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Die Erfindung betrifft eine Knopfannähmaschine mit einem zum pendelartig aufgehängten Nadelstangenrahmen führenden Schwenkgestänge, einer in einem Haltebock drehbar gelagerten, mittels eines Stellantriebes kippbaren Knopfklammer, einer den Haltebock tragenden, am Maschinenunterteil längsverschiebbar sitzenden Grundplatte und einem über einen von der Maschinenhauptwelle abgeleiteten Antrieb hin- und herbewegbaren Triebkopf für die Grundplattenverschiebung.
Diese sogenannten kombinierten Maschinen erlauben ein Knopfannähen und Stielumwickeln in einem durchgehenden Arbeitsablauf, da der Knopf mit der Knopfklammer nach dem Annähen zum Stielumwickeln um 90 gekippt werden kann, wobei der Nähvorgang selbst durch entsprechende Koordination der Nadelpendelung und der Grundplattenverschiebung erreicht wird. Bisher dient meist zur Steuerung und zum Antrieb des Klammerkippens, der Nadelpendelung und der Grundplattenverschiebung eine über die Maschinenhauptwelle angetriebene Steuerscheibe mit mehreren Steuernuten, in denen Rollenbolzen od. dgl. ablaufen und über entsprechende Winkelhebel, Schwenkgestänge, Schwinghebel u. dgl. die durch die Nutenform vorgegebene Bewegung rein mechanisch auf die jeweiligen Maschinenteile übertragen.
Auf Grund dieser starren Bewegungskopplung vom Knopfklammer, Nadelstangenrahmen und Grundplatte mit den in die Steuernuten der Steuerscheibe eingreifenden Rollenbolzen ist es daher unmöglich, mit einer Maschine bzw. einer Steuerscheibe verschiedene Knopfarten, also z. B. sowohl Zwei- als auch Vierlochknöpfe, anzunähen oder den Nähvorgang, die Stichzahl u. dgl. zu ändern. Mit ein und derselben Maschine kann auch immer nur ein und dasselbe Arbeitsprogramm abgewickelt werden, zu dessen geringster Änderung bereits ein Auswechseln oder zumindest ein Umrüsten der Maschine notwendig ist. Dazu kommt noch, dass ein Austausch der Steuerscheiben sehr zeitraubend und mühsam und allein die Anschaffung solcher Steuerscheiben mit ihren vielfältigen, komplizierten Steuernuten äusserst kostspielig ist.
Gemäss der DE-OS 2527572 gibt es auch bereits Knopfannähmaschinen, bei denen der Knopfklammer ein eigener Stellantrieb zugeordnet ist und die sich zum halbautomatischen Annähen von Vierlochknöpfen und zum Stielumwickeln eignen. Ein Annähen von Zweilochknöpfen ist allerdings nicht möglich und ausserdem wird die Grundplatte ständig einer Hin- und Herbewegung unterworfen, die erforderlichenfalls durch Pufferfedern zwischen Grundplatte und Knopfklammer absorbiert werden muss, was eine beträchtliche Belastung der Maschinenteile und eine relativ kurze Lebensdauer der Maschine mit sich bringt.
Wie die DE-PS Nr. 354359 zeigt, wurde auch schon eine Knopfannähmaschine vorgeschlagen, die eine längs- und querverschiebbare Grundplatte aufweist. Diese Maschine arbeitet aber nur mit Geradstich und ist mit keiner kippbaren Knopfklammer ausgerüstet, so dass sie kein Stielumwickeln durchführen kann. Ausserdem verlangt diese Nähmaschine für ein Ändern des Nähprogrammes wieder ein Auswechseln von Steuerelementen, wozu noch kommt, dass die zwangsweise Ableitung aller Antriebe von der Maschinenhauptwelle und die Betätigung der vorhandenen Kupplungen über die Maschinenhauptwelle einen enormen Konstruktionsaufwand mit komplizierten, störanfälligen Hebelmechanismen erfordern.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine Knopfannähmaschine der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die sich durch einen vergleichsweise einfachen Aufbau auszeichnet und vor allem die Durchführung mehrerer Arbeitsprogramme ohne jedes Umrüsten gewährleistet, beispielsweise ein Annähen und Stielumwickeln sowohl von Zweials auch von Vierlochknöpfen gestattet.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass der Haltebock gegenüber der Grundplatte querverstellbar oder die Grundplatte, wie an sich bekannt, gegenüber dem Maschinenunterteil nicht nur längsverschiebbar, sondern auch querverschwenkbar geführt ist, dass der Triebkopf durch Betätigen eines Kupplungsgliedes wahlweise mit der Grundplatte oder dem Schwenkgestänge des Nadelstangenrahmens kuppelbar ist und dass es für das Verschieben des Haltebockes bzw.
