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Einstecktürschloß Die Erfindung betrifft ein Einstecktürschloß mit
einer federbelasteten Schloßnuß, der ein Drückerstift zugeordnet ist, einem federbelasteten
Fallenschaft mit aus einer Stulpe herausragenden und um 180 Grad um seine Längsachse
drehbaren Fallenkopf, wobei die Schloßnuß mit einem Nußhebel auf einen dem Fallenschaft
zugeordneten Fallenanschlag einwirkt.
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Es sind Türschlösser bekannt, bei denen nach Auslösung gewisser Elemente
sich der Fallenkopf um 180 Grad um seine Längsachse drehen läßt, so daß derartige
Schlösser für auf verschiedenen Seiten verschließbaren Türen verwendbar sind. Die
bekannten Bauarten haben sich in der Praxis entweder nicht bewährt oder sind in
der Konstruktion aufwendig und daher kostspielig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Einstecktürschloß mit
um 180 Grad verdrehbaren Fallenkopf zu schaffen, das in seinem konstruktiven Aufbau
besonders einfach ist und sich demgemäß wirtschaftlich fertigen läßt. Außerdem soll
das erfindungsgemäße Einstecktürschloß so aufgebaut sein, daß sich der Pallenkopf
bei zusammengebautem schloß mit wenigen Handgriffen erforderlichenfalls um 180 Grad
verdrehen läßt.
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Ausgehend von einem Einstecktürschloß der eingangs beschriebenen
engeren
Gattung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem Fallenschaft
ein um ein begrenztes Maß verschiebbarer und / oder um ein begrenztes Winkelmaß
schwenkbarer Sperr-bzw. Auslösehebel zugeordnet ist, der mit dem Fallenanschlag
zusammenwirkt und der in dereuienStellung den Verschiebeweg des Fallenkopfes mit
Fallenschaft aus der Stulpe heraus auf das für bedie Schließfunktion des Fallenkopfes
erforderliche Maß/grenzt und in einer bei zusammengebautem Schloß - gegebenenfalls
bei abgenommenem Drückerstift - von außen einstellbaren Auslösestellung den Pallenanschlag
frei-gibt, derart, daß der Fallenkopf so weit aus der Stulpe heraustritt, daß erforderlichenfalls
die Drehung des Fallenkopfes um 180 Grad vornehmbar ist, worauf nach Eindrücken
des Fallenkopfes in die Stulpe der Sperr- bzw.
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Auslösehebel in seine Sperrstellung am Fallenanschlag einrastet.
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Das erfindungsgemäße Einstecktürschloß besitzt den Vorteil, daß sich
der Sperr- bzw. Auslösehebel bei zusammengebautem Schloß - gegebenenfalls sogar
bei in einer Tür eingebautem Schloß betätigen läßt, derart, daß der Fallenkopf um
180 Grad um seine Längsachse drehbar ist. Zur Betätigung des Sperr- bzw. Auslösehebels
brauchen keine Spezialwerkzeuge verwendet zu werden.
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Vielmehr genügt irgendein spitzer oder schmaler Gegenstand, beispielsweise
ein einfacher Schraubenzieher, mit dem der Sperr-bzw. Auslösehebel betätigt wird.
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Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Einstecktürschlosses
ist darin zu sehen, daß dieses in seinem Gesamtaufbau nicht von den üblichen Einstecktürschlössern
abweichend konstruiert zu werden, d. h. verändert zu werden braucht. Vielmehr lassen
sich die üblicherweise verwendeten Einstecktürschlösser durch die erfindungsgemäß
vorgeschlagene Anordnung eines sehr einfachen Sperr- bzw. Auslösehebels so umbauen
bzw. einrichten, daß erforderlichenfalls der Fallenkopf in die jeweils gewünschte
Stellung gedreht werden kann.
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Der Sperr- bzw. Auslösehebel kann als billiges Stanzteil oder als
Spritzgußteil ausgebildet sein, so daß sich der Anmeldungsvorschlag insbesondere
auch für die Massenfabrikation eignet.
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Da der Sperr- bzw. Auslösehebel - gegebenenfalls bei abgenommenem
Drückerstift - iiit einem Handgriff in die Auslösestellung verschwenkt werden kann,
so daß der Fallenkopf um 180 Grad drehbar ist, lassen sich erforderlichenfalle Türen
komplett vormontieren, wobei erst an Ort und Stelle entschieden zu werden braucht,
in welche Stellung der Fallenkopf verdreht werden muß.
