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Die Erfindung bezieht sich auf einen Kunststoffverschluss für Behälter, insbesondere Blechemballage. Es ist ein insbesondere für Blechemballagen, z. B. für die Verpackung von Motorölen bestimmter Kunststoffverschluss bekannt, der mit einem in eine Öffnung im Behälter durch Einklemmen dichtend befestigbaren Fussring, mit einem in das Behälterinnere ragenden stülpbaren Schlauchteil, der einerseits in den Fussring und anderseits in einen Zylinderansatz mit Aussengewinde übergeht, und mit einem einseitig verschlossenen Hohlzylinder mit Innengewinde, welches das Aussengewinde des Zylinderansatzes aufschraubbar ist, versehen ist (US-PS Nr.
3, 613, 966). Ein derartiger Kunststoffverschluss ist praktisch und preiswert aus Kunststoff durch Spritzguss herstellbar, wobei einerseits ein flexibler Verschlussunterteil, der den Fussring, den Schlauchteil und den Zylinderansatz umfasst, und anderseits der als Schraubkappe ausgebildete einseitig verschlossene Hohlzylinder zu fertigen ist. Man kann diesen Kunststoffverschluss während des Transportes so zusammenfalten, dass der stülpbare Schlauchteil in das Behälterinnere ragt und der Verschlussboden des kappenartigen Hohlzylinders aussen auf dem Fussring aufliegt.
Man kann solche Kunststoffverschlüsse, in der dem herausgezogenem Zustand entsprechenden Konfiguration einteilig oder zweiteilig spritzen und dann beim Aufstecken des Fussringes auf die meist kreisrunde Behälteröffnung in den eingestülpten Zustand drücken, oder auch den Kunststoffverschluss in der dem eingestülpten, also hinuntergedrückten Zustand entsprechenden Konfiguration durch geeignetes Spritzformen herstellen.
Mit solchen Verschlüssen versehene Behälter haben auch eine gute Stapelmöglichkeit.
Es ist aber die Länge der bei diesen Verschlüssen vorgesehenen Ausgiesstüllen im wesentlichen durch den Zylinderansatz bestimmt, der lediglich um die Länge des Schlauchteiles aus dem Oberboden des Behälters herausziehbar ist. Wenn bisweilen das Bedürfnis besteht, den Behälterinhalt in weniger gut zugängliche Mündungen, z. B. beim Einfüllen von Öl in Kraftfahrzeugmotoren, einzugiessen, dann ergeben sich mitunter dabei Schwierigkeiten, so dass der Flüssigkeitsstrahl danebenfliesst und Verunreinigungen verursacht.
Es ist weiter ein Verschluss mit einem flexiblen schlauchartigen Verbindungsteil zwischen einem am Behälter vorgesehenen Fussring und der Aussenöffnung des Verschlusses bekannt (FR-PS Nr. 1. 199. 641), bei dem der schlauchartige Verbindungsteil in Form eines Faltenbalges ausgebildet ist. Auch bei diesem bekannten Verschluss ist die Aufziehlänge für viele Einsatzfälle zu gering und überdies ragt dieser bekannte Verschluss auch in der zusammengeschobenen Schliessstellung verhältnismässig hoch über die Behälterwand, in die er eingesetzt ist, vor.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Kunststoffverschluss zu schaffen, der eine solche Ausgiesstülle hat, dass die Ausgiessrichtung beliebig bestimmt werden kann und mit dem auch wenig gut zugängliche Öffnungen leicht befüllt werden können, wobei trotzdem im geschlossenen Zustand eine geringe Bauhöhe vorliegen soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass man bei einem Kunststoffverschluss eingangs erwähnter Art in Kombination die an sich bekannten Merkmale vorsieht, dass an einem in eine Öffnung im Behälter durch Einklemmen dichtend befestigten Fussring ein in das Behälterinnere ragender, stülpbarer Schlauchteil angesetzt ist, der seinerseits nach aussen in einen Zylinderansatz mit Aussengewinde übergeht, auf das ein einseitig verschlossener kappenartiger Hohlzylinder mit Innengewinde als Verschlussteil aufschraubbar ist, und dass an dem Zylinderansatz innerhalb des kappenartigen Hohlzylinders ein beidseitig offener Faltenbalg angeordnet ist.