Verschwenken der Grundplatte und das Betätigen des Kupplungsgliedes ebenfalls eigene Stellantriebe gibt, die wie der Stellantrieb für das Kippen der Knopfklammer in durch Steuerprogramme od. dgl. vorbestimmbarer Abhängigkeit von der Umdrehungszahl der Maschinenhauptwelle bzw. der Stichzahl ein- und ausschaltbar sind. Da ausser der Nadelpendelung, dem Klammerkippen und der Grundplattenlängsverschiebung wegen der Haltebockverschiebung bzw.
Grundplattenverschwen-
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kung auch ein Querverschieben der Knopfklammer möglich ist und jeder dieser Bewegung ein eige- ner Antrieb zugeordnet wird, lassen sich alle beim Knopfannähen und Stielumwickeln auftretenden
Arbeitsschritte ohne Schwierigkeiten durchführen, wobei durch entsprechende Steuerung der Bewe- gungsabläufe unter Berücksichtigung der für jeden Arbeitsschritt gewünschten Stichzahl ein beliebiger Arbeitsablauf gewählt und durch Eingabe eines entsprechenden Steuerprogrammes mit einem Handgriff eingestellt werden kann.
Ausserdem dient der Triebkopf nicht mehr allein zur Grundplattenlängsverschiebung, sondern gleichzeitig auch für den Antrieb der Nadelpendelung, wozu der Triebkopf wahlweise mit der Grundplatte oder dem entsprechenden Schwenkgestänge gekuppelt wird, so dass mit geringem Konstruktionsaufwand das Auslangen zu finden ist. Diese Doppelfunktion des Triebkopfes ist durchaus möglich, denn eine Nadelpendelung darf ja nur bei nicht schwingen- der Grundplatte erfolgen und umgekehrt.
Dabei spielt es keine Rolle, wie der Triebkopf selbst angetrieben wird, ob auf herkömmliche Art und Weise über eine Steuerscheibe mit einer Steuernut für den Rollenbolzen eines am Triebkopf angelenkten Schwinghebels oder über einen eigenen Exzen- ter- oder Kurbeltrieb, es muss lediglich dafür gesorgt sein, dass die Hin- und Herbewegung des
Triebkopfes mit einstellbarer Grösse und im entsprechenden Verhältnis zur Maschinenantriebswellen- drehzahl erfolgt, damit die notwendige Abstimmung der Grundplattenverschiebung bzw. Nadelpen- delung auf die Nadelstichbewegung sichergestellt bleibt.
Zum Annähen eines Knopfes geht die
Nadel ohne Pendelbewegung auf und ab und die Grundplatte bewegt sich im Masse des Triebkopfes in Längsrichtung hin und her, so dass der in der Knopfklammer gehaltene Knopf abwechselnd mit jeweils einem Loch eines Lochpaares genau unter die Nadel gebracht wird. Durch den Stellantrieb zum Verschieben des Haltebockes bzw. zum Verschwenken der Grundplatte ist dabei die Knopfklammer in die dem gerade genähten Lochpaar eines Knopfes entsprechende Seitenposition gebracht, so dass beispielsweise bei einem Zweilochknopf die Klammer in Mittelstellung oder bei einem Vierlochknopf beim Annähen des einen Lochpaares in der einen Seitenstellung und beim Annähen des andern Lochpaares in der andern Seitenstellung hin-und herschwingt.
Der Wechsel der Klammerstellung wird in Abhängigkeit von der gewünschten Stichzahl/Lochpaar vorgenommen, worauf nach Fertignähen der Triebkopf von der Grundplatte aus-und mit dem Schwenkgestänge eingekuppelt wird, so dass nun die Nadelpendelung beginnt. Gleichzeitig damit wird die Knopfklammer um 90 gekippt und, sollte sie wie beim Vierlochknopfnähen nicht in Mittelstellung sein, in diese gebracht, so dass nun bei in Mittellage stillstehender Knopfklammer durch die Nadelpendelung das Stielumwickeln erfolgt. Auch hier bestimmt die Stichzahl die Dauer dieses Arbeitsschrittes, worauf die Knopfklammer zurückgekippt und der Nähablauf abgeschlossen wird.
