AT352686B - Verfahren zur herstellung von mikrokapseln - Google Patents

Verfahren zur herstellung von mikrokapseln

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    • B01J13/00Colloid chemistry, e.g. the production of colloidal materials or their solutions, not otherwise provided for; Making microcapsules or microballoons
    • B01J13/02Making microcapsules or microballoons
    • B01J13/06Making microcapsules or microballoons by phase separation
    • B01J13/10Complex coacervation, i.e. interaction of oppositely charged particles
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Description


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   Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von pulverförmigen, diskret vorliegenden
Mikrokapseln, deren Hülle aus Gelatine und einem Aminoplast besteht mit einem flüssigen oder festen Stoff als   Kernbestandteil.   Einer engeren Definition von Mikrokapseln entsprechend, liegt die Grösse der in der
Erfindung beschriebenen Mikrokapseln in Dimensionen unter 0, 2 mm, im Mittel zwischen einigen
Mikrometern und 50 pm. 



   Es ist bereits bekannt, dass Mikrokapseln nach verschiedenen Umhüllungsverfahren hergestellt werden können, die entweder auf rein mechanischen oder chemisch-physikalischen Vorgängen beruhen. Die mechanischen Verfahren besitzen den Nachteil, dass sie in Hinblick auf den apparativen Aufwand und die erzielbare Leistung wenig befriedigen, weiters meistens entweder nur die Verkapselung von Flüssigkeiten oder nur die von Feststoffen ermöglichen und generell zu Produkten führen, die sich einerseits aus in grossen Aggregaten vereinigten kleineren Elementen zusammensetzen oder anderseits als relativ grosse
Einzelelemente mit Dimensionen bis zu einem Millimeter und darüber vorliegen. Unter Anwendung mechanischer Verfahren ist es nicht möglich, Mikrokapseln im vorerwähnten Teilchenbereich als solitäre
Einheiten zu gewinnen. 



   Als chemisch-physikalisches Umhüllungsverfahren kann man die sogenannte Aerosol-Technik des
Illinois-Institute-of-Technologie bezeichnen, wonach Kern- und Wandmaterial in voneinander getrennten
Kammern in Aerosole übergeführt und nach elektrisch entgegengesetzter Aufladung in einen Reaktionsraum eingesprüht werden, in dem es unter Ladungsausgleich zur spontanen Umhüllung der   Kernbestandteile   kommt. Abgesehen von der Kompliziertheit der Methodik, eignet sie sich in stark einschränkender Weise nur für jene Kern- und Wandmaterialien, die sich im dispersen Zustand des Aerosols elektrisch gegensinnig aufladen lassen. 



   Gleichfalls zu den chemisch-physikalischen Verfahren zählt die auf den grundlegenden Arbeiten von
H. G. Brungenberg de Jong   (H. R.   Kruyt Colloid Science,   Bd. II, Eisevier Publ.   Comp., New York-   Amsterdam - London - Brüssel)   aufbauende sogenannte einfache Koazervierung der NCR (National Cash
Register Comp.   ;   AT-PS   Nr. 199206)   auf welcher das erfindungsgemässe Verfahren zum Teil basiert. Die einfache Koazervierung in wässerigen Systemen umfasst als erstes einen   Verteilungsschritt,   in welchem die zu umhüllende Flüssigkeit oder der zu umhüllende Feststoff in einer Dispersionsflüssigkeit, die das Wandmaterial gelöst enthält, in der angestrebten Teilchengrösse homogen verteilt wird.

   Daran anschliessend folgt die Koazervatbildung in Form physikalisch-chemischer Veränderungen des kolloiden Wandbildners, entweder durch Änderung des pH-Wertes oder durch Zusatz von Elektrolytlösungen oder/und Änderung der Temperatur, die sich darin äussert, dass sich das bisher gelöst vorliegende kolloide Wandmaterial der äusseren Phase als konkret solvatisierte dritte, nunmehr unlöslich gewordene Phase abscheidet. Dieses Koazervat lagert sich an Grenzflächen bzw. Fremdkörpern ab und   umjüllt   somit den späteren Kern der Mikrokapseln aus dem erwähnten flüssigen oder festen Material.

