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Verriegelungseinrichtung für Weichen-und Signalstellwerke.
Die Erfindung betrifft eine Verriegelungseinrìchtung für die Fahrstrassenhebel eines Stellwerks, welche sich durch ihre Einfachheit und geringe Platzinanspruchnahme auszeichnet.
In der Zeichnung ist die Vcrriegelungseinrichtung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Fig0 1-3 sind schematische Darstellungen verschiedener Bahnhofsanlagen mit Verbindunggleisen zwischen den Hauptgleiseil. Fig. 4 und 5 stellen die Diagramme der Verriegelungsgesetze (lar. Fig. 6 ist eine Vorderansicht der Stelltafel, Fig. 7-9 sind senkrechte Schnitte durch die Verriegclungsvorrichtungcn, Fig. 10 ist eine Vorderansicht der allgemeinen Verriegelungsa. nordnung und zeigt alle Hebel in der Ruhestellung, Fig. 11 zeigt dieselbe Anordnung wie Fig. 10, nach
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wie Fig. 10, nach Drehung eines ausserhalb der Diagonale angeordneten Hebels und Fig. 13 eine Vorderansicht der Diagonal-Verriegelungseinrichtungen.
Die Fahrstrassenhebel, von denen jeder mit einer Nummer bezeichnet ist, sind an einer Tafel in den Geleisen entsprechenden zueinander senkrechten Reihen angeordnet. Der im Schnittpunkte zweier Reihen angeordnete Fahrstrassenhebel beherrscht dann diejenige Fahrstrasse.
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bindungsgleise verschieden sind, soll zunächst bestimmt werden, welche Fahrstrassen-Hebel verriegelt werden sollen, wenn man den Hebel einer bestimmten Fahrstrasse dreht und dieselbe 'iadurch einstellt.
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wobei angenommen ist, dass Norden oben, Süden unten, Osten rechts und Westen links, wie bei geographischen Karten liegt. Dieselbe Strecke ('-P ist auch mit den Fahrstrassen, die von D.
E und F, d. h. von Süd-Westen kommen und nach Af, A'und 0, d. h. nach Nord-Osten führen und umgekehrt unverträglich. Endlich sind noch mit der Strecke C-P alle diejenigen Strecken unverträglich, welche von Westen nach P oder umgekehrt, führen und mit ihr ein gemeinsames Gleis haben und ferner diejenigen Strecken, die von Osten nach C führen oder umgekehrt.
Werden die Felder aller derjenigen Hebel, die mit dem Hebel 34 der Strecke C-P unverträglich sind, schraffiert, wie in Fig. 4 zu ersehen, so erkennt man, dass sich alle diese Hebel auf dem Kreuz, welches durch den Hebel 34 geht und in zweien der vier durch dieses Kreuz crue- bildeten Feldern, welche im Nord-Osten und in Süd-Westen der Tafel liegen, befinden, wobei immer angenommen ist, dass diese Tafel wie eine Landkarte orientiert ist. Alles, was für die Strecke C-P gesagt ist, gilt natürlich auch für jede andere Strecke.
Um nun diese Erkenntnis in die Praxis überführen zu können, muss man, um eine gewisse Strecke, z. B. C-P zu sichern, indem man den Hebel 34, der im Schnittpunkt der wagrechten Reihe C'und der senkrechten Reihe P steht, dreht, gleichzeitig die Hebel aller derjenigen Felder der Tafel, die mit Schraffur bezeichnet sind verriegeln (Fig. 4). Diese Verriegelung soll dabei für alle übrigen Hebel der Tafel möglich sein.
Die Erfindung gestattet nun, bei Erzielung der gedachten Verriegelung alle Hebel in einer einzigen Ebene anzuordnen, gleichgiltig, welches auch die Anzahl dieser Hebel sein mag. Die Teile der Vorrichtung, die auswechselbar und ganz gleich in jedem Feld angeordnet sind, bilden hiebei ein homogenes Netz.
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Die Fig. 7 und 10 stellen die Einrichtung und die Anordnung dieses Netzes dar. Auf jeder Hebelachse L ist eine mit vier Ausschnitten versehene Nockenscheibe c angeordnet. Am Umfang dieser Scheibe sind in jedem Felde der Tafel drei Schwinghebel vorhanden, von denen zwei a und b geradlinig sind und einer d rechtwinklig ist. Diese Hebel sind an der Tafel drehbar gelagert. An den Enden dieser Schwinghebel sind Rollen, die in die entsprechenden Ausschnitte der Nockenscheiben c eingreifen. Die anderen Enden der geradlinigen Scl'winghebel a, b sind durch Stifte 7 und 8 mit horizontalen und vertikalen Stangen 10 bezw. 9 verbnn'n. n Enden mit Schlitzen 11 versehen sind. Die Entfernung zweier benachbarter SchLt c ist CLWas grösser als die Höhe eines Feldes.
