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Die Erfindung bezieht sich auf einen Rohrbinder aus einem offenen oder geschlossenen Hohlprofil, für eine aus einem Rohrgerüst und einer dieses überdeckenden Kunststoff-Folie bestehende zerlegbare Halle, insbesondere für Gartenbauzwecke, bestehend aus einem nahezu senkrechten Stehwandteil und einem daran oben anschliessenden gekrümmten Dachbereich, dessen oberes Ende - zusammen mit dem angrenzenden Ende eines spiegelsymmetrisch angeordneten zweiten Rohrbinders - einen stumpfwinkeligen Dachfirst bildet, wobei das Hohlprofil aussen und innen jeweils sich in Längsrichtung desselben erstreckende Vertiefungen aufweist.
Folienüberdeckte Hallen der vorbezeichneten Art dienen üblicherweise als Gewächshäuser zum Schutz von empfindlichen Pflanzen vor ungünstigen Witterungseinflüssen. Derartige Folienhäuser ermöglichen heute schon mindestens das gleiche Wachstum der Pflanzen wie die herkömmlichen Gewächshäuser aus Glas, bieten aber letzteren gegenüber die wesentlichen Vorteile eines geringeren Gewichts, einer geringeren Anfälligkeit gegen Beschädigungen und damit auch einer wesentlich besseren Transportierbarkeit der Einzelteile.
Die Erfindung soll aber keineswegs auf das genannte Anwendungsbeispiel für Gartenbauzwecke beschränkt sein ; vielmehr sind auch noch andere Anwendungsfälle für Hallen gemäss der Erfindung denkbar. So kommt z. B. auch eine Anwendung als Schwimmhalle zur Überdachung von Schwimmbecken oder als Lagerhalle in Betracht.
Es sind Folienhäuser der in Rede stehenden Art bekannt, bei denen die Rohrbinder gleichmässig gekrümmt sind und Kreisquerschnitt aufweisen. Die bekannten Rohrbinder mit Kreisquerschnitt benötigen einen grossen Materialaufwand, um die an sie gestellten Anforderungen hinsichtlich hoher Stabilität und Tragfähigkeit zu erfüllen. Hiedurch sind nicht nur hohe Materialkosten, sondern als weiterer Nachteil auch ein hohes Gewicht der Rohrbinder mit Kreisquerschnitt bedingt.
Den an ein modernes Gewächshaus gestellten hohen Anforderungen vermögen Rohrbinder der eingangs bezeichneten Art mit offenem oder geschlossenem Rechteckquerschnitt eher gerecht zu werden : Der Rechteckquerschnitt gewährleistet nämlich auf Grund des höheren Widerstandsmoments bei gleichem Gewicht eine höhere Festigkeit als ein Rohrbinder mit Kreisquerschnitt. Der untere Stehwandbereich ermöglicht eine optimale Ausnutzung des Halleninnenraumes bis an die Seitenwände der Halle heran. Der stumpfwinkelige Dachfirstteil schliesslich bietet die Gewähr dafür, dass Schneelasten nicht auf dem Hallendach liegenbleiben, sondern seitlich abrutschen können.
Durch die DE-OS 2158502 ist ein Rohrbinder der eingangs bezeichneten Art bekanntgeworden, bei dem die beidseitigen Vertiefungen jeweils als Nuten mit hohlem Tannenbaumprofil ausgebildet sind. Sie wirken mit Klemmleiste zusammen, die ein entsprechendes komplementäres Tannenbaumprofil aufweisen, und dienen dazu, eine das Gewächshaus überdeckende Kunststoff-Folie festzuklemmen.
Ein anderes Rohrbinderprofil zeigt die FR-PS Nr. l. 505. 511. Aber auch beim Gegenstand dieser Druckschrift dienen die Längsnuten des dort gezeigten Profils lediglich zum Festklemmen von Folienteilen.