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Ein Ausbauen des Schlosses aus der Tür ist dann nieht mehr erforderlich;
vielmehr genügt es, wenn beispielsweise lediglich der Drückerstift abgenommen wird,
worauf sich der Sperr- bzw.
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Auslösehebel in die Entriegelungsstellung bewegen läßt.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kennzeichnet sich diese
dadurch, daß sich der Sperr- bzw. Auslösehebel unter seinem Eigengewicht und / oder
durch Federkraft in die Sperrstellung zurückbewegt. Nach Betätigung des Sperr- und
Auslösehebels und nach Verdrehung des Fallenkopfes ist es somit nicht erforderlich,
den Sperr- und Auslösehebel in seine neue Lage einzupassen oder einzustellen; vielmehr
geschieht die Rückbewegung des Sperr und Auslösehebels gewissermaßen automatisch.
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Einstecktürschlösser weisen oft- einen Fallenschaft mit einem in seiner
Längsrichtung verlaufenden Schlitz auf, in dem ein Fallenführungsbolzen gleitet.
Erfindungsgemäß ist der Sperr- und Auslösehebel mit einer Bohrung auf dem Fallenführungsbolzen
schwenkbar gelagert. Badurch kann der Fallenführungebolzen als Lager für den Sperr-
und Ausiösehebel dienen, so daß kein besonderes Teil hierfür in dem Schloß angebracht
zu werden braucht.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß der Sperr-und
Auslösehebel an seiner dem Nußhebel zugekehrten Unterseite einen nockenförmigen
Vorsprung aufweist, der beim Schwenken des Sperr- und Auslosehebels in die Auslösestellung
gegen den Nußhebel
drückt und diesen vom Fallenkopf wegschwenkt.
Hierdurch ergibt sich eine besonders einfache Ausführungsform nach der Erfindung.
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Vorteilhafterweise ist etwa auf der Mittellinie für die Öffnung des
Drckerstiftes in dem Seitenblech des Schlosses eine vorzugsweise in diese Öffnung
übergehende Aussparung vorgesehen, durch welche ein schenkelförmiger Ansatz des
Sperr- und Auslösehebels verschwenkbar ist. Insbesondere nach Abnehmen des Drückerstiftes
läßt sich dadurch leicht, beispielsweise mittels eines Schraubenziehers oder dergleichen'
der Sperr- und Auslösehebel in die Entriegelungsstellung schwenken.
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In der Regel empfiehlt es sich, daß der Sperr- und Auslösehebel als
dünne Platte ausgebildet ist. Hierdurch läßt sich dieser Hebel als billiges Stanzteil
aus einem geeigneten Blech herstellen.
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Der Sperr- und Auslösehebel kann aus einem metallischen Werkstoff
bestehen. Es ist jedoch auch möglich, daß der Sperr- und Auslösehebel aus einem
geeigneten Kunststoff, z. B. aus einem geeigneten Polyamid oder Polyurethan besteht.
Dadurch läßt sich der Sperr- und Auslösehebel billig im Spritzgießverfahren herstellen.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform nach der Erfindung weist der
Sperr- und Auslösehebel in der Draufsicht etwa die Form eines stilisierten U mit
vorzugsweise abgerundeten Ecken auf, wobei der eine Schenkel mit dem Fallenanschlag
zusammenwirkt, während der andere den von außen erreichbaren schenkelförmigen Ansatz
bildet.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
der Sperr- und Auslösehebel rechtwinklig zur Längsachse des Fallenschaftes und des
Fallenkopfes um ein begrenztes Maß verschieblich.
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In diesem Fall empfiehlt es sich, daß der Sperr- und Auslösehebel
ein Langloch aufweist, in das ein FUhrungs-bolzen eingreift.
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Bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist der Sperr- und Auslösehebei
als plattenförmiges Gleitstück ausgebildet.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß der Sperr-und
Auslösehebel quer zu seiner Verschieberichtung auf etwa diametral gegenUberllegenden
Seiten und in Richtung auf den Fallenschaft jeweils einen Vorsprung aufweist. Bei
dieser Ausführungsform wirkt gegen den der Stulpe zugekehrten Vorsprung.
