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Die Erfindung betrifft eine Messerscheide, bestehend aus einem an seinem vorderen Ende mit einer Eintrittsöffnung für das Messer versehenen Gehäuse, in dem hinter der Eintrittsöffnung ein Träger an seinem hinteren Ende um eine zur Gehäuselängsrichtung senkrechte Achse schwenkbar gelagert ist, wobei der Träger im Bereich seines vorderen Endes nahe der Eintrittsöffnung eine Schärfvorrichtung trägt und mittels einer Feder gegen die obere Gehäusewand bzw. ein zumindest teilweise im Gehäuse angeordnetes Widerlager gedrückt wird, welches um eine zwischen der Eintrittsöffnung und der Trägerschwenkachse angeordnete und zu letzterer im wesentlichen parallelen Achse schwenkbar ist.
Bei einer bekannten Konstruktion dieser Art (US PS Nr. 3, 774, 350) ist das Widerlager an dem Träger befestigt, so dass die Breite der Messerklinge, die für diese Messerscheide verwendbar ist, durch die zulässige relative Bewegung zwischen diesen beiden Teilen begrenzt ist.
Bei den bekannten Konstruktionen ergibt sich das Problem, dass sie nicht die gesamte Länge der Klingenschneidkante schärfen. Dieser Nachteil beeinträchtigt die Verwendbarkeit solcher Konstruktionen bei Küehenmessern und industriellen Messern, bei denen die gesamte Länge der Schneidkante benutzt wird, z. B. wenn sie zum Hacken verwendet werden. Ein weiteres Problem der bekannten Messerscheiden mit Schärfvorrichtung liegt darin, dass sie nicht für den Gebrauch für einen weiten Bereich von Klingenbreiten geeignet sind, sondern im allgemeinen auf den Gebrauch für relativ schmale Klingen begrenzt sind. Viele Hackmesser z. B. haben relativ breite Klingen und können daher von den bekannten Messerscheiden mit Schärfvorrichtung nicht aufgenommen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Messerscheide mit einer Schärfvorrichtung zu schaffen, die das Schärfen der gesamten Klingenlänge ermöglicht. Weiterhin soll eine solche Messerscheide mit Schärfvorrichtung geschaffen werden, die für relativ breite Messerklingen und für Klingen mit einem grossen Breitenbereich verwendet werden kann.
Bei der Konstruktion gemäss der Erfindung jedoch sind der Träger und das Reaktionselement voneinander getrennt und können zur Aufnahme von Messerklingen mit einer grossen Breite auseinanderbewegt werden.
Dies wird ausgehend von einer Messerscheide der eingangs genannten Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Widerlager unabhängig vom Träger im Gehäuse zwischen der oberen Gehäusewand und der Trägeroberseite schwenkbar gelagert ist und bei leerem Gehäuse mit seinem hinteren Abschnitt an der Trägeroberseite zwischen der Trägerschwenkachse und der Widerlagerschwenkachse anliegt, mit seinem vorderen Abschnitt hingegen auf der Trägeroberseite nahe der Eintrittsöffnung ruht.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung sieht vor, dass der hintere Abschnitt des Widerlagers in allen Schwenkstellungen des Trägers auf der Trägeroberseite zwischen der Trägerschwenkachse und der Wirklinie der von der Feder auf den Träger ausgeübten Kraft aufliegt. Weiters kann erfindungsgemäss das Widerlager bei eingeschobener Klinge, also bei von der Trägeroberseite abgehobenem vorderem Abschnitt durch eine am vorderen Ende der oberen Gehäusewand vorgesehene Öffnung vorstehen. Schliesslich besteht ein weiteres Merkmal der Erfindung darin, dass zur Stützung einer bis hinter die Schärfvorrichtung vorgeschobenen Klinge hinter der Schärfvorrichtung am Träger ein Klingenanschlag vorgesehen ist.