Die Steuerung für einen derartigen Arbeitsablauf kann auf verschiedene Weise erreicht werden, wobei über einen Stichzähler, einen mit dem Antrieb für den Triebkopf gekoppelten Impulsgeber od. dgl. und mit einem entsprechenden Steuergerät die Stellantriebe in Abhängigkeit von der erfolgten Stichzahl bzw. den Maschinenwellenumdrehungen in programmgemässer Reihenfolge und gegenseitiger Verknüpfung einund ausgeschaltet werden. Es gibt keine starre Zuordnung zwischen Stellantrieben und Motorhauptwellendrehzahl, sondern durch Zwischenschaltung der Steuerung ist eben diese Zuordnung frei variierbar und gewährleistet je nach Steuerprogramm die Durchführung verschiedenster Arbeitsabläufe.
Für die Stellantriebe eignen sich beispielsweise elektromagnetische Antriebe, Hydrauliktriebe od. dgl., doch ist es besonders günstig, wenn erfindungsgemäss als Stellantriebe in an sich bekannter Weise Pneumatikzylinder dienen, wobei der Stellantrieb für die Haltebockverschiebung bzw. die Grundplattenverschwenkung zwei Pneumatikzylinder umfasst, deren Hublagen eine Mittelstellung sowie zwei Seitenstellungen des Haltebockes bzw. der Grundplatte definieren. Diese Pneumatikzylinder sind einfach und sauber in ihrer Handhabung und lassen sich leicht über entsprechende Ventile steuern bzw. betätigen. Ausserdem besitzen sie einen genau definierten Hub, so dass die gewünschte Stellbewegung allein durch wechselseitiges Beaufschlagen der Zylinder erreicht wird.
Um die Knopfklammer in die Mittelstellung für das Stielumwickeln und das Zweiloch- knopf-Annähen sotie in die zwei Seitenstellungen für das Vierlochknopf-Annähen zu bringen, sind kann zwei Pneumatikzylinder notwendig, wobei die Mittelstellung der Ausfahrstellung des einen Zylinders und die beiden Seitenstellungen der Ein- und Ausfahrstellung des andern Zylinders entsprechen.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wirkt bei einer längsverschiebbaren und querverschwenkbaren Grundplatte deren Stellantrieb mit einem Übertragungsgestänge zusammen, das an einem gegenüber der Grundplatte längsverschiebbar geführten Gleitstück angelenkt ist, und der Triebkopf weist zwei gegeneinander verdrehbare Gleitsteine auf, von denen der eine im Maschinenunterteil längsgeführt ist und der andere in eine Längskulisse der Grundplatte eingreift. Das Gleitstück und die Gleitsteine bilden für die Grundplatte die erforderliche Führung und erlauben nicht nur deren Längs- sondern auch deren Querbewegung.
Dabei wird zum Querverschwenken der Grundplatte das Gleitstück über den Stellantrieb quer zu seiner Gleitrichtung verschoben, welches Gleitstück sich der jeweiligen Grundplattenlage dabei durch Verdrehen gegen- über dem Übertragungsgestänge anpasst. Die beiden Gleitsteine wieder gewährleisten, dass der Triebkopf einerseits mit gewünschter Exaktheit im Maschinenunterteil geführt wird und anderseits unabhängig von der Grundplattenlage seine Antriebsfunktion erfüllen kann, auch wenn zwischen Triebkopf und Grundplatte gerade keine Kupplung besteht.
Eine besonders einfache Konstruktion ergibt sich, wenn der Triebkopf als Kupplungsglied einen Schwenkarm trägt, der über den zugeordneten Stellantrieb entweder in ein Kupplungsmaul der Grundplatte oder in ein Kupplungsmaul des Schwenkgestänges einrastbar ist. So wird der ständig hin- und hergehende Triebkopf durch problemloses Verschwenken des Schwenkarmes wahlweise mit der Grundplatte oder dem Schwenkgestänge gekuppelt und die gewünschte Antriebsverbindung hergestellt.
