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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Errichtung von einem mit einer Dämmschicht aus Harnstoff-Formaldehydharzschaum versehenem Mauerwerk.
Es ist seit langem bekannt, dass die wärme- und kältedämmende Wirkung von Mauersteinen durch Anbringen von Dämmstoffschichten, beispielsweise solchen aus Kunststoffschaumstoffen, die an der Innen- oder Aussenseite, meist in Plattenform befestigt werden, stark verbessert werden kann.
Solche Wärmedämmschichten wurden auch schon durch Ausschäumen an Ort und Stelle ange- bracht, indem in einem bestimmten Abstand zu einer konventionellen Ziegelwand eine solche aus
Klinkerbausteinen errichtet wurde, worauf diese Klinkerwand an verschiedenen Stellen angebohrt und der Zwischenraum zwischen den beiden Wänden auf übliche Art ausgeschäumt wurde. Eine der- artige Vorgangsweise ist sehr arbeitsintensiv, da zwei Wände errichtet werden müssen, und über- dies die Anbringung der Bohrungen einen beachtlichen Arbeits- und Zeitaufwand bedeutet.
Aus der AT-PS Nr. 252780 ist auch schon bekannt, zur Erhöhung der Wärmedämmung Schaum- stoffe in das Innere von Bausteinen, u. zw. in eigens dafür vorgesehene Hohlräume, einzutragen.
Hier sollen für die Schüttbauweise bestimmte Hohlsteine dadurch besser wärmedämmend werden, dass sie innerhalb von einer der Längsseitenwände mindestens eine vierseitig geschlossene, schlitz- artige Ausnehmung besitzen, die parallel zur Längsseitenwand angeordnet ist, und die mit Schaum- stoff, z. B. auf Styroporbasis, ausgefüllt wird, der im Rahmen der Produktion in Form vorge- schäumter Kügelchen eingebracht wird. Ferner kann in diese Ausnehmungen auch eine flüssige, schäumfähige Polyurethanmischung eingetragen werden, die dort zu einem leichten, wärmedämmenden
Schaumstoff expandiert und aushärtet.
Das hat den Nachteil, dass abgesehen vom arbeitsmässigen
Aufwand bei völliger Füllung des zwangsläufig sehr schmalen Hohlraumes der Schaumstoff über das Niveau der Bausteinoberfläche ansteigt, und die dabei entstehende Schaumstoffkuppe erst ent- fernt werden muss, bevor der Baustein für Bauzwecke verwendet werden kann. Dazu kommt, dass bei der Ausschäumung der oben und unten offenen, schlitzartigen Hohlräume die schaumfähige
Mischung auch nach unten austritt und sich unter dem Baustein verteilt, was einerseits die An- wendung von Trennmitteln nötig macht, anderseits aber auch einen Belag auf jenen Ziegelkanten verursacht, die vermörtelt werden sollen, was besonders bei Verwendung stark hydrophober Schäume eine schlechtere Bedeckung mit Mörtel bedingen kann.
Dies tritt besonders dann in Erscheinung, wenn Schäume mit hohem Blähdruck eingesetzt werden. Die Verwendung von Bausteinen, in denen die Dämmschicht während der Produktion einge- bracht wird, hat ferner den Nachteil, dass diese Dämmschicht auch dort, wo sie bis zum Niveau der Bausteinoberfläche reicht, in jeder Fuge von Baustein zu Baustein unterbrochen ist.
Es konnte nun gefunden werden, dass es möglich ist, solche Dämmschichten an Ort und Stelle anzubringen, ohne dass die Errichtung zweier Mauern nötig wäre, und dass dabei Dämmschichten erzielt werden, die sich zumindest in der senkrechten Richtung fugenlos über das gesamte Mauerwerk erstrecken. Voraussetzung dafür ist, dass von vorfabrizierten Bauelementen ausgegangen wird, die parallel zu einer Längsseitenwand zumindest oben und unten offene Hohlräume aufweisen und von denen zumindest ein Teil in dieser Längsseitenwand mit Öffnungen versehen ist, und dass man das aus diesen Bauelementen errichtete Mauerwerk erst während oder nach der Errichtung ausschäumt und zum Ausschäumen Harnstoff-Formaldehydharze verwendet.
Zusätzlich zu dem Vorteil der Erzeugung einer in der senkrechten oder zusätzlich auch in der waagrechten Richtung zusammenhängenden Dämmschicht besteht noch der weitere Vorteil, dass eventuell zwischen den Bauelementen bestehende Fugen oder Ritzen abgedichtet werden, während an diesen Stellen jedoch praktisch kein Schaumstoffaustritt zu beobachten ist.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Errichtung von einem mit einer Dämmschicht aus Schaumstoff versehenem Mauerwerk unter Verwendung von vorfabrizierten Bauelementen aus Ton, Beton, Holzbeton, Gips od. dgl., die einen oder mehrere oben und unten offene, parallel zu einer Längsseitenwand verlaufende vertikal durchgehende Hohlräume aufweisen, die mit Schaumstoff ausgefüllt werden, der darin erhärten gelassen wird, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass diese Bauelemente, deren längsseitig verlaufende, zur Aufnahme des Schaumstoffes bestimmte Hohlräume an vier Seiten oder an zwei gegenüberliegenden Seiten begrenzt sind, wobei zumindest ein Teil der Bauelemente in der diese Hohlräume nach aussen begrenzenden Wand eine oder mehrere Öffnungen besitzen, zu einem Mauerwerk so zusammengefügt werden,
dass die
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Löcher oder als Aussparungen an einer Längskante ausgebildet sein können. Waagrecht gesehen, muss aber jeder Hohlraum, der von einem Bauelement der Basisreihen ausgeht, mit Schaum versorgt werden. In diesem Fall ist es zweckmässig, in der untersten Lage alle nebeneinanderliegenden Bau- elemente über die Öffnungen mit Schaum zu versorgen und dann in senkrechter Richtung mehrfach im Abstand von 80 bis 120 cm die Schaumzugabe zu wiederholen. Da die Höhe der Bauelemente stets geringer ist als dieser Abstand, werden zweckmässig zwischen Lagen von Bauelementen mit Öffnungen eine entsprechende Anzahl von Lagen von Bauelementen ohne Öffnungen angeordnet.
