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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Alkaloiden des Leurosin-Typs der allgemeinen Formel
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worin R Wasserstoff oder Formyl bedeutet, bei dem ein Alkaloid der Formel (I) gegebenenfalls in ein Säureadditionssalz übergeführt wird und wobei das Alkaloid der Formel (I), worin R Wasserstoff bedeutet, gewünschtenfalls in das entsprechende, für R eine Formylgruppe aufweisende Alkaloid der Formel (I) übergeführt wird.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) sind bekannte cytostatische Mittel. Das Leurosin
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methoden gewonnen (D. J. Abraham, N. R. Farnsworth : J. Pharm. Sci., 58, 6,694, 1969).
Die ersten halbsynthetischen Derivate von Leurosin, nämlich das N-Desmethyl-leurosin [Formel (I), R = H] und das N-Desmethyl-N-formyl-leurosin [Formel (I), R = CHO] wurden in der HU-PS Nr. 165986 bzw. in der entsprechenden GB-PS Nr. 1, 412, 932 beschrieben.
Über die ersten Versuche zur Totalsynthese von solchen Diindolalkaloiden wurden erst in den letzten Jahren Berichte veröffentlicht. Die bisher bekanntgewordenen Synthesen beruhen auf
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verschiedene, für R eine Methylgruppe enthaltende derartige Diindolalkaloide, also Leurosin selbst und gewisse, im Vindolin-Teil in der 14-bzw. 15-Stellung substituierte Derivate davon auf folgende Weise hergestellt :
A) Catharantin oder ein anderes Velbanaminderivat wurde mit p-Nitro-perbenzoesäure zum entsprechenden N-Oxyd oxydiert,
B) das erhaltene N-Oxyd wurde gemäss der Reaktion nach Polonovski mit Vindolin bzw. mit einem entsprechenden Vindolinderivat verbunden und das so als Immoniumsalz erhaltene
Diindolderivat wurde reduziert,
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D) schliesslich wurde aus dem N-Oxyd durch Behandlung mit Essigsäure und Zink das Sauer- stoffatom eliminiert.
Dieses Verfahren hat aber schwerwiegende Nachteile. Das im Schritt B) entstehende Anhydroderivat wird, wie aus dem niedrigen spezifischen Drehwert ersichtlich ist, in sehr stark verunreinigter Form erhalten. Ferner findet im Schritt C), wo der Epoxydring gebildet werden soll, neben der erwünschten Epoxydierung auch eine Oxydation am Stickstoffatom, also eine unerwünschte
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N-Oxydbildung statt und es ist deshalb noch ein weiterer Verfahrensschritt D) zur Reduktion des gebildeten N-Oxyds erforderlich.
Die ersten zwei Schritte der oben geschilderten Synthese sind aus der DE-OS 2558124.
Die Umsetzung von Catharantin-N-oxyd mit Alkaloiden vom Aspidospermantyp, wie Vindolin, und anschliessende Reduktion des erhaltenen Produkts mit einem Alkaliborhydrid wird zwar ganz allgemein erwähnt, der Einsatz von N-Desmethyl-vindolin für diese Umsetzung ist jedoch nicht konkret beschrieben, weswegen der DE-OS 2558124 auch keine physikalisch-chemischen Daten des erhaltenen neuen N-Desmethyl-3', 4'-anhydrovinblastins zu entnehmen sind. Über die Herstellung von Leurosin-Derivaten bzw. über eine Epoxydierung wird in der DE-OS 2558124 nichts berichtet.
Die DE-OS 2622894 betrifft ein Verfahren zur Herstellung dimerer Alkaloidverbindungen, bei dem Synthesestufen ähnlich dem in der DE-OS 2558124 geoffenbarten Verfahren sind. Leurosin-Derivate werden von den allgemeinen Formeln in der DE-OS 2622894 nicht umfasst.
