter (1) ist ungefähr 4,5 cm, wobei der Wurzelraumtrichter (1) nach unten hin konisch zuläuft, sodaß der Durchmesser der Bodenfläche (3) nur mehr etwa 1 cm beträgt
In der Mitte der Bodenfläche (3) ragt eine Pyramiden- bzw. kegelförmige Ausstülpung (4) nach oben, in Richtung der Trichteröffnung (2). Die Höhe davon liegt bei mindestens 0,5 cm, vorzugsweise noch etwas darüber. Die Bodenfläche (3) ist somit auf einen Kreisring bzw. ein Rechteck oder Quadrat mit einer Aussparung im 2üentrum beschränkt. Im oberen Teil der Ausstülpung (4), vorzugsweise an deren höchstem Punkt ist eine Öffnung (5) vorgesehen. Diese erlaubt einer Flüssigkeit wie etwa Wasser, Nährlösung etc. in den Wurzelraumtrichter (1) von unten her einzudringen und sorgt weiters dafür, daß danach überschüssige Flüssigkeit wieder abfließen kann. Anderseits bleibt im ringförmigen unteren Bereich des Wurzelraumtrichters (1) genug Flüssigkeit zurück, je nach Höhe der Öffnung (5), um die heranwachsenden Pflanzen zu versorgen. -2-
Claims (3)
- AT 393 433 B Das erfindungsgemäße Verfahren soll nun in Verbindung mit den beschriebenen Wurzelraumtrichtem (1) der erfindungsgemäßen Anzuchttasse und unter Bezug auf Fig. la ausführlich erläutert werden. Der erste Schritt besteht im Einbringen der Samenkörner in die einzelnen Wurzelraumtrichter (1). Die Samenkörner (7) werden dabei direkt in den ringförmigen unteren Bereich eingelegt oder in ein, den genannten Bereich ausfüllendes Substrat (6), wie beispielsweise Sand, Tonkügelchen etc. eingebracht. Das allenfalls vorgesehene Substrat (6) reicht im wesentlichen von der Bodenfläche (3) bis zur Öffnung (5) in der Ausstülpung (4). Die Anzahl der Samenkörner (7) richtet sich natürlich nach der gewünschten Anzahl von Pflanzen pro Bündel und der Keimrate. Danach wird jeder Wurzelraumtrichter (1) zumindest bis zur Höhe der Öffnung (5) mit Nährlösung (8) gefüllt. Letztere wird entweder von oben, d. h. durch die Trichteröffnung (2) eingegossen, oder -gesprüht, oder durch Einsetzen der Anzuchttasse in eine mit Nährlösung gefüllte Tasse von unten zugeführt Diese Variante ist in Fig. la angedeutet. Sobald das Flüssigkeitsniveau der Nährlösung höher liegt als die Öffnung (5), fließt Nährlösung in die Wurzelraumtrichter (1) ein und verbleibt auch bei allenfalls folgendem Absenken des Flüssigkeitsspiegels, etwa durch Herausheben der Anzuchttasse, bis zur Höhe der Öffnung (5) im Wurzelraumtrichter. Im Laufe des Wachstums der Pflanzen werden die Wurzeln, zumindest einige Wurzeltriebe an den Seiten-wänden des Wurzelraumtrichters (1) von einer im wesentlichen radial nach außen weisenden Wachstumsrichtung abgelenkt Die besagten Wurzeln wachsen entlang der Wände um den Wurzelbereich und oftmals auch um den unteren Sproßbereich herum. Oftmals erfolgt das Wachstum auch ein Stück nach innen hin zur Trichtermitte zu, was die Verbündelung weiter begünstigt. Schließlich bildet sich durch die Ablenkung der Wurzeln ein verknäuelter Wurzelballen, der, wegen des Hebens der Pflanze aufgrund der auch an der Bodenfläche (3) bzw. Substrat (6) abgelenkten Wurzeln, im wesentlichen frei im Wurzelraumtrichter (1) steckt und leicht daraus herausnehmbar ist Bei Lieferung an Großabnehmer und Verkaufsstellen können die Pflanzen in den Anzuchttassen verbleiben, mit diesen während der Lagerung bis zum endgültigen Verbrauch bzw. Verkauf in eine Wassertasse gestellt und dadurch die Pflanzen am Leben erhalten werden. Wie aus den obigen Ausführungen leicht ersehen werden kann, ist für die Wurzelraumtrichter (1) vorzugsweise die kreisrunde, allenfalls auch eine ovale Form zu wählen, bei welcher die Wurzeln entlang des gesamten Umfanges gleichmäßig