Die Problematik bei Rohrbindern mit Rechteckquerschnitt, von denen die Erfindung im Gegensatz zu den vorgenannten Druckschriften ausgeht, liegt jedoch in der festigkeitsmässig bedingten Forderung, dass der Rechteckquerschnitt auch in dem gekrümmten Rohrbinderbereich in etwa erhalten bleibt.
Gemäss der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Rohrbinder der eingangs bezeichneten Art im wesentlichen dadurch gelöst, dass die Vertiefungen als durch Kaltverformung bei der beim Biegen auf Druck beanspruchten Innenseite und der auf Zug beanspruchten Aussenseite des Binderprofils des gekrümmten Dachbereiches erzeugte Eindrückungen ausgebildet sind. Durch diese überraschend einfache Massnahme bleibt beim Biegen des Dachbereiches des Rohrbinders der gewünschte Rechteckquerschnitt nahezu unverändert erhalten.
Im Sinne einer optimalen Lösung der gestellten Aufgabe hat es sich hiebei als besonders zweckmässig erwiesen, die auf Druck beanspruchte Innenseite um einen grösseren Betrag, vorzugsweise um etwa 1 bis 2 mm, als die auf Zug beanspruchte Aussenseite des Binderprofils, vorzugsweise um etwa 0, 3 bis 0, 5 mm, nach innen einzudrücken.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt und nachstehend näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 in perspektivischer Darstellung ein aus Rohrbindern nach der Erfindung bestehendes Rohrgerüst einer zerlegbaren Halle, wobei die Folienüberdeckung weggelassen ist, Fig. 2 den rechteckförmigen Querschnitt eines Rohrbinders in gegenüber Fig. 1 vergrösserter Darstellung (Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1), Fig. 3 eine Ausführungsform eines offenen Rohrbinders mit U-Querschnitt,
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in einer Darstellung entsprechend Fig. 2 (schematisch), Fig. 4 eine weitere Ausführungsform eines Rohrbinders mit im wesentlichen rechteckförmigem Querschnitt, in schematischer Darstellung entsprechend Fig. 1, und Fig.
5 eine Ausführungsform eines Rohrbinders in Frontansicht (schematisch).
Bei dem aus Fig. 1 in seiner Gesamtheit ersichtlichen Hallengerüst bezeichnet --10-- den Grundrahmen, an dem unten in gleichmässigen Abständen Rohrbinder --11-- befestigt sind. Hiebei werden jeweils zwei Rohrbinder-11-- in spiegelsymmetrischer Anordnung zu einem den Hallenquerschnitt bestimmenden Gerüstteil vereinigt. Die Verbindung der jeweils zugeordneten Rohrbinderpaare erfolgt hiebei jeweils am First --12-- durch ein Verbindungsrohr-13-.
Die aus den verzinkten Rohren bestehenden Rohrbinder --11-- können wahlweise die aus Fig. 2 bis 4 ersichtlichen Querschnitte aufweisen, die alle im wesentlichen Rechteckform besitzen. Hiedurch wird eine hohe Festigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht der Rohrbinder erzielt. Darüber hinaus erleichtern die ebenen Rohrbinderflächen das Anbringen von Installationen aller Art. So weist z. B. auch das bereits erwähnte Verbindungsrohr --13-- am First --12-- einen entsprechenden Rechteckquerschnitt auf und erlaubt somit eine leichte Verbindung zweier Rohrbinder --11-- durch eine entsprechende Steckverbindung.
Das aus Fig. 1 ersichtliche Hallengerüst weist fünf vereinigte Rohrbinderpaare auf, die am First - durch ein Firstrohr --14-- auch untereinander verbunden sind. Darüber hinaus können weitere Verbindungs-oder Verstärkungsträger vorgesehen sein, die in bekannter Weise ausgebildet und angeordnet sein können.
An einer oder beiden Stirnseiten der Halle können Klapptüren mit Polyesterplatten vorgesehen sein, die in Fig. 1 mit --15-- bezeichnet sind. Vorzugsweise kann die Giebelfront der Halle aber auch mit Rolltüren ausgestattet werden. Diese gestatten ein problemloses Einfahren, was speziell beim Gemüsebau wichtig ist. Die Rolltüren bestehen zweckmässigerweise aus PVC-Planen mit Textileinlage und sind damit verrottungsfest.
