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Die Erfindung betrifft einen Schrank mit nach oben zu öffnendem Rollo und Federn, von denen jede einerseits am Schrankgestell und anderseits am Rollo angreift.
Derartige Schränke sind beispielsweise aus der AT-PS Nr. 208542 oder der US-PS Nr. 3, 532, 153 bekannt.
Bei den bekannten Schränken wirken die einerseits am Schrankgestell und anderseits am Rollo befestigten Federn jeweils in einer einzigen Richtung. Es hat sich nun gezeigt, dass mit der bekannten Anordnung von Federn, die praktisch wie eine einzige Feder wirken, eine vollständige und genaue Kompensation des Rollogewichtes nicht möglich ist, weil sich die Federkraft der Federelemente nicht entsprechend dem je nach der Öffnungsstellung des Rollos gegebenen Gewicht bzw.
Gewichtsüberhang ausreichend abstimmen liess. Dies, weil der Elastizitätsverlauf oder die Spannkraft einer nur in einer Richtung wirkenden Feder oder anderer elastischer Elemente mit den Erfordernissen eines ausgewogenen Gewichtsausgleiches für Rollos nicht ausreichend in Übereinstimmung zu bringen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den bekannten Schrank in der Richtung weiter zu verbessern, dass das Gewicht des Rollos in jeder Stellung desselben kompensiert ist.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass am Rollo mindestens zwei in zueinander entgegengesetzten Richtungen wirkende Federn mit voneinander unterschiedlichen Federeigenschaften und/oder unterschiedlicher Spannung angreifen, wobei zwischen der vollständig offenen und der vollständig geschlossenen Stellung des Rollos die Kraft wenigstens einer Feder, vorzugsweise aber zweier Federn, nach oben und die Kraft wenigstens einer weiteren Feder, vorzugsweise aber zweier Federn, nach unten wirken.
Durch die erfindungsgemässe Verwendung von mehreren Federn mit unterschiedlichem Federverhalten, das durch unterschiedliche Federeigenschaften und/oder eine unterschiedliche Spannung der verschiedenen Federn erzielt werden kann, ist es möglich, das Rollo praktisch gewichtsfrei zu machen, so dass zum Öffnen und Schliessen lediglich die Reibungskräfte zu überwinden sind.
Als Federn können im Rahmen der Erfindung Federn aus Gummi, Kunststoffen oder Metall in Form von elastischen Schnüren, Schrauben- oder Spiralfedern verwendet werden.
Dadurch, dass die am Rollo angreifenden Federn in zueinander entgegengesetzte Richtungen, z. B. nach oben bzw. nach unten, wirken, ist es möglich, das Gewicht des geschlossenen Rollos von den nach unten wirkenden Federn und das Gewicht des geöffneten Rollos durch die nach oben wirkenden Federn aufzufangen.
Von Vorteil ist beim Schrank nach der Erfindung weiters, dass am Rollo zwei nach oben wirkende und zwei nach unten wirkende Federn angreifen. Auch hier ist es möglich, Federn mit unterschiedlichen Federeigenschaften und/oder unterschiedlicher Spannung zu verwenden, die jeweils in die gleiche Richtung wirken. Beispielsweise sind also je zwei nach oben und zwei nach unten wirkende Federn vorgesehen, von welchen Federpaaren jeweils eine Feder weicher und die andere härter ist.
Gemäss einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass in der vollständig offenen bzw. der vollständig geschlossenen Stellung des Rollos jeweils mindestens eine der Federn gespannt ist und jeweils mindestens eine der Federn entspannt ist. Diese Ausführungsform bringt den Vorteil, dass die zur Gewichtskompensation nicht benötigten Federn vollständig entspannt sind und daher auf das Rollo keinerlei Kräfte ausüben.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass bei etwa halb geöffnetem Rollo die Summe der nach oben und der nach unten wirkenden Kräfte der Federn gleich Null ist.
Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass mindestens ein Befestigungspunkt der Federn am Schrankgestell begrenzt verschiebbar ist. Bei dieser Ausführungsform hat man es in der Hand dafür zu sorgen, dass die betroffene Feder erst nach einem bestimmten Verschiebeweg des Rollos gespannt wird, was in vorteilhafter Weise zur Gewichtskompensation ausgenutzt werden kann.
In der Praxis bewährt sich in diesem Zusammenhang eine Ausführungsform, bei welcher mindestens einer der Befestigungspunkte für die Federn am Schrankgestell in Führungsschienen, die gegebenenfalls verstellbare Anschläge zur Begrenzung der Verschiebbarkeit der Befestigungspunkte aufweisen, verschiebbar geführt ist oder eine Ausführungsform, die sich dadurch auszeichnet, dass mindestens einer der Befestigungspunkte am freien Ende eines um einen vorgegebenen Winkelbereich klappbaren Hebels angeordnet ist.
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Einerseits um längere Federn einbauen zu können und anderseits um deren Federeigenschaften in verschiedene Richtungen verschieden zu gestalten, kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass mindestens eine der Federn zwischen ihrem Befestigungspunkt am Schrankgestell und ihrem Befestigungspunkt am Rollo durch eine schrankgestellfeste Öse od. dgl. geführt ist.
Schliesslich kann erfindungsgemäss vorgesehen sein, dass die Befestigungspunkte der Federn am Rollo ausserhalb der Mitte des Rollos, vorzugsweise in der dem Befestigungspunkt der jeweiligen
Feder am Schrankgestell gegenüberliegenden Hälfte des Rollos, angeordnet sind. Durch diese Wahl der Befestigungspunkte wird das Rollo gleichmässig belastet, so dass dieses nicht zum Klemmen im
Schrankgestell neigt.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung des in den Zeichnungen schematisch wiedergegebenen Ausführungsbeispieles. Es zeigen : Fig. l in Rück- ansicht einen Schrank mit geschlossenem Rollo, Fig. 2 die Seitenansicht zu Fig. 1, Fig. 3 bis 8 je- weils in Rückansicht bzw. Seitenansicht den Schrank aus Fig. l mit zunehmend geöffnetem Rollo, die Fig. 9 in Rückansicht den Schrank mit vollständig geöffnetem Rollo und Fig. 10 die Seitenan- sicht hiezu.
Ein Rollo-l-ist in nicht gezeigten Nuten in einem Schrankgestell --2-- mit Seitenhäuptern geführt und kann aus der in den Fig. l und 2 gezeigten geschlossenen Stellung nach und nach bis in die in den Fig. 9 und 10 gezeigte vollständig geöffnete Stellung verschoben werden.
Hiebei wird das Rollo u. zw. in einen im Bereich der Rückwand --3-- vorgesehenen Aufnahmeraum --4-- hineingeschoben.
Zur Gewichtskompensation des Rollos-l-sind mehrere Federn vorgesehen, die einerseits am in der Schliessstellung (Fig. l und 2) oberen, d. h. im Bereich der Rückwand --3-- befindlichen Ende --5-- des Rollos --1-- und anderseits am Schrankgestell --2--, im gezeigten Ausführungsbeispiel an den Seitenhäuptern, befestigt sind. Dabei wirken die Federn --6 und 7-- nach oben und die Federn --8 und 9-- nach unten.
Es ist ersichtlich, dass in der geschlossenen Stellung des Rollos-l- (Fig. l und 2) ausschliesslich die Federn --8 und 9-- zum Gewichtsausgleich herangezogen sind. Hiezu sind die Federn --8 und 9-- zwischen den schrankgestellfesten Befestigungspunkten --10 und 11-- und den Befestigungspunkten --12 und 13-- am Rollo --1-- gespannt.