Eine besonders günstige Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich, wenn eine die Lage der Grundplatte bei Kupplung des Triebkopfes mit dem Schwenkgestänge bestimmende Fixiereinrichtung vorgesehen ist, wobei vorzugsweise der Fixiereinrichtung eine in Maschinenlängsrichtung verschiebbare Abstützung zugeordnet ist. Ist der Triebkopf nicht mit der Grundplatte, sondern mit dem Schwenkgestänge gekuppelt, wird die Grundplatte antriebslos und dadurch frei verschiebbar. Die Fixiereinrichtung verhindert nun eine ungewollte Bewegung der Grundplatte, beispielsweise durch den Transport oder die Handhabung des mit dem Knopf zu versehenden Kleidungsstückes.
Ist dabei die Fixiereinrichtung über einen Schlitten, ein verschwenkbares Widerlager od. dgl. abgestützt, und so die Grundplatte zusammen mit der Fixiereinrichtung bewusst in Maschinenlängsrichtung verschiebbar, kann auf diese Weise ein besonders schönes Stielumwickeln erreicht werden, da durch das Längsverschieben ein über die Stellänge gleichmässig durchlaufendes Umwickeln erfolgt und eine Wulstbildung, wie sie bisher auftritt, vermieden ist.
Werden für die Stellantriebe der Maschine Pneumatikzylinder verwendet, dienen vorteilhafterweise auch zur Betätigung der Fixiereinrichtung und zur Verschiebung der Abstützung Pneumatikzylinder, wodurch das gesamte Antriebssystem einfach und überschaubar bleibt, noch dazu wenn auch die Betätigung der Knopfklammer selbst pneumatisch erfolgt.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand rein schematisch in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 und 2 Teile einer erfindungsgemässen Knopfannähmaschine in Seitenansicht und Draufsicht.
Eine kombinierte Knopfannähmaschine-l-trägt auf ihrem Unterteil --2-- eine Grundplatte --3--, die gegenüber diesem Maschinenunterteil --2-- längsverschiebbar und querverschwenkbar geführt ist. Auf der Grundplatte --3-- sitzt im Vorderbereich ein Haltebock --4-- für eine um eine horizontale Querachse kippbar gelagerte Knopfklammer --5--. Ein nicht näher dargestellter Nadelstangenrahmen --6-- ist im Maschinenoberteil --7-- pendelnd aufgehängt und, um beim Nähen eine Nadelpendelung zu erreichen, mit einem Schwenkgestänge --8-- verbunden.
Als Antrieb für die Grundplattenlängsverschiebung einerseits und die Nadelpendelung anderseits dient ein Triebkopf --9--, der mit einem Schwinghebel --10-- zusammenwirkt. Der Schwinghebel --10-- ist an einem maschinenfesten Ständer --11-- drehbar gelagert und greift mit einem Rollenbolzen --12-- in die Steuernut --13-- einer über die Maschinenhauptwelle angetriebenen Steuerscheibe --14-- ein. Durch die entsprechende Form der Steuernut --13-- wird der Schwinghebel --10-- hin- und herbewegt und verschiebt dadurch den Triebkopf --9-- ebenfalls in Maschinenlängsrichtung hin und her. Die Grösse der Triebkopfbewegung kann dabei durch Höhenverstellung des Anlenkpunktes zwischen Schwinghebel --10-- und dem Übertragungszapfen --15-- des Triebkopfes variiert werden.
Der Triebkopf --9-- weist zwei Gleitsteine --16, 17-- auf,
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von denen der untere Gleitstein --17-- im Maschinenunterteil --2-- längsgeführt ist und für eine exakte Bewegung des Triebkopfes --9-- sorgt. Der obere Gleitstein --16-- sitzt hingegen in einer Längskulisse --18-- der Grundplatte --3-- und erlaubt dadurch nicht nur ein Längsverschieben und Querverschwenken der Grundplatte, sondern wirkt gleichzeitig auch als Grundplattenführung.
Ausserdem ist am oberen Gleitstein --16-- ein in Form eines Schwenkarmes-19ausgebildetes Kupplungsglied gelagert, das wahlweise in ein Kupplungsmaul --20-- der Grundplatte --3-- oder in ein Kupplungsmaul --21-- des Schwenkgestänges --8-- eingerastet werden kann, so dass über den Triebkopf --9-- entweder die Grundplatte --3-- oder das Schwenkgestänge --8-- hin- und herbewegt wird. Zum Betätigen des Schwenkarmes --19-- dient ein Pneumatikzylinder --22--, der durch Ein- bzw. Ausfahren die gewünschte Kupplung des Triebkopfes --9-entweder mit der Grundplatte oder mit dem Schwenkgestänge ergibt.
