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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Fräser zum Herstellen kreissegmentförmiger Ausflickhölzer und passender Ausfräsungen in auszubessernden Holzteilen.
Vorrichtungen und Geräte zum Herstellen von kreissegmentförmigen Ausflickhölzern sind bereits in verschiedenen Ausführungen bekannt. So beschreibt die AT-PS Nr. 312255 ein Verfahren, bei dem ein Formfräser beschrieben wird, dessen Zähne unter einen spitzen Winkel zusammenlaufende seitliche Schneidkanten aufweisen, und zu diesem Formfräser, der zum Ausfräsen der Holzfehlerstellen dient, ein zum Herstellen der Flickstücke dienender, heb-und senkbar angeordneter Kehlfräser zugeordnet ist, dessen Zähne bei Rotation des Kehlfräsers zwischen sich Ringräume freilassen, deren Querschnittprofil dem durch die zusammenlaufenden seitlichen Schneidkanten bestimmten Profil der Zähne des Formfräsers entspricht, und dass eine mit dem heb-und senkbaren Kehlfräser stets koaxiale,
vorzugsweise durch einen auf der Antriebsspindel derselben drehbar gelagerten Tastring gebildete Tastfläche vorgesehen ist, die z. B. mittels einer Feder an einer kreisrunden Schablone in ständiger Anlage gehalten ist, welche an einem den Vorschub des zur Bildung der Flickstücke dienenden Werkstückes mitvollführenden Teil angeordnet ist, wobei der Durchmesser der Tastfläche gleich gross ist wie der Durchmesser des Kehlfräsers, und der Durchmesser der Schablone dem Durchmesser des Fräsers entspricht. Hiebei werden durch den Kehlfräser die gewölbten Seitenflächen mehrerer Holzflickstücke zugleich aus einer Holzleiste ausgefräst, wonach von den so gebildeten wellenförmigen Rippen der Holzleiste die äussersten Segmente zur Gewinnung der Holzflickstücke abgesägt werden, so dass nur ein Bruchteil des Holzleistenquerschnittes ausgenutzt wird.
Dieses Verfahren hat den gravierenden Nachteil, dass nur ein Bruchteil des zur Verwendung gelangenden Holzes für die Flicken genutzt wird und der weitaus grössere Teil in den Abfall gelangt. Dieses Verfahren bedingt grosse Holzquerschnitte, entsprechend grosse Ausschussquoten durch Holzfehler und unverhältnismässig hohe Materialkosten.
Die AT-PS Nr. 360229 versucht diese Nachteile zu beseitigen und gibt schiffchenförmige Holzflickstücke an, die ebenfalls aus einer Holzleiste ausgefräst werden, u. zw. so, dass jeweils zwei Holzflickstücke mit einander zugewendeten Basisflächen, die durch einen Steg verbunden sind, dadurch hergestellt werden, dass aus der Holzleiste mittels eines zu ihrer einen Seite angeordneten Fräsers zugleich die linke Seitenfläche des einen Holzflickstückes und die rechte Seite des andern Holzflickstückes ausgefräst werden, dass mittels eines zur andern Seite der Holzleiste angeordneten weiteren Fräsers zugleich die jeweils andere Seitenfläche der beiden Holzflickstücke ausgefräst wird, und dass hierauf die beiden Holzflickstücke an den Basisflächen voneinander getrennt werden, dass der Steg,
vorzugsweise mittels des Kreissägeblattes, ausgesägt wird.
Beide Lösungsversuche haben jedoch gemeinsam, dass ein Werkstück in entsprechenden, genau vorgegebenen Dimensionen für die Flickherstellung angefertigt werden muss, was schon Arbeitsgänge vor der eigentlichen Flickenherstellung voraussetzt. Weiters sind beide Verfahren zur Herstellung dieser Flicken an relativ aufwendige maschinelle Einrichtungen gebunden, die eine Flickenherstellung von vornherein im grossen Umfang voraussetzt, um die Investition, die diese Methoden verursachen, wirtschaftlich vertretbar zu machen. Der Holzverarbeiter (Tischler usw.), der die Ausflicken verwendet, ist dadurch kaum in der Lage bzw. nicht interessiert, sich für einen Zubehörartikel ein so aufwendiges Spezialgerät anzuschaffen.
Es wurde deshalb notwendig, dass sich in der Folge einzelne Firmen darauf spezialisierten, diese Ausflickhölzer herzustellen und dem Verbraucher zur Verfügung zu stellen. Der Verbraucher benötigt nun seinerseits ein spezielles Handfräsgerät, um passende Ausnehmungen im Bereich der fehlerhaften Stellen des zu verarbeitenden Holzes herzustellen, in die er die zugekauften Holzflicken einsetzt. Diese Methode hat folgenden, sehr gravierenden Nachteil : Das Holz als natürlicher Werkstoff ist in seiner Farbe und Struktur immer unterschiedlich. Will nun der Tischler usw. einen Holzfehler mit dieser Ausflicke ausbessern, so hat er oft die grössten Schwierigkeiten, die in Farbe und Struktur passenden Ausflicke aus dem zugekauften Sortiment herauszufinden.