Das in Fig. l dargestellte Hallengerüst wird mit einer transparenten Folie (nicht dargestellt) aus einem geeigneten Werkstoff, vorzugsweise Kunststoff, überzogen.
Wie des weiteren aus Fig. 1 und insbesondere auch aus Fig. 5 hervorgeht, besteht jeder einzelne Rohrbinder --11-- aus einem geradlinigen, nahezu senkrechten Stehwandbereich--16--und einem gekrümmten Dachbereich --17--. Dieser weist keine einheitliche Krümmung auf ; vielmehr setzt er sich zusammen aus einzelnen Kurvenabschnitten mit unterschiedlichen Krümmungsradien. In Fig. 1 und 5 sind
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besitzen. Die einzelnen Kurvenabschnitte a, b und c sind hiebei so angeordnet, dass in Richtung Dachfirst - auf den Kurvenabschnitt mit dem kleineren Krümmungsradius jeweils ein Kurvenabschnitt mit grösserem Krümmungsradius folgt.
An den geradlinigen Stehwandbereich --16-- des Rohrbinders --11-schliesst sich somit der Kurvenabschnitt a mit dem kleinsten Krümmungsradius rl an, während der gekrümmte Dachbereich --17-- des Rohrbinders --11-- in der Nähe des Dachfirstes-12-den grössten Krümmungsradius rg aufweist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 weist der unterste Kurvenabschnitt a beispielsweise einen Radius ri = 1300 mm auf, wohingegen der mittlere Kurvenabschnitt b einen um 200 mm grösseren Radius, nämlich r2 = 1500 mm besitzt. Der oberste Kurvenabschnitt c schliesslich hat wieder einen um 500 mm grösseren Krümmungsradius (rg = 2000 mm) als der mittlere Kurvenabschnitt b. Zwischen den Kurvenabschnitten a und b bzw. b und c liegen Übergangszonen, wie sie beispielsweise in Fig. 5 durch einen Pfeil - angedeutet sind.
Die aus Fig. 1 und 5 ersichtliche und im Vorstehenden beschriebene Aufteilung des gekrümmten Dachbereiches --17-- des Rohrbinders --11-- in drei Kurvenabschnitte ist-ebenso wie die in Fig. 5 angegebenen Radiusmasse - nur beispielsweise gewählt und soll zur besseren Veranschaulichung der dort gegebenen Verhältnisse dienen. In der Praxis kann jedoch der Dachbereich --17-- aus wesentlich mehr Kurvenabschnitten, die im wesentlichen stetig ineinander übergehen, bestehen. Auch sind die Radiusmasse der Kurvenabschnitte bei jedem Hallentyp, d. h. abhängig von der Hallenbreite, verschieden.
Die beschriebene Ausbildung des gekrümmten Dachbereiches --17-- des Rohrbinders --11-- aus mehreren stufenlos ineinander übergehenden Kurvenabschnitten mit verschiedenen Krümmungsradien ist biegetechnisch nicht ganz einfach zu bewerkstelligen. Die bei Rohren übliche klassische Methode der Warmverformung, bei der das Rohr mit Sand gefüllt wird, ist im vorliegenden Fall schon deshalb nicht
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möglich, weil die erfindungsgemässen Rohrbinder-11--verzinkt sind. Bei der Erwärmung würde der als Schutzschicht vor Korrosion vorgesehene Zinküberzug abschmelzen. Eine Warmverformung der erfindungsgemässen Rohrbinder --11-- scheidet des weiteren deswegen aus, weil der Querschnitt derselben rechteckförmig bzw. offen gestaltet ist (Fig. 2 bis 4).
Bei einer Warmverformung unter vorheriger Füllung mit Sand würden sich an den gekrümmten Stellen unerwünschte Randquerschnitte ausbilden. Ein offener Binderquerschnitt lässt sich im übrigen gar nicht erst mit Sand füllen.