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eine den Sperr- und Auslösehebel in Richtung auf den Pallenschaft
belastende Feder ein, die mit einem Schenkel den Fallenschaft in Richtung auf die
Stulpe belastet, während der der Stulpe abgekehrte weitere Vorsprung durch eine
Öffnung des Schloßkastens betätigbar ist.
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In der Zeichnung ist die 1Erfindung an Ausführungsbeispielen teils
schematisch - veranschaulicht. Es zeigen: Fig. 1 ein Einsteckturschloß ausschnittsweise
in der Seiten~ ansicht; Fig. 2 einen Blick auf das Innere des aus Fig. 1 ersichtlichen
Einstecktürschlosses, im Ausschnitt; Fig. 3 einen Blick in das Innere entsprechend
Fig. 2 bei einer anderen Stellung der Innenteile; Fig. 4 bis 10 Einzelteile des
in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Einstecktürschlösses; Fig.11 eine weitere AusfUhrungaform
eines Einstecktürschlösses ausschnittsweise in der Rückansicht; Fig.12 eine Seitenansicht
zu Fig. 11, teils im Schnitt;
Fig. 13 das aus den Fig. 11 und 12
ersichtliche Einstecktürschloß bei einer anderen Stellung der Innenteile; Fig. 14
bis 19 Einzelteile des aus den Fig. 11 bis 13 ersichtlichen Binstecktürschlosses.
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Bei den aus der Zeichnung ersichtlichen Ausführungsformen ist der
Fallenkopf aus Kunststoff, beispielsweise einem geeigneten Polyamid, hergestellt.
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Die aus der Zeichnung ersichtlichen Einstecktürschlösser setzen sich
im wesentlichen aus dem aus Blech bestehenden Schloßkasten 1, der Stulpe 2, der
Falle mit Fallenkopf 3 und Fallenschaft 4, der Fallenfeder 5, der Schloßnuß 6, dem
Verbindungsteil 7 und der Nußfeder 8 zusammen.-Die Schloßnuß 6 hat ein Vierkantloch
9 zur Aufnahme des nicht dargestellten Drückerstiftes. Ferner weist die Schloßnuß
8 einen Nußhebel 10 auf, der die Verbindung zum Fallenschaft 4 herstellt.
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Bei-dem aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlichen Binstecktürschloß geschieht
die Führung des Fallenschaftes 4 durch einen darin befindlichen Schlitz 11, der
auf einem Fallenführungsbolzen 12 gleitet. Das Innere des Fallenschaftes 4 ist bei
der insbeSondere aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlichen Ausführungsform zu dem Fallenanschlag
13 umgebogen, während dieser Fallenanschlag 13 bei der insbesondere aus den Fig.
11 bis 13 ersichtlichen Ausführungsform durch eine Schulter des zylindrischen Fallenschaftes
4 gebildet ist. Wie insbesondere die Fig. 14 und 15 erkennen lassen, ist diese Schulter
durch eine nutförmige Vertiefung 13a von dem eigentlichen Fallenschaft 14 getrennt.
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Bei der insbesondere aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlichen Ausführungsform
ist auf dem Pallenführungsbolzen12 ein Sperr- bzw.
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Auslösehebel 14 um ein. begrenztes Winkelmaß schwenkbar gelagert.
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Die Ausbildung des Sperr- bzw. Auslösehebels 14 ist im einzelnen ausDden
Fig. 7 und 8 ersichtlich. Dieser Sperr- bzw. Aust lösehebel weist an seiner dem
Nußhebel 10 zugekehrten Unterseite einen insbesondere aus Fig. 8 ersichtlichen nockenförmigen
Vorsprung 14 a auf, der beim Schwenken-des Sperr- bzw. Auslösehebels 14 in die Auslösestellung
gegen den Nußhebel 10 drückt.
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Der Sperr- bzw. Auslösehebel besitzt - wie insbesondere aus Fig. 7
ersichtlich ist - in der Draufsicht die Form eines stilisierten U. Wie diese Figur
erkennen läßt, weist der Sperr-und Auslösehebel 14 einen Schenkel 14 b auf, der
mit dem Fallenanschlag 13 zusammenwirkt, während ein anderer schenkelförmiger Ansatz
14 c durch eine in dem Seitenblech des Schloßkastens 1 befindliche Öffnung 15 von
außen aus, d. h. bei zusammengebautem Schloß, betätigbar ist.
