<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft eine Skibindung gemäss dem Oberbegriff des Anspruches l.
Eine solche Skibindung ist beispielsweise in der DE-PS Nr. 222828 beschrieben. Bei dieser für damalige Verhältnisse fortschrittlichen Bindung wird ein als Schuhbeschlag ausgebildetes querstegartiges Einhakelement in zwei zu beiden Seiten der Skilängsachse an der Oberseite eines
Ski befestigte Schlitzlager eingelegt und durch ebenfalls beidseitig der Skilängsachse angeordnete, verschwenkbar gelagerte Verriegelungselemente gesichert. Die Verriegelungselemente sind bei dieser bekannten Skibindung an den Seitenflächen des Ski befestigt, miteinander durch einen
Bügel verbunden und stehen unter Belastung einer sie in Schliessrichtung beaufschlagenden Feder.
Zum Öffnen der Verriegelungselemente dient ein an der Skioberseite schwenkbar befestigter zweiarmi- ger Hebel. Dabei ist es nachteilig, dass während des Einsteigevorganges zur Überwindung der die Verriegelungselemente in Schliessrichtung beaufschlagenden Feder dauernd der Betätigungshebel gedrückt werden muss. Dies führt zu Unsicherheit beim Einsteigen, da man nicht beide Skistöcke zum Abstützen benutzen kann. Weiters ist die die Verriegelungselemente beaufschlagende Feder bei der bekannten Skibindung anfällig gegen Verschmutzung durch Schnee, Eis usw. Ausserdem ist bei dieser Bindung die sichere Führung des Ski nicht gewährleistet, und durch die Bewegung des Einhakelementes in den Lagerelementen kann es zu Abnutzungserscheinungen kommen.
Zwar ist es aus der EP-AI 0088673 bekannt, einen Skischuh gemeinsam mit einem schalen- förmig ausgebildeten Halteelement und einem federbeaufschlagten Verriegelungselement gemeinsam gegen die Kraft einer Feder zu verschwenken, doch weist der in dieser Druckschrift geoffenbarte Skischuh kein querstegartiges Einhakelement auf, es handelt sich also um eine gattungsmässig unterschiedliche Skibindung. Bei dieser bekannten Skibindung ist es nachteilig, dass man erst mit dem Skischuh das durch eine Feder in Schliessrichtung beaufschlagte Verriegelungselement aus seiner Position drängen muss, um einsteigen zu können. Dieser Umstand lässt das Einsteigen besonders in unebenem oder vereistem Gelände beschwerlich und umständlich werden.
In der DE-OS 3002874 ist ebenfalls eine Skibindung geoffenbart, bei welcher der Skischuh gemeinsam mit einem Lagerelement und einem Verriegelungselement gegen die Kraft einer Feder verschwenkt wird. Doch ist bei dieser Skibindung das Öffnen und Schliessen des Verriegelungselements nur händisch möglich, was den heutigen Anforderungen in bezug auf Bedienungskomfort nicht mehr entspricht.
Der Vollständigkeit halber sei noch auf die EP-AI 176952 hingewiesen, in der eine Skibindung geoffenbart ist, bei welcher ein Lagerelement zur Aufnahme der Skischuhspitze und ein Verriegelungselement um eine gemeinsame Achse verschwenkbar sind.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die genannten Nachteile zu vermeiden und eine Lösung zu schaffen, die optimalen Bedienungskomfort mit guten Stabilitäts- und Führungseigenschaften verbindet und dabei einfach in ihrem Aufbau und von Witterungseinflüssen weitgehend unbeeinflussbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Durch diese Massnahme bleibt die Skibindung nach dem Öffnen in der einstiegsbereiten Position und schliesst sich beim Einsetzen des Skischuhs in die Skibindung selbsttätig.
Durch die Merkmale des Anspruches 2 wird eine Relativbewegung zwischen Skischuh und Skibindung während des Skifahrens verhindert und damit eine vorzeitige Abnutzung vermieden.
Die Merkmale der Ansprüche 3 und 4 ermöglichen ein Öffnen bzw. Schliessen der Skibindung mit geringem Kraftaufwand sowie ein zuverlässiges Verbleiben der Skibindung in der jeweiligen Stellung (Öffnungsstellung, Schliessstellung).
Durch die Merkmale des Anspruches 5 wird eine sichere Führung des Skischuhs in der Skibindung gewährleistet.
Die Merkmale des Anspruches 6 ermöglichen einen der natürlichen Abrollbewegung des Fusses angepassten Bewegungsablauf.
