<Desc/Clms Page number 1>
Im Stammpatent Nr. 369660 ist ein Fersenhalter für eine Sicherheitsskibindung, insbesondere für eine Sicherheitsskibindung zum Tourengehen und für die Abfahrt beschrieben, welcher einen relativ zum Ski festlegbaren Lagerbock und ein einen Niederhalter tragendes Gehäuse aufweist, welches gegen die Kraft einer Feder hochschwenkbar ist, die in einer im Gehäuse ausgebildeten Federkammer angeordnet ist und mit ihrem einen Ende gehäusefest und mit ihrem andern Ende an einem verstellbaren, am Lagerbock gelagerten Widerlager abgestützt ist, welches Widerlager um eine am Lagerbock angeordnete Achse verschwenkbar ist, wobei ein am Gehäuse gehaltener
Steuerbolzen entlang je einer an den beiden Seitenwänden des Lagerbockes angeordneten Steuer- kurve führbar ist und die Achse - in Skilängsrichtung betrachtet-dem Steuerbolzen gegenüber nach hinten versetzt ist,
wobei weiters jede Steuerkurve an der Innenseite der Seitenwand des
Lagerbockes an je einer nierenförmigen Aussparung ausgebildet ist, die beiden Endbereiche jeder
Aussparung in Richtung zum Schuh hin weisend ausgebildet sind und die Achse am oberen Bereich des Lagerbockes angeordnet ist.
Dieser Fersenhalter hat sich infolge seines zuverlässigen Aufbaues sehr bewährt und eine weite Verbreitung gefunden. Allerdings musste bei einem willkürlichen Lösen des Fersenhalters immer der Auslösehebel verschwenkt werden, was ein Zusammendrücken der in der Federkammer untergebrachten Feder erforderlich machte. Die Möglichkeit, in Notsituationen ohne Verschwenken des Auslösehebels mit dem Skischuh den Fersenhalter zu verlassen, war bei der bekannten Kon- struktion nicht vorhanden.
In der AT-PS Nr. 288934 ist ein Fersenhalter beschrieben, bei dem ein Niederhalter mit einem
Trittsporn eine Einheit bildet, die an der vom Skischuh abgewendeten Seite zwei Gelenke trägt.
Das eine Gelenk ist über eine Gelenklasche mit einer Schwenkachse verbunden, welche in einem parallel zur Skioberseite verlaufenden Langloch geführt ist. Diese Schwenkachse steht unter dem
Einfluss einer Schraubendruckfeder, deren anderes Ende an einem skifesten Widerlager abgestützt ist. Das andere Gelenk hingegen ist als (zweite) Schwenkachse ausgebildet, die in einem kreis- bogenförmigen Führungsschlitz geführt ist. Dabei ist der Mittelpunkt des Kreisbogens die Achse des ersten Gelenkes.
In der Fahrtstellung des Fersenhalters wird das erste Gelenk mittels der Schraubendruck- feder gegen die Skioberseite gedrückt, wobei die Gelenklasche zur Skioberseite hin verläuft. Über- steigt jedoch die Auslösekraft den vorgesehenen Wert, so wird die Gelenklasche aus ihrer Ausgangs- lage über ihre waagrechte Totpunktlage hinaus von der Skioberseite weggeschwenkt. Dabei gleitet die erste Schwenkachse im Langloch, und die Schraubendruckfeder wird zunächst zusammengedrückt und im Anschluss daran entspannt. Der Niederhalter befindet sich dann in der Einsteiglage.
Soll jedoch eine willkürliche Auslösung des Fersenhalters eingeleitet werden, so wird ein
Sperrglied, das die zweite Schwenkachse in ihrer von der Skioberseite entfernten Endlage fest- hält, gegen die Kraft einer Feder ausgerückt, und die Schwenkachse gleitet in ihre der Skiober- seite benachbarte Endlage. Dies hat aber ein Verschwenken des Niederhalters in die Freigabe- stellung zur Folge.
Diese Konstruktion ist infolge der komplizierten Lagerung des Niederhalters störanfällig und konnte sich deshalb in der Praxis nicht durchsetzen.
Die Erfindung setzt sich zum Ziel, diesen Nachteil zu beseitigen und den Fersenhalter gemäss dem Stammpatent dahingehend zu verbessern, dass neben der bisher üblichen willkürlichen Aus- lösung mittels des Auslösehebels die Möglichkeit eines Notausstieges geschaffen werden soll.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäss vor allem dadurch erreicht, dass die herausragenden Enden der Achse in Gleitsteinen gelagert sind, die in kreisbogenförmigen Nuten, bei denen die Mittelpunkte der Kreisbögen in der Fahrtstellung des Fersenhalters auf der Achse des Steuerbolzens liegen, an den Innenseiten der Seitenwände des Lagerbockes geführt und in ihrer oberen Stellung verriegelbar sind. Werden die beiden Gleitsteine entriegelt, so können sie nach abwärts gleiten, und der Skischuh kann den Fersenhalter verlassen.