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Die Fig. 3 zeigt das Einstecktürschloß in funktionsfähigem Zustand,
in dem es normalerweise in einer Tür auch eingebaut und schließfertig ist. In dieser
Stellung der Teile liegt der Schenkel 14 b am Fallenanschlag 13 an und verhindert,
daß der Fallenkopf 3 über das aus Fig. 3 ersichtliche Maß aus der Stulpe 2 heraustritt.
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Wird der Schenkel 14 c in der aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlichen Stellung
nach oben (inder Zeichnungsebene gesehen) geschwenkt, so nehmen die Teile die aus
Fig. 2 ersichtiihe -Stellung ein.
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Hierbei drückt die Fallenfeder 5 gegen einen Ansatz 3 a des Fallenkopfes
3 und schiebt diesen aus der Stulpe 2 heraus. Der Ansatz 3 a ist nockenförmig mit
einer Schulter versehen ausgebildet, die von einem gabelförmigen Ansatz 4 a des
Fallenschaftes 4 hintergriffen wird, derart, daß der Fallenkopf 3 beim Austreten
aus der Stulpe 2 um das Maß Z in beliebiger Richtung, d. h. in Richtung X bzw. Y
um 180 Grad gedreht und dann wieder in die Stulpe 2 eingedrückt werden kann. Daraufhin
fällt der Sperr- und Auslösehebel 14 wieder in seine aus Pig. 3 ersichtliche Lage
zurück, in der sich der schenkelförmige Ansatz 14 b
hinter den Fallenanschlag
13 liegt, so daß der Fallenkopf 3 nur um das aus Fig. 3 ersichtliche Maß aus der
Stulpe 2 heraustreten kann.
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Bei der aus den Fig. 11 bis 19 ersichtlichen Ausführungsform ist der
Sperr- und Auslösehebel als quer zum Fallenkopf 3 bzw.
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zum Fallenschaft 4, d. h. in Richtung K bzw. V verschiebbares Gleitstück
14 ausgebildet, das ein in Längsrichtung verlaurendes Langloch 15 aufweist, in das
ein Führungsbolzen 16, der mit dem einen Seitenblech des Einstecktürschloses es
verbunden ist, gleitend geführt ist.
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Das Gleitstück 14 besitzt quer zu seiner Verschieberichtung K bzw.
V auf etwa diametral gegenüberliegenden Seiten jeweils einen Vorsprung 17 bzw. 18.
Ein weiterer Vorsprung 19 ragt in Richtung auf den Pallenschaft 4 vor. Der Vorsprung
18 ist durch eine am Schloßkasten angeordnete Ausnehmung 20 ohne Hilfsmittel erreichbar,
so daß sich das Gleitstück 14 gegen die Rückstellkraft der Fallenfeder 5 in Richtung
K verschieben läßt.
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Der Vorsprung 19 liegt in der aus Fig. 13 ersichtlichen Stellung hinter
einem in der Nut 13 a angeordneten gabelförmigen Element 21, so daß der Fallenkopf
3 nicht über die aus Fig. 13 ersichtliche Stellung hinaus aus der Stulpe 2 heraustreten
kann.
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Durch Verschiebuzgdes Gleitstückes 14 in Richtung K gibt der Vorsprung
19 das gabelförmige Element 21 frei, so daß der Fallenschaft 4 zusammen mit dem
Fallenkopf 5 aus der Stulpe 2 um das Maß Z herausgeschoben wird, woraufhin sich
der Fallenkopf 3 zusammen mit dem Fallenschaft 4 in Richtung X bzw. Y, d. h. in
beliebiger Richtung um 180 Grad verdrehen und dann wieder in die Stulpe 2 hineindrücken
läßt. Der Vorsprung 19 wird daraufhin wieder hinter das gabelförmige Element 21
durch die Feder 5 gedrückt, so daß Fallenschaft und Fallenkopf wied-er
in
der erforderlichen Lage gehalten werden.
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Die Fallenfeder 5 ist bei der aus den Fig. 11 bis 19 ersichtlichen
Ausführungsform als Spiral-Schenkelfeder ausgebildet, wobei sich der eine Schenkel
gegen einen rechtwinklig angesetzten Ansatz des Vorsprunges 17 anlegt.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung und in den
nachfolgenden Patentansprüchen offenbarten Merkmale des Anmeldungsgegenstandes können
sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Patentansprüche