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Verfahren zur Herstellung von gekrepptem oder gaufriertem Papier von grosser
Reiss-und Dehnfestigkeit.
Nach der vorliegenden Erfindung kommt es darauf an, gekrepptes oder gaufriertes Papier, welches zur Herstellung von Säcken Verwendung finden soll, in seiner Festigkeit, d. h. in seiner Reiss- und Dehnungsfestigkeit derartig zu vergrössern, dass es gleichsam faltenfest und schwer dehnbar wird und die durch Kreppung oder Gaufriernng gebildeten Falten bei Belastung des für ein Gewicht bis zu 50 kg bestimmten Papiersackes nicht nachgeben und das gekreppte oder gaufrierte Papier in seiner Struktur in keiner Weise ver- ändert wird.
Wird während des Verladens oder durch irgend einen Stoss dieser Druck an einer Stelle des Sackes stark vergrössert, so wird durch diesen vergrösserten Druck das Papier in seinen Falten derart etwas nachgeben, dass ein Reissen selbst durch diesen ver- grösseren Druck vermieden und der letztere gleichmässig auf die Sackwandung verteilt wird.
Würde das zur Herstellung von Papiersäcken verwendete gekreppte oder gaufrierte Papier nicht faltenfest und schwer dehnbar sein, so würde es schon beim Füllen des Sackes und beim Aufheben und Transportieren desselben derartig nachgeben, dass die Form des Sackes überhaupt nicht aufrechterhalten und die dem gekreppten oder gaufrierten Papier eigene Dehnung auf ihr Maximum, d. h. bis zur Elastizitätsgrenze derartig beansprucht wird, dass bei eintretender grösserer Belastung das in seiner Dehnungsfähigkeit schon aufs Höchste beanspruchte Papier reissen würde.
Die Herstellung eines derartig faltenfesten und schwer dehnbaren gekreppten oder gaufrierten Papiers wird hierbei in der Weise ausgeführt, dass die Papierbahn aus zähem und dem Charakter der Faser entsprechend gemahlenem Papierstoff in feuchtem Zustande auf der Papiermaschine gekreppt oder gaufriert und während des Trockenprozesses die der nassen Papierbahn gegebenen Falten und die durch die Kreppung oder Gaufrierung einmal erzielte Flächenvergrösserung bezogen auf die Flächeneinheit festgehalten wird.
Zu diesem Zwecke wird die gekreppte oder gaufrierte feuchte Papierbahn lose auf einem endlosen Filztuch zwischen den Trockenapparaten geführt und die Geschwindigkeit des endlosen Tuches derart reguliert, dass während der Überführung der Papierbahn von der l\rpppnngs0 oder Gaufrierungsvorrichtung nach den Trockenzylindern ein Ausziehen der gekreppten oder gaufrierten Papierbahn nicht stattfindet. Ebenso wird die Geschwindigkeit der Trockenzylinder und der um die Trockenzylinder herumgeführten Filztücher derart reguliert, dass auch beim Hindurchgehen der gekreppten oder gaufrierten Papierbahn durch die Trockenapparato ein Ausziehen derselben nicht stattfindet.
Es wird also die der nassen Papierbahn gegebene Kreppung oder Gaufrierung und die hiedurch erzielte Vergrösserung dos eigentlichen Flächeninhaltes pro Flächeneinheit des Papieres durch Führung der Papierbahn zwischen den Trockenzylindern und den um die Trockenzylinder gelegten Filztilchern aufrecht erhalten. Hierbei wird die gekreppte oder gaufrierte Papierbahn während des Durchganges durch die Trockenapparate einem starken Druckprozess, z. H. durch Druckwalzen derart ausgesetzt, dass die der Papierhahn durch die
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Um die Geschmeidigkeit der gekreppten oder gaufrierten und gepressten Papierbahn noch weiter zu erhöhen, kann das gekreppte oder gaufrierte feuchte Papier zwischen endlosen mitlaufenden Siebtüchern, Gnufrierwalzen oder dgl. getrocknet und durch die in das Papier sich eindrückenden Siebe einerseits die Kreppung oder Gaufriernng noch mehr festgehalten und andererseits eine feinere Nachgaufrierung erzielt werden.
Ohne aus dem Rahmen der Erfindung herauszutreten, ist das Verfahren anch ausführbar mit trockenem wieder angefeuchtetem Papier.
Eine beispielsweise Ausführungsform einer Papiermaschinenanlage zur Ausführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens zur Herstellung von gekrepptem oder gaufriertem Papier ist in der beigegebenen Zeichnung dargestellt. Fig. 1 zeigt die erste Hälfte und Fig. 2 die an diese sich anschliessende zweite Hälfte der genannten Anlage. Diese Anlage setzt sich zusammen aus der eigentlichen Papiermaschine, einer Vorrichtung zum Kreppen oder Gaufrieren des Papieres, einem endlosen Filz zur Weiterbeförderung des gekreppten oder gaufrierten Papieres, einer Trocken-und Pressvorrichtung sowie endlich einer Vorrichtung zum Aufwickeln des gekreppten oder gaufrierten und getrockneten Papieres.
