<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft einen Eisenbahngüterwagen, dessen Ladefläche zum Transport von
Blechrollen mit sich über die Ladeflächenbreite entsprechenden Mulden versehen ist, wobei zur
Bildung einer ebenen Ladefläche um horizontale Achsen schwenkbare Ladeklappen vorgesehen sind, welche dauernd in Richtung eines Hochschwenkens federbelastet und beim Transport von
Blechrollen in lotrechter Stellung fixiert sind.
Aus der DE-OS 2926299 sind Eisenbahngüterwagen zum Transport von Blechrollen bekannt, bei denen die Ladeklappen zur Abdeckung der Mulden in ihrer lotrechten Stellung durch axial verschiebbare Streckungen gehalten sind. Die für die Abdeckung der Mulden vorgesehenen Klappen besitzen dabei, da sie über die gesamte Breite des Güterwagens verlaufen und das Gewicht der zu transportierenden Güter aufnehmen müssen, ein relativ grosses Gewicht und werden nur manuell nach oben geschwenkt bzw. abgesenkt. Da für den Transport von Gütern eine ebene
Ladefläche und für den Transport von Blechrollen eine ebene Zwischenwand geboten ist, können also keine vorstehenden Griffe oder Halterungen vorgesehen werden, so dass ein Griff nur durch
Ausnehmungen geschaffen wird.
Hiedurch wird ein Schwenken oder Absenken der Klappe nur durch Umgreifen von der Zug- in die Druckstellung der Arme möglich, bzw. beim Absenken umgekehrt, wobei der Bedienungsmann relativ dicht an der Stirnkante steht. Rutscht beispielsweise der Bedienungsmann beim Umgreifen ab, so fällt die Klappe ungedämpft herunter, was zu Beschädi- gungen der Auflagen und zu Verletzungen des Bedienungsmannes führen kann.
Um hier Abhilfe zu schaffen, wurde in der DE-OS 3030431 bereits vorgeschlagen, die beim
Hochschwenken der Ladeklappen aufzunehmende Kraft durch eine in Fortsetzung der Achsstummel der Klappen vorgesehene Drehstabfederung zu reduzieren. Es hat sich jedoch als schwierig heraus- gestellt, eine über den ganzen Schwenkbereich wirksame Federung zu schaffen, welche in der lotrechten Endstellung der Ladeklappen noch hinreichend wirksam ist, um ein Herunterfallen nicht ausreichend gesicherter Ladeklappen aus dieser Stellung zu verhindern.
Die Erfindung schafft eine Federung für die Ladeklappen, welche einerseits das Hochschwen- ken der Ladeklappen erleichtert und anderseits deren Auslenkung aus der lotrechten Stellung nur unter erheblichem Kraftaufwand erlaubt. Dies wird dadurch erreicht, dass an jeder Ladeklappe mindestens je ein Federbein angelenkt ist, dessen unteres Ende um eine Achse schwenkbar ist, welche gegenüber der Schwenkachse der Ladeklappe horizontal in Richtung der herabgeschwenkten
Ladeklappe und zusätzlich nach unten versetzt ist, wobei das von den Federbeinen bei horizontaler Lage der Ladeklappen auf diese ausgeübte Drehmoment kleiner ist als das von deren Gewicht herrührende Drehmoment.
Ein Herabfallen der Ladeklappen aus der lotrechten Stellung ist bei einer solchen Konstruktion weder als Folge des zu schwungvollen Aufrichtens der Ladeklappen, noch von Stössen im Fahrbetrieb zu befürchten. Durch die Anordnung der Achsen der Federbeine unterhalb jener der Ladeklappe wird sichergestellt, dass kein Teil des erfindungsgemässen Gewichtsausgleichs über den durchlaufenden Ladeboden nach oben ragt und das Befahren mittels eines Beladefahrzeuges behindert.
Dadurch, dass das von den Federbeinen bei horizontaler Lage der Ladeklappen auf diese ausgeübte Drehmoment kleiner ist als das von deren Gewicht herrührende Drehmoment, sind die Ladeklappen in der horizontalen Lage gesichert.
Konstruktiv können die Federbeine wie bei Kraftwagen gestaltet sein, doch ist es für den rauhen Eisenbahnbetrieb zweckmässig, wenn die Federbeine in bekannter Weise als ineinandergeschobene Rohre ausgebildet sind, welche von einer vorgespannten Schraubenfeder umgeben sind.