Kutney und Mitarbeiter (Helv. Chim. Acta 59,2858, 1976 ; Heterocycles 4, 997, 1976) nahen einen ähnlichen Syntheseweg gewählt, welcher aber gegenüber dem Verfahren von Potier die folgenden Unterschiede zeigt : als Oxydationsmittel werden im Schritt A) m-Chlor-perbenzoesäure und im Schritt C) tert. Butylhydroperoxyd in Gegenwart von Tetrahydrofuran verwendet ; im Schritt C) wird das Stickstoffatom durch Salzbildung mit Trifluoressigsäure gegen seine Oxydation zum N-Oxyd geschützt, wodurch in diesem Fall der Schritt D) des Potier'schen Verfahrens überflüssig wird.
Das letzterwähnte Verfahren hat aber auch folgende Nachteile : das nach den Schritten A) und B) erhaltene Anhydroderivat weist einen zu niedrigen Schmelzpunkt auf, woraus man auf einen hohen Verunreinigungsgrad dieses Zwischenproduktes schliessen muss ; im Schritt C) muss zur Blockierung des Stickstoffatoms eine weitere Reaktion durchgeführt werden ; bei der Epoxydierung wird nicht immer das gewünschte Produkt erhalten, da die Reaktion ziemlich schwer kontrolliert werden kann.
Die beiden ersten Schritte dieser Synthese sind in der DE-OS 2622894 beschrieben ; der Schutzbereich dieses Patents erstreckt sich nur auf die Herstellung der in den oben zitierten Mitteilungen von Kutney und Mitarbeitern beschriebenen Verbindungen.
Die Zielsetzung der Erfindung war die Ausarbeitung eines neuen, auch in betrieblichem Massstab gut durchführbaren Synthesewegs für die Herstellung der Alkaloide vom Leurosin-Typ der allgemeinen Formel (I). In dieser Zielsetzung war auch eine Verminderung der Zahl der nötigen Reaktionsschritte, das Eliminieren der oben erwähnten schwer kontrollierbaren Reaktion, sowie die Verbesserung der Qualität, vor allem der Reinheit der Produkte mit inbegriffen.
Es wurde gefunden, dass die Reinheit der Produkte in ausserordentlichem Masse erhöht werden kann, wenn man im oben beschriebenen Schritt A) zur Bildung des N-Oxyds von Catharantin an Stelle aromatischer Persäuren 6 bis 18 Kohlenstoffatome enthaltende aliphatische Persäuren verwendet. Diese höhere Reinheit wirkt sich dann auch bei den Produkten der weiteren Reaktionsschritte aus ; besonders auffallend ist diese höhere Reinheit bei den Zwischenprodukten vom Typ des 3', 4'-Anhydrodiindols, wo eine Erhöhung der optischen Drehwerte um etwa 50 und der Schmelzpunkte um 30 bis 370C zu verzeichnen ist.
Im Laufe der beim Ausarbeiten der Erfindung durchgeführten Versuche wurden verschiedene, als Ausgangsverbindungen der Kupplungsreaktion mit Catharantin-N-oxyd in Betracht kommende Vindolinderivate hergestellt ; so wurde das Vindolin durch Oxydation in N-Desmethyl-N-formyl-vindolin und dieses durch Hydrolyse in N-Desmethyl-vindolin übergeführt. Diese letztgenannte Verbindung kann-im Gegensatz zum N-Formylderivat - mit Catharantin-N-oxyd tatsächlich unter den Bedingungen der bekannten Polonowski-Reaktion zu dem entsprechenden 3', 4'-Anhydrodiindolderivat gekuppelt werden, wie es im bekannten Verfahren im Schritt B) für Vindolin beschrieben wurde.
Damit wurde auch die synthetische Herstellung von N-Desmethyl-vindolin und N-Desmethyl-N-formyl- - vindolin zum ersten Mal verwirklicht. Die mikrobiologische Herstellung von N-Desmethyl-vindolin war schon bekannt (Helv. Chim Acta, 57, 1891,1974), das N-Desmethyl-N-formyl-vindolin wurde aber bisher nie hergestellt oder beschrieben.
