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Vorrichtung zur elektrischen Fernübertragung von in Relief form gebrachten graphischen
Darstellungen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Übertragung von erhabenen oder vertieften Zeichnungen, Schriften, Clicbes etc. auf grosse Entfernungen nach Art und durch die Mittel der Telegraphie oder Telephonie und besteht darin, dass man auf der Gebestation die wiederzugebende Fläche (Gliché) in methodischer Weise genau mittels eines Stiftes vollständig überfährt, der auf dem einen Ende eines Hebels sitzt, dessen anderes Ende die Erhabenheiten des Cliches vergrössert und vermittelst Widerstandsänderungen in einem Stromkreis Schwankungen erzeugt, die in der Empfangsstation auf ein Galvanometer einwirken, dessen Spiegel dadurch in Schwingung gerät und das Licht einer Lichtquelle durch eine Schattenskala auf eine empfindliche Schicht wirft,
die sich mit dem Cliché der Gebestation synchron bewegt.
Die Reproduktion kann in gleicher Grösse oder vergrössert oder verkleinert, positiv oder negativ und nach Belieben verstärkt oder schwächer hervorgebracht werden. Die Vorrichtung gestattet auch, auf photochemischem Wege jedes Muster, jede Zeichnung oder Schriften etc. wiederzugeben, vorausgesetzt, dass letztere, in, wenn auch noch so schwachen Relief dargestellt sind.
Die Vorrichtung enthält nicht, wie dies bei ähnlichen Apparaten vorgeschlagen worden ist, irgend ein chemisches Mittel, wie Selen, sondern arbeitet wie ein Telegraphenapparat nur durch mechanische Mittel.
Es wurden bereits für Vorrichtungen ähnlicher Art vorgeschlagen, ebene Reliefs zu verwenden ; dies hatte jedoch den Nachteil, dass der das Relief überstreichende Laufstift oder das Relief eine hin-und hergehende Bewegung ausführen musste, was eine ununterbrochene Bewegung ausschloss und infolgedessen die Geschwindigkeit der Übertragung bedeutend herabsetzte, wozu noch kommt, dass eine hin-und hergehende Bewegung niemals eine gleichförmige sein kann und infolgedessen die Belichtung keine gleichmässige sein kann. Auch die hiebei verwendeten Hebelmechanismen mussten zu Ungenauigkeiten Anlass geben. Zur Änderung der Stärke des das re- produzifrtf Bild hervorzubringen bestimmten Lichtstrahles wurden auch bereits durch Elektromagnete zu verschiebende Schattenskalen angegeben.
Diese Vorrichtungen hatten aber ausser verschiedenen konstruktiven den Nachteil, der geringen Empfindlichkeit, insbesondere, wenn man die Geshwindigkeit der Übertragung soweit erhöhen wollte, wie dies bei der neuen Vorrichtung ohne Schwierigkeit geschehen kann. Vorrichtungen, bei denen zur Fernübertragung Selen ver- wendet werden, können gleichfalls wegen der Trägheit des Selens niemals in gleicher Weise wirken. wie die neue, die eben durch die zweckmässige Zusammenstellung und Vereinigung ihrer Teile ein derartiges Zusammenwirken ermöglich, dass Resultate erzielt werden, wie sie bisher noch nicht erzielt werden konnten.
Die Zeichnung stellt schematisch eine solche Vorrichtung dar, dessen bauliche Ausführung st.'lbstverständlich vielfach geändert werden kann.
A bezeichnet die Gebe-und B die Empfangsstation.
Es ist bekannt, dass eine Bichromat-Gelatine-Emulsion lichtempfindlich und umsoweniger löslich ist, je intensiver dei Belichtung gewesen ist ; durch Entwicklung im warmen Wasser erhält man ein Relief, dessen Erhabenheiten den Lichtintensitäten genau entsprechen. Darauf beruht auch die Photoglyptic und Woodburytypie.