Durch die erfindungsgemässe Merkmalskombination kann auf konstruktiv sehr einfache Weise der vorstehend angeführten Zielsetzung gut entsprochen werden. Es ist dabei als überraschend zu werten, dass ein Faltenbalg zusätzlich zu dem bereits vorliegenden flexiblen schlauchartigen Verbindungsteil praktisch ohne zusätzlichen Raumbedarf vorgesehen werden kann und weiter ist es als überraschend zu werten, dass das gemeinsame Vorsehen zweier flexibler schlauchartiger Verbindungsteile, deren einer ein Faltenbalg ist, wesentliche Vorteile erbringen vermag.
Der Faltenbalg kann in bekannter Weise aus Kunststoff hergestellt werden, z. B. durch Spritzguss, und ist elastisch und flexibel und kann je nach der verwendeten Wandstärke und Formung eine gewisse Steifigkeit aufweisen. Hiebei wählt man eine geeignete Form und Steifigkeit, so dass der Faltenbalg sozusagen als Verlängerung der Ausgusstülle verwendet werden kann ; infolge der faltfähigen Ausbildung kann der Benutzer den Balg einseitig einknicken und in verschiedene Giessrichtungen einstellen. Der Faltenbalg kann als zusätzlicher Ansatz gefertigt werden ; ist jedoch
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auch denkbar, ihn einstückig mit dem aus Fussring, Schlauchteil und Zylinderansatz bestehenden Verschlussunterteil herzustellen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Faltenbalg an beiden Enden mit an sich bekannten Schnappeinrichtungen versehene Ringe aufweist, deren einer auf den freien Rand des Zylinderansatzes und deren anderer auf einen an den Verschlussboden des kappenartigen Hohlzylinders befestigten Vorsprung aufgesteckt ist. Die Schnappeinrichtungen sind vorzugsweise so ausgeführt, dass der faltenbalgähnliche Aufsatz nach der separaten Herstellung in die freie obere Öffnung des Zylinderansatzes eingesteckt und durch Hineindrücken festgeschnappt wird. Eine weniger kräftige bzw. widerstandsfähige Schnappverbindung befindet sich auf der andern Seite des Faltenbalges, wo die Verbindung mit dem Verschlussboden des Hohlzylinders erfolgt.
Eine Schnappverbindung ist aber auch hier zweckmässig, weil der Öffnungsvorgang dies erfordert : Der Faltenbalg muss nach dem Herausziehen des Schlauchteils selbst gestreckt werden, und hiezu dient die letztgenannte Schnappeinrichtung, mit deren Hilfe der Verschlussboden des Hohlzylinders Zugkräfte auf den Faltenbalg auszuüben gestattet. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung, bei der die Länge des Faltenbalges im zusammengedrückten Zustand wie an sich bekannt kleiner als die Länge des Hohlzylinders ist, ist vorgesehen, dass die Länge des Faltenbalges kleiner als die Länge des eingestülpten Schlauchteils ist.
Diese Massnahmen sind günstig bei der Anordnung des Kunststoffverschlusses am Behälter, so dass keine weiter aus dem Oberboden des Behälters herausstehenden Teile gegeben sind als bei den derzeitigen Verschlüssen auch und dies, obwohl der Faltenbalg zur beliebigen Bestimmung der Ausgiessrichtung der verpackten Flüssigkeit mit eingebaut ist. Durch die vorstehend erwähnten Bemessungen der drei ineinander verschachtelten Teile, nämlich des Schlauchteils, des Hohlzylinders und des Faltenbalges bleibt auch bei dem Kunststoffverschluss gemäss der Erfindung mit dem gegenüber dem bekannten vorteilhaften Merkmalen eine gute Stapelfähigkeit des Behälters bestehen.
Vorteilhaft ist es ferner, wenn erfindungsgemäss mit dem Zylinderansatz unter Zwischenschaltung mindestens einer Reisslinie ein Abschlusselement einstückig angespritzt verbunden ist und wenn
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genannte Massnahme dient dem absolut flüssigkeitsdichten Verschliessen, so dass sich insbesondere beim Transport des gefüllten Behälters keine Leckagen ergeben. Nach erstmaligem Öffnen des Abschlusselementes, welches z. B. eine eingespritzte Scheibe sein kann, ist selbst nach Zusammendrücken des Faltenbalges und Hinunterstülpen des Schlauchteiles nur noch die Dichtigkeit über Anlageflächen und Gewindeteile gegeben.
Dies stellt aber für die Benutzung des Behälters mit dem Verschluss gemäss der Erfindung keinerlei Nachteile dar, denn beim Endverbraucher sind in der Regel die Anforderungen an die Dichtigkeit weit geringer, weil die Behälter aufrecht aufgestellt und gelagert werden.
