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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Beladen von Transportpaletten mit verformbaren Packungen, insbesondere Säcken, die unregelmässg geformtes Gut enthalten und auf die Paletten geschichtet werden.
Es ist bekannt und heute allgemein verbreitete Praxis, zu transportierende Güter auf Transportpaletten zu schichten und zusammen mit diesen zu transportieren. Dadurch kann das Transportfahrzeug einfach und rasch, z. B. mit Hilfe eines Hubstaplers, beladen und entladen werden. Wenn das zu transportierende Gut eine unregelmässige Form besitzt und in verformbaren Kleinpackungen enthalten ist, z. B. Obst oder Gemüse, das in Säcken von 5 oder 10 kg verpackt ist, ergeben sich Schwierigkeiten, weil die Packungen nicht stabil aufeinanderliegen und schon beim Beladen der Transportpalette, aber auch während des Transportes selbst, verrutschen und von der Transportpalette herunterfallen.
Um Abhilfe zu schaffen, ist aus der DE-OS 2743088 eine Transportpalette bekannt, die um die Ladefläche herum mit an Eckstehern befestigten Seitenwänden versehen ist. Ein Teil der Seitenwände ist an den Eckstehern mit Hilfe von Scharnieren befestigt, so dass sie zum Beladen und zum Entladen der Transportpalette weggeschwenkt werden können. Die Seitenwände verhindern zwar, dass das in Säcken verpackte Gut von der Ladefläche herunterrutscht, und sie sichern das Transportgut während des Transportes. Es sind aber speziell ausgebildete Transportpaletten mit Seitenwänden erforderlich.
Die Transportpaletten mit Seitenwänden sind nicht nur aufwendig in der Herstellung, sondern verursachen insbesondere auch zusätzliche Probleme beim Rücktransport der leeren Transportpaletten. Bekanntlich werden die beladenen Transportpaletten bei der Ablieferung der transportierten Güter gegen leere Transportpaletten umgetauscht. In der Praxis werden aber in aller Regel die Transportfahrzeuge nacheinander für den Transport verschiedener Güter eingesetzt. Sie können deshalb die speziellen, mit Seitenwänden versehenen leeren Transportbehälter nicht mitnehmen, wenn sie anschliessend andere Güter transportieren sollen. Die mit Seitenwänden versehenen Transportpaletten erfordern daher einen erheblichen zusätzlichen Transportaufwand, weshalb sie sich in der Praxis nicht durchsetzen konnten.
Praktisch die gleichen Nachteile besitzt der aus der DE-OS 2657859 bekannte Container für den Gütertransport. Dieser Container ist auf einer Transportpalette als Grundplatte aufgebaut und mit Seitenwänden versehen, die aus anbaufähigen Teilstücken zusammengesetzt sind. Diese Ausbildung ermöglicht es, die Höhenabmessungen der Seitenwände nach Bedarf zu verändern, wodurch auch der Raumbedarf im Leerzustand herabgesetzt werden kann. Es ist aber auch hier für den Transport der Güter ein speziell ausgebildeter Container erforderlich, der aufwendig aufgebaut ist und nicht universell eingesetzt werden kann, so dass gleichfalls ein eigener Rücktransport der leeren Container erforderlich ist. wenn zwischendurch andere Güter transportiert werden sollen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Beladen von Transportpaletten anzugeben, die es ermöglicht, die Transportpaletten so zu beladen, dass auch unregelmässig geformte Transportgüter auf den allgemein verwendeten Transportpaletten normaler Bauart sicher transportiert werden können, ohne dass spezielle Transportpaletten mit Seitenwänden oder Container erforderlich sind.
Mit der erfindungsgemässen Vorrichtung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass eine an sich bekannte Rüttelvorrichtung, die eine Abstellfläche für eine Transportpalette aufweist, in einem oben offenen Kasten angeordnet ist, dessen Seitenwände die auf der Rüttelvorrichtung abgestellte Transportpalette umschliessen, wobei ein Teil der Seitenwände des Kastens zum Entnehmen der Palette und allenfalls auch zum Beladen in an sich bekannter Weise zu öffnen, z. B. mit Hilfe von Scharnieren aufschwenkbar ist. Die Transportpaletten werden beim Beladen mit Hilfe der erfindungsgemä- ssen Vorrichtung auf die Rüttelvorrichtung abgestellt, worauf die Packungen mit Hilfe der Seitenwände des Kastens auf die Palette geschichtet werden.
