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Die Erfindung betrifft eine Strangführung für eine Stranggiessanlage, mit einem Strangführungsgerüst, einem von einem Stellantrieb über eine Stelleinrichtung gegenüber dem Strangführungsgerüst verstellbaren Rahmen oder Joch, auf dem Stützeinrichtungen, wie Platten oder Rollen, zwecks Abstützung des unmittelbar aus der davor angeordneten Kokille austretenden Stranges gelagert sind, die gegen eine Seitenfläche des Stranges anstellbar sind, wobei gegebenenfalls ein Anschlag am Gerüst oder an der Kokille vorgesehen ist, der den Vorschub des Rahmens bzw. des Joches begrenzt.
Bei einer Einrichtung dieser Art, die aus der AT-PS Nr. 340618 bekannt ist, wird der Rahmen oder das Joch mittels eines auf Rollen gelagerten Verschiebelineals abgestützt. Das Verschiebelineal lässt sich mittels eines Stelltriebes zur Strangoberfläche hin bzw. von dieser weg bewegen.
Diese Konstruktion ermöglicht eine rasche und auf einfache Weise durchführbare Anstellung der Einrichtungen auf verschiedene Strangformate. Bei einem Strangdurchbruch kann es passieren, dass durch Stahlspritzer das Lineal in der Rollenführung klemmt bzw. dass die Rollen mit dem Lineal verschweissen, worauf das Verschiebelineal zwecks Ausbau der Stützeinrichtungen aus der Anlage mittels eines Brennschnittes durchtrennt werden muss.
Die Erfindung bezweckt die Weiterbildung dieser bekannten Strangführung in der Art und Weise, dass ihre Konstruktion ohne Beeinträchtigung ihrer Funktion vereinfacht und der Ausbau der Stützeinrichtungen nach einem Strangdurchbruch leichter durchführbar ist. Insbesondere soll ein Verschiebelineal oder eine sonstige aufwendige Geradführung vermieden werden.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der Rahmen oder das Joch an dem Strangführungsgerüst mittels mindestens einer in die Verstellrichtung schwenkbaren und am Strangführungsgerüst gelagerten und die Gewichtskräfte des Rahmens bzw. Joches aufnehmenden Schwenklasche abgestützt ist. Die Verwendung von Schwenklaschen ermöglicht auf besonders einfache Weise, für die beiden Funktionen, nämlich Gewichtsaufnahme (bzw. Aufnahme der Vertikalkräfte) des Rahmens und Verstellung des Rahmens, jeweils eigene Bauteile zu verwenden, nämlich zur Gewichtsaufnahme des Rahmens die Schwenklasche heranzuziehen und zur Verstellung des Rahmens einfache und billige Stelleinrichtungen vorzusehen, die keine Gewichtskräfte aufzunehmen haben.
Aus der AT-PS Nr. 359669 und Nr. 359671 ist es bekannt, Rollen an Schwenkhebeln zu lagern, welche Schwenkhebel zwecks Veränderung der Strangdicke bzw. zwecks Anpressen einer Antriebsrolle an die Strangoberfläche an einem Strangführungsgerüst schwenkbeweglich gelagert sind.
Diese Hebel müssen das Gewicht der Einzelrolle als Biegebelastung aufnehmen können, so dass diese Konstruktionen zur Abstützung mehrerer Rollen tragender Gerüstteile nicht geeignet sind bzw. eine aufwendige Dimensionierung erfordern.
Eine für Stranggiessanlagen zum Giessen von Strängen mit Bloom- oder Knüppelquerschnittsformat besonders geeignete Konstruktion ist dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen oder das Joch am Strangführungsgerüst mittels zweier mit dem Rahmen oder Joch ein Gelenkparallelogramm bildender Schwenklaschen angelenkt ist, wobei zweckmässig die Schwenkachsen der Schwenklaschen verlängert ausgebildet sind und mittels eines Antriebes schwenkbar sind.
Die Erfindung ist nachfolgend an Hand der Zeichnungen an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei Fig. l einen schematisch dargestellten Schnitt durch eine Anlage gemäss der Li-
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Gemäss Fig. 1 (die nur eine Hälfte der symmetrisch zur Längsachse ausgebildeten Strangführung zeigt) ist knapp unterhalb einer Kokille-l-einer Stahlstranggiessanlage zum Giessen von Strängen mit Brammenquerschnittsformat ein mit Rollen --2-- versehenes Stützsegment --3-- des Strangführungsgerüstes vorgesehen, welches den Strang an den Breitseiten stützt und den Strang in eine Kreisbogenform biegt. Dieses Stützsegment --3-- ist nachfolgend als Biegezone bezeichnet.
Zum Stützen der Strangschmalseiten dienen in einem Rahmen --4-- drehbar gelagerte Rollen - -5--. Der Rahmen --4-- ist mittels an seiner Aussenseite angeordneter Steckkupplungen --6, 6'-- an Gewindestangen --7, 7'-- angekuppelt. Die Steckkupplungen --6, 6'--, die geringe Auslenkungen der Gewindestangen --7, 7'-- zulassen, ermöglichen ein leichtes Lösen von den Gewindestangen --7, 7'--. Für den Rahmen --4-- sind zwei in Ausziehrichtung --8-- im Abstand --9--
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voneinander angeordnete Gewindestangen --7, 7'-- vorgesehen, d. h. eine obere und eine untere. Die Gewindestangen --7, 7'-- sind mittels einer Gewindespindel --10-- gekoppelt und mittels eines diese Gewindespindeln antreibbaren Hydromotors --11-- über Getriebe --12, 12'-- verstellbar.