Der Papiermaschine a gewöhnlicher Anordnung wird das Papierzeug aus dem Kasten b dadurch zugeführt, dass es auf das Metallsieb oder-Tuch c fliesst. Letzteres läuft in be- kannter und üblicher Weise über eine grössere Anzahl von Metallzylindern d hinweg. Die in der Papiermaschine gebildete Papierbahn wird über die Saugkasten e e hinweg-und dann zwischen den Walzen f f eines Gautschapparates hindurchgeführt, worauf das gegautschte Papier um die einem zweiten Gautschapparat angehörige Walze 9 herumgeführt wird. Neben der obenliegenden Fläche der letzteren ist ein Schaber h angeordnet, durch welchen die gebildete Papierbahn einer Kreppung oder Gaufrierung in bekannter Weise unterworfen wird.
Durch diesen Arbeitsvorgang wird die Papierbahn in Falten gelegt und diese dann durch ein endloses Filztuch j den Trockenzylindern i, 7, zugeführt. Diese Trockenzylinder sind derart gruppenweise übereinander angeordnet, dass ein der oberen Gruppe angehöriger Trockenzylinder k immer zwischen zwei nebeneinanderliegenden Trockenzylindern i der unteren Gruppe liegt, Fig. 2.
DieG chwindigkeit des endlosen Filztuches i, welches die Papierbahn nach den Trockenzylindern befördert, ist derart geregelt, dass die Ausdehnung der Falten im gekreppten oder gaufrierten Papier verhindert und die einmal gegebene Kreppung oder Gaufrierung während der Überführung nach den Trockenzylindern aufrecht erbalten wird.
Um die untere Fläche eines jeden Trockenzylinders l läuft ein endloser Filz 1 und um die obere Fläche eines jeden Trockpnzylinders k ein Filz m in der Weise herum, dass die einer Trocknung zu unterziehende gekreppte oder gaufrierte Papierbahn zunächst zwischen der unteren Fläche eines jeden unteren Trockenzylinders i und seinem zugehörigen Filz 1 und dann zwischen der oberen Fläche eines jeden Trockenzylicders k und seinem zugehörigen Filz w woitorgeleitet wird. Während dieser ununterbrochenen Herumführung des gekreppten oder gaufrierten Papieres um die Trockenzylinder i und k wird dasselbe entsprechend getrocknet.
Die Umlaufgeschwindigkeit der sich drehenden Trockenzylinder i und k wird derart geregelt, dass während des Hindurchganges des gekreppten oder gaufrierten Papieres durch den Trockenapparat die in der Papierbahn gebildeten Falten nicht auseinandergezogen und die der noch nassen Papierbahn erteilte Kreppung oder Gaufrierung aufrechterhalten wird.
Um während des Trockenvorganges die Falten in der Papierbahn zusammenzupressen, legen sich gegen die Oberflächen einiger der oberen Filze m die Presswalzen n und in
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genannten Walzen n und o sind zwischen den gegabelten Enden von mit Gewichten besetzten Hebeln und q in der Weise gelagert, dass sie auf die Oberfläche der Filze 1, M einen Druck derart ausüben, dass die durch Kreppung oder Gaufrierung des Papieres gebildeten Falten zusammengedrückt werden. Der von diesen Walzen 11 und o ausgeübte Druck kann allmählich und zwar im
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einerseits die Kreppung oder Gaufriernng noch mehr festzuhalten und andererseits eine feine Kachgaufrierung zu erzielen, können um die zwei,
drei oder vier letzten Trocken- zylinder i und k anstelle der endlosen Filze l und 1n Metallsiebe herumgefürt werden, die durch die Presswalzen o und 1t in das noch etwas feuchte Papier hineingedrückt werden und dadurch dasselbe einer Nachgaufrierung unterziehen.
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des gekreppten oder gaufrierten Papieres kann mit Hilfe eines Zylinders f wiederholt werden, um dessen Aussenfläche ein endloses Tuch < f teilweise herumgeführt ist, sodass ein vollkommenes gekrepptes oder gaufriertes, getrocknetes und zusammengepresstes Papier aus der beschriebenen Anlage heraustritt. Das erzeugte Papier kann auf eine der Wickelwalzon z aufgewickelt werden.
Im Bedarfsfalle kann eine solche fertig bewickelte Walze von ihren Lagerstellen abgenommen und nach weiteren Arbeitsstellen übergeführt werden, an denen das gekreppte oder gaufrierte Papier einer weiteren Be-oder Verarbeitung unterliegt.
Der auf das gekreppte oder gaufrierte Papier während seiner Trocknung ausgeübte Druck macht solches Papier zu einem faltenfesten und schwer dehnbaren Produkt, welches besonders xur Hrstellung von Säcken und für Verpackungszwecke geeignet ist.