Die zweite vorstehend genannte Massnahme mit den am Verschlussboden angespritzten Betätigungsbändern dient einem leichteren Öffnen des Verschlusses, wobei die Betätigungsbänder auch als Vorsprünge oder Ansätze ausgebildet und gegebenenfalls an zwei Enden am Verschlussboden befestigt sein können ; je nach der bequemsten Betätigungsmöglichkeit.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen : Fig. l eine Schnittansicht des Kunststoffverschlusses mit zusammengedrücktem Faltenbalg in der geschlossenen Stellung mit aufgesetztem, kappenartigem Hohlzylinder, und Fig. 2 eine ähnliche schematische Ansicht, wobei der Kunststoffverschluss nach dem Öffnen ohne Hohlzylinder gezeigt ist.
In den abgebrochen dargestellten Oberboden-l-eines nicht gezeigten Behälters ist gemäss
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weist der Zylinderansatz --4-- einen kleinen Flansch --6-- auf, der vom Aussengewinde --5-- ein Stück weit nach innen ragt.
Bei der Darstellung der Fig. l ist der Schlauchteil --3-- nach innen in den Behälter hinein gestülpt, wobei das Behälterinnere in der Figur unterhalb des abgebrochen gezeigten Oberbodens-l-ebenso wie bei Fig. 2 zu denken ist. Bei der letztgenannten Figur hingegen ist
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der Schlauchteil -3- bei dem Öffnungsvorgang nach oben herausgezogen oder ausgestülpt.
Durch eine zweckmässige Schnappeinrichtung --7-- an dem unteren Hing-8--, der einstückig
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genug, um auch beim Öffnungsvorgang starken Zugkräften standzuhalten, mit deren Hilfe der Fal- tenbalg-10-aus der in Fig. l gezeigten zusammengedrückten Stellung in die in Fig. 2 gezeigte auseinandergezogene Stellung hochgezogen wird.
Diese Zugkraft bringt man während des Öffnungsvorganges dadurch auf, dass man den Ver- schlussboden-11-des mit Innengewinde -12-- versehenen Hohlzylinders --13-- erfasst und in Richtung des Pfeiles-14-hochzieht. Die Rippe an dem Vorsprung-15-, der einstückig am Ver- schlussboden-13-angeformt ist, greift in die in Fig. 2 deutlich sichtbare Nut-16-des oberen Ringes-9-als Schnappeinrichtung ein und erlaubt die Übertragung der eben beschriebenen Kräfte vom Verschlussboden --13-- auf den Ring-9-- des Faltenbalges-10--.
Aus der Darstellung der Fig. l erkennt man die gute Stapelfähigkeit des Behälters, weil die
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--11-- nurWenn dieser Zustand erreicht ist, dreht man den Hohlzylinder --13--, wodurch sich das Innengewinde-12-langsam vom Aussengewinde --5-- des Zylinderansatzes --4-- löst. Hiebei streckt sich der Faltenbalg -10-- bereits um die Höhe der Gewinde --5 und 12--, und kann dann je nach aufgebrachter Zugkraft noch weiter in den Zustand gemäss Fig. 2 gezogen werden. Mit Leichtigkeit lässt sich dann der Hohlzylinder-13-, der auch als Schraubkappe bezeichnet werden könnte, aus der Schnappverbindung-9, 15, 16-- und damit dem Faltenbalg -10-- abnehmen. Es ist jetzt der in Fig. 2 gezeigte Zustand des Verschlussunterteiles --2 bis 6-- und des daran angebrachten Falten-
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je nach Wunsch bestimmen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kunststoffverschluss für Behälter, insbesondere Blechemballagen, gekennzeichnet durch die Kombination der an sich bekannten Merkmale, dass an einem in eine Öffnung im Behälter durch Einklemmen dichtend befestigten Fussring (2) ein in das Behälterinnere ragender, stülpbarer Schlauchteil (3) angesetzt ist, der seinerseits nach aussen in einen Zylinderansatz (4) mit Aussengewinde (5) übergeht, auf das ein einseitig verschlossener kappenartiger Hohlzylinder (13) mit Innengewinde (12) als Verschlussteil aufschraubbar ist, und dass an dem Zylinderansatz (4) innerhalb des kappenartigen Hohlzylinders (13) ein beidseitig offener Faltenbalg (10) angeordnet ist.