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Die Erfindung betrifft eine Steuerung für hydraulische oder pneumatische Bodenbearbeitungsgeräte mit einem ein- und ausschwenkbaren Werkzeug, insbesondere für Zwischenstockräumgeräte im Weinbau, die eine Pumpe für ein Druckmedium, einen Arbeitszylinder zum Verschwenken des Werkzeuges, einen Vorratsbehälter für das Druckmedium, und ein insbesondere handbetätigbares Steuerventil in der Druckleitung zwischen Pumpe und Arbeitszylinder umfasst, das an eine Rückführleitung zum Vorratsbehälter angeschlossen ist. In Weingärten aber auch bei andern Kulturen mit im Abstand zueinander gepflanzten Sträuchern oder Bäumen muss bei der Pflege des Bodens darauf geachtet werden, dass ein von einem Traktor seitlich ausladendes Bodenbearbeitungswerkzeug beim Entlangfahren in den zwischen den Pflanzenreihen gebildeten Gassen nicht mit den Pflanzen kollidiert.
Es sind hydraulisch steuerbare Geräte an Traktoren bekannt, die ein Ein- und Ausschwenken des Bodenbearbeitungswerkzeuges ermöglichen. Das Werkzeug, meist ein wenige Zentimeter unter dem Erdboden arbeitender Balken, wird mit Hilfe eines Arbeitszylinders um eine vertikale Achse gegen die Fahrtrichtung in die Arbeitsstellung ausgeschwenkt. Wird der Druck im Zylinder reduziert, dann ändert sich der Anstellwinkel. Das Werkzeug schwenkt bei völliger Druckentlastung infolge des vorwärts fahrenden Traktors hinter die Drehachse ein. Ist das Werkzeug an der Pflanze vorbei, dann wird der Arbeitszylinder wieder druckbeaufschlagt und das Werkzeug schwenkt in die Arbeitsstellung aus.
Gemäss der CH-PS Nr. 477152 wird eine rein hydraulische Steuerung vorgeschlagen, die einen Taster aufweist, der ein Steuerventil betätigt. Dieses Steuerventil ist zwischen einer Hydraulikquelle und einem Hydraulikzylinder, an dessen Kolben das Werkzeug sitzt, angeordnet. Das Steuerventil kann die Schwenkbewegung des Werkzeuges in jede Zwischenstellung steuern, so dass das Werkzeug nur so weit wie nötig ausweicht.
Auf dieser Patentschrift aufbauend ist in der DE-OS 2539467 geoffenbart, Steuergerät und Arbeitszylinder in einem einzigen Gerät zu verwirklichen, was die Herstellung vereinfacht und den Platzbedarf reduziert.
Es ist anderseits bekannt, den Druck in dem das Werkzeug ausschwenkenden Arbeitszylinder zu variieren, um den Arbeitsdruck des Werkzeuges gegen den zu bearbeitenden Boden individuell einstellen zu können. Dazu ist das handbetätigbare Ventil vorgesehen, das in der Rückführleitung im hydraulischen oder pneumatischen Kreis des Arbeitszylinders liegt. Wird dieses über einen Hebel steuerbare Ventil zur Gänze geschlossen, dann wirkt der volle Druck der Pumpe auf den Arbeitszylinder. Der wirksame Druck kann reduziert werden, indem man einen Teil des Druckmittels über das Ventil in die Rückführleitung strömen lässt. Wird das Ventil zur Gänze geöffnet, dann strömt das gesamte Druckmedium über die Rückführleitung in den Vorratsbehälter zurück und der Arbeitszylinder wird dadurch vollständig druckentlastet.
Das Werkzeug schwenkt dann aus der Arbeitsstellung in die Ruhestellung.
Die Erfindung zielt darauf ab, die Beibehaltung einer auf die Beschaffenheit des Bodens abgestimmten Einstellung des Steuerventils zu ermöglichen und dennoch eine Beschädigung der Pflanzen durch Kollision mit dem Werkzeug zu vermeiden.
Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung, zusätzlich zu einer automatischen Steuerung eine Handsteuerung vorzusehen, die der Wirkung der automatischen Steuerung vorgeht. Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass vorzugsweise an die Druckleitung, die zwischen dem Steuerventil und dem Arbeitszylinder angeschlossen ist, eine weitere, an sich bekannte Rückführleitung für das Druckmedium in den Vorratsbehälter angeschlossen ist, und dass, wie an sich bekannt, dem Werkzeug, in Arbeitsrichtung gesehen, ein Fühler vorgelagert ist, wobei die weitere Rückführleitung durch ein Magnetventil verschliessbar ist und mit dem Fühler ein elektrischer Schalter verbunden ist, der in einem gemeinsamen Stromkreis mit dem Magnetventil liegt,
wobei dem Schalter ein hand- oder fussbetätigbarer Schalter mit im Ruhezustand geöffneten Kontakten parallelgeschaltet ist und dass in Serie mit dem Schalter ein weiterer hand- oder fussbetätigbarer Schalter mit im Ruhezustand geschlossenen Kontakten vorgesehen ist. Auf diese Weise kann ein Druckabbau im Arbeitszylinder über das Magnetventil und die Rückführleitung erfolgen, so dass ein in einer händisch vorgegebenen Arbeitsstellung befindliches Werkzeug bei Annäherung an einen Weinstock zurückgezogen und nach dem Weinstock wieder mit der an den Boden angepassten Kraft vorgeschoben wird.
Durch die beiden hand-bzw. fussbetätigbaren Schalter wird erreicht, dass einerseits das Bei-
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behalten der Arbeitsstellung oder das frühzeitige Ausschwenken des Werkzeuges ermöglicht wird, auch wenn der Fühler ein Hindernis signalisiert, dass anderseits aber auch das Werkzeug unabhängig von einer Auslösung durch den Fühler aus der Arbeitsstellung in die Ruhestellung zurückgeschwenkt werden kann. Durch die elektrische Steuerung der Rückschwenkbewegung wird es also auf einfachste Weise möglich, durch zusätzliche Schalter das Zurückschwenken unabhängig von der Automatik auszulösen oder zu verhindern. Das ist beim Betrieb z. B. dann nötig, wenn ein Hindernis vom Fühler nicht erkannt wird, weil es zu niedrig ist.
Das Magnetventil kann in zweckmässiger Weise als Zweiwegventil ausgebildet sein und unmittelbar in der Druckleitung liegen. Es kann jedoch auch eine Rückführleitung von der Druckleitung oder vom Arbeitszylinder abzweigen und das Magnetventil in dieser Rückführleitung vorgesehen sein. Eine besondere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass das Magnetventil mit dem Arbeitszylinder bzw. dem Steuerventil eine Baueinheit bildet. Für den Fall, dass die Steuerung für das Magnetventil versagen sollte, ist es zweckmässig, wenn in der Rückführleitung ein Absperrventil vorgesehen ist. Mit dem Absperrventil lässt sich ein ungewollter Druckabbau im Drucksystem verhindern, wodurch zwar kein Automatikbetrieb, jedoch ein Handbetrieb über das Steuerventil möglich ist.
Es ist vorteilhaft, wenn der vom Fühler betätigbare Schalter im Ruhezustand geschlossene Kontakte aufweist, die bei einer Auslenkung des Fühlers öffnen. Bei einer Störung des elektrischen Systems öffnet das im Betriebsfall unter Spannung geschlossene Magnetventil, wodurch das Werkzeug zurückschwenkt und keinen Schaden anrichten kann.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt. Die Zeichnung zeigt ein Prinzipschaltbild der hydraulischen bzw. elektrischen Kreise eines Zwischenstockräumgerätes im Weinbau. Ein an einem Traktor angebrachtes Zwischenstockräumgerät um-
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und ein Steuerventil --7-- mit Drucköl versorgt wird. Das Steuerventil --7-- ist als Zweiwegeventil mit einem kugeligen Absperrkörper ausgebildet. Die Betätigung erfolgt über ein Hebelsystem oder unter Zwischenschaltung hydraulischer Übertragungswege von Hand.
Mit dem Öffnen oder Schliessen des Steuerventils --7-- kann mehr oder weniger Drucköl über eine Rückführleitung --8-- in den Behälter --5-- gelangen. Damit lässt sich die Stellung des Werkzeuges-l-gegen die Kraft einer Feder --9-- sowie gegen den Bodenwiderstand feinfühlig steuern.
Ein auf eine bestimmte Bodenbeschaffenheit abgestimmter Wert kann durch Fixieren des Steuerventilhebels eingestellt werden. Kommt ein Weinstock --10-- in den Arbeitsbereich des Werkzeuges, dann kann das Werkzeug durch Öffnen des Steuerventils eingeschwenkt werden. Sodann muss die vorerwähnte Stellung des Ventils, die dem Boden entspricht, wieder eingestellt werden. Um dieses an sich mögliche händische Steuern des Werkzeuges-l-zu verhindern und die einmal aufgefundene Stellung des Steuerventils --7-- beibehalten zu können, verfügt das Zwischenstockräumgerät über einen vor dem Werkzeug --1-- angeordneten Fühler --11--. Wenn dieser von einem Hindernis (Weinstock --10--) ausgelenkt wird, öffnet ein Schalter --12--, der in einem Stromkreis eines Magnetventils --13-- liegt.
