DE574772C - Photographisches Aufnahmeverfahren fuer die Anfertigung von Lichtbildern, insbesondere fuer die photomechanische Herstellung von Druckformen - Google Patents
Photographisches Aufnahmeverfahren fuer die Anfertigung von Lichtbildern, insbesondere fuer die photomechanische Herstellung von DruckformenInfo
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- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C5/00—Photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AA
20. APRIL 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JV£ 574772 KLASSE 57 d GRUPPE
S)r.-3ng. Adolf Schlötzer in Karlsruhe
Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. November 1931 ab
Bei der photographischen Verkleinerung von Originalzeichnungen zur photomechanischen
Herstellung von Druckplatten der verkleinerten Zeichnung macht man häufig die Erfahrung, daß die Strichbreite nicht mehr
genügt, um eine leinwandfreie Druckplatte anfertigen zu können. Ist z. B. die Breite
des Striches im Original b = 0,1 mm und wird dieses auf */4 verkleinert, so wäre die
Strichbreite in der verkleinerten photographischen Aufnahme V = 0,1 : 4 = 0,025 mm.
Striche mit so geringer Breite kommen beim Druck nicht mehr oder nur sehr unvollkommen.
Es sollte die Strichbreite b' nach der Verkleinerung 0,1 bis 0,2 mm sein. Es muß
daher schon bei der Anfertigung des Originals auf die geplante Verkleinerung Rücksicht
genommen werden, oder es muß, wenn dies unstatthaft ist oder wenn es übersehen worden
ist, eine Neuzeichnung oder Nachzeichnung mit geeigneten starken Strichen erfolgen.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren und ein Apparat
zur Herstellung von verkleinerten oder auch vergrößerten oder maßstäblich gleichen Photographien
von Zeichnungen, Drucken oder anderen Originalen, wobei gleichzeitig trotz der maßstäblichen Änderung im photographisehen
Bilde die Strichbreite oder der Durchmesser von kleinen kreisförmigen Flächen (Punkten) auf der erhaltenen Photographie
noch willkürlich verändert werden kann.
Das hierzu angegebene Verfahren beruht darauf, daß entweder dem Original oder der
photographischen Platte, dem photographischen Objektiv oder dem das Bild erzeugenden
Strahlenbündel allseitige, aber begrenzte Verschiebungen während der Aufnahme erteilt
werden,, die auf der photographischen Platte festgehalten werden, und wodurch eine
Verbreiterung aller photographierter Striche und Punkte eintritt.
Die zweckmäßige Durchführung des Erfindungsgedankens
wird dadurch bewerkstelligt, daß zwischen Originalbild und Objektiv oder zwischen Objektiv und photographischer
Platte optische Hilfsmittel eingeschaltet werden, die die gleichmäßige und allseitige
Verschiebung aller Punkte und Striche während der photographischen Aufnahme bewirken.
Wie bekannt, wird in der Reproduktionstechnik von Filmbändern mit Reliefraster als
optisches Hilfsmittel eine Glasplatte mit zwei parallelen Flächen in den Strahlengang zwischen
Original und Kopie eingeschaltet und um eine parallel zu den lichtbrechenden Rillen
des Films verlaufende Achse bewegt, um den Moireeffekt zum Verschwinden zu bringen.
Dort handelt es sich also um eine durch den Abstand der Riffelungen des Films (0,03 mm) bestimmte Verschiebung des Auftreffpunktes
des Lichtstrahles in einer einzigen Richtung, nämlich senkrecht zu den RiI-len
des Films. Im Gegensatz zu dieser An-
wendungsweise des optischen Hilfsmittels steht diejenige für vorliegenden Zweck, wobei
die Ablenkung des Lichtstrahles nicht nur in einer Richtung, sondern in jeder beliebigen
Richtung nach einem beliebigen Gesetze erfolgen kann, aber in allen Fällen zu einem
anderen Zwecke, nämlich nicht zur Beseitigung des Moireeffektes, sondern zur Abbildung
eines Punktes im Original als Fläche ίο in der Kopie.