In der geschlossenen Stellung des Rollos-l-sind die an den Befestigungspunkten --12 und 13-- und den Befestigungspunkten --14 und 15-- befestigten Federn --6 und 7-- ungespannt und hängen, wie in Fig. l gezeigt, lose durch. Wird nun das Rollo-l-geöffnet, dann kompensieren die Federn --8 und 9-- den beim fortschreitenden Öffnen abnehmenden Gewichtsunterschied der an Vorder- und Rückseite des Schrankes angeordneten Rolloteile, wobei sich dieser Gewichtsunterschied deswegen verringert, weil ein zunehmender Teil des Rollos-l-in den Aufnahmeraum --4-- im Bereich der Rückwand --3-- hineinhängt und der im Bereich der Vorderseite des Schrankes angeordnete Teil des Rollos-l-kürzer wird.
Nach der in den Fig. 3 und 4 gezeigten, zu einem Viertel geöffneten Stellung wird schliesslich die Stellung gemäss den Fig. 5 und 6 erreicht, in der das Rollo-l-zur Hälfte geöffnet ist und die im Bereich der Vorderseite des Schrankes und der Rückwand --3-- befindlichen Teile des Rollos-l-gleich lang sind. Es ist ersichtlich, dass in diesem Fall die beiden Federpaare --6, 7 bzw. 8, 9-- gleichmässig gespannt sind, so dass die resultierenden Federkräfte gleich Null sind.
Mit weiter fortschreitender Öffnung werden die Federn-6 und 7-zusätzlich gespannt und kompensieren zufolge ihrer Wirkung nach oben den nunmehr zunehmenden Gewichtsunterschied der Rolloteile, wogegen die Federn --8 und 9-- jetzt entspannt sind.
Gemäss einer nicht gezeigten Ausführungsform des Schrankes ist es möglich, die Federn --6 und 7 bzw. 8 und 9-- unterschiedlich auszubilden. Es kann also beispielsweise die Feder --6-andere Elastizität bzw. Federeigenschaften aufweisen als die Feder --7--. Es können aber auch beispielsweise die Federn --8 und 9-- untereinander gleich sein und sich von den Federn --6 und 7-- hinsichtlich ihrer Federeigenschaften unterscheiden.
Weiters ist es im Rahmen der Erfindung möglich, die Befestigungspunkte --10, 11 und/oder 14, 15-- der Federn --6, 7,8 und 9-- am Schrankgestell --2-- begrenzt verschiebbar auszubilden. Diese Verschiebbarkeit, die in der Regel eine vertikale Verschiebbarkeit sein wird, kann
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dadurch erreicht werden, dass die Befestigungspunkte in Führungsschienen aufgenommen sind, wobei in den Führungsschienen Anschläge zur Begrenzung der Verschiebbarkeit der Befestigungspunkte vorgesehen sind. Wählt man die Anschläge beweglich, so kann man zusätzlich den Bewegungsspielraum der Befestigungspunkte auf das gewünschte Mass einstellen.
Eine andere Möglichkeit, die Befestigungspunkte --10, 11 und/oder 14, 15-- beweglich zu gestalten ist es, sie an den freien Enden von hin- und herklappbaren Hebeln vorzusehen.
Nicht alle im Schrank vorgesehenen Federn müssen bewegliche Befestigungspunkte aufweisen.
Vielmehr ist es auch möglich, dass nur einzelne oder eine einzige der Federn einen beweglichen Befestigungspunkt besitzt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schrank mit nach oben zu öffnendem Rollo und Federn, von denen jede einerseits am Schrankgestell und anderseits am Rollo angreift, dadurch gekennzeichnet, dass am Rollo (1) mindestens zwei in zueinander entgegengesetzte Richtungen wirkende Federn (6,7, 8 und 9) mit voneinander unterschiedlichen Federeigenschaften und/oder unterschiedlicher Spannung angreifen, wobei zwischen der vollständig offenen und der vollständig geschlossenen Stellung des Rollos (1) die Kraft wenigstens einer Feder, vorzugsweise aber zweier Federn (6 und 7), nach oben und die Kraft wenigstens einer weiteren Feder, vorzugsweise aber zweier Federn (8 und 9), nach unten wirken.
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