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Die Erfindung betrifft ein Kurbelfallenschloss mit einer durch den Schlossstulp geführten Falle und mindestens einer mit der Falle in Verbindung stehenden und um eine im wesentlichen parallel zur Längsrichtung des Schlossstulp verlaufende Achse verdrehbaren Kurbel.
Kurbelfallenschlösser bewirken ein sanfteres Einrasten von Türen in den Türstock und werden vor allem bei selbstschliessenden Türen verwendet. Die Kurbel ist eine mit der Schlossfalle verbundene, drehbar gelagerte Hebelkonstruktion, welche beim Schliessen der Türe zuerst (d. h. vor der Falle) mit dem Schliessblech in Kontakt tritt und dadurch derart verdreht wird, dass sie die Falle gegen die Wirkung der Fallenfeder zurückschiebt. Es kommt somit zu einer Kraftaufteilung zwischen der Kurbel und der Falle und das Einrasten der Türe in den Türrahmen wird verzögert.
Aufgrund der durch die Zuhilfenahme der Kurbel bewirkten optimalen Kraftaufteilung ist die Falle leichtgängig und es treten im Vergleich zu herkömmlichen Fallenkonstruktionen kaum merkliche Schliessgeräusche auf. Diese Tatsache begründet auch den vorwiegenden Einsatz von Kurbelfallenschlössem bei selbstschliessenden, aber auch anderen Türen in Amtsgebäuden, Schulen, Krankenanstalten usw.
Aus dem Stand der Technik ist bereits eine Vielzahl von Kurbelfallenschlössem bekannt, welche im wesentlichen gleichartig aufgebaut sind. Bei diesen herkömmlichen Kurbelfallenschlössem ist der Kopf der Falle in der Mitte geschlitzt und umschliesst so die im Fallenkopf über eine den Kopf durchdringende Achse drehbar gelagerte Kurbel. Um das Funktionieren dieser Konstruktion zu gewährleisten, ist ein weiterer Drehpunkt an einem anderen Ende der Kurbel erforderlich. Dieser Drehpunkt ist durch eine über Vorsprünge am Schlossstulp angebrachte zweite Achse, die das betreffende Ende der Kurbel durchdringt, verwirklicht.
Die herkömmlichen Schlösser haben somit den Nachteil, dass bei ihrem Einbau in bestehende Türkonstruktionen die Schlosstasche und die Schliessbleche oder Zargen für die Aufnahme der zweiten Achse mit ihren Befestigungsvorrichtungen bzw. für die Aufnahme der Kurbel ausgefräst werden muss, wozu Spezialwerkzeug erforderlich ist. Die in der Mitte des Fallenkopfes für die Aufnahme der Kurbel vorgesehene Ausnehmung schwächt überdies die Gesamtkonstruktion der Falle und erleichtert unerwünschte Manipulationen am Türschloss.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kurbelfallenschloss der eingangs angeführten Art zu schaffen, welches die oben beschriebenen Nachteile herkömmlicher Schlösser vermeidet und auf einfache Weise auch in bereits vorhandene Türkonstruktionen eingebaut werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemässe dadurch gelöst, dass die Kurbel vorzugsweise entweder an der Oberseite oder an der Unterseite des Kopfes der Falle angeordnet ist.
Diese Massnahme hat den vorteilhaften Effekt, dass die Falle nahezu vollständig in bekannter Ausbildung hergestellt werden kann und keine zusätzlichen Ausfräsungsarbeiten an der Schlosstasche bzw. an der die Falle aufnehmenden Öffnung im Türstock oder an den Schliessblechen oder Zargen anfallen. Das erfindungsgemässe Kurbelfallenschloss ist somit auf einfache Weise in bereits bestehende Türkonstruktionen einbaubar.
Nach einem anderen wesentlichen Merkmal der Erfindung sind zumindest zwei Kurbeln vorgesehen, von denen vorzugsweise eine an der Oberseite und die andere an der Unterseite des Kopfes der Falle angeordnet ist.