Als optisches Hilfsmittel erscheint für diesen Zweck besonders geeignet ein Glaskörper
oder ein durch Glaswände abgeschlossener Hohlraum, der mit einer Flüssigkeit gefüllt
wird und während der Aufnahme entsprechend bewegt wird. Die erforderliche Bewegung
muß so sein, daß eine Kippbewegung des Glasköpers bis zu einer bestimmten Grenze
bei allen Richtungen der Kippachse erfolgt. Diese Aufgabe kann verschiedenartig gelöst
werden. Ein besonderer Vorteil wird noch erzielt, wenn während der Rotation des optischen
Hilfsmittels die Kippbewegung durchgeführt wird. Der dabei erzielte Vorteil besteht
darin, daß kleine Unregelmäßigkeiten im Schliff oder in der Struktur des optischen
Hilfsmittels ausgeglichen werden.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand näher dargestellt, und zwar zeigt
Fig. ι einen Querschnitt durch den Apparat,
Fig. 2 eine schematische Skizze der Hauptteile des Apparats,
Fig. 3 den Strahlengang durch eine planparallele Glasplatte,
Fig. 4 eine Abwicklung des Kurvenringes. Der erfundene mechanische Apparat besteht
aus einem um die Kippachse kk kippbaren Glaskörper, der durch die Antriebswelle
w w von einem Motor, Federwerk oder
von Hand durch das Rad rt in Umdrehung um die Achse α α versetzt wird. Von' der
gleichen Antriebswelle ausgehend wird außerdem noch durch das Rad r2 ein Rad r4 in
Rotation versetzt, auf dem ein mit Bajonettverschluß auswechselbarer Kurvenring b befestigt
ist. Durch Vermittlung eines Streifhebels h mit Gegenfeder wird die Kippbewegung
des Glaskörpers während der Rotation' hervorgerufen. Zwischen dem Rad r3, das die
Kippachse des Glaskörpers trägt, und dem Rad r4 besteht ein unrundes (nicht ganzzahliges)
Übersetzungsverhältnis, wodurch bewirkt wird, daß bei vielen Umdrehungen der "Welle w w der maximale Kippungswinkel
in einer außerordentlich großen Anzahl von Lagen der Kippachse erreicht wird.
Als Glaskörper wurde eine planparallele Platte p gewählt, die auswechselbar eingesetzt
werden kann. Der Strahlengang durch eine planparallele Platte ist in Fig. 3 dargestellt.
Bekanntlich -wird ein auffallender Lichtstrahl
parallel um einen Betrag verschoben, der vom Einfallwinkel des Strahles und von der
Dicke der Glasplatte abhängt. Für Strahlen z.B. parallel zur Achsen« ist die Größe der
Parallelverschiebung, also vom Kippungswinkel α und der Glasdicke d, abhängig..
Durch passende Veränderung dieser beiden Größen hat man es für ein Glas mit bekanntem
Brechungsindex an der Hand, eine Verschiebung von gewünschter Größe zu erreichen.
Diese Verschiebungsgröße wird dann noch bei der photogaphischen Aufnahme dem gewählten Maßstabsverhältnis entsprechend
verändert.
Durch Ausgestaltung des Kurvenringes b kann das- Aussehen des auf der photographischen
Platte festgehaltenen und verbreiterten Striches oder Punktes beeinflußt werden.
Schneidefman z. B. den zylindrischen Ring b
durch eine von der senkrechten Ebene zur Drehachse α α etwas geneigte Ebene, so entsteht
eine ebene Schnittellipse, längs der der Streifhebel h rotiert. Dabei treten zwei Normallagen
auf, bei welchen die Ebene der Glasplatte senkrecht zur Drehachse α α ist, und
zwei Extremlagen, bei welchen die Glasplatte den größtmöglichen positiven und negativen
Kippungswinkel aufweist. Es erfolgt dabei die Belichtung eines vom Original ausgewählten
Striches in jeder Normalstellung, also insgesamt zweimal, während bei den Extremstellungen,
denen die Grenzlagen des Striches entsprechen, jeweils nur einmal belichtet wird.
Das Resultat in der Photogräphie wird darin bestehen, daß der erzeugte Strich in der Mitte
dichter als an den beiden Rändern ist. Durch passende Ausgestaltung der Oberfläche des
Kurvenringes kann diese Erscheinung beeinfraßt werden. Man könnte z. B. auch erreichen,
daß der Strich an den Rändern dichter und in der Mitte heller ist. Will man aber
erreichen, daß die erzeugten Striche randscharf und gleichmäßig dicht sind, so müssen
die Strichränder ebensolange Belichtungszeit bekommen wie die Strichmitte. Dazu muß in
den Extremstellungen zweimal so lange belichtet werden wie in der Strichmitte, während
infolge der beiden Normallagen die Strichmitte zwar nur jeweils die einfache Belichtungszeit bekommt, dafür aber zweimal
belichtet wird.