Es wurde ferner gefunden, dass bei der Reaktion nach Schritt C) des bekannten Verfahrens keine N-Oxyde gebildet werden, wenn man die Epoxydierung in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels mit Sauerstoff, zweckmässig Luftsauerstoff oder mit einem Alkalimetall-hypohalogenit,
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oder in Gegenwart von Nitril- und/oder Azogruppen enthaltenden Verbindungen mit organischen Peroxyden durchführt, so dass es nicht mehr erforderlich ist, das einsame Elektronenpaar des Stickstoffatoms während der Epoxydierungsreaktion zu schützen und das unerwünscht gebildete N-Oxyd nachträglich zu reduzieren, womit zwei bisher nötige Reaktionsschritte entfallen. Dabei zeichnet sich das auf diese Weise erhaltene Produkt durch seine besonders gute Kristallisierbarkeit und hohe Reinheit aus.
Das unmittelbar erhaltene Produkt zeigt eine ausgezeichnete chromatographische Reinheit, es sind überraschenderweise überhaupt keine N-oxydierten Produkte anwesend, obzwar das einsame Elektronenpaar des Stickstoffatoms bei der Epoxydierung nicht geschützt war.
Die auf diese Weise durchgeführte Epoxydierung zeigt den weiteren Vorteil einer hohen Selektivität. In der zu epoxydierenden Verbindung sind zwei olefinische Doppelbindungen vorhanden, wobei aber nur an einer, u. zw. eben an der gewünschten Stelle, die Epoxydgruppe gebildet wird ; die Oxydation verläuft also bei dieser Methode auf regioselektive Weise. Dabei könnte an dieser Stelle der Epoxydring darüber hinaus in zwei verschiedenen räumlichen Konfigurationen aufgebaut werden ; beim erfindungsgemässen Verfahren wird von diesen zwei Möglichkeiten nur eine, u. zw. jene verwirklicht, die den analogen Naturprodukten entspricht, so dass die erfindungsgemäss ausgeführte Oxydation auch auf stereoselektive Weise verläuft.
Neben diesen sehr wesentlichen Vorteilen ist- beim erfindungsgemässen Verfahren auch die Ausbeute höher : gegenüber der bei den bekannten Verfahren erreichbaren Ausbeute von 51% werden beim erfindungsgemässen Verfahren Ausbeuten von etwa 63% erreicht, was bei solch hochwertigen Produkten auch beachtliche wirtschaftliche Vorteile bedeutet.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der Formel
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mit Catharantin-N-oxyd, hierauf mit einem Alkalimetallborhydrid umgesetzt, und die erhaltene neue Verbindung der Formel
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in einem organischen Lösungsmittel in Gegenwart von Säuren mit Sauerstoff oder mit einem Alkalimetall-hypohalogenit, oder in Gegenwart von Säuren und von Nitril- und/oder Azogruppen enthaltenden Verbindungen mit einem organischen Hydroperoxyd epoxydiert wird.
Gewünschtenfalls kann die erhaltene Verbindung der allgemeinen Formel (I), worin R für Wasserstoff steht, in bekannter Weise in die entsprechende, für R eine Formylgruppe aufweisende Verbindung der allgemeinen Formel (I) übergeführt und/oder eine erhaltene Verbindung der allgemeinen Formel (I) in ein Säureadditionssalz übergeführt oder aus einem erhaltenen Salz freigesetzt werden.
Der Ausgangsstoff Catharantin sowie das Vindolin sind bekannte Verbindungen. Catharantin und Vindolin wurden zuerst aus der Pflanze Catharantus roseus G. Don isoliert (vgl. J. Am. Pharm.