Auf diese Weise wird eine noch präzisere Funktion der Fallenkonstruktion durch eine bessere Kraftaufteilung über zwei voneinander beabstandete Kurbeln erzielt.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung weist jede Kurbel eine Öffnung auf, über welche ein Stift mit im wesentlichen gleichem Querschnitt durchführbar ist, welcher in eine entsprechende Öffnung im Kopf der Falle einsteckbar ist, sodass die Kurbel drehbar auf dem Kopf der Falle gelagert ist.
Durch diese Massnahme wird die Kurbelfalle äusserst betriebssicher und widersteht jeder ungewünschten Manipulation am Schloss. Bei entsprechender Wahl des Schlossstulps kann die Kurbelfalle auch in bestehende Schlossstrukturen eingebaut werden.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass der Grundkörper jeder Kurbel aus Stahl gebildet und mit einer Schicht aus Kunststoff, vorzugsweise Polyamid, beschichtet ist, welche die Aufschlaggeräusche dämpft und verhindert, dass der aus Stahl gebildete Grundkörper der Kurbel mit den Schliessblechen bzw. den Zargen in Kontakt tritt.
Aus diesem Merkmal ergibt sich der vorteilhafte Effekt, dass eine mit dem erfindungsgemässen Kurbelfallenschloss ausgestattete Tür wesentlich leiser schliesst, als dies bei herkömmlichen Türschliesserkonstruktionen der Fall ist. Die Stahlkurbeln sind äusserst langlebig und durch die Kunststoffbeschichtung werden die Schliessbleche bzw. Zargen geschont und erfreuen sich daher einer längeren Lebensdauer.
Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigeschlossenen Zeichnungen detailliert beschrieben.
In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Gesamtansicht eines erfindungsgemässen Kurbelfallenschlosses, und
Fig. 2 eine Detailansicht der bei einem erfindungsgemässen Kurbelfallenschloss verwendeten
Fallenkonstruktion.
Das in Fig. 1 gezeigte erfindungsgemässe Kurbelfallenschloss (1) besitzt einen Schlossstulp (2), welcher mit rechteckigen Ausnehmungen für den Schlossriegel und eine Falle (3) sowie einer Mehrzahl von kreisrunden Bohrungen für die Befestigung an einem Türblatt ausgestattet ist. Die Falle (3) ist eine auf herkömmliche Weise
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hergestellte Gegenkeilfalle und weist an ihrer Oberseite und an ihrer Unterseite je eine polyamidbeschichtete Kurbel (4) auf. Die Kurbeln (4) sind im Schlossinneren am Fallenkopf befestigt und ragen zusammen mit diesem aus dem Schlossstulp (2) heraus.
Die Form der Oberfläche der Kurbeln (4) entspricht im wesentlichen ebenso wie jene des Fallenkopfes einem rechtwinkeligen Dreieck, dessen aus dem Schlossstulp (2) herausragende Spitze im Gegensatz zur Spitze des Fallenkopfes jener Seite des Türblattes näher liegt, an der kein Türschliesser befestigt ist.
In Fig. 2 sind der Kopf der Falle (3) und die Kurbeln (4) in ihrer Gesamtheit gezeigt, wobei die an der Oberseite des Fallenkopfes angeordnete Kurbel (4) zur besseren Erläuterung der Befestigungsweise von der Falle (3) abgenommen dargestellt ist. Der Fallenkopf besitzt dabei eine Öffnung (7). Zur Befestigung der Kurbel (4) wird ein Stift (6) durch eine in der Kurbel (4) vorgesehene Öffnung (5) geführt und dann in die Öffnung (7) in der Falle (3) eingesteckt. Auf diese Weise sind die Kurbeln (4) drehbar am Fallenkopf gelagert. Bei jeder Kurbel ist jeweils eine der abgerundeten Ecken hakenartig verlängert. Diese Verlängerung hintergreift den Schlossstulp (2) und stützt unter Mitwirkung der Fallenfeder gegen diesen. Die Fallenfeder ist in an sich bekannter Weise ausgeführt und nicht dargestellt.