Um Zwei- und Vierlochknöpfe annähen zu können, muss die Knopfklammer --5-- in den Lochpaaren dieser Knöpfe entsprechende Stellungen, u. zw. einer Mittelstellung für den Zweilochknopf, die dann auch für ein Stielumwickeln notwendig ist, und zwei Seitenstellungen für den Vierlochknopf gebracht werden können, wozu im dargestellten Ausführungsbeispiel die Grundplatte --3-zusätzlich zu ihrer Längsverschiebbarkeit auch querverschwenkbar ist. Dieses Querverschwenken wird durch zwei weitere Pneumatikzylinder --23-- erreicht, die mit einem Übertragungsgestänge --24-- zusammenwirken, über das ein in der Grundplatte --7-- längsverschiebbar geführtes Gleitstück --25-- quer zu seiner Längsführung --26-- bewegbar ist.
Durch eine solche Querbewegung des Gleitstückes --25-- schwenkt die Grundplatte --3-- mit dem Gleitstein --16-- um dessen Drehachse, wobei das sich diesem Verschwenken anpassende Gleitstück --25-- und der Gleitstein --16-- in jeder Schwenklage die Führung der Grundplatte für ihre Längsbewegung ergeben. Da es ja nur erforderlich ist, die Grundplatte --3-- und damit die Knopfklammer --5-in eine Mittelstellung und zwei Seitenstellungen zu bringen, genügen als Stellantrieb für dieses Verschwenken die beiden einfachen Pneumatikzylinder --23--, von denen einer die beiden Seitenstellungen und der andere, der eine entsprechend geringere Hubgrösse besitzt, die Mittelstellung definiert.
Da mit einer kombinierten Knopfannähmaschine auch ein Stielumwickeln nach dem Knopfannähen möglich ist, muss die Knopfklammer --5-- um 900 kippbar sein. Die im Haltebock --4-- drehbar gelagerte Knopfklammer --5-- ist daher mit einem Stellhebel --27-- verbunden, an dem zum Kippen der Knopfklammer ebenfalls ein Pneumatikzylinder-28-- angreift und durch Ein- oder Ausfahren die Knopfklammer jeweils um 90 kippen kann. Auch zur eigentlichen Betätigung der Knopfklammer --5--, also zum Öffnen und Schliessen der Klammer, gibt es einen Pneumatikzylinder --29--.
Um ein ungewolltes Verschieben der Grundplatte --3-- zu verhindern, wenn der Schwenkarm --19-- aus dem Kupplungsmaul --20-- der Grundplatte --3-- ausrastet, ist eine Fixiereinrichtung --30-- vorgesehen, die über einen Pneumatikzylinder --31-- die Grundplatte --3-- mit einer Abstützung verriegelt und damit die Lage der Grundplatte bestimmt. Als Abstützung dient ein im Maschinenunterteil --2-- schwenkbar eingesetztes Widerlager --32--, das durch einen Pneumatikzylinder --33-- in Maschinenlängsrichtung verschwenkbar ist und dadurch die Fixiereinrichtung zusammen mit der Grundplatte und dem Knopfhalter für ein sauberes Stielumwickeln während des Wickelvorganges in Stiellängsrichtung verschiebt.
Zur Steuerung der Pneumatikzylinder-22, 23,28, 31 und 33-- ist ein Steuergerät --34-- vorgesehen, das in Abhängigkeit von der Zahl der durch die Nadel ausgeführten Stiche, was durch Stichzähler an der Nadelstange, durch Impulszähler an der Maschinenantriebswelle u. dgl. erreicht wird, die Tätigkeiten der einzelnen Pneumatikzylinder koordiniert und für den ordnungsgemässen Ablauf des gewünschten Nähvorganges sorgt. Durch Wahl eines bestimmten Steuerprogrammes kann daher jeder beliebige Arbeitsablauf sozusagen abgerufen und automatisch durchgeführt werden, so dass ohne jede Umrüstung der Maschine alle mit einer Knopfannähmaschine durchführbaren Nähprogramme auf ein und derselben Maschine abgewickelt werden können.