Die Erfindung schafft gegenüber bekannten Konstruktionen eine Reihe von Vorteilen, die auf relativ einfache Weise erreicht werden. Zu diesen gehören, dass die gesamte Länge einer Schneidklinge geschärft werden und das Gehäuse Klingen verschiedener Breite aufnehmen kann. Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus dem im wesentlichen konstanten Drehmoment, das von der Vorspannfeder auf den Träger unabhängig von der Trägerstellung ausgeübt wird.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen beispielsweise erläutert. Es zeigen : Fig. l einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die verschiedenen Teile sich in den Stellungen befinden, die sie einnehmen, wenn keine Messerklinge in das Gehäuse eingesetzt ist, Fig. 2 eine Draufsicht auf das Gehäuse nach Fig. l, die Fig. 3 und 4 Querschnitte längs der Linie III-III bzw.
IV-IV in Fig. l, Fig. 5 eine der Fig. 1 ähnliche Darstellung, in der jedoch die Teile in den Stellungen gezeigt sind, die sie einnehmen, wenn eine Messerklinge in das Gehäuse eingesetzt ist, die Fig. 6 und 7 den Fig. 3 und 4 ähnliche Schnitte längs den Linien VI-VI und VII-VII in Fig. 5, Fig. 8 einen Schnitt längs der Linie VIII-VIII in Fig. 2, und Fig. 9 ein Kraftliniendiagramm für die Konstruktion gemäss den vorherigen Zeichnungen.
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Das Gehäuse --2-- begrenzt einen Kanal --3-- zur Aufnahme eines Messers zwischen gegenüberliegenden Seitenwänden--4--, einer oberen Wand --5-- und einem Boden --6--. Am vorderen Ende des Gehäuses --2-- ist eine Eintrittsöffnung --7-- vorgesehen. Ein Träger --8-- in Form eines langgestreckten Teils ist in dem Kanal --3-- so angeordnet, dass er sich in etwa in dessen Längsrichtung erstreckt, und ist an dem Gehäuse --2-- an einer von der Eintrittsöffnung --7-- entfernten Stelle schwenkbar befestigt. Die Schwenkverbindung weist eine zylindrische Trägerschwenkachse --9--, die mit dem hinteren Ende des Trägers --8-- einstückig ausgebildet oder an diesem befestigt ist, und eine mit der Achse zusammenwirkende Ausnehmung --11-- in jeder der beiden Seitenwände --4-- des Gehäuses --2-- auf.
Jede Ausnehmung --11-- ist vorzugsweise nach unten zum Gehäuseboden --6-- hin offen, so dass die zylindrische Trägerschwenkachse --9-- aus der Ausnehmung --11-- entfernt werden kann, um den Träger --8-- zu lösen und aus dem Gehäuse --2-- durch die Eintrittsöffnung --7-- zu entfernen. Eine Vorspannfeder --12-- hält normalerweise die Trägerschwenkachse --9-- in der Ausnehmung --11--. Sie dient auch dazu, das vordere Ende des Trägers --8-- gegen die obere Wand --5-- des Gehäuses --2-- zu drücken.
Die Vorspannfeder --12-- ist als Blattfeder ausgebildet, die an dem einen Ende --13-- an oder nahe an der hinteren Abschlusswand --14-- des Gehäuses --2-- liegt und deren gegenüberliegendes Ende --15-an der Unterseite --16-- des Trägers --8-- angreift. Der mittlere Teil --17-- der Feder --12-- liegt an einem Vorsprung --18-- an, der von dem Gehäuseboden --6-- nach oben vorsteht. Dieser Vorsprung - liegt vorzugsweise zwischen der hinteren Abschlusswand --14-- und der Schwenkverbindung des Trägers--8--.
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--15-- der Feder --12-- greift verschiebbarschwenkachse --9-- zu ermöglichen. Dabei liegt die Trägerschwenkachse --9-- zwischen den Bereichen, in denen die Feder --12-- an dem Gehäuseboden --6-- bzw. dem Träger --8-- angreift, gesehen in Längsrichtung des Gehäusekanals --3--.