Die ganz oder teilweise beladene Palette wird dann mittels der Rüttelvorrichtung gerüttelt, bis sich das unregelmässig geformte Gut in den Packungen verfestigt und gegeneinander ausgerichtet hat. Beispielsweise kann jeweils nach Aufbringen von etwa einem Drittel der Beladungshöhe ein Rüttelvorgang von vorzugsweise 30 bis 60 s Dauer zwischengeschaltet werden. Schliesslich wird die so transportsicher beladene Palette aus dem Kasten entnommen.
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Wenn das Beladen der Transportpaletten mit Hilfe der erfindungsgemässen Vorrichtung in der beschriebenen Weise erfolgt, wird das in den Packungen enthaltene unregelmässig geformte Gut ver- dichtet, wobei sich die aufeinanderliegenden Packungen ineinander verzahnen, so dass sie auf der
Palette stabilisiert werden. Wie sich in der Praxis gezeigt hat, können die erfindungsgemäss bela- denen Transportpaletten sicher transportiert werden, ohne dass das Transportgut verrutscht oder von den Paletten herunterfällt. Speziell ausgebildete teure Transportpaletten, die den Transportaufwand nachteilig vergrössern und auch organisatorisch erschweren, sind hiebei nicht erforderlich.
Rüttelvorrichtungen sind an sich schon bekannt. In der GB-PS Nr. 677, 751 ist eine Ausführung beschrieben, mit der Steine, die übereinander gestapelt und mit einem Band verbunden werden, gerüttelt werden, um zwischen ihnen befindliche lose Materialien, wie abgebrochene Steinstücke, Sand und andere Fremdkörper, zu beseitigen. Weitere Rüttelvorrichtungen sind aus der DE-PS Nr. 946334 und aus der FR-PS Nr. 2. 502. 581 bekannt. In beiden Fällen handelt es sich um Rüttelvorrichtungen zum Verdichten von in Behältern enthaltenem Schüttgut.
In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemässen Vorrichtung kann wenigstens eine Seitenwand des Kastens in an sich bekannter Weise aus in vertikaler Richtung übereinanderliegenden Abschnitten bestehen, die von unten nach oben nacheinander zur vollen Seitenwand zusammensetzbar oder hochklappbar sowie in gleicher Weise zu öffnen sind. Auch diese Massnahme dient zur Erleichterung der Beschickung der auf der Rüttelvorrichtung abgestellten Paletten, wobei die Seitenwände der fortschreitenden Beladungshöhe entsprechend erhöht werden können. Gemäss einer besonders einfachen und dennoch stabilen Ausführungsform der Erfindung besteht wenigstens eine Seitenwand aus einem Profilrahmen, in den die Abschnitte bildenden Bretter eingesetzt sind.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemässen Vorrichtung, die in den Zeichnungen dargestellt ist. In diesen zeigen : Fig. 1 eine perspektivische Seitenansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung, die Fig. 2 und 3 einen Grundrahmen der Vorrichtung in Seitenansicht und in der Draufsicht, die Fig. 4 und 5 eine Seitenansicht und eine Draufsicht der Rüttelvorrichtung, Fig. 6 dazu ein Detail und die Fig. 7 und 8 Seitenansichten der Seitenwände der in Fig. l dargestellten Vorrichtung.
Die in Fig. l gezeigte Vorrichtung besteht aus einem Grundrahmen --1--, der auf dem Boden abgestellt ist und über Federn --2-- eine Rüttelvorrichtung --3-- trägt. Ausserdem ist auf dem Grundrahmen --1-- ein Kasten --4-- abgestellt, der Seitenwände --5 und 6-- besitzt, von denen ein Teil aufschwenkbar ist, wie in Fig. l durch die gestrichelten Pfeile 7 angedeutet ist. Auf der
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Aus den Fig. 2 und 3 ist zu erkennen, dass der Grundrahmen-l-im wesentlichen rechteckig ausgebildet ist und die Federn --2-- abstützt. An den Ecken des Grundrahmens-l-sind Fortsätze vorgesehen, auf denen die Seitenwände --5, 6-- des Kastens --4-- abgestellt sind. Ausserdem ist der Grundrahmen --1-- mit Bügeln --10-- versehen, die für das Eingreifen der Staplergabel
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Die Rüttelvorrichtung --3-- ist in den Fig. 4, 5 und 6 dargestellt. Sie besteht aus einem Gestell --11--, das an seiner Oberseite für die Aufnahme der zu beladenden Transportpaletten mit einer Abstellfläche --12-- versehen ist, die auf einer Seite einen Anschlag --13-- aufweist.