und stetig abgelenkt werden. Bei rechteckigen Trichtern könnte es dagegen zu Behinderungen in den Bereichen der Ecken kommen, was zu einer nicht so gleichmäßigen und damit weniger effektiven Verbündelung führt Die erfindungsgemäße vorteilhafte Ausgestaltung der Wurzelraumtrichter (1) der Anzuchttasse ist in Fig. 2 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform ist an der Seitenwand des Wurzelraumtrichters (1) zumindest ein ringförmiger Vorsprung (10) vorgesehen. Es können auch mehrere Vorsprünge (10) in verschiedenen Höhen über der Bodenfläche (3) vorhanden sein. Die Abmessungen davon sowie deren gegenseitiger Abstand kann je nach der zu ziehenden Pflanzenart variieren, wobei der unterste Vorsprung vorzugsweise etwa in Höhe der Öffnung (5) liegt. Diese Vorsprünge verhindern ein Wachstum der äußeren Wurzeln in Richtung auf der Bodenfläche (3) zu und lenken diese derart um, daß sie den inneren Wuizelballen bzw. den unteren Sproßbereich ringförmig umwachsen. Dadurch tragen sie zu einer weiteren Verbesserung der Verbündelung bei. Da sich die Wurzel auf diesen Vorsprüngen (10) stützen können, tragen sie auch dazu bei, daß sich die Pflanze im Wurzelraumtrichter (1) heben kann. Vorteilhafterweise ist die nach oben weisende Seite der Vorsprünge rinnenförmig gestaltet. Dies kann durch konkave Ausformung der Oberseite, durch eine ebene aber zur Trichtermitte hin ansteigende Oberseite oder ähnliche Maßnahmen erreicht werden. In den somit gebildeten ringförmigen Rinnen bleibt zusätzliche Nährlösung zurück und begünstigt dadurch das Wachstum der Wurzeltriebe in Längsrichtung der ringförmigen Vorsprünge (10), d. h. in Umfangsrichtung des Wurzelraumtrichters (1). Dies trägt wieder zu einer weiteren Verbesserung des Zusammenhaltes der Wurzelballen bei. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Verbündelung von zum Verzehr bestimmten lebenden Pflanzen, insbesondere Heil- und Küchenkräutern, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest zwei Einzelpflanzen in einem zumindest teilweise mit Nährlösung allenfalls etwas Substrat, gefüllten Behälter gezogen werden, wobei einige Wuizeltriebe während des Wachstums in eine, den Wurzelbereich selbst, vorzugsweise auch den unteren Sproßbereich, umwachsende Form gelenkt werden. -3- AT 393 433 B
- 2. Anzuchttasse zur Verwendung bei dem Verfahren gemäß Anspruch 1, mit einem oder mehreren Wurzelraumtrichtem, welche oben offen und nach unten hin konisch zulaufend sind und von deren im wesentlichen waagerechten und ebenen Boden eine mindestens 5 mm hohe kegel- oder pyramidenförmige Ausstülpung nach oben ragt, wobei sich eine Öffnung für Zu- bzw. Ablauf von Nährlösung im oberen Teil, 5 vorzugsweise am höchsten Punkt, der Ausstülpung befindet, dadurch gekennzeichnet, daß im unteren Bereich der Innenwandung des Wurzelraumtrichters (1) ein oder mehrere ringförmige Vorsprünge (10) vorgesehen sind.
- 3. Anzuchttasse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nach oben weisende Seite der ring-10 förmigen Vorsprünge (10) rinnenförmig gestaltet ist. 15 Hiezu 2 Blatt Zeichnungen i I -4- *v
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ATA13090A ATA13090A (de) | 1991-04-15 |
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GB1586781A (en) * | 1977-12-22 | 1981-03-25 | Howe G | Containers for plants or bulbs |
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1990
- 1990-01-22 AT AT130/90A patent/AT393433B/de not_active IP Right Cessation
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FR1252090A (fr) * | 1959-12-12 | 1961-01-27 | Godet pour la culture des plantes | |
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