Wenn sich kein Messer in dem Gehäuse --2-- befindet, wie Fig. 1 zeigt, hält die Vorspannfeder --12-- den Träger --8-- in seiner obersten Stellung, d. h., in der Stellung, in der er nahe der oberen Wand --5-- des Gehäuses --2-- liegt.
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--9-- des Trägers --8-- kanndass sich der Zwischenraum zwischen dem inneren Ende des Trägers --8-- und der oberen Wand --5-- des Gehäuses --2-- erhöht. Diese Bewegung dient als Schutz für eine Schärfvorrichtung-19--, die von einer Messerklinge springen kann, wenn die Klinge zu schnell in das Gehäuse --2-- eingeschoben wird; ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sie den Eintritt von relativ breiten Klingen in das Gehäuse --2-ermöglicht.
Die Rückwärtsbewegung des Trägers --8-- während dieser Bewegung wird durch Halteflächen - verhindert, die jeweils vorzugsweise eine Verlängerung der jeweiligen gekrümmten Auflagefläche an deren Rückseite bilden und sich quer zu dem Gehäuseboden --6-- erstrecken. Somit liegt die Träger- schwenkachse --9-- des Trägers --8-- während der Bewegung relativ zu den gekrümmten Auflageflächen an diesen Halteflächen --21-- an.
Die Trägerschwenkachse --9-- kann von der hinteren Wand --14-- des Gehäuses --2-- entfernt sein und liegt vorzugsweise relativ zu den verschiedenen Wirkungsbereichen der Vorspannfeder --12-- derart, dass während der Schwenkbewegung des Trägers --8-- keine wesentliche Änderung des Abstandes zwischen der Trägerschwenkachse --9-- und dem Ende --15-- der Feder --12-- auftritt. Dadurch kann ein im wesentlichen konstanter Druck auf eine an der Schärfvorrichtung --19-- angreifende Messerklinge angewandt werden.
Das vordere Ende --22-- des Trägers --8-- ist vorzugsweise an der Vorderseite des Gehäuses--2-- zugänglich, so dass der Träger --8-- zum Auswechseln oder zur Reparatur herausgezogen werden kann.
Die Schärfvorrichtung --19-- ist an dem Träger --8-- an einer Stelle nahe der Eintrittsöffnung --7-- des Gehäuses befestigt. Die Schärfvorrichtung --19-- ist schwenkbar befestigt. Die Schärfnut (nicht gezeigt) der Schärfvorrichtung --19-- liegt vorzugsweise in einem Führungsschlitz --23--, der in der Oberseite --24-- des Trägers-8-- ausgebildet ist (s. Fig. 2). Ein Widerlager --25-- liegt zwischen der oberen Wand - 5-- des Gehäuses --2-- und der benachbarten Oberseite-24-- des Trägers-8-- und ist um eine Achse --26-- im wesentlichen parallel zur Trägerschwenkachse --9-- an dem Gehäuse --2-- schwenkbar gelagert.
Die Widerlager-Schwenkachse --26-- liegt vorzugsweise nahe der oberen Gehäusewand --5-- und
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einer Stelle zwischen der Trägerschwenkachse --9-- und dem Angriffsbereich des Endes --15-- der Vorspannfeder --12-- an.
Die Verbindung zwischen dem Träger --8-- und dem Widerlager --25-- ist vorzugsweise eine ebene Auflage, so dass eine Gleitbewegung zwischen dem Abschnitt --27-- und dem Flächenabschnitt --28-- auftreten kann, wenn der Träger --8-- und das Widerlager--25-- um ihre jeweiligen Schwenkachsen --9 und 26-- schwenken. Das vordere Ende --29-- des Widerlagers --25-- kann an dem oberen Rand --31-- einer Messerklinge --32-- angreifen, die in den Führungsschlitz --23-eingesetzt wird (s. Fig. 5).