Nicht zur Schaumeinführung benötigte, gegebenenfalls vorhandene Öffnungen sollten vorübergehend verschlossen werden.
Noch zweckmässiger im Hinblick auf die zu erzielende Wärmedämmung ist es, das Mauerwerk aus Bauelementen herzustellen, bei denen der auszuschäumende Hohlraum nur zweiflächig abgeschlossen ist, d. h., bei denen die Seiten offen bleiben. Die äussere Begrenzungsfläche ist dann über Stege an dem Hauptkörper des Bauelementes befestigt, wobei die Stege vorzugsweise nicht über die ganze Höhe des Bauelementes reichen, so dass ein waagrechter Fluss des Schaumes ebenso möglich ist. Die Stege können an den Seitenkanten angeordnet sein, bevorzugt sind sie aber eingerückt, so dass die durch zwei aneinandergrenzende Bauelemente gebildeten Fugen durch eine durchgehende Schaumstoffschichte abgedeckt sind. Ein solches Bauelement ist beispielsweise in den Fig. l und 2 dargestellt, wobei Fig. l die Ansicht von vorne, Fig. 2 einen Querschnitt darstellt.
In diesem bedeuten-l-die vordere Begrenzungswand, --2-- den auszuschäumenden Hohlraum,-3-die Stege, mit denen die vordere Mand-l-mit der hinteren Begrenzungswand --4-des Hohlraumes --1-- verbunden ist, --5-- die Öffnung, die hier durch eine Aussparung in der vorderen Begrenzungswand --1-- gebildet wird, --6-- die Seitenwände des eigentlichen Körpers des Bauelementes und 7-- einen weiteren vierflächig umschlossenen Hohlraum, der z. B. mit Beton gefüllt wird. Bei Verwendung solcher Bauelemente ist auch eine waagrechte Verbindung des Schaumstoffes möglich, so dass eine durchgehende Schaumstoffdämmschicht entsteht, in der die Stege --3-gewissermassen als Inseln bestehen bleiben.
Hier sollen bei Errichtung des Mauerwerkes sowohl in senkrechter als auch in waagrechter Richtung zwischen Bauelementen mit Öffnung --5-- solche ohne Öffnung angeordnet werden, so dass die zweckmässigen Abstände zwischen den Öffnungen erzielt werden. Natürlich können die Abstände zwischen den Öffnungen auch relativ klein, z. B. zwischen 20 und 30 cm, gehalten werden, was aber in der Regel nicht erforderlich ist und das Verfahren nur aufwendiger macht. Abstände von 80 bis 120 cm haben sich meistens gut bewährt.
Die äussere Begrenzungsfläche --1-- ist hiebei meist aus dem gleichen Material wie der übrige
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verwendet und unter Druck ausgeschäumt werden. Da der Blähdruck des erfindungsgemäss verwen- deten Harnstoffharzes relativ niedrig ist, verformen sich auch solcherart ausgestaltete Bauelemente hiebei nicht. Das Harnstoffharz als Schaumrohstoff bewirkt zusätzlich auch ein günstiges Brandverhalten.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird an Hand des vorliegenden Beispieles erläutert, ohne die Erfindung darauf zu beschränken.
Beispiel : Aus oben und unten offenen Bauelementen einer Dimension von 125 x 32 x 25 cm, einer Wandstärke von 3 cm und einem einzigen, mit senkrechten Stegen in zwei Teile geteilten Hohlraum von 5 cm Breite, der also vierflächig begrenzt war, wurde in versetzter Bauweise eine Mauer von 5 m Breite und 2 m Höhe errichtet. Die unterste waagrechte Bauelementreihe sowie jede weitere vierte Reihe waren aus Bauelementen gebildet, die am unteren Rand der äusseren Längsseitenwand eine Öffnung mit 3 cm Durchmesser besassen. Die übrigen Bauelemente besassen keine Öffnungen in der Längsseitenwand, waren aber sonst völlig gleich gestaltet wie jene mit Öffnungen.
Durch die vorhandenen Öffnungen wurden innerhalb von 10 min 0, 5 eines Harnstoff-Formaldehyd-Schaumstoffes eingebracht, der ein molares Verhältnis von Formaldehyd zu Harnstoff von 1, 45 besass. Die Drücke für die Komponenten des Schaumstoffes lagen bei 2, 5 bis 4 bar.
Der Schaum erstarrte innerhalb von 25 s und hatte ein Raumgewicht von 15 kg/m". Ein Austreten des Schaumes durch die waagrechten Fugen der Wand fand nur geringfügig statt. Die Hohlräume der Wand waren vollständig mit Schaum erfüllt.