Die Abwicklung der äußersten Begrenzungslinie des Kurvenringes, die zur Herbeiführung
dieser Forderung dient, ist in Fig. 4 gegeben. Man teilt den Kreisumfang des Kurvenringes in sechs gleiche Teile, wovon 2J6
für die erste Extremstellung, 2/e für die
zweite Extremstellung und je 1J6 für die Übergänge
verbraucht werden. Den Normallagen entsprechen dann die Punkte e und f. Die
Überhöhung c und der Radius r des Kurvenringes ergeben den maximalen Kippungs-
winkel nach der Gleichung tang α =
S Hinsichtlich der Ausführung des Originals sind einige Forderungen zu stellen. Die zeichnerische
Ausführung steht in einem gewissen Zusammenhang mit der Drehgeschwindigkeit des Apparats und hauptsächlich mit der zur
ίο Aufnahme verwendeten Plattensorte. Werden
als Aufnahmeplatten die gewöhnlich gebräuchlichen photomechanischen Platten verwendet
und wird kein besonderes photographisches Verfahren benutzt, so muß infolge
der erforderlichen langen Belichtungszeit das Original ein photographisches Negativ oder
eine Weißzeichnung oder ein Weißdruck sein. Dabei ist unter Weißzeichnung oder Weißdruck
eine Ausführung verstanden, bei der weiße Linien auf schwarzem Papier verwendet werden. Man könnte bei einer gewünschten
starken Verkleinerung, z. B. auf 1Z10, von
einer großen Originalzeichnung mit schwarzen Strichen auch in der Weise vorgehen, daß
man zunächst ahne Verwendung des Apparats auf ein Teilverhältnis, z. B. auf 1^, verkleinert
und das erhaltene photographische Negativ auf den Endmaßstab weiter verkleinert, wobei
mit Verwendung des erfundenen Apparats gleichzeitig die Striche wieder auf eine geeignete
Breite gebracht werden. Bei Verkleinerung von bereits vorhandenen und gedruckten
Plänen (Katasterplänen), von denen aber auch ohne Schwierigkeiten ein Weißdruck gemacht werden kann, werden ja in der
Regel Verkleinerungen in verschiedene Maßstäbe verlangt.
Bei der Verwendung des Apparats ergeben sich noch einige Vorteile nebenher. Nehmen
wir z. B. als Originalplan einen Katasterplan vom Maßstab 1 : 1000, der auf den Maßstab
ι : 10 000 verkleinert werden soll. In dem Katasterplan sind die Gebäude durch Schraffierung
hervorgehoben. Schmale Wege und Straßen sind durch parallele Doppellinien angegeben.
In einem Plan vom Maßstab ι : 10 000 hingegen werden die Gebäude nur
durch schwarze Flächen gegeben und verhältnismäßig schmale Straßen und Wege durch
einfache schwarze Linien. Bei Verwendung des angegebenen Apparats verschmelzen die
Schraffen der Gebäude nach der Verkleinerung zu einer schwarzen Fläche und die parallelen
Linien von geringem Abstand zu einem einzigen Strich. Man hat es also an der Hand,
durch entsprechend gewählte Weite der Schraffierung diese später verschmelzen zu
lassen oder nicht.
Claims (3)
1. Photographisches Aufnahmeverfahren für die Anfertigung von Lichtbildern, insbesondere
für die photomechanische Herstellung von Druckformen unter Benutzung von den bilderzeugenden Lichtstrahlen
während der Aufnahme ablenkenden Hilfsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablenkung der Lichtstrahlen
durch Lageänderung des Originals, des Trägers der lichtempfindlichen Schicht,
oder durch ein in den Strahlengang eingeschaltetes optisches Hilfsmittel derart
vorgenommen wird, daß Punkte des Originals in der Reproduktion als Flächen
abgebildet werden, deren Form, Größe und Tönung durch die Lichtstrahl-Ablenkungsweise
bestimmt ist.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit Hilfe
einer im Strahlengang zwischen Aufnahmeobjekt und Bildebene angeordneten planparallelen Glasplatte, dadurch gekennzeichnet,
daß diese um alle senkrecht zur Richtung der Hauptdrehachse (aa) liegenden
Geraden als Achsen um einen Winkel von festgelegtem Höchstbetrag durch eine Antriebsvorrichtung kippbar angeordnet
ist.
3. Kurvenring in Verbindung mit Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß seine Form eine derartige Bewegung des optischen Hilfsmittels
bedingt, daß die von den Lichtstrahlen getroffenen Flächen des Bildträgers gleichmäßig
oder nach einem vorgegebenen Gesetz ungleichmäßig stark belichtet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH95867D DE574772C (de) | 1931-11-03 | 1931-11-04 | Photographisches Aufnahmeverfahren fuer die Anfertigung von Lichtbildern, insbesondere fuer die photomechanische Herstellung von Druckformen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESC095867 | 1931-11-03 | ||
DESCH95867D DE574772C (de) | 1931-11-03 | 1931-11-04 | Photographisches Aufnahmeverfahren fuer die Anfertigung von Lichtbildern, insbesondere fuer die photomechanische Herstellung von Druckformen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE574772C true DE574772C (de) | 1933-04-20 |
Family
ID=25993674
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH95867D Expired DE574772C (de) | 1931-11-03 | 1931-11-04 | Photographisches Aufnahmeverfahren fuer die Anfertigung von Lichtbildern, insbesondere fuer die photomechanische Herstellung von Druckformen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE574772C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2776595A (en) * | 1952-03-03 | 1957-01-08 | Schumacher Ernst | Line-variator |
US3049970A (en) * | 1959-06-29 | 1962-08-21 | Otho L Steinberg | Lens adapter |
-
1931
- 1931-11-04 DE DESCH95867D patent/DE574772C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2776595A (en) * | 1952-03-03 | 1957-01-08 | Schumacher Ernst | Line-variator |
US3049970A (en) * | 1959-06-29 | 1962-08-21 | Otho L Steinberg | Lens adapter |
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