Die Enden dieser Stangen, welche von einem Feld zum anderen reichen, sind durch Stifte verbunden, auf denen die rechtwinkligen Schwinghebel d sitzen. Infolgedessen sind alle Hebel und Stangen untereinander verbunden. In der Ruhestellung liegen, wie die Fig. 10
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Betrachtet man z. B. die Fig. 11, in welcher der Hebel 33, um die Strecke C-O freizugeben, gedreht worden ist, so ergibt sich, dass die drei Schwinghebel a, b und d der Felder je durch den Nocken c des Hebels weggedrückt sind. Die Stangen 1 und 2 sind in der Richtung der Pfeile durch die Schwinghebel n und 6 und die Stangen 3 und 4 durch den Winkelhebel il verschoben worden. Weil die Stange 1 gezogen ist, ist dadurch der Spielraum aller oberen und in ihrer Reihe
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befinden, verriegelt. Das ist aber gerade das, was man zu erzielen suchte, um dem oben erwähnten Gesetz zu folgen ; die verriegelten Hebel sind gerade diejenigen, welche die mit der freigegebenen Fahrstrasse unverträglichen Fahrstrassen beherrschen.
Diese Verriegelungen sollen im Nachstehenden #allgemeine" oder #geographische" Ver- regelungen genannt werden, weil sie ausschliesslich von der örtlichen Lage der Gleise für Ein-
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Die allgemeinen Verriegelungen können auf der Stelltafel in einer Ebene angeordnet werden.
Ihre Teile haben nur eine geringe Dicke, so dass die ganze Vorrichtung nur sehr wenig Raum beansprucht. Die ganze Einrichtung kann auch von einem Bahnhof in einen anderen ohne Zer-
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grössert oder geändert werden, so kann man ohne weiteres die notwendigen Hebel hinzufügen oder die unnötig gewordenen entfernen. Diese Änderungen haben durchaus keinen EinHuB auf die Verriegelungen der beibehaltenen Hebel.
Diese allgemeinen Verriegelungen sind die einzigen, die bei einem Bahnhof gemäss Fig. l in Frage kommen. Wenn aber der zu sichernde Bahnhof nicht dem der Fig. 1, welcher mehr der Theorie entspricht und infolge des grossen Abstandes der Gleise zu grossen Platz beansprucht, sondern einem einfacheren gemäss Fig. 2 entspricht, so bleiben die geographischen Verriegelungen vollkommen die gleichen. Sie allein genügen jedoch nicht mehr. Betrachtet man z. B. die
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der geographischen Verriegelungen erreicht werden, die durch Drehen des Hebels 33 und 44. wenn dies möglich wäre, bewirkt werden.
Diese zwei Hebel sind aber auf der Tafel in den Schnitt punkten der Diagonale mit den Ordinaten des Hebels 34 angeordnet : die geographischen Ver- riegelungen genügen allein nur noch für die Hebel, die auf der Diagonale der Tafel stehen. Für alle anderen Hebel, 3 z. B.. muss man durch eine Hilfsvorrichtung die Verriegelungen, die den obenerwähnten Hebeln entsprechen, bewirken. Diese zwei Hebel sind auch die Projektion des gedrehten Hebels 34 auf die Diagonale der Tafel.
Um diese neuen Verriegelungen tatsächlich zu bewirken. ordnet man in einer zweiten Ebene der Tafel eine zweite Reihe von Schwinghebeln und Stangen, die den oben erwähnten ganz ähnlich sind, aber in kleinerer Anzahl an (Fig. 13). Die in dieser zweiten Ebene angeordueten Schwing-
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Wenn der Hebel 34, der die Strecke C-P der Gleisanlage Fig. 2 beherrscht, gedreht wird. bewirkt er : l. in der ersten Verriegelungsebene (Fig. 12) die geographischen Verriegelungen. die den durch einfache Schraffur angedeuteten Feldern der Fig. 5 entsprechen. 2.
In der zweiten Verriegelungsebene die den Verbindungsgleisen entsprechenden und durch doppelte Schraffur angedeuteten Verricsselungen.
