<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft ein Dosiergerät mit Handdosiervorrichtung für Kunstharze und Pigmente, bei welchem mindestens eine Stoffquelle vorgesehen ist, die über ein Dosierventil mit einer Auslassdüse der Handdosiervorrichtung verbunden ist, wobei ein pneumatisches Betätigungssystem für das Dosierventil vorgesehen ist.
Es ist bekannt, dass zum Spritzen von Farbstoffen und Kunstharzen Spritzpistolen bzw. Handdosierund Injektierpistolen verwendet werden. Bei einigen der genannten Vorrichtungen ist die Pistole über eine Rohrleitung mit irgendeinem Behälter oder mit einer Dosiervorrichtung verbunden, aus denen die zu spritzende (n) Komponente (n) unter Überdruck zu der Pistole gelangt bzw. gelangen, meistens wird auch die Zerstäubungsluft auf diesem Wege zugeführt.
Die gemeinsame Charakteristik der bisher bekannten Spritzpistolen besteht darin, dass die Pistole ein mechanisch betätigtes Ventilsystem enthält ; werden die Ventile geöffnet oder geschlossen, wird der Strom
EMI1.1
meisten Spritzpistolen für Polyester-Glasfaser je ein Ventil für das Harz, den Katalysator, die
Zerstäubungsluft, für das Lösemittel und für die den Glasschneider betätigende Luft vorhanden.
Bei den bekannten Spritzpistolen ist der Grossteil der Schwierigkeiten auf das Ventilsystem zurückzuführen, da dieses einerseits recht kompliziert ist, anderseits das Gewicht der Pistole erhöht. Um das Gewicht vermindern zu können, strebt man danach, die Ventile in Minimaldimensionen auszugestalten, wobei diese Konzeption nur zu Lasten der Lebensdauer und der Betriebssicherheit realisiert werden kann.
Oft ist die Abdichtung der Ventile problematisch, da infolge des geringen Gewichtes und der kleinen Abmessungen die Ventile nicht geeignet ausgestaltet sind, wodurch die Betriebssicherheit gefährdet ist.
In vielen Fällen ist mit einem Materialfluss zu rechnen, der, auf die Hände des Bedienungspersonals oder auf einen Gegenstand fliessend, unangenehme Wirkungen hervorzurufen imstande ist. Ein weiteres Problem besteht darin, dass, wenn bei einer Spritzpistole die Farbe gewechselt wird, die Manipulation recht zeitaufwendig ist. Infolge der Kompliziertheit der Ventile kann die Pistole nicht einfach durchgewaschen werden, beispielsweise wenn mit einer andern Farbe zu arbeiten beabsichtigt ist. In diesem Fall ist ein Auseinandernehmen unerlässlich. Schliesslich ist die Betätigung des Hahns der Pistole, insbesondere wenn mehrere Ventile vorhanden sind, schwierig und anstrengend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dosiergerät der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit der die erwähnten Nachteile beseitigt und die Anlass- bzw. Abstellventile weggelassen werden können.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Anlassventile für die zu spritzenden bzw. dosierenden Stoffe bzw. für die Zerstäubungsluft oder die Betätigungsluftströme, anstatt diese an dem Pistolenkörper selbst anzuordnen, von demselben entfernt, vorteilhaft an der der Pistole zugeordneten Bedienungsvorrichtung angeordnet werden können, wenn die betätigende Impulsluft über eine Rohrleitung kleinen Durchmessers zu der Spritzpistole bzw. der Handdosier- oder Injektiervorrichtung zugeführt wird, wobei das Signal zum Anlassen bzw. Abstellen des Materialstroms dem pneumatischen Ventilsystem durch Drosselung der durch die an der Pistole oder an den erwähnten Konstruktionen vorhandenen Öffnungen durchströmenden Impulsluft übermittelt wird.
Demnach wird gemäss der Erfindung vorgeschlagen, dass im pneumatischen Betätigungssystem des Dosierventils eine Niederdruckquelle vorgesehen ist, die über Leitungen einerseits an eine freie Auslassöffnung an der Handdosiervorrichtung und anderseits an das Dosierventil angeschlossen ist. Hiebei kann zwischen der Niederdruckquelle einerseits und der Handdosiervorrichtung bzw. dem Dosierventil anderseits ein Druckverstärker vorgesehen sein.
