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Die Erfindung betrifft einen Trägheitsschalter für ein Fahrzeug, welcher bei Auftreten von
Beschleunigungen oder Verzögerungen in der Horizontalebene zur Schliessung eines elektrischen Strom- kreises einen Kontakt zwischen einem an zwei am Fahrzeugrahmen befindlichen Festpunkten elastisch aufgehängten Kontaktkörper und einer diesen frei beweglich aufnehmenden Ausnehmung eines elek- trisch leitenden Gegenkontaktes herstellt.
Die DE-OS 1555407 beschreibt eine Sicherheitseinrichtung, bestehend aus einem beweglichen, mit zwei Federn an einer Unterlage befestigten Teil, der mit einem ebenfalls an der Unterlage befestigten Ring in Berührung kommen kann, wenn sich der erstgenannte Teil bewegt. Dabei kann sich der bewegliche Teil nur in einer horizontalen Ebene verstellen, und die Federn sind nicht gedämpft, so dass diese Einrichtung nicht auf Drehungen reagiert.
Die US-PS Nr. 2,947, 830 betrifft eine Alarmeinrichtung, die nur bei einem stillstehenden Fahr- zeug verwendbar ist ; sie besteht aus einem in einer beweglichen Ausnehmung schwingenden Pendel. Selbst geringe Stösse setzen das Pendel in Schwingungen und führen zur Kontaktgabe. Die Ausnehmung ist länglich ausgeführt, um bestimmte grössere Schwingungen des Pendels zuzulassen, ohne dass eine Kontaktbildung eintritt, dass jedoch die Einrichtung auf Stösse anspricht, die schwächer sind und nur bei Entwendung verursacht werden.
Schalter der eingangs genannten Art werden vor allem im Bereich von sich auf öffentlichen Verkehrswegen bewegenden Fahrzeugen angewendet, wo die Verkehrsverhältnisse schwierig und gefährlich sind und die Unfallshäufigkeit immer mehr zunimmt.
Veränderungen am Aufbau eines Fahrzeuges treten in Form von Verformungen oder Aufbrüchen infolge stärkeren Stössen auf, die ihrerseits die Folge relativer Veränderungen der Geschwindigkeit und bzw. oder der linearen Beschleunigungen und Verzögerungen von Fliehkräften sind und deren Auswirkungen im Laufe der Zeit oder bei mangelnder Hilfeleistung sehr ernst sein können.
Es besteht daher der Bedarf an einem Schalter, der beim Auftreten solcher Ereignisse an einem Fahrzeug für die Umwelt wahrnehmbare Alarmsignale erzeugt. Die bekannten Einrichtungen senden zwar bei bestimmten Ereignissen, wie Diebstahlversuchen, Brandgefahr u. dgl., Alarmsignale aus, doch reagieren diese nur auf willkürliche Eingriffe auf die zu schützenden Gegenstände, bzw. auf chemische oder Temperaturänderungen. Für die Erkennung von Zustandsänderungen der genannten Art an Fahrzeugen sind diese Einrichtungen ungeeignet.
Erfindungsgemäss ist der Schalter der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, dass die den Kontaktkörper mit den beiden Festpunkten verbindenden Aufhängungen von sowohl Zugkräfte als auch Torsionsmomente aufnehmenden Federn gebildet sind, wobei die von den Federn auf den Kontaktkörper ausgeübten Torsionsmomente gleich gross und einander entgegengesetzt sind, dass am Kontaktkörper ein in einer horizontalen Schwenkebene liegender, elektrisch leitender Zeiger angeordnet ist und dass am Fahrzeugrahmen zwei den Schwenkweg des Zeigers begrenzende, elektrisch leitende Stifte angebracht sind, so dass auch im Falle des Auftretens eines Torsionsmomentes der elektrische Stromkreis geschlossen wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, dass der Kontaktkörper diaboloförmig mit einer Mitteleinschnürung und die Breite der Ausnehmung überschreitenden Enddurchmessern ausgebildet ist, dass der Zeiger vom Mantel des Kontaktkörpers ausserhalb der Mitteleinschnürung radial absteht und dass die beiden Stifte von einer mit dem Fahrzeugrahmen fest verbundenen und die Ausnehmung für den Kontaktkörper aufweisenden Platine getragen sind.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles der Erfindung. In den Zeichnungen zeigen die Fig. l, 2 und 3 verschiedene Ausführungsformen des erfindungsgemässen Schalters. Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen solche Schalter, die auf wesentliche Beschleunigungsänderungen des Fahrzeuges ansprechen und die mit einem Eingang --16-- eines (nicht dargestellten) Senders verbunden sind.