Dabei wird eben je nach Knopfart bei der Hin- und Herbewegung der Grundplatte über den Triebkopf zum Annähen des Knopfes die Grundplatte bei einem Zweilochknopf in Mittelstellung oder bei einem Vierlochknopf einmal in der einen und dann in der andern Seitenstellung gehalten, wobei durch Kupplung
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des Triebkopfes mit der Grundplatte keine Nadelpendelung stattfindet und die Nadel gerade jeweils durch das unter ihr liegende Knopfloch sticht und der in der Knopfklammer eingespannte Knopf über den Triebkopf und die Grundplatte entsprechend dem zu nähenden Lochpaar hin- und herbewegt wird.
Ist die erforderliche Stichzahl für das Knopfannähen erreicht, wird der Schwenkarm --19-- über den Pneumatikzylinder --22-- aus dem Kupplungsmaul --20-- in das Kupplungs- maul --21-- gedrückt und der Triebkopf --9-- bewirkt dadurch eine Nadelpendelung. Gleichzeitig damit wurde die Knopfklammer --5-- über den Pneumatikzylinder --28-- um 900 gekippt und die Fixiereinrichtung --30-- über den Hydraulikzylinder --31-- eingerastet. Ist ein Vierlochknopf in der Knopfklammer --5--, bringt der eine Pneumatikzylinder --23-- die Grundplatte --3-in Mittelstellung, bei einem Zweilochknopf ist die Grundplatte ja von vornherein in dieser Mittelstellung.
Nun läuft das Stielumwickeln bei pendelnder Nadel ab, wobei während dieses Stielumwickeln der Pneumatikzylinder --33-- das Widerlager --32-- verschwenkt und damit über die Fixiereinrichtung --30-- die Grundplatte --3-- zusammen mit der Knopfklammer im Masse der Stiellänge des Knopfes verschiebt, so dass über diese gesamte Stiellänge ein gleichmässiges Umwickeln stattfindet. Auch hier bestimmt die Stichzahl die Dauer des Vorganges, worauf die Knopf- klammer --5-- zurückgekippt und die Maschine in den Ausgangszustand zurückversetzt wird.
Alle diese einzelnen Arbeitsschritte werden durch einfaches Betätigen der den Pneumatikzylindern zugeordneten Ventile über das Steuergerät --34-- durchgeführt, wobei durch einfaches Umschalten oder Umprogrammieren des Steuergerätes --34-- jederzeit der Arbeitsablauf der Knopfannähmaschine geändert werden kann und beispielsweise sofort nach einem Vierlochknopfannähen ein Zweilochknopfannähen od. dgl. erfolgen kann. Beim Erfindungsgegenstand kommt es daher darauf an, die erforderlichen Bewegungen der Knopfklammer und der Nadel zu erreichen und diese Bewegungen ohne starre Kopplung mit dem Maschinenantrieb steuern zu können. Die spezielle konstruktive Ausgestaltung der einzelnen Elemente spielt dabei keine Rolle.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Knopfannähmaschine mit einem zum pendelartig aufgehängten Nadelstangenrahmen führenden Schwenkgestänge, einer in einem Haltebock drehbar gelagerten, mittels eines Stellantriebes kippbaren Knopfklammer, einer den Haltebock tragenden, am Maschinenunterteil längsverschiebbar sitzenden Grundplatte und einem über einen von der Maschinenhauptwelle abgeleiteten Antrieb hin-und herbewegbaren Triebkopf für die Grundplattenverschiebung, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltebock gegenüber der Grundplatte (3) querverstellbar oder die Grundplatte (3), wie an sich bekannt, gegenüber dem Maschinenunterteil (2) nicht nur längsverschiebbar sondern auch querverschwenkbar geführt ist, dass der Triebkopf (9) durch Betätigen eines Kupplungsgliedes (19) wahlweise mit der Grundplatte (3) oder dem Schwenkgestänge (8) des Nadelstangenrahmens (8)
kuppelbar ist und dass es für das Verschieben des Haltebockes bzw. Verschwenken der Grundplatte (3) und das Betätigen des Kupplungsgliedes (19) ebenfalls eigene Stellantriebe (22, 23) gibt, die wie der Stellantrieb (28) für das Kippen der Knopfklammer (5) in durch Steuerprogramme od. dgl. vorbestimmbarer Abhängigkeit von der Umdrehungszahl der Maschinenhauptwelle bzw. der Stichzahl ein-und ausschaltbar sind.