<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft ein Schiebefenster od. dgl. mit wenigstens einem Flügel, an dem zumin- dest entlang eines seiner Holme wenigstens eine auf einer Schiene laufende, diese übergreifende
Führungseinrichtung mit Wälzkörpern angebracht ist, die in der Führungseinrichtung auf wenigstens zwei geschlossenen Bahnen umlaufen und entlang im wesentlichen einander gegenüberliegender Ab- schnitte dieser Bahnen an der Schiene formschlüssig abgestützt sind.
Die erfindungsgemässe Konstruktion ist in erster Linie für den nachträglichen Einbau in
Dächer vorgesehen, um den Dachraum für Arbeits- oder Wohnzwecke nutzen zu können oder abdeck- bare Terrassen zu schaffen. Sie kann jedoch mit gleichem Vorteil für Schiebetore, Trennwände oder horizontale Abdeckungen oder Flachdachfenster Verwendung finden.
Insbesondere bei Einfamilienhäusern besteht das Bedürfnis, vorhandenen Dachraum für
Arbeits-, Wohn- oder Freizeitzwecke nutzbar zu machen. Den hiefür bekannten Dachfenstern, die in der Regel entsprechend der Dachneigung in den Dachstuhl eingebaut werden, ist grössenmässig insofern eine Grenze gesetzt, als die Fensterflügel als Kipp- oder Klappflügel ausgebildet sind und ab einer gewissen Grösse wegen ihres Gewichtes nicht mehr mit Muskelkraft geöffnet werden können.
Anderseits sind Schiebetüren und bewegliche Trennwände bekannt, die mit auf Schienen laufenden Rollengehängen versehen sind ; die Rollen derartiger Gehänge sind gegebenenfalls mittels
Wälzlagern, meist aber mittels Kunststoff-Gleitlagern gelagert lz. B. AT-PS Nr. 230606). Auch hier ist der Grösse der Schiebetür bzw. der Trennwand wegen des Gewichtes Grenzen gesetzt, da mit zunehmendem Gewicht die Reibungswiderstände stark zunehmen und das Schieben dieser Konstruktionen mühevoll wird.
Ferner ist ein Schiebetürbeschlag bekannt, der aus zwei ineinanderliegenden Metallprofilen besteht, von denen das innenliegende Kugeln umgreift, die auf einer konkaven Schiene laufen (GB-PS Nr. 337, 717).
Weiters ist vorgeschlagen worden, Schiebetüren od. dgl. mit einer Lagerung zu versehen, die eine endlose Reihe Kugeln besitzt, die entlang einer geschlossenen Bahn umlaufen und dabei auf einer besonders ausgestalteten, seitlich abgestützten Schiene abrollen (GB-PS Nr. 390, 601).
Die Kugellagerungen haben den Nachteil, dass die Türen, Fenster od. dgl., an denen sie montiert sind, bloss vertikal eingebaut werden können und dass auch schon bei geringen Schräglagen grosse Kräfte im Lager wirken, die zu dessen Funktionsunfähigkeit und Zerstörung führen.
Ausserdem ist wegen der speziell geformten Schienen die Herstellung aufwendig und der Einbau der Türe od. dgl. kompliziert, weil die Montagetoleranzen äusserst gering sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die angeführten Nachteile zu beseitigen und das vorstehend genannte Bedürfnis zu befriedigen und ein Schiebefenster, eine Schiebetür oder-wand zu schaffen, das bzw. die trotz grosser Abmessungen auch bei schrägem Einbau ohne Mühe und besonderen Kraftaufwand zu verschieben ist.
Die gestellte Aufgabe wird mit einem Schiebefenster od. dgl. der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, dass erfindungsgemäss die Führungseinrichtung als Kugelbüchse und die Schiene als in Abständen abgestütztes Rohr ausgebildet ist.
In vorteilhafter weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann bei Anordnung zweier paralleler Schienen eine derselben mit Hilfe von Pendelstützen abgestützt sein.