Die Gewindestangen 7'--können auch direkt von Hand aus verstellt werden, indem
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und der Hydromotor --11-- befinden sich im grösseren Abstand --13-- von dem Rahmen --4-ausserhalb der die Strangführung umgebenden Kühlkammerwand --14-- in einem Gehäuse --14'--, in dem sie gelenkig befestigt sind, wodurch sie gut geschützt sind und geringe Schwenkbewegungen der Gewindestangen --7, 7'-- zulassen. Die Gewichtskräfte des Rahmens --4-- sowie die Vertikalkomponenten der Reibungskräfte der Rollen --5-- werden von einer Schwenklasche --15-- aufge- nommen, wobei die Schwenklasche --15-- aus zwei symmetrisch zur Mittelebene --16-- der Kokille --1-- angeordneten Streben --17-- gebildet ist.
Diese Streben --17-- sind einerseits an der Biegezone --2-- - (also an einem ortsfesten Teil des Strangführungsgerüstes) - und anderseits an dem Rahmen --4-- angelenkt.
In Fig. 1 ist mit vollen Linien die Lage A des Rahmens --4-- für die breitesten an der Anlage zu vergiessenden Stränge und mit strichpunktierten Linien die Lage B für schmale Stränge eingezeichnet.
Durch die Verwendung dieser Schwenklasche --15-- zur Aufnahme der Stützkräfte und die damit verbundene Entlastung der die Stelleinrichtung darstellenden Gewindestangen --7, 7'-- von diesen Stützkräften ist es möglich, den Stellantrieb, also den Hydromotor mit den Getrieben, aus dem gefährdeten Bereich, d. h. aus der Kühlkammer hinauszuverlegen. Die aus den Streben - gebildete Schwenklasche --15-- stellt einen sehr billigen und einfach herzustellenden Bauteil dar, der im Falle eines Strangdurchbruches leicht durchtrennt und ersetzt werden kann, falls es zu einem Verschweissen der Schwenk lasche --15-- mit dem Rahmen --4-- kommt.
An dem Rahmen --4-- ist ein Anschlag --18-- vorgesehen, der mit einem Gegenanschlag --19-- an der Schmalseitenwand--20-- der Kokille--1-- korrespondiert, so dass je nach Einstellung der Schmalseitenwand --20-- auf ein gewünschtes Strangquerschnittsformat die unter dieser Schmalseitenwand angeordneten Rollen --5-- stets in eine mit dieser Schmalseitenwand - fluchtende Lage eingestellt werden können.
Durch eine getrennte Verstellung der Gewindestange --7, 7'-- ist es möglich, den Rahmen - der Schrumpfung des Stranges entsprechend einzustellen, so dass die Strangschmalseiten über die gesamte, in Ausziehrichtung gemessene Länge des Rahmens --4-- durch die Rollen-5sicher abgestützt sind.
Gemäss der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform, die eine Strangführung einer Stranggiessanlage zum Giessen von Knüppeln bzw. Blooms zeigt, sind die in dem bewegbaren Rahmen --21-- angeordneten Rollen --22-- mittels zweier, mit dem Rahmen --21-- ein Gelenkparallelogramm bildender Schwenklaschen --23-- an der Biegezone --3-- mittels Lager --24-- angelenkt.
Der Steg des Gelenkparallelogrammes wird vom Strangführungsgerüst, d. h. der Biegezone --3-gebildet. In Fig. 3 ist in der linken Bildhälfte eine eingeschwenkte Lage B für schmale Stränge und in der rechten Bildhälfte die ausgeschwenkte Lage A des Rahmens --21-- für breite Stränge gezeigt.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, erfolgt die Verschwenkung der Schwenklaschen --23-- mittels verlängert ausgebildeter Schwenkachsen --25--, die mit den Schwenklaschen --23-- fest verbunden sind, wobei die mittels einer Steckkupplung an die Schwenkachsen --25-- gekuppelte Verlängerung - derselben die Kühlkammerwand --27-- durchsetzt, so dass der Antriebsmotor --28-- ausser- halb der Kühlkammer zu liegen kommt. Federklemmvorrichtungen --29-- zwischen dem Antriebsmotor --28-- und an der Verlängerung-26-- der Schwenkachse-25-- sitzenden Getrieben-30- sorgen dafür, dass die Schwenkachsen --25-- und damit die Rahmen --21-- in einer bestimmten Stellung fixiert sind.
Zur fluchtenden Einstellung der in dem Rahmen gelagerten Rollen dient ebenfalls ein am Rahmen vorgesehener Anschlag --18--, der mit einem Gegenanschlag --19-- an der entsprechenden Seitenwand --20-- der Kokille zusammenwirkt.