   Durch andauerndes Rühren kann man die Bildung von Agglomeraten verhindern, so dass der daran anschliessende und den Prozess gleichzeitig abschliessende Verfestigungsschritt, der entweder eine Gelierung oder eine chemische Vernetzung od. dgl. ähnliche Vorgänge bezweckt, zu Mikrokapseln führt, die nach dem Trocknen pulverisierbar sind. Als Wandmaterial eignen sich hydrophile Kolloide, unter anderem Gelatine, Albumin, Alginate, Kasein, Agar-Agar, Stärkelösungen, Pektine, Carboxymethylcellulose, Carrageen oder Gummi arabicum. 



   In pharmazeutischer Betrachtungsweise besitzen derartig verkapselte Produkte den Vorteil der Verdaulichkeit der Kapselwände im Bereich des Magen-Darm Traktes, wodurch die gesamte verabreichte Arzneistoffmenge für die Resorption verfügbar ist, jedoch gleichzeitig nach den eine universellere Anwendbarkeit einschränkenden Nachteil, dass die durch den Koazervierungsprozess gebildeten Kapselwände im Falle von Gelatine eine mehr oder minder grosse Porosität besitzen, wodurch äussere Einflüsse wirksam werden können, wie z. B. Luft und Feuchtigkeit, welche die Stabilität empfindlicher Wirkstoffe gefährden. 



  Da sich als Folge der Verkapselung in der Mikrodimension auch die Oberfläche des Produktes enorm vergrössert, sind dem Verfahren in Hinblick auf die vorhandene Porosität der Kapselwände Grenzen gesetzt, die besonders bei exydationsempfindlichen bzw. feuchtigkeitsempfindlichen Substanzen in Erscheinung treten. 



   Die zur Härtung und damit verbundenen Verfestigung und Abdichtung von Gelatinefilmen oder - hüllen gebräuchliche Behandlung mit verschiedenen Aldehyden, wie z. B. Formaldehyd, ist wegen der erforderlichen stundenlangen Reaktionsdauer bei den gegebenen im Sauren liegenden PH-Werten, in stark einschränkender Weise nur bei solchen Kapselinhaltsstoffen anwendbar, die sich im Aldehydmilieu nicht 

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 lösen. Eine grosse Zahl von bereits mikroverkapselten Arzneistoffen, wie z. B. Chinin, Acetylsalicylsäure,
Allopurinol u.   a. m.,   lösen sich unter diesen Bedingungen in der Aldehydlösung und diffundieren im
Verlauf des Härtungsprozesses aus der Kapsel in das umgebende Milieu, so dass die Endprodukte nur mehr eine bedeutend niedrigere, therapeutisch zumeist nicht mehr interessante Wirkstoffmenge enthalten. 



   Nach dem Stand der Technik lassen sich harte und zugleich dichte Kapselwände durch den Einsatz von polymerisierfähigen, vorwiegend synthetischen Wandmaterialien erzielen. Die zahlreichen bisher beschriebenen Verfahren besitzen zum Teil auch bei der Herstellung pharmazeutischer Produkte grosse
Bedeutung, vor allem für Arzeiformen mit verzögerter oder verlängerter Freisetzungscharakteristik des
Wirkstoffes. Die Wirkstoffliberation erfolgt dabei hauptsächlich durch Diffusion aus dem Inneren durch eine mehr oder minder dicke bzw. undurchlässige Barriere nach aussen, wodurch es zu den protrahenten
Eigenschaften der Arneiform kommt.