Kugelbüchsen sind im Maschinenbau zur Abstützung von Tischen oder Schlitten bekannt. Es gibt geschlossene und offene Kugelbüchsen, die einen Öffnungswinkel von etwa 600 aufweisen. Im Rahmen der Erfindung sind wegen der grossen Abmessungen des Fensters, welche den Stützenabstand der Schiene übersteigen, offene Kugelbüchsen vorzuziehen. Obwohl für offene Kugelbüchsen eigene Schienen ebenfalls bekannt sind, haben Versuche ergeben, dass örtlich abgestützte Rohre als Schienen ausreichend sind ; damit wird einerseits das Problem gelöst, dass die Schienen in den erwünschten Längen nicht ohne weiteres erhältlich sind oder grossen Herstellungsaufwand erfordern, und dass anderseits der Abfluss des Regenwassers nicht behindert wird.
Vorteile der Verwendung von Kugelbüchsen sind weiters die genaue Führung des Fensterflügels, die Beseitigung von Verkanten und Spiel senkrecht zur Fensterebene, leichter Lauf und somit Verschieben des Fensters od. dgl. mit geringstem Kraftaufwand, Einstellbarkeit des Radialspieles gegenüber der Schiene, praktische Wartungsfreiheit mit langer Lebensdauer, hohe Trag-
<Desc/Clms Page number 2>
festigkeit und Selbsteinstellung bei Fluchtfehlern. Wegen der exakten Führung ist auch ein Klaffen der Dichtungen nicht möglich und der Flügel schlägt entlang seiner ganzen Höhe gleichmässig am Stock oder Gegenflügel an. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass das Fenster ohne weiteres als Klapp- oder Kippfenster ausgebildet werden kann.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles näher erläutert, das in den Zeichnungen schematisch dargestellt ist ; es zeigen Fig. 1 eine Aussenansicht
EMI2.1
einen Längsschnitt durch die Kugelbüchse und Fig. 4 eine Stirnansicht derselben, zum Teil im Schnitt.
Fig. 1 zeigt ein zweiflügeliges Schiebefenster --1--, das als Terrassenabdeckung in ein schräges Dach eingebaut ist, wobei der unter dem Dach bzw. Fenster befindliche Raum als Werkstatt, Büro, Wohnraum oder bei geöffnetem Fenster bloss als Terrasse nutzbar ist. Versuche haben ergeben, dass ein Flügel --2-- des Schiebefensters --1-- ohne weiteres 2 m breit und 3 m hoch sein kann und sich dennoch mit einem Finger verschieben lässt.
Jeder Flügel --2-- läuft auf zwei parallelen horizontalen Schienen --3--, die an in Abständen angeordneten Stützen --4-- befestigt sind. Obwohl die Schienen --3-- als an der Aussenseite des Daches angebracht dargestellt sind, versteht sich, dass sie auch an der Dachinnenseite montiert sein können.
Gemäss Fig. 2 besteht der Flügel --2-- aus einem Flügelstock --5--, z.B. aus einem Aluminium- - Strangpressprofil, das von einem Vierkantrohr --6-- umgeben ist. Dieses Vierkantrohr --6-- dient
EMI2.2
--5--,stock --5-- an seiner Oberseite mit einem Wetterschenkel --8-- zum Ableiten von Regenwasser versehen, welcher aus abgekantetem Blech besteht, in eine Regenrinne --9-- mündet und aus optischen Gründen bis zum Glasfalz verläuft.
Das Schiebefenster --1-- kann mit oder ohne Rahmenstock aufgebaut sein. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist kein eigener Rahmenstock vorgesehen, vielmehr sind die vorhandenen Dachbalken --10-- gegebenenfalls unter Einbau von zusätzlichen Balken in den Dachstuhl als Rahmen für das Schiebefenster --1-- ausgenutzt.