Die Merkmale der Ansprüche 7 und 8 beschreiben besonders günstige Ausgestaltungsformen.
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der erfindungsgemässen Skibindung werden nun an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen Fig. l die Skibindung im Längsschnitt mit zum Einsteigen eingesetztem Skischuh, Fig. 2 dieselbe Skibindung, wobei der Skischuh schon weiter abgesenkt ist, Fig. 3 die Skibindung im geschlossenen, fahrbereiten Zustand, die Fig. 3a
<Desc/Clms Page number 2>
und 3b Details zu Fig. 3, Fig. 4 eine Draufsicht zu Fig. 3, Fig. 5 die Skibindung mit von der Skioberfläche abgehobenem Schuh, also während einer Schrittbewegung, und Fig. 5a ein Detail zu Fig. 5.
Auf der Oberseite eines Ski --1-- ist mittels nur angedeuteter Schrauben --2-- ein Bindungs- gehäuse --3-- montiert. Es besteht im wesentlichen aus einer Grundplatte --4--, einer Stirn- wand --5-- und Seitenwänden --6--. In den Seitenwänden --6-- ist eine sich quer zur Skilängsrichtung erstreckende Schwenkachse --7-- für ein Lagerelement --10-- und für Verriegelungselemente --20-- gelagert. Das Lagerelement --10-- ist hakenförmig ausgebildet und im Bereich oberhalb der Schwenkachse --7-- mit einer etwa V-förmigen Aufnahmestelle --11-- für ein querstegartiges Einhakelement --31-- eines Skischuhs --30-- versehen.
Die der Skispitze nähere Wand der V-förmigen Aufnahmestelle --11-- ist nach oben zu verlängert und als Abstützfläche --12-- für eine an der Spitze des Skischuhs --30-- ausgebildete, sich oberhalb des Einhakelements --31-- nach vorne erstreckende Rippe --32-- ausgebildet. Das Lagerelement --10-- weist weiters an seiner nach vorne und nach unten gerichteten Seite eine Ausnehmung --13-- für eine Feder --40-- auf. In den seitlichen Begrenzungswänden --14-- der Ausnehmung --13-- sind Führungsschlitze --15-- für ein Federwiderlager --41-- ausgebildet. Die Feder --40-ist mit ihrem dem Federwiderlager --41-- abgewendeten Ende an der Schwenkachse --7-- befestigt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Feder --40-- als Zugfeder ausgeführt. Es wäre aber auch denkbar, an Stelle einer Zugfeder eine zweckentsprechend angeordnete Druckfeder zu verwenden. Eine Vorderwand --16-- des Lagerelementes --10-- stützt sich an einem zwischen der Stirnwand --5-- und den Seitenwänden --6-- des Bindungsgehäuses --3-- angeordneten elastischen Element --42-- ab.
Die Verriegelungselemente --20-- sind seitlich links und rechts angeordnet und um die Schwenkachse --7-- verschwenkbar. Sie weisen an ihrer dem Skischuh --30-- zugewendeten Seite je eine Klaue --21-- zum Fixieren des Einhakelementes --31-- auf. Die dem Ski --1-nähere Fläche jeder Klaue --21-- ist als mit einem Knick --28-- versehene Auflauffläche --22-- ausgebildet. Jedes Verriegelungselement --20-- weist ausserdem eine kurvenförmige Steuerbahn --24- mit zwei Bahnabschnitten --25, 26-- für das Federwiderlager --41-- auf.
Zwischen den beiden Bahnabschnitten--25 und 26-- befindet sich, in der Schnittebene betrachtet, ein Abschnappunkt --27--. Die Steuerbahn --24-- ist so ausgebildet, dass der Abstand der Steuer- bahn --24-- zur Schwenkachse --7-- vom Abschnappunkt --27-- zu den beiden Aussenkanten jedes Verriegelungsgliedes --20-- hin verlaufend abnimmt. Weiters ist das dem Abschnappunkt - entfernte Ende des Bahnabschnittes --26-- als eine Raststelle --29-- ausgebildet.
Die beiden Bahnabschnitte --25, 26-- erstrecken sich im wesentlichen entlang von Geraden tl, t.,, welche miteinander einen Winkel a einschliessen. Der Winkel a wird durch die durch die Schwenk- achse --7-- und den Schnittpunkt S der beiden Geraden t., t verlaufende Gerade g etwa halbiert (s. Fig. 3b). An ihrem der Schwenkachse --7-- abgewendeten Ende sind die Verriegelungselemente --20-- mit einem gemeinsamen Betätigungshebel --23-- ausgestattet.