Ja es kommt oftmals vor, dass bei sehr heiklen Naturholzarbeiten überhaupt keine geeignete Ausflicke zur Verfügung steht. Dieser Nachteil ist umso gravierender, je vielfältiger, bzw. individueller die Fertigung des Tischlereibetriebes ausgelegt ist, da ja der Tischler auf die Holzsortenwahl und Auswahl der Holzqualität für die Flickenherstellung in der Regel keinen Einfluss nehmen kann.
Somit kann gesagt werden, dass diese vorhin beschriebenen Methoden ihre Berechtigung für
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Ausflickvorgänge an Werkstücken geringer Verarbeitungsqualität besitzen, für hohe und höchste Ansprüche, die immer häufiger an Massivholzprodukte angelegt werden, eignen sich diese Verfahren jedoch grundsätzlich nicht.
Ziel der Erfindung ist es demnach, eine einfache und für jeden Holzverarbeiter erschwingliche Fräsergarnitur anzugeben, mit deren Hilfe sich der Tischler unter Ausnutzung seiner vorhandenen Holzbearbeitungsmaschinen die für ihn entsprechenden Holzflicken und die dazu passenden Ausfräsungen zur Aufnahme derselben selbst herstellen kann.
Erfindungsgemäss wird nun diese Aufgabe im folgenden dadurch gelöst, dass mindestens zwei Fräswerkzeuge angegeben werden, wobei die Schneidkanten des einen Fräsers von seiner Umfangslinie hin bis zu seinem Zentrum angeordnet sind und diese Schneidkantenanordnung ge- genüber jener Fräserfläche angebracht ist, aus deren Mitte der Fräserschaft, der zur Aufnahme in ein allgemein gebräuchliches Bohrfutter dient, steht. Diese Schneidkanten beschreiben zur Mitte die Fräserfläche hin eine ansteigende Kurve. Wird nun dieser Fräser wie ein handelsüblicher Holzscheibenbohrer verwendet, so erzeugt er Holzscheiben, deren eine Seite zur Mitte zu analog der Schneidkantenkurve aufgewölbt ist.
Genügt diese Aufwölbung in seiner Dimension der auszufräsenden Fehlerstelle, so wird diese Holzscheibe quer durch eine Fläche durchgeschnitten, so dass zwei kreissegmentförmige Holzscheiben entstehen. Ist eine stärkere Ausflicke vonnöten, so wird das für die Flicke bestimmte Stück Holz auch von der genau gegenüberliegenden Seite mit dem gleichen Fräser so weit angefräst, bis die nun beiderseits aufgewölbte Flicke vom übrigen Holz getrennt ist. Wenn nur so viel Holz für die Flicke vorhanden ist, dass nur ein Kreissegment des Fräsers am Holz zur Anwendung gelangen kann, so kann auch eine Flicke, die nur ein Kreissegment des Fräserumfanges umfasst, hergestellt werden.
Das zweite Fräswerkzeug hat seine Schneidkanten vom Fräserumfang zur Fräsermitte hin angeordnet, u. zw. so, dass nicht die Stirnseite des Fräsers zur Holzbearbeitung dient, sondern der Fräserumfang, so dass dieser Fräser in ein Winkelfräsgerät oder in eine Handkreissäge eingespannt werden kann. Der Schneidkantenverlauf dieses Fräsers ist in seiner Form ident mit der Form des Schneidkantenverlaufes des flickenerzeugenden Fräsers, so dass die Ausfräsung, die mit diesem Fräser in ein fehlerhaftes Stück Holz gemacht wird, genau der Ausflickform entspricht, die der vorhin beschriebene Fräser vorgibt. Durch diese Fräserausführung wird erreicht, dass der Tischler ohne grossen Aufwand selbst genau die für ihn entsprechenden Flicken erzeugen kann, um die Fehlerstellen seiner Holzwerkstücke auszubessern.
Die Erfindung wird nun an Hand von beispielhaft wiedergebenden Zeichnungen näher erläutert. Fig. l zeigt den Längsschnitt durch einen erfindungsgemäss ausgestalteten Fräser, Fig. 2 einen Längsschnitt durch ein angefrästes Holzstück, Fig. 3 dieses in Draufsicht, Fig. 4 die Seitenansicht des die Aufnahmeausfräsung herstellenden Fräsers, die Fig. 5 und 6 zeigen das auszuflickende Brett in Querschnitt und Draufsicht.
Der Fräserschaft-l-ist geeignet, um in gebräuchlichem Bohrfutter Aufnahme zu finden.