Bei Verwendung von Kugelbüchsen --7-- als Laufwagen für das Schiebefenster --1-- sind die Schienen --3-- als Rohre ausgebildet, die vorzugsweise aus rostfreiem Stahl bestehen. Weisen die Kugelbüchsen --7-- festgelegte Führungen für die Kugeln auf, so kann an Stelle eines Stahlrohres auch ein prismatisches Rohr vorgesehen sein, dessen Prismenflächen jeweils bezüglich der Bahn der tragenden Kugeln ausgerichtet sind.
Aus Fig. 2 geht weiters hervor, dass die obere Schiene --3-- über ihre Stützen --4-- fest mit dem Dachbalken --10-- verbunden ist. Die untere Schiene --3-- ist entweder über eine Pendelstütze oder über eine Stütze --4-- abgestützt, die auf dem Dachbalken --10-- im Gleitsitz angeordnet ist. Diese Massnahme empfiehlt sich wegen der bei grossen Fensterflächen auftretenden Wärmedehnungen des Flügelstockes --5--.
EMI2.3
Bewegung der Fensterflügel --2-- zu begrenzen.
Fig. 3 zeigt die Kugelbüchse --7-- im Längsschnitt. Daraus ist ersichtlich, dass in einem Gehäuse --12-- eine --12-- eine Büchse --13-- angeordnet, die mit in sich geschlossenen Bahnen für in Käfigen --14-- geführte Kugeln --15-- versehen ist und tragende Bereiche (in der oberen Hälfte
EMI2.4
Bereiche sowie die Käfige --14-- für die Kugeln --15-- sind deutlich erkennbar.
Aus Fig. 4 geht auch hervor, dass die Kugelbüchse --7-- sowie das Gehäuse --2--, in dem sie mittels Schrauben --17-- fixiert ist, an der Unterseite offen sind, um die Stützen --4-- überfahren zu können, die in diesem Fall als Pendelstützen --18-- ausgebildet sind, die um ein Gelenk --19-- verschwenkbar sind, das auf einer Grundplatte --20-- vorgesehen ist.
<Desc/Clms Page number 3>
Wie bereits erwähnt, kann das erfindungsgemässe Fenster als schräg eingebautes Dachflächenfenster, aber auch als Schiebetür-oder-tor, als verschiebbare Trennwand oder als Flachdachabdeckung ausgebildet sein ; die Verschieberichtung ist auf die Horizontale nicht eingeschränkt, sondern kann gegebenenfalls unter Verwendung von Gegengewichten, Federn oder Hubmechanismen auch senkrecht sowie unter beliebigem Winkel zur Horizontalen verlaufen. Im Falle einer Schiebetür oder einer Trennwand kann mit einer Schiene das Auslangen gefunden werden. Ist der Flügel an einer Seite mit den Kugelbüchsen lösbar verbunden, kann er nach Lösen dieser Verbindung gekippt oder geklappt werden, wobei sich die fest montierten Kugelbüchsen um ihre Schiene drehen.
Diese Ausbildung des Fensters erleichtert auch die Montage.
Dient das Fenster als Überdeckung für Terrassen, Dachräume oder auch Schwimmbecken, so lassen sich die unter dem Fenster liegenden Räume nach Art eines Treibhauses beheizen, wodurch sich Energieeinsparungen erzielen lassen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schiebefenster od. dgl. mit wenigstens einem Flügel, an dem zumindest entlang eines seiner Holme wenigstens eine auf einer Schiene laufende, diese übergreifende Führungseinrichtung mit Wälzkörpern angebracht ist, die in der Führungseinrichtung auf wenigstens zwei geschlossenen Bahnen umlaufen und entlang im wesentlichen einander gegenüberliegender Abschnitte dieser Bahnen an der Schiene formschlüssig abgestützt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung als Kugelbüchse (7) und die Schiene (3) als in Abständen abgestütztes Rohr ausgebildet ist.