Assoc. 48,256, 1959). Ein Verfahren zur Herstellung von Catharantin-N-oxyd wurde in der DE-OS 2558124 beschrieben.
Die in dieser DE-OS angegebene allgemeine Formel umfasst auch das N-Desmethyl-vindolin der obigen Formel (III) ; über die Herstellung dieser Verbindung bzw. über deren Charakteristika enthält diese DE-OS aber keine Angaben.
Im ersten Schritt wird das aus Catharantin durch Oxydation erhältliche Catharantin-N-oxyd mit Vindolin auf an sich bekannte Weise umgesetzt und das entstandene Zwischenprodukt in situ mit einem Alkalimetallborhydrid behandelt ; das auf diese Weise erhaltene N-Desmethyl-3', 4'-anhydro- vinblastin wird dann erfindungsgemäss durch die in der oben angegebenen Weise erfolgende Epoxydierung und gegebenenfalls Formylierung in das gewünschte Endprodukt der allgemeinen Formel (I) übergeführt.
Zur Herstellung von N-Desmethyl-leurosin wird beispielsweise zunächst Vindolin durch Oxydation mit einem geeigneten Metalloxyd, insbesondere mit Mangandioxyd, in N-Desmethyl-vindolin übergeführt. Diese Oxydation kann in einem organischen Lösungsmittel, vorteilhaft in einem chlo-
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säure oder Schwefelsäure, durchgeführt. Das Vindolin kann aber auch unmittelbar durch Desmethylierung in N-Desmethyl-vindolin übergeführt werden.
Das erhaltene N-Desmethyl-vindolin wird hierauf mit Catharantin-N-oxyd umgesetzt.
Das Catharantin-N-oxyd kann nach beliebigen bekannten Verfahren hergestellt werden, vorteil-
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haft wird aber Catharantin mit 6 bis 18 Kohlenstoffatome erhaltenden aliphatischen Persäuren, z. B. mit Peroctansäure, Perpelargonsäure oder Perlaurinsäure zu Catharantin-N-oxyd oxydiert.
Die Oxydation wird in einem organischen Lösungsmittel, vorteilhaft in einem chlorierten Kohlenwasserstoff, bei Temperaturen zwischen-30 und +25OC durchgeführt.
Das N-Desmethyl-vindolin wird in Gegenwart von Trifluoressigsäureanhydrid mit dem in situ hergestellten Catharantin-N-oxyd umgesetzt und das auf diese Weise erhaltene Immoniumsalz der Diindolverbindung mit einem Alkalimetallborhydrid reduziert. Diese Reaktionsfolge ist zwar als "Polonovski-Reaktion"bekannt, allerdings wurde N-Desmethyl-vindolin noch nie auf diese Weise mit Catharantin-N-oxyd gekuppelt.
Die Epoxydierung von N-Desmethyl-3', 4'-anhydrovinblastin der Formel (II) wird in Gegenwart einer Säure, z. B. von Trifluoressigsäure, durchgeführt.
Wenn man Sauerstoff, zweckmässig Luftsauerstoff oder Alkalimetall-hypohalogenite, als Epoxydierungsmittel verwendet, so kann die Reaktion in praktisch beliebigen organischen Lösungsmitteln in stereoselektiver und regioselektiver Weise durchgeführt werden. Als Lösungsmittel können aber besonders vorteilhaft Tetrahydrofuran oder organische Amide, z. B. Dimethylformamid, eingesetzt
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Gegenwart von Nitril- und/oder Azogruppen enthaltenden Verbindungen als Epoxydierungsmittel verwendet, so können diese Nitril- bzw. Azoverbindungen zugleich als Lösungsmittel und als Radi- kal-Initiatoren eingesetzt werden. Zu solchen Zwecken sind z.