Auf diese Weise ist nun die erhabene Kopie 1 auf dem in der Gebestation befindlichen Zylinder 2 hergestellt, der auf einer fixen Schraube 3 gelagert, ist und bei seiner Drehung infolge- d'-s'n auch eine fortschreitende Bewegung erhält. Die Oberfläche dieses Reliefs wird dann mittels eins Stiftes 4 überfahren, der auf einem um die Achse 6 schwingenden Hebel 5 befestigt ist. Es ist klar, dass hiebei die Schwingungsweiten des Hebelarmes 5 den Erhabenheiten des Reliefs proportional sind.
An dem Ende des Hebelarmes 5 ist ein Laufkontakt 7 befestigt, der sich entlang eines der Kontakte von Widerständen 8 verschieben kann. Hierdurch wird der Widerstand in dem Stromkreise des in der Empfangsstation befindlichen Spiegelgalvanometers 9 und infolgedessen auch die Stromstärke in diesem Kreise entsprechend verändert, so dass der Spiegelgalvanometer mehr oder minder stark abgelenkt wird.
Wirft man auf den Spiegel 10 des Galvanometers ein konvergirendes Lichtbündel, welches von einer beliebigen feststehenden Lichtquelle 11 kommt und eine Linse 12 durchdringt, deren Brennpunkt in den Spiegel 10 fällt, so wird dieser gleich einer Lichtquelle einen (reflektirten) Lichtstrahl aussenden, welcher sich gleichzeitig mit dem Spiegel und in einer Ebene senkrecht zu diesem bewegen wird, und zwar derart, dass die Elongationen den Stromschwankungen
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Auf dem Wege des reflektirten Lichtstrahles ist eine Sammellinse 121 80 angeordnet, dass ihre Achse die Achse des Galvanometerspiegeh3 schneidet und auf ihr senkrecht steht.
Der von dem Punkte x ausgehende Lichtstrahl wird dann unabhängig von der Grösse der Ablenkung des Spiegels die Achse der Linse stets in einem und demselben Punkte x schneiden. In diesem Punkt, also im Brennpunkt der Linse 121 ist die lichtempfindliche Empfangsfläche 13 (z. B. ein photographischer Film), auf einem Zylinder 14 aufgewickelt, angeordnet und dieser Zylinder erhält eine gleiche schnellere oder langsamere, aber stets synchrone Dreh-und fortschreitende Bewegung, wie der Zylinder 2, welcher das Relief 1 in der Gebestation A trägt.
In der Bewegungsebene des vom Spiegel ausgehenden Lichtstrahles vor oder hinter der Linse 121 oder auf dieser selbst ist eine Schattierungsskala 15 angeordnet, deren Fassung von
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Stifte 4 darbieten.
Der von dem Spiegel 10 reflektirte Lichtstrahl wird demnach auf der empfindlichen Fläche 13 in mehr oder weniger kräftiger Weise, und zwar stets proportional den Erhabenheiten des Reliefs 1
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ist und umgekehrt. Ersetzt man überdies die Skala mit normaler Abstufung durch eine solche mit rascherer oder langsamerer Abstufung, so werden die reproduzirten Bilder härter oder weicher.
Die konstruktive Ausgestaltung der Vorrichtung hat nach dem Gesagten keine Schwierigkeit.
Der Zylinder 14 ist von einer Dunkelkammer 16 umgeben, die nur eine einzige Öffnung besitzt, die durch ein Diaphragma 17 verschlossen ist.
Es wurde vorhin erwähnt, dass der Zylinder 14 in der Empfangsstation B eine synchrone drehende und fortschreitende Bewegung haben kann, deren Geschwindigkeit mit der Bewegung des Zylinders 2 an der Gebestation entweder gleich oder im Verhältnis zu jener grösser oder kleiner
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station die gleichen Dimensionen wie die Originalzeichnung oder Photographie haben wird. In den beiden anderen Fällen erhält man jedoch entweder eine vergrösserte oder eine verkleinerte
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! mf irgend einer Unterlage herestellt ist.
Um eine normale Schattenskala 15 zu erhalten, geht man wie folgt vor : Man verschiebt
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LogarithmenderLichtmengen.
Die Verstärkungs- und Abschwächungsskalen werden auf gleiche Weise hergestellt, jedoch in anderen Verhältnissen, so dass sie ins Unendliche variiert werden können.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Vorrichtung zur elektrischen Ferniibertragung von in Reliefform gebrachten graphischen
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