Das Magnetventil --13-- lässt das im Drucksystem der Leitung --4-vorhandene Drucköl über eine weitere, vom Arbeitszylinder --3-- kommende Rückführleitung --14-- entweichen. Dadurch fällt der Druck im Arbeitszylinder --3-- ab und das Werkzeug-lschwenkt ein.
In dem von einer Batterie --15-- versorgten Stromkreis des Schalters --12-- und des Magnetventils --13-- sind noch zwei Schalter --16, 17-- vorgesehen. Der Schalter --16-- liegt parallel und der Schalter --17-- in Serie zum Schalter --12--. Letzterer ist in Ruhestellung, also bei nicht aktiviertem Fühler --11--, geschlossen, wodurch das Magnetventil unter Spannung steht und geschlossen gehalten wird. Wenn der Schalter --17--, der in Ruhestellung geschlossen ist, durch Handbetätigung geöffnet wird, fällt das Magnetventil --13-- ab, das Drucköl entweicht über Leitung --14-- und der Arbeitszylinder wird druckentlastet, so dass das Werkzeug-l-einschwenkt.
Mit Hilfe des Schalters --17-- kann somit bei fixiertem Steuerventil --7--, das einen den Bedingungen angepassten Arbeitsdruck bewirkt, ohne Fühlerauslösung ein Einfahren des Werkzeuges-l-
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bewirkt werden. Umgekehrt kann durch Schliessen des Schalters --16-- trotz Fühlerauslenkung das Werkzeug-l-in der Arbeitsstellung festgehalten werden.
Das Magnetventil --13-- kann an beliebiger Stelle im Druckbereich angeordnet sein. Eine der Möglichkeiten ist strichliert dargestellt. Das Magnetventil --13'-- ist als Zweiwegeventil ausgebildet und ist in der Druckleitung --4-- angeordnet, von welcher die Rückführleitung --14-- ab- zweigt.
Sollte ein Defekt in der elektrischen Anlage auftreten, dann öffnet das Magnetventil --13--, wodurch das Werkzeug-l-zurückgezogen wird, so dass kein Schaden entstehen kann. Um die Möglichkeit zu bieten, die Arbeit mittels Handsteuerung fortzusetzen, ist in der Rückführleitung --14-- ein Absperrventil --18-- vorgesehen. Damit kann der Druckabbau über die Leitung --14-verhindert werden, so dass das Steuerventil-7-- zur ausschliesslichen Betätigung des Werkzeuges zur Wirkung kommt. Eine automatische Umschaltung auf Handbetrieb bei einem Fehler wäre möglich, wenn man das Ventil --18-- als Magnetventil ausbildet, das im spannungslosen Zustand geschlossen, unter Spannung offen gehalten ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Steuerung für hydraulische oder pneumatische Bodenbearbeitungsgeräte mit einem einund ausschwenkbaren Werkzeug, insbesondere für Zwischenstockräumgeräte im Weinbau, die eine Pumpe für ein Druckmedium, einen Arbeitszylinder zum Verschwenken des Werkzeuges, einen Vorratsbehälter für das Druckmedium, und ein insbesondere handbetätigbares Steuerventil in der Druckleitung zwischen Pumpe und Arbeitszylinder umfasst, das an eine Rückführleitung zum Vorratsbehälter angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass vorzugsweise an die Druckleitung (4), die zwischen dem Steuerventil (7) und dem Arbeitszylinder (3) angeschlossen ist, eine weitere, an sich bekannte Rückführleitung (14) für das Druckmedium in den Vorratsbehälter (5) angeschlossen ist, und dass, wie an sich bekannt, dem Werkzeug (1),
in Arbeitsrichtung gesehen, ein Fühler (11) vorgelagert ist, wobei die weitere Rückführleitung (14) durch ein Magnetventil (13, 13') verschliessbar ist und mit dem Fühler (11) ein elektrischer Schalter (12) verbunden, ist, der in einem gemeinsamen Stromkreis mit dem Magnetventil (13,13') liegt, wobei dem Schalter (12) ein hand- oder fussbetätigbarer Schalter (16) mit im Ruhezustand geöffneten Kontakten parallelgeschaltet ist und dass in Serie mit dem Schalter (12) ein weiterer hand- oder fussbetätigbarer Schalter (17) mit im Ruhezustand geschlossenen Kontakten vorgesehen ist.