B. Nitrile von 1 bis 5 Kohlenstoffatome enthaltenden aliphatischen Säuren, wie Acetonitril oder Isobutyronitril, oder von aromatischen Säuren, wie Benzonitril, ferner als Azoverbindungen z. B. 2, 2'-Azo-bis-2-cyclohexyl-propionitril oder Triazobenzol besonders geeignet.
Die als Produkt der Epoxydierungsreaktion erhaltene, für R Wasserstoff enthaltende Verbindung der allgemeinen Formel (I) kann nach üblichen Methoden, z. B. durch Extraktion oder Eindampfen aus dem Reaktionsgemisch, isoliert werden ; gewünschtenfalls kann man die erhaltene Verbindung der allgemeinen Formel (I) in Säureadditionssalze überführen.
Die an der Stelle von R Wasserstoff enthaltende Verbindung der allgemeinen Formel (I) wird gewünschtenfalls in an sich bekannter Weise in die entsprechende, an der Stelle von R eine Formylgruppe enthaltende Verbindung übergeführt. Als Formylierungsmittel können Ameisensäure, deren reaktionsfähige Derivate oder Gemische von Ameisensäure und Essigsäureanhydrid verwendet werden. Die Formylierung wird bei Temperaturen unter 30oC, vorteilhaft zwischen-5 und +10oC, durchgeführt.
Auch diese Verbindung der allgemeinen Formel (1) kann gewünschtenfalls auf die übliche Weise in Säureadditionssalze übergeführt werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird durch die nachfolgenden Beispiele näher veranschaulicht ; die Erfindung ist aber in keiner Weise auf diese Beispiele beschränkt.
Beispiel 1 : a) N-Desmethyl-N-formyl-vindolin
2, 00 g (4, 38 Mol) Vindolin werden in 200 ml wasserfreiem Dichlormethan gelöst, dann wird die Lösung mit 50, 0 g aktivem Mangan- (IV)-oxyd (E. Merck) versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 10 h lang bei 0 bis 50C unter Stickstoffatmosphäre lebhaft gerührt und dann abfiltriert. Das auf dem Filter verbliebene Oxydationsmittel wird mit 100 ml Dichlormethan gewaschen, die Waschflüssigkeit mit dem Filtrat vereinigt und die vereinigten Filtrate werden unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft. Der Eindampfrückstand wird durch präparative Schichtchromatographie gereinigt (Adsorbens : Silicagel ; Laufmittel : 100 : 10 - Gemisch von Dichlormethan und Aceton ; Eluans : Aceton).
Aus der einen grösseren Retentionsfaktor aufweisenden Schicht werden 0, 50 g (25%) unumgesetztes Vindolin zurückgewonnen ; dieses Vindolin kann nach Umkristallisieren aus Äthanol wieder als Ausgangsstoff eingesetzt werden. Das aus der einen kleineren Reaktionsfaktor aufwei-
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senden Schicht mit Aceton gewonnene Eluat wird zur Trockne eingedampft und der Rückstand mit Äther verrieben ; es werden auf diese Weise 0, 70 g N-Desmethyl-N-formyl-vindolin (34, 0% d. Th.) erhalten ; das aus Äther kristallisierte Produkt schmilzt bei 140 bis 144 C.
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3),3, 82 ppm (3H, s, COOCH3) 3, 70 ppm (3H, s, OCH 3)
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01 b 1) N-Desmethyl-vindolin
540 mg (1,19 mMol) N-Desmethyl-N-formyl-vindolin werden bei 0 C unter Stickstoff in 110 ml methanolischer 10%iger Salzsäure gelöst. Die Lösung wird 3 h lang bei 5 bis 10. C stehengelassen, dann wird der pH-Wert der Lösung mit methanolischer, 10%iger Ammoniaklösung auf 7 eingestellt.