Die Schneidkante --2-- ist in einer Kurve zur Fräsermitte hin ansteigend ausgeführt. Der Schnitt-
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Der Fräs-Fig. 2 zeigt den Längsschnitt durch ein angefrästes Stück Holz --4--. Es ist die mit der Fräskan- tenkurve --2-- identische Anfräsungsform --5-- in ihrem Querschnitt deutlich zu erkennen. Wird dieses Stück Holz --4-- entlang der Schnittlinie 6-7 aufgeschnitten, so gewinnt man ein rundes, einseitig gewölbtes Holzplättchen. Die strichliert eingezeichnete Anfräsungsmöglichkeit 8-9-10 zeigt die Möglichkeit auf, ein kreisrundes Plättchen herzustellen, dessen zwei gegenüberliegende Flächen 5-9 aufgewölbt sind.
Man kann dieses Plättchen entlang der Schnittlinie 6-7 auftrennen und erhält nun zwei je einseitig gewölbte Plättchen, ebenso kann man das Stück Holz --4-- einseitig so tief anfräsen,. bis das Plättchen vom Holz --4-- getrennt ist und die plane Plättchen- fläche --17-- sich aus der Heizfläche-18-ergibt.
Fig. 3 zeigt das angefräste Holzstück --4-- in seiner Draufsicht. Die kreisrunde Einfräsungsstelle --11-- trennt das Holz des so entstandenen Plättchens --12-- für die Flicke vom übrigen Holz. Ein Durchschneiden entlang der Schnittlinie 13-14 bzw. 15-16 teilt dieses Plättchen in verschieden grosse Flicken die so je nach Bedarf dimensioniert werden können.
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Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht des Fräsers, der geeignet ist, die Ausfräsungen herzustellen, die die Holzflicke aufnehmen können. Die Schneidkante --19-- verläuft in einer identen Kurve, die auch die Schneidkante --2-- verfolgt, bzw. kann die. Schneidkante --19-- Kurvenabweichungen in der Form aufweisen, dass die Flicke zwecks besserem Halt in der Ausfräsung verspannt wird. Jedoch ist der Schnittwinkel dieser Schneidkante --19-- entsprechend der Fräserbenutzung entlang seines Kreisumfanges ausgebildet. Die plane Schneidkante --24-- entspricht der Schnittlinie 6-7 bzw. der Holzfläche --18--. Die Bohrung --20-- dient zur Aufnahme auf eine Welle einer gebräuchlichen Winkelfräse oder Handkreissäge.
Sollen Ausflicken mit beiderseits aufgewölbter Oberfläche in den Ausfräsungen Platz finden, so wird im Fräswerkzeug mit zusätzlicher Schneidkantenwölbung entlang der Linie --21--, die wieder ident mit der Schneidkantenkurve --2-- ist, angegeben.
Fig. 5 zeigt ein auszuflickendes Brett --22-- in seinem Querschnitt. Die Fehlerstelle ist durch eine Ausfräsung --23-- ersetzt worden. Die Seitenflanken --25 und 26-- entsprechen den Schneidkanten-19 und 24-, aber auch der Schneidkante --2-- bzw. der Trennlinie 6-7. Die Flanke --27-- würde der Schneidkante --21-- bzw. der doppelten Anwendung der Schneidkante --2-- entsprechen. Diese Flanke würde bei Bedarf die Ausfräsungsbreite bei gleicher Ausfräsungslänge verdoppeln.
Fig. 6 zeigt das ausgefräste Brett --22-- in seiner Draufsicht. Die Ausfräsungsstelle wird von den Flanken --29 und 30-- abgegrenzt. Diese Ausfräsung entspricht in ihren Ausdehnungen exakt der hergestellten Flicke und nimmt diese ohne Toleranz auf. Die Flanke --31-- würde bei Bedarf die Querausdehnung bei gleicher Längsausdehnung verdoppeln.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung schiffchenförmiger Holzflickstücke, die, von zweieckiger Aussenform, eine gerade Basisfläche und mindestens eine gewölbte Seitenfläche besitzen, zum Ausflicken von Holzfelilerstellen, dadurch gekennzeichnet, dass ein in seinen Dimensionen beliebig grosses Werkstück an einer Fläche von einem Stirnfräser (3) angefräst wird, dessen Schneidkanten (2) zu seiner Achsmitte hin entlang einer Kreissegmentlinie ansteigend sind und dadurch eine aufgewölbte Ausfräsungsgrundfläche (5) entsteht, die durch Abtrennen entlang der Trennlinie (17) oder Anfräsen der der ersten Anfräsung gegenüberliegenden Seite (18) als Plättchen anfällt, das mindestens eine Fläche (5) aufweist, die mit einer zur Mitte der Anfräsung hin ansteigenden Aufwölbung versehen ist,
das weiters je nach Bedarf individuell durch Trennschnitte (13, 14 bzw, 15,16) in verschiedenen Dimensionen begrenzt wird und das in Ausfräsungen (28) exakt passt, deren Flanken (29,30 bzw. 31) mit einem Nutfräser hergestellt werden, dessen Schneidkan- ten (19,24 bzw. 21) dem Kurvenverlauf weitgehend entsprechen, der von den Schneidkanten (2) beschrieben wird.