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Die Erfindung bezieht sich auf einen Drehkammerverschluss (nach Art Mauser), bei welchem der Schlagbolzen in seinem an seine Spitze anschliessenden Bereich einen die Schlagbolzensicherung tragenden Schlagbolzenteller aufweist, wobei sich die Schlagbolzenfeder mit ihrem einen Ende an einem am Schlagbolzen vorgesehenen Widerlager und mit ihrem andern Ende am Schlösschen abstützt, und wobei die den Schlagbolzen im Schlösschen festlegende Schlagbolzenmutter die Abzugsnase tägt.
Derartige Drehkammerverschlüsse werden seit dem Jahre 1898 nahezu unverändert gebaut und von Militärs und Sportschützen gleichermassen geschätzt, da es sich um die sichersten und zuverlässigsten Verschlüsse für Zentralfeuerrepetiergewehre handelt. Dies deshalb, weil es zufolge der am Schlagbolzen angeordneten Schlagbolzensicherung selbst bei einem mechanischen Gebrechen des Verschlusses nur dann zu einem Abfeuern der Waffe kommen kann, wenn der Verschluss verriegelt ist. Ausserdem wird durch den Schlagbolzenteller neben der Führung des Schlagbolzens in der Kammer auch erreicht, dass bei einem etwaigen Durchschlagen der Kapsel die nach hinten austretenden Explosionsgase nicht durch den Verschluss hindurchtreten und dabei den Schützen verletzen können, sondern an dem Schlagbolzenteller aufprallen und durch diesen seitlich zu Gasaustrittsöffnungen abgelenkt werden.
Die bekannten Verschlüsse der eingangs genannten Art haben jedoch den Nachteil, dass sie eine verhältnismässig lange Schlagzeit aufweisen, was zu beachtlichen Zielfehlern führen kann.
Der Erfindung liegt demgemäss die Aufgabe zugrunde, Drehkammerverschlüsse der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass eine kürzere Schlagzeit erzielt wird, ohne dass dabei irgendeiner der bekannten Vorteile aufgegeben werden muss. Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass das Widerlager für die Schlagbolzenfeder in Richtung von der Spitze des Schlagbolzens zur Schlagbolzenmutter hin von dem die Schlagbolzensicherung tragenden Schlagbolzzenteller distanziert ist und dass die an der Schlagbolzenmutter vorgesehene Abzugsnase hinter jene Fläche der Schlagbolzenmutter versetzt ist, über welche letztere am Schlösschen anschlägt.
Dadurch wird eine stärkere Vorspannung der Schlagbolzenfeder erreicht, wodurch die Federcharakteristik so verändert ist, dass bei der durch die Zurückversetzung der Abzugsnase erzielten Verkürzung des Schlagweges die Aufschlagkraft der Schlagbolzenspitze dennoch den erforderlichen Werten entspricht. Die erfindungsgemässe Ausbildung ergibt dabei eine Verkürzung der Schlagzeit um etwa 40%.
Bei einer besonders einfachen Ausbildung kann zur Distanzierung des Widerlagers für die Schlagbolzenfeder eine quer zur Längsachse des Schlagbolzens auf diesen aufschiebbare Hülse vorgesehen sein, die sich mit ihrem der Schlagbolzenspitze zugewandten Ende am Schlagbolzenteller abstützt und deren der Schlagbolzenspitze abgewandtes Ende als Widerlager für die Schlagbolzenfeder dient.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. l zeigt die Drehkammer im zusammengebauten Zustand derselben. Fig. 2 ist ein Schnitt nach Linie II-II der Fig. 1, Fig. 3 ein Schnitt nach Linie III-III der Fig. 1.
Mit --1-- ist die Kammer bezeichnet, in die der Schlagbolzen --2-- eingesetzt ist. Dieser weist am Schlagbolzenteller --3-- die Schlagbolzensicherung --4-- auf. Mit --5-- ist eine auf den Schlagbolzen --2-- quer zu dessen Längsachse aufgeschobene Distanzierhülse bezeichnet, die sich mit ihrem der Schlagbolzenspitze-12-zugewandten Ende-5'-am Schlagbolzenteller-3-ab- stützt und deren der Schlagbolzenspitze --12-- abgewandtes Ende --5"-- als Widerlager für die Schlagbolzenfeder --6-- dient, welches solcherart um die Länge der Hülse --5-- in Richtung von der Spitze --12- des Schlagbolzens --2-- zur Schlagbolzenmutter --9-- hin von dem Schlagbolzenteller --3-- distanziert ist.
Als Gegenlager für die Schlagbolzenfeder --6-- dient das sogenannte Schlösschen --8--, das in die Kammer-l-eingeschraubt ist. Der Schlagbolzen ist im Schlösschen mittels der Schlagbolzenmutter --9-- festgelegt. Letztere trägt die Abzugsnase --10--, die hinter jene Fläche --11-- der Schlagbolzenmutter --9-- versetzt ist, über welche letztere am Schlösschen - anliegt. Der Schlagbolzen --2-- ist in seinem von der Schlagbolzenfeder --6-- umgebenen Bereich in Längsrichtung kanneliert (s. Fig. 2).
Vergleichstests zwischen einem Original Mauser M 98 - Verschluss und einem erfindungsgemäss verbesserten Verschluss haben folgende mittlere Schlagzeiten ergeben :
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Original Mauser M 98-Verschluss : 0, 00415 s, erfindungsgemäss verbesserter Verschluss : 0,002513 s.
Dies ergibt eine Differenz von 0, 001636 s, was etwa 40% der Schlagzeit eines Original MauserVerschlusses entspricht.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Drehkammerverschluss (nach Art Mauser), bei welchem der Schlagbolzen in seinem an seine Spitze anschliessenden Bereich einen die Schlagbolzensicherung tragenden Schlagbolzenteller aufweist, wobei sich die Schlagbolzenfeder mit ihrem einen Ende an einem am Schlagbolzen vorgesehenen Widerlager und mit ihrem andern Ende am Schlösschen abstützt, und wobei die den Schlagbolzen im Schlösschen festlegende Schlagbolzenmutter die Abzugsnase trägt, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerlager für die Schlagbolzenfeder (6) in Richtung von der Spitze (12) des Schlagbolzens (2) zur Schlagbolzenmutter (9) hin von dem die Schlagbolzensicherung (4) tragenden Schlagbolzenteller (3) distanziert ist und dass die an der Schlagbolzenmutter (9) vorgesehene Abzugsnase (10) hinter jene Fläche (11) der Schlagbolzenmutter (9) versetzt ist,
über welche letztere am Schlösschen (8) anschlägt.