EMI2.1
--31-- des Skischuhs --30--Verriegelungselemente --20-- in Schliessrichtung verschwenkt, das Federwiderlager --41-- wird gegen die Kraft der Feder --40-- am Bahnabschnitt --26-- der Steuerbahn --24-- entlang bewegt.
Beim weiteren Absenken des Skischuhs --30-- erreicht das Federwiderlager --41--, wie in Fig. 2 dargestellt, den Abschnappunkt --27--. Danach entspannt sich die Feder --40-- wieder und das Federwiderlager --41-- bewegt sich entlang dem zweiten Bahnabschnitt --25--. Dadurch erreichen die Verriegelungselemente --20-- die in Fig. 3 dargestellte Stellung, wobei die Klauen --21-- das Einhakelement --31-- des Skischuhs --30-- in der V-förmigen Aufnahmestelle --11-- des Lagerelementes --10-- festhalten.
Da die Auflauffläche --22-- jeder Klaue --21-- mit einem Knick --28-- versehen ist, kann es in keinem Abschnitt der Schliessbewegung zu einem Verklemmen des Einhakelementes --31-- zwischen der V-förmigen Aufnahmestelle --11-- und den Klauen --21-- der Verriegelungselemente --20-- kommen.
<Desc/Clms Page number 3>
In der Fig. 5 ist die Skibindung während der Gehbewegung dargestellt. Dabei wird der Skischuh --30-- angehoben und das Lagerelement --10-- gemeinsam mit den Verriegelungselementen --20-- gegen die Kraft des elastischen Elementes --42-- verschwenkt. Die geometrischen Längsachsen der Achse --7-- des Einhakelementes (--31--) und des Federwiderlagers (--41--) bilden, im Längsschnitt betrachtet, die Eckpunkte (A, B, C) eines allgemeinen Dreieckes.
Wie besonders aus den Fig. 3a und 5a ersichtlich, verändert sich die Form des Dreieckes (A, B, C) während der Gehbewegung, d. h. beim Hochschwenken des Skischuhs --30--, nicht. Es tritt also während des Langlaufens zwischen dem Skischuh --30--, dem Lagerelement --10-- und den Verriegelungselementen --20-- keine Relativbewegung auf. Zum Öffnen der Skibindung wird der Betätigungshebel --23-- der Verriegelungselemente --20--, beispielsweise mit der Spitze eines Skistocks, gegen die Kraft der Betätigungsfeder --40-- nach vorne und unten gedrückt.
Dabei erreicht die Skibindung wieder die in Fig. l dargestellte Position und der Langlaufschuh --30- kommt aus der Skibindung frei.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr sind Abwandlungen derselben möglich, ohne den Rahmen des Erfindungsgedankens zu verlassen.
Beispielsweise könnte das elastische Element durch eine um die Achse angebrachte Schenkelfeder ersetzt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Skibindung für einen Langlauf- oder Tourenski, bei welcher ein an einem Skischuh befestigtes querstegartiges Einhakelement in ein auf der Oberseite des Ski angeordnetes, vorzugsweise mit einer V-förmigen Aufnahmestelle versehenes Lagerelement eingelegt und durch um eine Achse schwenkbar gelagerte Verriegelungselemente gesichert wird, wobei die Verriegelungselemente durch einen Bügel verbunden sind und unter Belastung einer sie in die Verriegelungslage drängenden und in dieser haltenden Feder stehen, und wobei ein Betätigungshebel zum Öffnen der Verriegelungselemente vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (10), wie an sich bekannt, gleichfalls um die Achse (7) der Verriegelungselemente (20) schwenkbar gelagert ist, dass die Feder (40) dauernd an einem im Lagerelement (10) verschiebbar angeordneten,
sich im wesentlichen quer zur Längsmittelebene der Skibindung erstreckenden Federwiderlager (41) abgestützt ist, von welcher Feder (40) die Verriegelungselemente (20) über eine Steuerbahn (24) derselben auch in die Öffnungslage gedrängt und in dieser gehalten sind, und dass die geometrischen Längsachsen der Achse (7), des Federwiderlagers (41) und des Einhakelementes (31), im Längsschnitt der Bindung betrachtet, Eckpunkte (A, B, C) eines allgemeinen Dreieckes bilden.