<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft einen Webring für Rundwebmaschinen, welcher für mindestens einen Kettfaden eine Führungskerbe oder-rinne aufweist. Durch die neuartige Ausbildung des Webringes können besonders gleichmässige Schlauchgewebe hergestellt werden.
Bei luftdurchlässigen Säcken ist es häufig erwünscht, gegebenenfalls sogar notwendig, dass die Maschenweite, d. h. der Abstand einerseits zwischen benachbarten Schussfäden, anderseits zwischen benachbarten Kettfäden, genau die gewünschte Grösse aufweist. Bei den Schussfäden ist das Einhalten des gegenseitigen Abstandes in Kettrichtung durch die Vorgabe eines festen Verhältnisses zwischen Umlaufgeschwindigkeit der Schützen und Waren-Abzugsgeschwindigkeit kein Problem. Anders aber bei den Kettfäden. Diese laufen in die Maschinenachse enthaltenden, radialen Ebenen dem Webring zu und werden nach Eintragen des Schussfadens (bzw. der Schussfäden bei mehrschützigen Maschinen) in das von den Kettfäden gebildete Fach durch den Webring in die Abziehrichtung umgelenkt.
Schon während des Zulaufens zum Webring, beim Eintragen des Schusses und schliesslich noch im Laufe des Umlenkens der Kettfäden in die Abziehrichtung können sich diese seitlich nicht weiters geführten Fäden zueinander oder voneinander am glatten Webring verschieben, sodass die von Schussfaden und Kettfäden gebildeten Gittermaschen schmäler bzw. breiter werden. Die Verengung dieser Maschen in Schussrichtung ist eher bedeutungslos, das Breiterwerden kann aber bei feinkörnigem Inhalt des Sackes zum unerwünschten Austreten des Füllgutes durch solche verbreiterte Gittermaschen führen.
Durch die CH-PS 545. 873 wurde ein Webring der eingangs erwähnten Art vorgeschlagen, bei welchem zur Vermeidung von Ungleichmässigkeiten im gegenseitigen Abstand der Kettfäden in Schlauchgeweben radiale Kerben vorgesehen werden. Eine solche radiale Anordnung von Kerben ist mit dem Nachteil verbunden, dass die Kettfäden durch die in der Laufrichtung des umlaufenden Schützen gelegenen Kanten der Kerbe hohen Abnützungsbeanspruchungen ausgesetzt werden, da die Schützen die Tendenz haben, die Kettfäden in der Umlaufrichtung abzulenken.
Ziel der Erfindung ist es, auch diesen Nachteil zu vermeiden. Dies wird dadurch erreicht, dass die Kerben oder Rinnen gegenüber der radialen Richtung unter einem spitzen Winkel geneigt sind.
Für den Fall, dass in den Webring ein Innenring eingesetzt wird, ist es von Vorteil, wenn die Kerben zumindest an der inneren Mantelfläche des Webringes eine axial verlaufende Fortsetzung aufweisen. Dadurch wird erreicht, dass die Kettfäden auch an der Innenseite des Webringes geführt wurden, wodurch das Webgebilde nicht verändert werden kann.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung haben die Fortsetzungen der Kerben einen achsparallel verlaufenden Boden. Durch diese Massnahme wird sichergestellt, dass die von den Kettfäden und Schussfäden eingeschlossenen Räume alle gleich definiert sind.
Weiters ist es von Vorteil, wenn die Fortsetzungen der Kerben im konischen Abschnitt des Webringes enden.
Dies hat den Vorteil, dass die Kettfäden im Extremfall in den Kerben nicht hängen bleiben können.
Zur Unterstützung eines leichten Austretens der Kettfäden aus den Kerben wird schliesslich nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgeschlagen, dass die Kerben oder Rinnen nur über einen Teil der Radialerstreckung der Stirnfläche des Webringes verlaufen und einen zur Stirnfläche geneigten Kerbengrund aufweisen.
Weitere Merkmale des Erfindungsgegenstandes werden in der folgenden Beschreibung an Hand der Zeichnungen erläutert. Hiebei zeigt Fig. 1 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemässen Webringes im Schnitt, Fig. 2 ist eine Ansicht von unten (abgebrochen), Fig. 3 ist ein Teilschnitt durch eine andere Ausführungsmöglichkeit und die Fig. 4 und 5 sind Schnitte durch weiter abgeänderte Ausbildungen des Webringes.
In Fig. 1 ist mit (1) der Webring einer nicht weiter dargestellten Rundwebmaschine bezeichnet. Die Kettfäden (2) sind der Einfachheit halber in Offenfachstellung gezeichnet, (3) ist (vereinfacht) der Webschützen, welcher den Schussfaden (4) in das Fach (5) einträgt.