   Eine als Initialdosis bezeichnete Arzneistoffmenge muss allerdings in anderer Verabreichungsform und zusätzlich appliziert werden, damit die für den Wirkungseintritt erforderliche minimale kurative Dosis innerhalb einer zumutbar kurzen Zeit dem Organismus zur Verfügung steht. Die Anwendung von Kunststoffpolymerisaten beschränkt sich auf Arzneistoffe, die zumindest geringfügig wasserlöslich sind und durch im Verdauungsmilieu unlösliche membranartige Barrieren diffundieren. Nicht anwendbar ist diese Art der Mikroverkapselung bei öligen Arzneistoffen oder in öliger
Phase vorliegenden Wirkstoffen. Gerade im Falle mikroverkapselter Vitaminöle, die zumeist mit Vitaminen künstlich angereichert werden, ist es jedoch bedeutsam, dem Organismus präformierte Emulsionen anzubieten, mit einem Dispersitätsgrad, der unter physiologischen Bedingungen unerreichbar ist.

   Da anderseits, wie bereits erwähnt, fermentativ abbaubare Hüllen   z. B.   auf der basis von Gelatine nicht den kompletten Schutz vor äusseren Einflüssen gewährleisten, sind instabile ölige Arzneistoffe oder Lösungen in mikroverkapselter Form entweder nicht genügend haltbar oder bleiben vom Organismus zum Grossteil unverwertet. 



   Es ist ebenso bekannt, dass die Einhüllung von Feststoffen und Flüssigkeiten im Mikromassstab auch auf der Basis von Polykondensaten vorgenommen werden kann. Unter Zugrundelegung der seit langem in der technischen Chemie eingeführten Kondensationsreaktion von Formaldehyd und Harnstoff, die über zunächst wasserlösliche Formaldehyd-Harnstoff-Kondensate in Gegenwart von Säuren oder/und bei höherer Temperatur zum wasserunlöslichen Polykondensat führt, hat die Minnesota Mining and Manufacturing Comp. (GB-PS Nr. 989, 264) ein Verfahren bekanntgegeben, das im wesentlichen folgende Schritte umfasst : von einem wasserlöslichen Aminoplastbildner ausgehend, der in an sich bekannter Weise   z. B.   durch Reaktion von Formaldehyd mit einer Verbindung mit mindestens zwei Aminogruppen im Molekül, wie   z. B.   



  Harnstoff oder ähnliche Substanzen entsteht, wird unter dem katalytischen Einfluss von Zitronensäure, Ameisensäure oder Salzsäure bei Temperaturen von durchschnittlich 40 bis   50 C   die Polykondensationsreaktion ausgeführt, wobei im System anwesende flüssige oder feste Stoffe vom gebildeten Formaldehyd-Harnstoff Harz eingekapselt werden. Derartige Produkte besitzen ebenfalls den bereits erwähnten Nachteil der Unlöslichkeit und Unverdaulichkeit der Kapselwände, wodurch sich die Anwendung vorwiegend auf in Wasser schwer lösliche   Stoffe - leicht lösliche   sind im gegebenen wässerigen Milieu des Systems nicht zu   verkapseln - beschränkt,   sofern nicht Doppelemulsionen vom komplizierten Typ Wasser-in-Öl-in-Wasser eingesetzt werden. 



   Ziel der Erfindung ist die Vermeidung der vorerwähnten Nachteile durch Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von Mikrokapseln mit einer komplex zusammengesetzten Hülle aus einem Gemisch von Gelatine und einem gehärteten Aminoplast mit Flüssigkeiten bzw. Feststoffen als Inhalt behaftet mit dem Vorzug einer Verdaulichkeit der dichten und kompakten Hüllen sowie der durch technologische Massnahmen gegebenen Möglichkeit einer Steuerung der Arzneistofffreisetzung.

   Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man in einer Lösung aus Gelatine und dem Aminoplastbildner in Wasser, in welcher das Gewichtsverhältnis von Aminoplastbildner zu Gelatine 1 : 10 bis 1 : 100 beträgt, das zu umhüllende Produkt suspendiert bzw. emulgiert, Elektrolytlösung zusetzt und das System auf eine Temperatur abkühlt, bei der die eingesetzte Gelatine ein Koazervat bildet, gegebenenfalls mit Wasser bzw. 