Für die konstruktive Lösung der Verriegelung der beiden Gleitsteine bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. So ist gemäss einer ersten Ausführung zur Verriegelung der Gleitsteine in der oberen Stellung ein U-förmiger Bügel vorgesehen, dessen Schenkel in Nuten geführt sind, welche an den Innenseiten der Seitenwände angeordnet sind, radial zum Steuerbolzen verlaufen und die
<Desc/Clms Page number 2>
kreisbogenförmigen Nuten für die Gleitsteine schneiden. Dabei ist es von Vorteil, wenn erfindungs- gemäss der Bügel unter dem Einfluss mindestens einer Hilfsfeder steht, welche ihn in die Sperrlage zu schieben sucht.
Eine andere erfindungsgemässe Ausführung zeichnet sich dadurch aus, dass an den Innenseiten der Seitenwände des Lagerbockes ein Hebel schwenkbar gelagert ist, dessen U-förmig ausge- bildeter Lastarm an seinen freien Enden Nasen trägt, welche in der Fahrtstellung die beiden
Gleitsteine gegen Verschieben in den Nuten sichern. Bei dieser Ausführung ist es zweckmässig, wenn der Hebel unter dem Einfluss mindestens einer Hilfsfeder steht, welche ihn in diejenige Lage zu drücken sucht, in der seine Nasen in die Nuten für die Gleitsteine ragen.
In den Zeichnungen sind zwei beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes rein schematisch dargestellt. Fig. 1 ist eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Fersenhalters gemäss der ersten Ausführungsform in Fahrtstellung, Fig. 2 und 3 sind Ansichten der Seitenwand des Lagerbockes in der Fahrtstellung bzw. in der gelösten Stellung und Fig. 4 gibt eine abgeänder- te Ausführungsform in der Ansicht der Seitenwand des Lagerbockes in der Fahrtstellung wieder.
Auf einem Ski-l-ist eine zum Tourengehen bestimmte Sicherheitsskibindung angeordnet, welche einen nicht dargestellten Vorderbacken und eine mit dem Backen gelenkig verbundene Touren- platte --2-- aufweist. Letztere trägt in ihrem hinteren Bereich einen Fersenhalter. Der Fersen- halter bzw. die Tourenplatte --2-- ist mittels einer nicht dargestellten Verriegelungsvorrichtung am Ski fixierbar.
Ein mit der Tourenplatte --2-- integrierter Lagerbock --5-- besteht im wesentlichen aus zwei Seitenwänden, zwischen denen ein Gehäuse --3-- angeordnet ist. Das Gehäuse --3-- weist einen Niederhalter --9-- auf und trägt einen schwenkbar gelagerten Trittsporn --10--. Ein normal zur Längsachse der Tourenplatte --2-- angeordneter Steuerbolzen --7-- durchsetzt das Gehäuse - und ist an den Innenseiten der Seitenwände des Lagerbockes --5-- entlang je einer eine nierenförmige Aussparung --8-- begrenzenden Steuerkurve --8a-- geführt.
Das Gehäuse --3--, welches vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt ist, weist eine in der
Fahrtstellung des Fersenhalters annähernd lotrecht stehende Federkammer auf, die als zylindri- scher, nach oben offener Hohlraum des Gehäuses --3-- ausgebildet ist. Eine einseitig offene Hülse - greift von oben in die Federkammer ein und ist mittels zweier seitlicher Ansätze --17a--
EMI2.1
Querschnitt etwa stabförmig gestaltet sind, in im wesentlichen kreissektorförmigen Aussparungen --12a-- in Gleitsteinen-12-- gelagert, die in Nuten --11-- an den Innenseiten der Seitenwände des Lagerbockes --5-- geführt sind.
Das geschlossene Ende der Hülse --17-- wird von einer Stellschraube --13-- durchsetzt, die dazu dient, die Vorspannung der in der Federkammer befindlichen Feder einzustellen.
Innerhalb der Seitenwände des Lagerbockes --5-- ist weiters ein Auslösehebel --4-- ange- ordnet, der am Lagerbock --5-- mittels einer Achse --6-- schwenkbar an gelenkt ist. Der Auslösehebel --4-- weist somit zwei Hebelarme auf, von denen der den Lagerbock --5-- überragende Hebelarm zum Angriff der Hand des Benutzers dient.
Bei einem unwillkürlichen Auslösevorgang wird der Steuerbolzen --7-- entlang der Steuer- kurven --8a-- geführt. Der Niederhalter --9-- mitsamt dem Gehäuse --3-- wird gleichzeitig hoch geschwenkt und nach oben geschoben. Da die das Federwiderlager tragende Hülse --17-- am Lagerbock --5-- gehalten ist, gleitet des Gehäuse --3-- mittels seiner Führungsschlitze --3a-- entlang der Ansätze --17a-- der Hülse --17-- nach oben, und die in der Federkammer befindliche Feder wird komprimiert. Gleichzeitig erfolgt eine Schwenkbewegung des Gehäuses --3-- um die die Hülse --17-- am Lagerbock --5-- haltenden Achsstücke --16--.