Die Erfindung wird an Hand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert, in den Fig. 1 schematisch die Gesamtanordnung des erfindungsgemässen Dosiergerätes, Fig. 2 die Anordnung gemäss einer Variante und Fig. 3 einen Querschnitt durch das erfindungsgemässe Dosiergerät zeigen.
Gemäss Fig. 1 ist eine Handdosiervorrichtung oder Spritzpistole --1a-- über Rohrleitungen --2a, 2b, 2c-- mit einer die zu spritzenden Komponenten dosierenden, unter Überdruck stehenden oder mit Kolben betätigten, an sich bekannten Vorrichtung verbunden. Die die einzelnen Materialkomponenten enthaltenden und fördernden Einheiten sind in der Fig. 1 mit-A, B und C-- bezeichnet. Die Rohrleitungen --2a, 2b und 2c-- schliessen an ein pneumatisches Dosierventil --3-- an, das den Weg der aus den Behältern --A, B, C-- unter Druck ausströmenden Materialkomponenten pneumatisch durchschaltet oder sperrt.
Das Dosierventil --3-- kann so ausgestaltet sein, dass die Strömungswege sämtlicher Materialkomponenten gleichzeitig durch das gleiche pneumatische Signal durchgeschaltet bzw. gesperrt werden (Fig. 1) können,
<Desc/Clms Page number 2>
Bei dieser Lösung ist die Spritzpistole --1a-- über die Rohrleitung --4-- kleinen Durchmessers mit einer pneumatischen Fühlerverstärkereinheit --5-- verbunden; aus dieser Einheit strömt von einer Niederdruckquelle --8-- stammende Impulsluft über die Rohrleitung --4-- der Spritzpistole --la-- zu, aus der die Luft durch die Öffnung --6-- austritt.
Durch Drosselung der Öffnung --6-- , z.B. durch Abdecken mit dem Finger, erhöht sich der Druck der Impulsluft in der Leitung --4--, was als Signal auf die pneumatische Fühlereinheit wirkt, so dass sich der Druck in der die Fühlerverstärkereinheit --5-- mit dem Dosierventil --3-- verbindenden Leitung --10-- erhöht, damit das Dosierventil --3-- pneumatisch betätigt und die Wege der einzelnen Komponenten durchschaltet.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Lösung sind drei zu spritzende Komponenten-A, B, C-- vorhanden, die nach erfolgtem Öffnen des Ventils --3-- über die Rohrleitung --2a, 2b und 2c-- in die Spritzpistole --1a-- hinein und aus der Spritzdüse --7-- in an sich bekannter Weise ausströmen ; diese Lösung weist hauptsächlich dann bedeutende Vorteile auf, wenn sämtliche Komponenten gleichzeitig gespritzt bzw. dosiert werden müssen.
In Fig. 2 ist eine Lösung dargestellt, bei welcher ein über den Motor --8-- betätigbarer Glasschneider abgesondert an der Spritzpistole --1b-- angeordnet ist und der Spritzpistole drei verschiedene, voneinander unabhängig gesteuerte Materialkomponenten--A, B, C-- sowie die Betätigungsluft-L-- zugeführt werden. In diesem Fall können die einzelnen Materialkomponenten voneinander abgesondert oder miteinander kombiniert dosiert gespritzt werden. Zu diesem Zweck werden die Strömungswege der einzelnen Materialien --3L, 3A, 3B, 3C--in den Rohrleitungen mit je einem pneumatischen Ventil
EMI2.1
--5L,6C-- an der Pistole aus. Entsprechend der gewünschten Komponente (n) wird an der Pistole die entsprechende Öffnung abgedeckt, am einfachsten mit dem Finger.
Die oben beschriebene Verfahrensweise kann natürlich unter Zuhilfenahme einer geeigneten pneumatischen Anordnung auch umgekehrt vor sich gehen, wobei nach erfolgter Freigabe der Öffnung die pneumatischen Ventile sich infolge der Impulsluftströmung öffnen und die Dosierung der Materialien in Gang setzen und durch Drosselung der Impulsluft die Ventile sich schliessen und den Materialstrom abstellen.