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und der schon oben ausführlich erwähnt ist, hat in der zweiten Verriegelungsebene keine Nockenscheibe oder keine den Ausschnitten der Nockenscheibe, wenn eine solche vorbanden ist. ent- sprechenden Rutlun. Alte diese Hebet werden also durch diese Verriegelungen nicht beeinflusst ; für sie genügen die geographischen Verriegelungen allein.
Diese Hilfsanordnung soll als. einfacheDiagonalverriegelung"bezeichnetwerden.
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Aus Fig. 3, die eine solche Anordnung mit doppelter Kreuzung darstellt, auf deren Gleise nur in bestimmten Richtungen gefahren werden kann, ergibt sich, dass die Zugbewegungen J- () (Hebel 13) und B-0 (Hebel 23), welche den linken Strang des Quergleises g, h benutzen, mit der Zugbewegung C'-P, die denselben Strang durchfährt, unvereinbar sind. Diese beiden Zugbewegungen sind dagegen mit der entgegengesetzt gerichteten Zugbewegung P-C vereinbar. da die letztere den erwähnten Strang g-h nicht benutzt und auf dem Strang p-o stattfindet.
Da die beiden Strecken P-C und C--P an denselben Punkten P und C enden, werden sie durch denselben Hebel 34 bedient. Die Auswahl der Verriegelungen muss also allein durch die Drehrichtung des Hebels erfolgen. Ebenso machen die Zugbewegungen Q-D und R-D, die über -o führen, die Verriegelung der Strecke C-P nicht nötig, während die Zugbewegungen D-Q und D-R diese Verriegelung unbedingt erforderlich machen, weil sie den Strang y-A benutzen.
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Um die Verriegelungen der doppelten Kreuzung zu bewirken, ordnet man in zwei verschiedenen Ebenen zwei Diagonalverriegelungsvorrioj ungen an, die den Strängen gA-einerseits und mn-op andererseits entsprechen. Die diesen Verriegelungen entsprechenden Nockenscheiben haben nur auf einer Seite Ausschnitte, 80 dass, wenn man den Hebel in einer Richtung dreht, man nur eine der beiden Diagonalverriegelungsvorrichtungen in Tätigkeit bringt, infolgedessen die in Tätigkeit kommende Vorrichtung eine verschiedene für die beiden Drehrichtungen ist.
Der Stellhebel 34 der doppelten Zugbewegungen C-P und P-#'erhält also eine Nocken-
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ragenden Ansätzen. Wenn also, um die Strecke C nach P über gh herzustellen, der Hebel rechts herum gedreht wird, bewirkt man die Diagonalverriegelungen, die der Strecke qh und 1'k entsprechen ; alle Zugbewegungen, die diese Strecke schneiden oder treffen, sind dann gesperrt.
Dabei werden aber diejenigen Verriegelungen, die den Quergleisen mn-op entsprechen, nicht eingestellt. Dasselbe gilt umgekehrt für die Strecke P nach C über p-o.
Endlich können noch einige Hebel mit durch örtliche Verhältnisse bedingten Verriegelungen versehen werden, welche keinem der obenerwähnten Gesetzen folgen. Diese Verriegelungen werden "örtliche oder besondere"Verriegelungen genannt. Sie bilden in der Tafel eine dritte, den beiden früher erwähnten Ebenen parallele Ebene, deren Abmessungen mit der Anzahl und der Wichtigkeit dieser Verriegelungen sich ändern (s. Nockenscheibe e. in Fig. 9).
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verriegelungseinrichtung für Weichen und Signalstellwerke, bei denen die zwei Gleisgruppen verbindenden Fahrstrassen durch je einen an einer Tafel in den Schnittpunkten von wagrechten und senkrechten, den beiden Gleisgruppen entsprechenden Reihen angeordneten Stellhebel eingestellt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungskörper auf den Achsen der Stellhebel in drei Ebenen untergebracht sind und dass die Verriegelungskörper der ersten Ebene zur Verriegelung der feindlichen Fahrstrassen dienen, die die einzustellende Fahrstrasse kreuzen oder in sie einmünden, die der zweiten Ebene zur Verriegelung solcher Fahrstrassen, die einen Teil der einzustellenden Fahrstrasse mitbenutzen, während die der dritten Ebene für aussergewöhnliche aus örtlichen Verhältnissen sich ergebende Verriegelungen vorgesehen werden können.