Hat der Steuerbolzen --7-- den Auslösepunkt der Steuerkurve --8a-- überschritten, so schwenkt der Fersenhalter in seine geöffnete Lage, und der in der Bindung befindliche Skischuh wird freigegeben. Der Auslösehebel --4-- ver- bleibt während eines unwillkürlichen Auslösevorganges in seiner Ruhelage. Beim Einsteigen mit dem Skischuh in die Bindung wird der Niederhalter --9-- unter Überwindung der Einstiegskraft in die Fahrtstellung gebracht.
Das willkürliche Öffnen des Fersenhalters erfolgt durch Verschwenken des Auslöshebels --4--
<Desc/Clms Page number 3>
im Uhrzeigersinnn, wobei die in der Federkammer befindliche Feder komprimiert wird.
Wird der Abstand der Achsstücke --16-- vom Steuerbolzen --7-- verringert, so vergrössert sich beim Öffnen des Fersenhalters der Schwenkwinkel des Niederhalters --9--. Die Schwenkachse wird dabei von den beiden unteren Bereichen der Achsstücke --16-- gebildet. Selbstverständlich sind die drei Eckbereiche der Aussparungen --12a-- der Gleitsteine --12-- mit dem Radius der
Endbereiche der Achsstücke --16-- abgerundet.
In der Fahrtstellung des Fersenhalters liegen die Achsstücke --16-- an den dem Niederhalter - zugewendeten Schmalseiten der Aussparungen --12a-- an.
Während des Öffnens des Fersenhalters, sei es willkürlich oder unwillkürlich, schwenken die Achsstück-16-, sobald der Steuerbolzen --7-- die Auslösepunkte der Steuerkurve-8a- überschritten hat, um ihren unteren Bereich, bis sie an den den Niederhalter --9-- abgewendeten
Schmalseiten der Aussparungen --12a-- anliegen.
In der Fahrtstellung des Fersenhalters sind die beiden Gleitsteine --12-- durch einen U-för- migen Bügel --14-- gegen Verschieben in den Nuten --11-- gesichert, indem die beiden Schenkel des Bügels --14-- sich in Nuten --14a-- befinden, welche in den Innenseiten der Seitenwände des Lagerbockes --5-- ausgespart sind und die Nuten --11-- für die Gleitsteine --12-- recht- winkelig schneiden (s. Fig. 2).
Soll ein Notausstieg des Skischuhes herbeigeführt werden, so wird der U-förmige Bügel - soweit nach oben gezogen, bis er die Nuten --11-- für die beiden Gleitsteine --12-- frei- gibt. Die Gleitsteine --12-- können danach sich ungehindert in den Nuten --11-- zur Skiober- seite hin bewegen, was eine Freigabe des Skischuhes zur Folge hat (s. Fig. 3). Der Steuerbolzen - bleibt dabei am unteren Ende der Aussparungen --8--. Auch an der Vorspannung der im
Federgehäuse befindlichen Feder wird bei dieser Bewegung der beiden Gleitsteine --12-- nichts geändert. Es ist daher bei einer Rückführung der beiden Gleitsteine --12-- in die Fahrtstellung des Fersenhalters lediglich die Reibung der Gleitsteine --12-- in den Nuten --11-- zu über- winden.
Um eine ungewollte Bewegung des Bügels --14-- zu verhindern, besteht die Möglichkeit, den Bügel unter den Einfluss mindestens einer Schenkelfeder zu setzen, welche im Bereich einer
Seitenwand des Lagerbockes --5-- angeordnet ist und bestrebt ist, den Bügel gegen den Steuer- bolzen --7-- hin zu verschieben.
In Fig. 4 ist ein abgeändertes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Bei diesem wird zur Verriegelung der beiden Gleitsteine --12-- in der Fahrtstellung ein in Draufsicht U-förmi- ger, zweiarmiger Hebel --20-- herangezogen, dessen Schenkel in Aussparungen --21-- an den
Innenseiten der Seitenwände des Lagerbockes --5'-- gelagert sind und die Nasen --20a-- tragen, mit denen die beiden Gleitsteine --12-- in der Fahrtstellung festgehalten werden. Der Hebel - ist auf der gleichen Achse --6-- wie der Auslösehebel --4-- gelagert. Wird das aus dem
Lagerbock herausragende Ende des Hebels --20-- angehoben, so gelangen die beiden Na- sen --20a-- aus dem Bereich der Nuten --11-- für die Gleitsteine --12--, und der Skischuh kann den Fersenhalter verlassen.
Natürlich steht auch der Hebel --20-- unter dem Einfluss mindestens einer Feder, welche ihn in die eingerückte Lage zu schwenken sucht.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die in den Zeichnungen dargestellten und im vorstehenden beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr sind verschiedene Ab- änderungen derselben möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise sollen auch Ausführungsformen, bei denen die Nasen des zweiarmigen Hebels in der Fahrtstellung des
Fersenhalters in Ausnehmungen in den Gleitsteinen einrasten, unter den Schutz der Erfindung fallen.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.