Das Widerlager --25-- hat bei der Benutzung eine Dreipunktabstützung. Der durch die Widerlagerschwenkachse-26-- bestimmte Schwenkpunkt ist festgelegt und liegt zwischen den beiden andern
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und deren Lage sich ändert, wenn die Messerklinge --32-- in das und aus dem Gehäuse --2-- bewegt wird. Für optimale Ergebnisse jedoch sollte in allen Schwenklagen des Widerlagers --25-- und des Trägers
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sein, dass die beiden Geraden, die den mittleren Punkt --26-- mit den beiden andern Punkten --33 und 34-- verbinden, einen Winkel einschliessen, der kleiner als 180 , vorzugsweise 120 bis 130 ist.
Das vordere Ende --29-- des Widerlagers --25-- liegt vorzugsweise so, dass es an der benachbarten Oberseite des Trägers --8-- angreift oder nahe dieser liegt, wenn sich keine Messerklinge zwischen dem Träger und dem Widerlager befindet. Ausserdem liegt das vordere Ende --29-- vorzugsweise etwas vor oder nahe der Schärfvorrichtung --19--. In dem Ruhezustand des Gehäuses --2-- besteht nur ein geringer oder kein Zwischenraum zwischen dem Widerlager --25-- und dem Träger --8-- am vorderen Ende des Gehäuses --2--. Vorzugsweise besteht im gleichen Zustand des Gehäuses --2-- ein geringer Zwischenraum zwischen der oberen Gehäusewand --5-- und der benachbarten Oberseite --36-- des Widerlagers --25--.
Dies kann durch eine Ausnehmung --37-- in der Oberseite --36-- des Widerlagers - erreicht werden, die unter der oberen Gehäusewand --5-- liegt, um einen Teil der Wand aufzunehmen, wenn das Widerlager gehoben wird, und die nach oben eine Stufe --38-- in der Oberseite
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das Widerlager --25-- vorstehen kann, so dass ein maximaler Abstand des Widerlagers und des Trägers - ermöglicht wird und Messerklingen von erheblicher Breite aufgenommen werden können.
Das Widerlager --25-- hat einen Schlitz --42--, der sich durch das hintere Ende --43-- und die Unterseite --44-- (s. die Fig. 3 bis 8) mit Ausnahme des Abschnittes-45- (Fig. 8) der Unterseite --44--, die von dem vorderen Ende --29-- gebildet wird, erstreckt. Der Schlitz --42-- nimmt den oberen Teil der Messerklinge --32-- auf, wenn sie in das Gehäuse --2-- eingesetzt wird, und ermöglicht es, dass die Klinge über das hintere Ende --43-- de Widerlagers --25-- vorsteht (s. Fig. 5).
Um ein seitliches Kippen während des Schärfens zu verhindern, wird die Führung der Messerklinge --32-- vorzugsweise durch seitlich versetzte Vorsprünge --46-- erreicht, die an dem Träger --8-- mit diesem bewegbar befestigt sind und etwas hinter der Schärfvorrichtung --19-- liegen (s. die Fig. 1 und 5). Dabei wird die Messerklinge
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der Haltewirkung- unterworfen. Jeder Führungsvorsprung --46-- kann mit dem Träger --8-- einstückig ausgebildet oder gesondert an diesem befestigt sein ; in letzterem Falle bilden beide vorzugsweise einen einzigen Teil --47--, der in einer Ausnehmung --48-- in dem Träger --8-- liegt und darin gehalten wird (s. die Fig. 3 bis 7).
Die Führung --47-- kann aus einem Kunststoffmaterial od. dgl. geformt sein, ebenso wie die andern Teile wie das Gehäuse --2--, der Träger --8-- und das Widerlager --25--.
Eine Messerklinge --32-- kann in das Gehäuse --2-- bis zu einer für das Klingenende --49-- der Klinge --32-- ausreichenden Tiefe eingeschoben werden, um über die Schärfvorrichtung --19-- bzw. wenigstens die Schärfelemente der Vorrichtung --19-- hinaus zu gelangen (s. Fig. 5). Auf diese Weise kann im wesentlichen die gesamte Länge der Schneidkante --51-- geschärft werden, insbesondere, wenn
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