  Eiswasser versetzt, dass man dem Ansatz wässerige Tanninlösung und bzw. oder Säure zusetzt, wodurch einerseits ein Gerbeffekt auf die Gelatinekomponente der Hülle ausgeübt und anderseits durch den Säureeffekt die Härtung des Aminoplastbildners in der Hülle verursacht wird, wobei man gegebenenfalls vor oder nach dem Zusatz der Tanninlösung die Gelatinekomponente der Kapselrinde mittels einer wässerigen Aldehydlösung vor-oder nachhärtet, und man sodann die erhaltenen Kapseln von der 

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 flüssigen Phase abtrennt und trocknet. Das getrocknete und vorzugsweise bei Temperaturen von 40 bis   900C   zur Vervollständigung und Beschleunigung der Härtung der Aminoplastkomponente einige Stunden bis Tage erhitzte Endprodukt zerfällt zu einem Pulver, dessen Partikel in der Hauptmenge aus einzeln vorliegenden Mikrokapseln bestehen.

   Bei entsprechend langer Kondensationszeit kann unter Umständen eine vollständige Härtung auch bei Raumtemperatur erzielt werden, wie auch eine höhere Temperatur zu einer Verkürzung der Härtezeit führen kann. 



   Im Gemisch mit Gelatine verwendbare Aminoplastbildner sind alle härtbaren Formaldehyd-Konden- sationsprodukte auf der Basis von Harnstoff, Thioharnstoff, Dicyandiamid, Guanidin, Melamin,
Carbaminsäureestern, Sulfonsäureamiden und deren Derivate. Wegen ihrer leichten Zugänglichkeit und
Verarbeitbarkeit werden vorzugsweise wasserlösliche   Formaldehyd- Harnstoff- Kondensationsprodukte,   wie   z. B. Dimethylolharnstoff,   erhalten durch alkalische Kondensation von Harnstoff und Formaldehyd, oder die durch saure Kondensation dieser Komponenten erhaltenen wasserlöslichen Kondensate verwendet. 



   Als Gerbstoff sind Tannine, wie z. B. Acidum tannicum (ÖAB 9) geeignet. Bei der Verwendung von
Acidum tannicum (ÖAB 9) reicht gewöhnlich deren Anwesenheit aus, um zugleich mit der Gerbung der
Gelatinekomponente eine Härtung des Aminoplastanteiles herbeizuführen. Beim Einsatz von Gerbstoffen, die keine ausreichenden sauren Eigenschaften besitzen, kann durch Kombination mit Schwefelsäure, Salzsäure,
Phosphorsäure, Zitronensäure, Essigsäure, Ameisensäure der gleiche Effekt erzielt werden. In gleicher
Weise eignen sich sogenannte latente Härter, die erst im Laufe der Reaktion Säure abspalten, wie   z. B.   



   Ammoniumsalze mehr oder weniger starker Säuren. Wegen der vorerwähnten zweifachen Wirkung der
Gerbsäure wird jedoch vorzugsweise diese in wässeriger Lösung eingesetzt. 



   Zur Erzielung spezifischer Eigenschaften der Kapselhülle, im Sinne einer Mikroarzneiform mit kontrollierter Wirkstoffliberation, kann die Gerbung der Gelatinekomponente jedoch auch unterbleiben und lediglich der Aminoplastanteil des Wandmaterials in das ausgehärtete Polykondensat übergeführt werden. 



   Dazu geeignet sind die bereits genannten anorganischen oder organischen Säuren bzw. die in Frage kommenden Säurederivate oder latenten Härter. 



   Als Elektrolyt wird vorzugsweise eine wässerige Lösung von Natriumsulfat verwendet. Es ist jedoch offensichtlich, dass auch andere Elektrolyte verwendet werden können. Der Elektrolytzusatz erfolgt vorzugsweise bei der gleichen Temperatur, bei welcher der Ansatz aus Gelatine und Aminoplastbildner in Wasser hergestellt wird. 