Die neutralisierte Lösung wird unter vermindertem Druck auf ein Volumen von 20 ml eingeengt und der Rückstand mit 30 ml Eiswasser und dann bis pi 9 mit 1 : 1 verdünnter wässeriger, konzentrierter Ammoniumhydroxydlösung versetzt. Die so alkalisch gemachte Lösung wird dreimal mit je 20 ml Dichlormethan extrahiert, die organischen Extrakte werden vereinigt, über Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und das Filtrat wird unter vermindertem Druck eingedampft. Der Eindampfrückstand wird aus 10 ml Diäthyläther kristallisiert. Es werden auf diese Weise 400 mg N-Desmethyl-vindolin (78, 7% d. Th.) erhalten ; Fp. : 118. C (aus Äther).
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:4, 15 (lH, NH) ; 3,65 (6H,s,CO2CH3,OCH3);
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09b2) N-Desmethyl-vindolin
Es wird nach Stufe b 1) gearbeitet, mit dem Unterschied, dass die Hydrolyse anstatt mit Salzsäure in Gegenwart von wässeriger, 2%iger Schwefelsäure bei 5 C durchgeführt wird. Auf diese Weise wird N-Desmethyl-vindolin in 79, l% iger Ausbeute erhalten. c) N-Desmethyl-3 4'-anhydrovinblastin
340 mg (1,01 mMol) Catharantin werden in 17 ml wasserfreiem Dichlormethan gelöst. Die Lösung wird auf-10 C abgekühlt und unter Rühren in Stickstoffatmosphäre im Verlauf von etwa 15 min mit einer Lösung von 240 mg 82%iger Perpelargonsäure (1, 1 Äquiv.) in 3 ml Dichlormethan versetzt. Das Gemisch wird auf-15 C abgekühlt, mit 442 mg (1,0 mMol) N-Desmethyl-vindolin und anschliessend mit 0, 82 ml (5,8 mMol) frisch destilliertem Trifluoressigsäureanhydrid versetzt.
Das Reaktionsgemisch wird 18 h lang bei einer Temperatur zwischen-10 und-20 C stehen gelassen, dann wird bei-10 C eine Lösung von 140 mg Natriumborhydrid in 14 ml wasserfreiem Methanol zugegeben. Der Verlauf der Reaktion wird mittels Dünnschichtchromatographie verfolgt (Adsorbens :
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Silicagel"G", Laufmittel : 20 : 2-Gemisch von Dichlormethan und Methanol). Nach dem Ablauf der Reaktion wird das Gemisch in einem auf 20 C temperierten Bad auf ein Viertel seines Volumens eingeengt. Der Rückstand wird mit 15 ml Dichlormethan und dann bis zu einem pH-Wert von 9 mit 1 : l verdünnter, wässeriger konzentrierter Ammoniumhydroxydlösung versetzt.
Die Phasen werden getrennt, die organische Phase wird zweimal mit je 10 ml Wasser extrahiert, die wässerigen Phasen werden vereinigt und zweimal mit je 10 ml Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten Dichlormethanphasen werden mit Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und das Filtrat wird unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft. Der Eindampfrückstand wird durch präparative Dünnschichtchromatographie gereinigt (Adsorbens, Laufmittel und Eluans wie bei Stufe a)). Das mit Aceton gewonnene, das Produkt enthaltende Eluat wird eingedampft und der Rückstand aus Methanol umkristallisiert.
Es werden auf diese Weise 315 mg N-Desmethyl-3', 4'-anhydrovinblastin (40, 2% d. Th.) erhalten ; Fp. : 202 bis 2040C (Zers.) ; [a]D20 = +38, 5 (c = 1, 06 ; in Chloroform).
IR (KBr) : 3400 cm-' (NH, OH), 1740 cm-' (C02CH3, OCOCH3), 1620 cm (C=C).
Massenspektrum, m/e : 778 (M).
0, 1 g N-Desmethyl-3', 4'-anhydrovinblastin werden in 1 ml wasserfreiem Methanol suspendiert, dann wird methanolische l% ige Schwefelsäure bis zum Erreichen eines pH-Wertes von 5 zugegeben.