Nach alledem kommt man somit bei den erfindungsgemässen Rohrbindern --11-- nicht umhin, den-wie vorbeschrieben-in spezieller Weise gekrümmten Dachbereich --17-- durch Kaltverformung zu verwirklichen. Hiebei besteht allerdings die Gefahr, dass sich der Rechteckquerschnitt bei Biegebeanspruchung derart deformiert, dass der Rohrbinder nicht mehr den an ihn gestellten Festigkeitsanforderungen genügen könnte. Fig. 2 bis 4 verdeutlichen nun, wie es gelungen ist, unerwünschte Deformierungen der Rechteckquerschnitte bei der Kaltverformung des Rohrbinders --11-- durch Biegen zu vermeiden.
Wie Fig. 2 zeigt, besteht der Rohrbinder --11-- aus zwei parallelen Seitenwänden --18, 19-- und zwei im rechten Winkel zu diesen stehenden, untereinander ebenfalls parallelen Wänden --20, 21--. Während des Kaltverformungsprozesses durch Biegen wird nun die obere Wand --20-- des Binderprofils auf Zug beansprucht, d. h. gestreckt, wohingegen die untere Seite --21-- des Binderprofils beim Biegeprozess auf Druck beansprucht, d. h. gestaucht wird. Es wurde nun gefunden, dass unerwünschte Deformierungen, z. B.
Ausknickungen, des Rohrbinderprofils beim Biegen dadurch vermieden werden können, dass die auf Zug beanspruchte Aussenseite --20-- des Binderprofils um einen geringen Betrag d und die auf Druck beanspruchte Innenseite --21-- des Binderprofils ebenfalls um einen gewissen Betrag e durch Kaltverformung nach innen eingedrückt werden. Dieses Eindrücken der Wandteile --20, 21-- des Binderprofils kann z. B. durch Kaltwalzen erfolgen. Es hat sich gezeigt, dass die besten Ergebnisse dann erzielt werden können, wenn der Betrag d kleiner ist als der Betrag e. In der Praxis hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die auf Zug beanspruchte Aussenseite --20-- um etwa 0, 3 bis 0, 5 mm und die auf Druck beanspruchte Innenseite --21-- um etwa 1 bis 2 mm nach innen einzudrücken.
Andere mögliche Querschnittsformen des Rohrbinders --11-- zeigen Fig. 3 und 4. Nach Fig. 3 weist der Rohrbinder --11-- ein offenes Profil mit U-Querschnitt auf, wobei die beiden freien Enden --23, 24-der U-Schenkel-25, 26-- um 180 nach innen umgebogen sind.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 dagegen, die ein geschlossenes Binderprofil zeigt, ist die eine Querwand so nach innen eingezogen, dass sich zwei konvexe Rundungen --27, 28-- und eine vertiefte dazwischenliegende konkave Rundung --29-- ergibt.
Auch die Rohrbinderprofile nach Fig. 3 und 4 sind für die Zwecke der Erfindung hervorragend geeignet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Rohrbinder aus einem offenen oder geschlossenen Hohlprofil, für eine aus einem Rohrgerüst und einer dieses überdeckenden Kunststoff-Folie bestehende zerlegbare Halle, insbesondere für Gartenbauzwecke, bestehend aus einem nahezu senkrechten Stehwandteil und einem daran oben anschliessenden gekrümmten Dachbereich, dessen oberes Ende - zusammen mit dem angrenzenden Ende eines spiegelsymmetrisch angeordneten zweiten Rohrbinders - einen stumpfwinkeligen Dachfirst bildet, wobei das Hohlprofil aussen und innen jeweils sich in Längsrichtung desselben erstreckende Vertiefungen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen als durch Kaltverformung bei der beim Biegen auf Druck beanspruchten Innenseite (21) und der auf Zug beanspruchten Aussenseite (20) des Binderprofils des gekrümmten Dachbereiches (17)
erzeugte Eindrückungen (e bzw. d) ausgebildet sind.