Beim Öffnen der Türe wird durch die Betätigung der Schnalle die Nuss (nicht gezeigt) verdreht, wodurch die Falle (3) gegen die Fallenfederwirkung nahezu völlig in das Schlossinnere zurückgezogen wird. Mit der Falle (3) werden auch die Kurbeln (4) in das Schlossinnere zurückgezogen und dabei unter Mitwirkung der Seitenkanten des Schlossstulps und der in eine entsprechende Kante im Schlossgehäuse anschlagenden Rückkante ihrer hakenartig ausgebildeten Ecke so verdreht, dass die nach aussen gerichteten Spitzen der Kurbeln (4) ebenso wie die Fallenspitze innerhalb der entsprechenden Ausnehmung im Schlossstulp an dessen linker Seite (in die Richtung zu den Schliessblechen oder Zargen betrachtet) anliegen.
Nach dem Auslassen der Schnalle drückt die Fallenfeder die Falle (3) nach aussen und zieht die Kurbeln (4) mit, bis deren Haken gegen die Innenkante der Ausnehmung im Schlossstulp (2) stossen. Da der Weg der Falle nach aussen noch nicht beendet ist, werden die in den Schlossstulp eingehakten Kurbeln (4) mit ihren Spitzen über den durch den Stift (6) gebildeten Drehpunkt nach rechts ausgedreht.
Nach dem Auslassen der Türe folgt der Schliessvorgang durch den Türschliesser, der die Türe wieder zum Rahmen zurückdrängt. Dabei treten zunächst die ausgedrehten Spitzen der Kurbeln (4) mit dem Schliessblech in Kontakt und werden dadurch in die Türöffnungsrichtung zurückgedrängt. Da die Kurbeln (4) noch immer mit ihrem Haken in die Kante des Schlossstulps eingreifen, wird durch das Zurückdrängen der Kurbeln auch die Falle (3) über den Drehpunkt der Stifte (6) gegen die Wirkung der Fallenfeder in das Schlossinnere zurückgezogen.
Wenn die Kurbeln (4) und die Falle (3) zur Gänze in die Ebene des Schlossstulps eingezogen sind, sodass das Türblatt im wesentlichen im Rahmen liegt. Durch die der Falle gegenüberliegenden durch die Schliessbleche oder Zargen definierten Aufnahmeöffnung entspannt sich die Fallenfeder wieder, indem sie die Falle (3) nach aussen treibt. Die Kurbeln (4) werden dabei wieder mitgezogen und haken im Schlossstulp (2) ein und werden in der bereits oben beschriebenen Weise ausgedreht, bis diese Drehung durch die Wände der Fallenausnehmung im Türrahmen begrenzt wird. Es kommt somit während des Einrastens der Türe zu einer Kraftaufteilung zwischen der Falle (3) und den Kurbeln (4), welche einen festen Halt der Fallenkonstruktion in der entsprechenden Ausnehmung bewirkt und damit auch den Halt der gesamten Türe im Rahmen verbessert.
Das sogenannte "Flattern" der Türe ist auf diese Weise wirkungsvoll vermieden.
Die mit Kunststoff, vorzugsweise Polyamid 11 beschichteten Kurbeln (4) treten somit vor der Metallfalle mit den Schliessblechen am Türstock in Kontakt, wobei es zu keiner bemerkenswerten Geräuschentwicklung kommt. Zur Erzielung dieses Effekts werden im Gegensatz zu herkömmlichen Konstruktionen keine zusätzlichen Gummimuffen oder dgl. benötigt. Nachdem die Fallenkonstruktion äusserst leichtgängig ist, lässt sich die Türe bequem öffnen und für das Schliessen ist nur eine geringe Schliesskrafteinstellung des Türschliessers erforderlich.
Die auf diese Weise verwirklichte Falle (3) ist auch für elektrische Türöffnerschliessbleche mit Mittelkontakt bestens geeignet.
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