An der Unterseite des Gestells --11-- sind rohrförmige Vorsprünge --14-- für die Aufnahme der auf dem Grundrahmen --1-- sitzenden Federn --2-- vorgesehen. Schliesslich trägt das Gestell einen Rüttelmotor-15--.
Die Seitenwände --5, 6-- sind gemäss den Fig. 7 und 8 als Türen ausgebildet, die mit Hilfe von Scharnieren --16-- an Stehern --17-- schwenkbar gelagert sind. Den Scharnieren --16-- gegenüberliegend, sind an den dort vorgesehenen Stehern --17-- leicht lösbare Bordwandverschlüsse - angeordnet. An ihren unteren Enden sind die Steher --17-- mit Gummipuffern --19-- zur Dämpfung der Vibrationen oder mit Rädern --20-- versehen, so dass sie leicht aufgeschwenkt werden können. Aus Fig. 8 ist ferner ein elektrischer Schalter --21-- zum Ein- und Ausschalten der
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Rüttelvorrichtung zu erkennen.
Die Fig. l und 8 zeigen schliesslich, dass die nicht aufschwenkbaren Seitenwände des Kastens --4-- aus in vertikaler Richtung übereinänderliegenden Abschnitten - gebildet sind, die im Ausführungsbeispiel aus Brettern bestehen. Die Bretter --22-- sind übereinander in einen an den Stehern --17-- befestigten oder von diesen gebildeten Profilrahmen - eingeschoben.
Zum Beladen von Transportpaletten mit Hilfe der beschriebenen Vorrichtung werden zunächst die verschwenkbaren Seitenwände --5, 6-- des Kastens --4-- in Richtung der Pfeile 7 in Fig. l
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in Säckchen, enthalten ist, beladen. Um das Beladen zu erleichtern, kann ein Teil der Seitenwände aus Abschnitten zusammengesetzt sein, z. B. aus Brettern-22-, die der fortschreitenden Beladungshöhe entsprechend nacheinander eingesetzt werden können, wie in Fig. l gezeigt ist.
Sobald die Palette --8-- ganz oder teilweise mit den Packungen --9-- beladen ist, wird mittels des in Fig. 8 gezeigten elektrischen Schalters --21-- die Rüttelvorrichtung --3-- kurzzeitig eingeschaltet. Vorzugsweise wird die Rüttelvorrichtung --3-- jeweils über eine Dauer von 30 bis 60 s eingeschaltet, sobald etwa ein Drittel der Beladungshöhe erreicht ist. Es wird also beim Beladen einer Palette die Rüttelvorrichtung --3-- jeweils dreimal eingeschaltet. Die Palette --8-wird hiebei mit dem auf sie geschichteten Gut so lange gerüttelt, bis sich das unregelmässig geformte Gut in den Packungen --9-- verfestigt und gegeneinander ausgerichtet hat.
Dadurch wird eine transportsichere Beladung der Palette --8-- erreicht, so dass diese aus dem Kasten --4-- entnommen, mit Hilfe eines Gabelstaplers verladen und auf beliebigen Transportfahrzeugen sicher transportiert werden kann, ohne dass die Packungen --9-- verrutschen oder von der Palette --8-- her- unterfallen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Beladen von Transportpaletten mit verformbaren Packungen, insbesondere Säcken, die unregelmässig geformtes Gut enthalten und auf die Paletten geschichtet werden, dadurch gekennzeichnet, dass eine an sich bekannte Rüttelvorrichtung (3), die eine Abstellfläche für eine Transportpalette (8) aufweist, in einem oben offenen Kasten (4) angeordnet ist, dessen Seitenwände (5, 6) die auf der Rüttelvorrichtung (3) abgestellte Transportpalette (8) umschliessen, wobei ein Teil der Seitenwände (5, 6) des Kastens (4) zum Entnehmen der Palette (8) und allenfalls auch zum Beladen in an sich bekannter Weise zu öffnen, z. B. mit Hilfe von Scharnieren (16) aufschwenkbar ist.