Einzelheiten der Erfindung werden anschliessend an Hand der Zeichnungen erläutert. Dabei stellt Fig. 1 eine Draufsicht, Fig. 2 eine Seitenansicht und Fig. 3 einen Schnitt nach der Schnittlinie in Fig. 1 eines erfindungsgemäss ausgerüsteten Eisenbahnwagens dar, Fig. 4 zeigt in vergrösserter Darstellung ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Gewichtsausgleichs.
In Fig. 1 bis 3 ist ein Schienenfahrzeug dargestellt, welches primär zum Transport von Blechrollen, sogenannten Coils, verwendet wird. Das Fahrzeug ist mit querliegenden Mulden - l bis 3-- unterschiedlicher Grösse ausgestattet, welche die Blechrollen aufnehmen. Diese sind gegen Seitenverschiebung durch sogenannte Vorleger --4--, die jeweils quer zur Wagenrichtung versetzt werden können, gesichert.
<Desc/Clms Page number 2>
Zusätzlich ist das Fahrzeug mit einem klappbaren Ladeboden ausgestattet. Dieser klappbare
Ladeboden ermöglicht die Verwendung dieses Fahrzeuges alternativ auch für den Transport von
Stückgütern bzw. auch für Langgüter, wie beispielsweise Schienen, Stangenmaterial usw. Die
Ladeklappen decken die Mulden so ab, dass ein durchgehender Ladeboden, der auch gegebenenfalls mit Beladefahrzeugen zum Einbringen von Stückgütern befahren werden kann, entsteht.
Für den Transport von Blechrollen u. dgl. wird der Ladeboden auf den festen Trennteilen der Mulden hochgestellt (Fig. 2) und gesichert, so dass die Blechrollen ohne Kollision mit den
Ladeklappen transportiert werden können. Dabei sind die Ladeklappen in der hochgestellten
Lage durch an sich bekannte Fallrungen --10-- so gesichert, dass die Ladeklappen auch bei
Brems- und Beschleunigungsvorgängen nicht selbsttätig ihre Lage verändern können. Die vorgenann- ten Fallrungen sind bei horizontaler Lage der Ladeklappen total abgesenkt, so dass sie bei
Befahren mittels eines Beladefahrzeuges keinesfalls störend sind.
Wie insbesondere aus Fig. 4 hervorgeht, sind die an sich bekannten Fallrungen --10-- durch Schwerkraftverriegelungen-11-- gegen unbeabsichtigtes Absenken gesichert und müssen zur Bildung eines durchgehenden Ladebodens über entsprechend an der Oberseite der Fallrungen angebrachte Handgriffe hochgezogen werden, bis die Schwerkraftriegel --12-- in der Bereitschafts- stellung der Fallrungen zwecks Aufnahme der hochgestellten Ladeklappen --5 bis 9-- einrasten.
Zweck der Erfindung ist es, die Ladeklappen --5 bis 9-- so zu entlasten, dass sie von einem Mann in die gewünschte Lage gebracht werden können. Hiezu sind an beiden Seiten der
Ladeklappen bis bis 9-- Achsen --A-- zur schwenkbaren Lagerung von Federbeinen vorgesehen, deren anderes Ende um wagenfeste Achsen-B-- verschwenkbar ist.
Jedes Federbein besteht aus zwei teleskopartig ineinandergreifenden, gelenkig an den
Drehpunkten --A und B-- angeschlossenen Rohren --13, 14--. Eine die beiden Teleskoprohre einschliessende Schraubenfeder --15-- gewährleistet den Gewichtsausgleich für die jeweilige
Ladeklappe. Die Schraubenfedern sind sowohl in ihrer Dimensionierung als auch in ihrer Vorspan- nung auf das jeweilige Eigengewicht der Ladeklappen so abgestimmt, dass die Anhebekraft für die Bedienung der Ladeklappen keinesfalls über 300 N beträgt. Die Längenänderung des Federbei- nes von der Horizontalstellung (a) zur senkrechten Stellung (b) nach Fig. 4 ist ein Mass für den Gewichtsausgleich.
In der Bereitschaftsstellung für einen durchlaufenden Ladeboden ragt von dem Gewichtsausgleich kein Teil über die Fussbodenoberkante hinaus, wodurch die Möglichkeit des
Befahrens mittels eines Beladefahrzeuges gegeben ist.
Dadurch, dass die Achsen --B-- gegenüber den Schwenkachsen --C-- der Ladeklappen - 5 bis 9-- seitlich versetzt sind, erfordert das Verschwenken der Ladeklappen --5 bis 9-- aus der lotrechten Stellung einen gewissen Kraftaufwand, so dass ein unbeabsichtigtes Herunterfallen der Ladeklappen, welches zu Unfällen führen könnte, vermieden wird.