   Setzt man während der Koazervierung mehr Elektrolyt zu, als jener Menge entspricht, die für den Vorgang erforderlich ist, können in Abhängigkeit von der zugesetzten Elektrolytmenge, Mikrokapseln erhalten werden, die sich zu   Mehrfaehkapseln   aggregieren bzw. Kapselpakete aus Einzelkapseln bestehend bilden, ohne dass dabei ein Einfluss auf die Eigenschaften des Endproduktes ausgeübt wird. 



   Die Konzentration der Gerbstofflösung und der Anteil, in welchem der Gerbstoff in bezug auf das zu fällende Produkt eingesetzt wird, ist nicht kritisch und hängt von rein verfahrenstechnischen Überlegungen ab. Dasselbe gilt für die Verdünnung der Koazervatsuspension, die beispielsweise bei bereits ausreichend verdünntem und gekühltem Ansatz nicht mehr vorgenommen werden muss. 



   Wie bereits erwähnt wurde, kann die Härtung des Produktes vor oder nach dem Zusatz der Gerbstofflösung oder der Lösung des Gerbstoff-Säure-Gemisches erfolgen, sie kann aber auch entfallen. 



  Vorzugsweise wird zur Härtung eine wässerige Lösung von Formaldehyd verwendet. Die Härtung von Mikrokapseln bietet, abgesehen von einer grösseren Festigkeit des Produktes, die dadurch erzielt werden kann, die verarbeitungstechnische Möglichkeit, im Falle von verkapselten Arzneistoffen, diesen magensaftresistente Eigenschaften zu verleihen, so dass die Freisetzung des Arzneistoffes im Magen zum Schutz des Arzneistoffes oder des Organes oder aus therapeutischen Erwägungen verhindert wird, während Liberation und Resorption im Bereich des Darmes nicht behindert werden. 



   Die Verfahrenstemperatur liegt vorzugsweise in einem Bereich von 5 bis   60 C.   



   Die Anwendungsmöglichkeiten des Verfahrens sind im Prinzip dadurch gegen, dass Flüssigkeits-   tröpfchen   aus Emulsionen oder Feststoffteilchen aus Suspensionen einzeln mit den erwähnten Hüllen aus Gelatine im Gemisch mit ausgehärteten Aminoplasten umgeben werden können, wodurch Flüssigkeiten in ein trockenes Pulver überführbar sind, flüchtige Stoffe sich fixieren lassen und Flüssigkeiten sowie Feststoffe bei grosser Oberfläche äusseren Einflüssen gegenüber weitgehend abgeschirmt sind. Ganz besondere Bedeutung besitzt das Verfahren auf pharmazeutischem Gebiet, da auf diesem Wege die Oberfläche von Arzneistoffen bedeutend vergrössert werden kann, somit eine bessere Resorption schwer löslicher 

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 Verbindungen gegeben ist, und darüber hinaus zusätzliche Eigenschaften erhalten werden können, wie   z.

   B.   verzögerte oder verlängerte Wirkstoffwirkungen, die Geschmacksmaskierungen von Arzneistoffen, die Verbesserung der Stabilität wenig stabil bzw. instabiler Substanzen und die Ausschaltung von Unverträglichkeiten verschiedener Stoffe miteinander. Durch anschliessende weitere Verarbeitung dieser Mikroeinzelelemente zu dosierungsgerechten Arzneiformen lassen sich kaubare, geschmackmaskierte Tabletten, Depottabletten mit dennoch raschem Zerfall, Suspensionen mit Retardwirkung, Parenteralsuspensionen (Injektionsflüssigkeiten) aber auch Salben oder Suppositionieren mit neuartigen Eigenschaften herstellen. 



   Die Freisetzung des Arzneistoffes aus der Mikrokapsel erfolgt entweder durch Diffusion aus dem Inneren nach aussen oder schneller durch fermentativen Abbau der dünnen Kapselwand im Bereich des Magen-Darmtraktes. Beide Freisetzungsmechanismen lassen sich durch unterschiedliche Wandstärken der Kapsel, wobei der Gewichtsanteil der Hülle von etwa 5 bis 50% und darüber variieren kann, beeinflussen oder durch verschiedenartige Präparationen der Hülle. Als solche Präparationen können betrachtet werden Änderungen in der Materialzusammensetzung der Hülle und Änderungen der Aushärtungstemperatur, der Härtungszeit bzw. des PH-Wertes des Milieus. 