Diese Schalter sprechen auf eine abnormale Beschleunigung oder Verzögerung an, die die Aussendung eines Alarmsignales notwendig machen. Gemäss Fig. 1 ist ein Kontaktkörper --25-- in Form einer Seilrolle mit einer Mitteleinschnürung --26-- vorgesehen. Dieser Körper --25-- wird durch zwei elastische Halterungen, wie Federn-23 und 24--, die entlang der Rollenachse liegend an Festpunkten 0 und 0'festgelegt sind, in einer stabilen Lage gehalten.
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Die Federn --23, 24-- üben Torsionsmomente aus, die sich gegenseitig aufheben, so dass ein
Zeiger --27-- eine vorbestimmte Stellung einnimmt. Der Körper --25-- ruht in einer Platine--29-- (Fig. 2, 3) mit einer Ausnehmung --30-- und zwei Stiften --31, 32--. Die Form der Öffnung sowie die der Einschnürung --26-- hängt von den zu bestimmenden Grenzwerten der Beschleunigung ab.
Im allgemeinen kann diese Öffnung elliptisch sein, wobei dann die kleine Achse der Ellipse kleiner als der Aussendurchmesser des Körpers --25--, jedoch grösser als der Durchmesser der Einschnürung - desselben bemessen ist. Die grosse Achse der Ellipse wird in die Richtung der zu erwarten- den Beschleunigungskräfte gelegt. Die Lage der Punkte 0, 0'bezüglich der Platine --29-- wird durch einen (nicht dargestellten) isolierenden Träger festgelegt. Diese Baugruppe ist an der Karosserie des Fahrzeuges befestigt. Der Körper --25-- wird bezüglich der Platine --29-- in einer solchen Lage montiert, dass sich ihr Zeiger --27-- zwischen den beiden Stiften --31, 32-- befindet.
Gleichgültig, ob Beschleunigungskräfte in Längs- oder Querrichtung zum Fahrzeug auftreten, wird zwischen Körper --25-- und Platine --29-- ein elektrischer Kontakt hergestellt. Der Körper - ist aus Metall und mit dem Pol einer Spannungsquelle --28-- verbunden. Die Platine--29-- ist ebenfalls aus Metall oder aus einem metallisierten Träger, wobei es genügt, nur die Umrisse der Ausnehmung --30-- zu metallisieren. Das Alarmsignal wird von der Platine über einen Leiter - abgenommen.
Die Alarmsignale entstehen bei diesem Schalter auch bei Beschleunigungskräften, die in Vertikalebenen auftreten. Bei einer Drehbewegung des Fahrzeuges um seine Achse trachtet der Körper - infolge seiner Trägheit seine Raumlage beizubehalten und erzeugt dabei ein Torsionsmoment in den Federn --23, 24--. Da sich aber die mit dem Fahrzeug verbundene Platine --29-- mit diesem mitdreht, entsteht ein elektrischer Kontakt zwischen dem Zeiger --27-- und einem der Stifte --31, 32--.
Um schädliche Schwingungen des Systems zu verhindern, sind die Federn --23, 24-- in ein dämpfendes Material geringer Viskosität eingebettet.
Vorteilhafterweise wird der erfindungsgemässe Schalter als selbständiger ausstossbarer Block aufgebaut, der die Sendung von Alarmsignalen fortsetzt, auch wenn er von seinem Träger, z. B. einem Fahrzeug, getrennt worden ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Trägheitsschalter für ein Fahrzeug, welcher bei Auftreten von Beschleunigungen oder Verzögerungen in der Horizontalebene zur Schliessung eines elektrischen Stromkreises einen Kontakt zwischen einem an zwei am Fahrzeugrahmen befindlichen Festpunkten elastisch aufgehängten Kontaktkörper und einer diesen frei beweglich aufnehmenden Ausnehmung eines elektrisch leitenden Gegen-
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menden Federn (23,24) gebildet sind, wobei die von den Federn (23,24) auf den Kontaktkörper (25) ausgeübten Torsionsmomente gleich gross und einander entgegengesetzt sind, dass am Kontaktkörper (25) ein in einer horizontalen Schwenkebene liegender, elektrisch leitender Zeiger (27) angeordnet ist und dass am Fahrzeugrahmen zwei den Schwenkweg des Zeigers (27) begrenzende, elektrisch leitende Stifte (31,32) angebracht sind,
so dass auch im Falle des Auftretens eines Torsionsmomentes der elektrische Stromkreis geschlossen wird.