Wie der Fig. 1 zu entnehmen ist, hat der Webring (1) in jener Fläche (6), über welche die zulaufenden Kettfäden (2) gleiten, für mindestens einen Kettfaden (2) eine eigene Führungskerbe, Rinne oder Nut (7). Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausbildungsbeispiel des Webringes (1) verlaufen die Kerben (7) unter einem spitzen Winkel Alpha geneigt zur Radialrichtung (Radius (R)). Ein solcher Verlauf der Kerben (7) kann bei Verwendung empfindlicher, etwa zur Faser- oder Abriebbildung neigender Schussfäden von Vorteil sein, weil dann der Winkel Beta zwischen einzutragendem Schussfaden (4) und Richtung der Kerbe (7) (gleich der Richtung des jeweils zulaufenden Kettfadens (2)) einem rechten Winkel nahekommt und damit eine scheuernde oder scherende Wirkung der Ränder der Kerben auf den Schussfaden weitestgehend vermieden werden kann.
Bei entgegengesetztem Verlauf der Kerben (7) in bezug auf die Umlaufrichtung (Pfeil (P)) des Schützens (in Fig. 2 angedeutet, Pfeil (P')) ergibt sich ein wesentlich kleinerer Wert für den Winkel Beta Getzt Beta') ; dies kann bei der Herstellung besonders dichter Gewebe (Schläuche) von Vorteil sein.
Die Kerben haben vorzugsweise über ihre ganze Länge gleichbleibende Breite und Tiefe und beginnen bzw. endigen verlaufend in der äusseren (9) bzw. in der inneren Mantelfläche (10) des Ringes (1). Die Kettfäden (2) sind daher bis zur Schusseintragung zwangsläufig geführt und haben in der fertigen Ware - im Schlauch (8) (Schussfäden nicht eingezeichnet) - immer genauen, gleichbleibenden gegenseitigen Abstand.
Es ist natürlich denkbar, die Winkelabstände der Nuten nach einer beliebigen Vorschrift verschieden gross zu machen, wenn aus irgendwelchen Gründen eine Art Musterung der Ware durch in verschiedenen Abständen
<Desc/Clms Page number 2>
verlaufende Kettfäden erreicht werden soll.
Die Kerben (7) können unter einem von der Radialen nach links oder rechts abweichenden Winkel angeordnet sein.
Alle Nuten (7) sind gleich tief und haben vorzugsweise halbkreisförmigen Querschnitt.
EMI2.1
weitergeführt sind. Bei diesem Ring ist die innere Mantelfläche (10) in Laufrichtung der Kettfäden (2) zuerst zylindrisch und sodann sich konisch erweiternd (Abschnitt (11)) ausgeführt. Die Kerben (7) bzw. ihre Fortsetzungen (7') endigen verlaufend im konischen Abschnitt (11). Der Boden der Fortsetzungen (7') ist vorzugsweise parallel zur Maschinenachse (M), kann aber zu dieser nach aussen oder nach innen hin geneigt sein.
Einen ähnlichen Querschnitt hat der Webring (1) entsprechend der Fig. 4 ; bei diesem Ring ist die ganze Innenfläche (10') konisch ausgebildet und die Kerben (7) endigen verlaufend am Beginn der konischen Fläche.
Bei diesen zuletzt beschriebenen Ausbildungsarten wird eine besonders genaue Führung der Kettfäden bis in die fertige Ware hinein erzielt.
Es ist auch eine Ausbildung des Webringes (1) möglich, bei welcher die Kerben (7) nur etwa über die Hälfte, zwei Drittel od. ähnl. der Breite der Fläche (6) geführt sind (Fig. 5), sodass die gerundete Aussenkante (12) des Webringes (1) glatt bleibt, was beim Eintragen des Schussfadens von Vorteil sein kann.
Die Kerben (7) haben in diesem Fall naturgemäss einen gegenüber der Fläche (6) geneigten Boden (13).
Natürlich besteht, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, auch die Möglichkeit, die Kerben (7) so auszugestalten, dass durch jede Kerbe oder nur durch einige Kerben auch mehrere Kettfäden (2) geführt werden können.
Weiters besteht die Möglichkeit, die Breite der Kerben (7) oder einzelner Kerben gegen den einen oder anderen Rand des Webringes (1) zu verjüngen oder zu verbreitern.
Schliesslich besteht die Möglichkeit, das Gewebe nicht wie dargestellt, nach oben, sondern nach unten abzuziehen, in welchem Falle die Kerben (7) des Webringes (1) auf der oberen Fläche des Webringes (1) angeordnet sind.
PATENTANSPRÜCHE 1. Webring für Rundwebmaschinen, welcher für mindestens einen Kettfaden eine Führungskerbe oder-rinne aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kerben oder Rinnen (7) gegenüber der radialen Richtung unter einem z. B. spitzen Winkel (Alpha) geneigt sind.
EMI2.2