   Es ist offensichtlich, dass das erfindungsgemässe Verfahren nicht nur auf die Herstellung von Mikrokapseln, die pharmazeutische Produkte beinhalten, anwendbar ist. 



   Das erfindungsgemässe Verfahren wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert. 



   Die Vorgangsweise nach dem weiter unten genannten Beispiel 1 zeigt, dass das Gemisch aus Gelatine und Dimethylolharnstoff ebenso der Koazervierung unterliegt wie Gelatine allein. 



   Der nach Beispiel 2 verkapselte Arzneistoff Allopurinol wird aus der Mikrokapsel nach den Gesichtspunkten der verlängerten Wirkung retardiert, innerhalb von 8 h zu 100% freigesetzt (HalfChange-Methode im Magensaft-Darmsaftmilieu nach   Ph. Helv.   VI innerhalb der ersten Stunde zu etwa 25% der Rest gleichmässig im Verlauf der folgenden 7 h. 



   Der nach Beispiel 3 verkapselte Arzneistoff ist infolge zusätzlicher Formaldehydhärtung in magensaftresistenter Form verkapselt. Das heisst, dass unter den gleichen analytischen Bedingungen wie in Beispiel 2 innerhalb der ersten 3 h in Pepsin-Salzsäure weniger als 10% des Inhaltes freigesetzt werden, entsprechend den Anforderungen der Schweizer Pharmakopoe (Ph. Helv. VI) für magensaftresistente Zubereitungen. 



   Das nach Beispiel 4 in eine verdauliche Hülle eingekapselte Vitamin   A-D-Öl   besitzt zirka 50% bessere Haltbarkeit als ein gleiches Produkt, das aus Gelatine, jedoch ohne Aminoplastanteil, hergestellt wird. 



     Beispiel l :   Mikroeinkapselung von Acetylsalicylsäure. Mit einem Homogenisator werden 20 g mikrokristalline Acetylsalicylsäure in 20 g einer wässerigen Lösung dispergiert, die 0, 2 g Dimethylolharnstoff und 10 g Gelatine enthält. Die Dispergierung wird bei einer Temperatur von   40 C   und einer mittleren Drehzahl von 5000 Umdr/min vorgenommen. Sodann setzt man der Suspension langsam 75 ml einer 30   gew.-% igen   wässerigen Natriumsulfatlösung zu, kühlt den Ansatz auf   100C   ab, dekantiert die überstehende Flüssigkeit und ergänzt das Gewicht der zurückbleibenden Kapselmenge auf 300 g. Anschliessend 
 EMI4.1 
 ige FormaldehydlösungKapselanteil am Filter mehrmals mit Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet. 



   Beispiel 2 : Mikroeinkapselung von Allopurinol. Mit einem Homogenisator werden 10 g mikrokristallines Allopurinol (C5H4N40) in 110 g einer wässerigen Lösung dispergiert, die 0, 5 g 
 EMI4.2 
 Eiswasser auf   8 C   ab und giesst zur Sedimentation in 1000 ml Eiswasser. Nach dem Dekantieren der überstehenden Flüssigkeit und Ergänzen des Gewichtes der zurückbleibenden Kapselsuspensionsschicht mit Wasser auf 200 g werden unter Rühren langsam 22 ml wässerige 30   gew.-% ige Gerbsäurelosung   zugefügt. 



  Man lässt 15 min lang rühren, filtriert anschliessend, wäscht den Kapselanteil mehrmals mit Wasser nach 
 EMI4.3 
 



     Beispiel 3 :   Mikroeinkapselung von   2- (p-Chlorphenoxy)-2-methyl-propionsäure- [2- (nico-     tinoyl)-äthyl]-ester.   Mit einem Homogenisator werden 10 g des oben genannten mikronisierten Esters   (CigHisCINOg)   in 50 ml einer wässergien Lösung dispergiert, die 0, 5 g Dimethylolharnstoff und 10 g 

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 Gelatine enthält. Die Dispergierung wird bei einer Temperatur von   40 C   und einer mittleren Drehzahl von 5000 Umdr/min vorgenommen. Sodann setzt man der Suspension langsam 150 ml einer 30 gew.-% igen wässerigen Natriumsulfatlösung zu, kühlt den Ansatz auf   100C   ab und giesst zur Sedimentation in 1000 ml Eiswasser.