Durch die Zugabe von 3 ml Diäthyläther wird das Säureadditionssalz gefällt ; die erhaltenen Kristalle werden abfiltriert und getrocknet. Das auf diese Weise erhaltene N-Desmethyl-3', 4'-anhydrovin- blastinsulfat schmilzt unter Zersetzung bei 210 C. Ausbeute : 95% d. Th. d) N-Desmethyl-leurosin
100 mg (0, 128 mMol) N-Desmethyl-3', 4'-anhydrovinblastin werden in 3 ml wasserfreiem Acetontril gelöst und es werden 29, 0 mg (0,25 Mol) Trifluoressigsäure und 4 mg 2, 2'-Azo-bis-isobutyro- nitril zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird auf 0 bis 50C abgekühlt und unter Rühren im Stickstoffstrom mit einer Lösung von 160 mg (0, 75 mMol) 70%igem Cumylhydroperoxyd in 1 ml wasserfreiem Acetonitril versetzt.
Das Reaktionsgemisch wird in Stickstoffatmosphäre 22 h lang stehengelassen, dann wird es mit 6 ml wasserfreiem Benzol verdünnt und bei 0 bis 5 C dreimal mit je 5 ml wässeriger 2, 5% iger Schwefelsäurelösung extrahiert. Die Phasen werden getrennt, die saure, wässerige Phase wird mit 2 ml Benzol ausgeschüttelt und die Phasen werden wieder getrennt. Die wässerige Schicht wird durch Zugabe von konzentrierter wässeriger Ammoniumhydroxydlösung bei 0 C auf einen pH-Wert von 9 eingestellt. Die nunmehr alkalische wässerige Lösung wird dreimal mit je 4 ml Dichlormethan extrahiert, die organischen Phasen werden vereinigt und nach Trocknen über Magnesiumsulfat unter vermindertem Druck eingedampft. Das erhaltene Produkt wird aus 1 ml Methanol kristallisiert, die Kristalle werden durch Filtrieren abgetrennt und getrocknet.
Es werden auf diese Weise 40 mg N-Desmethyl-leurosin erhalten. Aus der methanolischen Mutterlauge werden. durch präparative Dünnschichtchromatographie (Adsorbens und Laufmittel wie in Stufe a)) weitere 10 mg Produkt erhalten. Die Gesamtausbeute beträgt somit 50 mg N-Desmethyl-leurosin (48% d. Th.) ; Fp. : 221 C (aus Methanol).
IR (KBr) : 3460 cm", 3380 cm-' (NH, OH), 1735 cm-', 1738 cm-' (C02CH3, OCOCH3).
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+49, 701 g N-Desmethyl-leurosin wird in einem Gemisch aus 6 ml konzentrierter Ameisensäure und 1 ml Essigsäureanhydrid gelöst und 10 min lang bei Raumtemperatur stehengelassen. Dann wird
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gemachte Gemisch wird dreimal mit je 30 ml Dichlormethan extrahiert. Die organischen Extrakte werden vereinigt, getrocknet und unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft. Es werden auf diese Weise 995 mg N-Desmethyl-N-formyl-leurosin erhalten.
Beispiel 3 : N-Desmethyl-N-formyl-leurosinsulfat
0, 1 g N-Desmethyl-N-formyl-leurosin werden in 0, 5 ml wasserfreiem Äthanol gelöst, dann wird äthanolische l% ige Schwefelsäurelösung bis zum Erreichen eines PH-Wertes von 4 der Lösung zugesetzt. Das Gemisch wird bei Raumtemperatur einige Stunden stehengelassen, dann wird das aus-
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geschiedene Säureadditionssalz abfiltriert und getrocknet. Das erhaltene N-Desmethyl-N-formyl-leurosinsulfat schmilzt bei 248 bis 2520C ; Ausbeute : 93%.