   Nach dem Dekantieren der überstehenden Flüssigkeit wird die zurückbleibende Kapselsuspensionsschicht unter Rühren mit wässeriger 35 gew.-% iger Formaldehydlösung im Verhältnis 7   Gew.-Teile   
 EMI5.1 
 gewaschen und getrocknet. 



     Beispiel 4 :   Mikroeinkapselung von Vitamin A und D-hältigem Öl. Mit einem Homogenisator werden 150 ml an Vitamin A und D angereichertes tierisches oder pflanzliches Öl in einer Lösung emulgiert, die sich aus 40 g Gelatine, 2 g Dimethylolharnstoff und 398 g Wasser zusammensetzt. Die Emulgierung wird bei einer Temperatur von   40 C   und einer dem gewünschten Dispersitätsgrad der Emulsion angepassten Drehzahl zwischen 2000 und 5000 Umdr/min vorgenommen. Sodann setzt man der Emulsion langsam unter Rühren 900 ml einer 30   gew. -%igen   wässerigen Natriumsulfatlösung zu, kühlt den Ansatz rasch auf   10 C   ab, verdünnt mit dem zwei-bis dreifachen Volumen Eiswasser und lässt bis zur Trennung der Kapselschicht stehen.

   Anschliessend wird die Schichte abgehoben und mit wässeriger 
 EMI5.2 
 Nach einstündigem Rühren wird filtriert, der Kapselanteil am Filter mehrmals mit Wasser gewaschen und getrocknet. 



     Beispiel 5 :   Es wird wie in Beispiel 3 beschrieben gearbeitet, mit der Ausnahme, dass man an Stelle von 0, 5 g Dimethylolharnstoff 0, 9 g Trimethylolmelamin einsetzt. Es werden Kapseln erhalten, die ihren Eigenschaften den in Beispiel 3 gewonnenen Kapseln entsprechen. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Herstellung von Mikrokapseln durch Umhüllung einer Flüssigkeit oder eines Feststoffes mit einem Verkapselungsmaterial bestehend aus Gelatine und einem wasserlöslichen, Methylolgruppen enthaltenden Aminoplastbildner durch einfache Koazervierung mit einem Elektrolyten, 
 EMI5.3 
 System auf eine Temperatur abkühlt, bei der die eingesetzte Gelatine ein Koazervat bildet, gegebenenfalls mit Wasser bzw.

   Eiswasser versetzt, dass man dem Ansatz wässerige Tanninlösung und bzw. oder Säure zusetzt, wodurch einerseits ein Gerbeffekt auf die Gelatinekomponente der Hülle ausgeübt und anderseits durch den Säureeffekt die Härtung des Aminoplastbildners in der Hülle verursacht wird, wobei man gegebenenfalls vor oder nach dem Zusatz der Tanninlösung die Gelatinekomponente der Kapselrinde mittels einer wässerigen Aldehydlösung vor-oder nachhärtet, und man sodann die erhaltenen Kapseln von der flüssigen Phase abtrennt und trocknet.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Aminoplast- bildner im Gemisch mit Gelatine ein wasserlösliches Formaldehyd-Harnstoff-Kondensationsprodukt eingesetzt wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass als Formaldehyd-Harnstoff-Kondensationsprodukt Dimethylolharnstoff eingesetzt wird. EMI5.4 oder Glutaraldehydlösungdass der Elektrolytzusatz bei der gleichen Temperatur erfolgt, bei welcher der Ansatz aus Gelatine und Aminoplastbildner in Wasser hergestellt wird. <Desc/Clms Page number 6> EMI6.1
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