Die in Fig. 3 dargestellte Spritzpistole --1-- ist zum Aufspritzen von Glasfasern und Polyesterharz geeignet. Das Polyesterharz --A--, der Katalysator --B--, die Zerstäubungsluft--Li-und nach Bedarf das Lösungsmittel --C-- treffen bei der Spritzpistole ein. Der mit einem pneumatischen Motor versehene Glasschneider --8-- ist an der Pistole angebracht, in den die Glasfaser --8a-- eingeführt wird und zu
EMI2.2
--L2-- gelangt.einheit --7an, der das Harz einblasenden Einheit --7b-- und der Mischkammer --7c-- ; zur Betätigung sind drei Impulsluftkreisläufe vorgesehen, von denen der eine --4A, 4B, 4Li--den Harz-, Katalysatorund Zerstäubungsluftstrom, der zweite --4L2-- und der dritte --4C-- die Bahn des Lösungsmittels steuert.
Werden die Öffnungen --6A, B, L1-- mit dem Finger abgedeckt, wird der Strom des Harzes und des Katalysators in Gang gesetzt, die erwähnten Komponenten werden in der Mischkammer --7c-- vermischt
EMI2.3
strömen, die durch die Lufteinblaseeinheit --7a-- die Flüssigkeitskomponenten zerstäubt. In dieser Phase findet also das Spritzen des Harzes statt. Durch Abdecken der Öffnung --6L2-- beginnt das Schneiden und Spritzen der Glasfaser. Um das Aushärten des mit dem Katalysator gemischten Harzes vermeiden zu können, wird nach einer Betätigung von 10 bis 15 min das Spritzen zweckmässig eingestellt und die Mischkammer gereinigt. Bei der Reinigung werden die vorher abgedeckten Öffnungen freigegeben-in der
EMI2.4
gereinigt wird.
Der Druck der Impulsluft ist zweckmässig niedrig, in der Grössenordnung von einigen Millibar, so dass der Luftverbrauch in dieser Hinsicht vernachlässigt werden kann. Das pneumatische Ventilsystem ist gegenüber der Impulsluft äusserst empfindlich, es genügt, die Bahn der ausströmenden Luft zu stören. Es ist daher nicht erforderlich, die Öffnungen vollkommen abzuschliessen. Die Öffnungen verschmutzen nicht
<Desc/Clms Page number 3>
leicht und beanspruchen keinerlei Wartung. Es besteht auch die Möglichkeit, die Öffnungen mit Tasten abzuschliessen, im ersten Fall ähnelt die Betätigung der einer Flöte, im zweiten Fall der einer Klarinette.
Der pneumatische Kreis wird mit bekannten Elementen aufgebaut, es ist also der Aufbau für den
Fachmann keineswegs mit Schwierigkeiten verbunden. Es ist zweckmässig, ausschliesslich pneumatische
Elemente aufzuwenden, obwohl die Anwendung elektropneumatischer Bauteile ebenfalls möglich ist.
In der Praxis kann das Spritzen mehrerer Farbstoffe von grosser Bedeutung sein, wobei mehrere
Farben rasch nacheinander aufgespritzt werden. In diesem Fall wird die Spritzpistole mit den die unterschiedlichen Farbstoffe fördernden Vorrichtungen verbunden ; jede Vorrichtung ist mit je einem pneumatischen Ventilsystem versehen und an der Pistole werden den einzelnen Farben entsprechende
Impulsluftanschlüsse angebracht. Bei Anwendung des erfindungsgemässen Gerätes ist es überflüssig, bei einem Farbwechsel die einzelnen Ventile auszuwaschen, da diese immer dieselben Komponenten führen oder abstellen. Bei der Betätigung ist nur die der gewünschten Farbe zugeordnete Impulsluftöffnung abzudecken.
Das erfindungsgemässe Dosiergerät weist die folgenden Vorteile auf : a) Das Gewicht ist-mit den bekannten Vorrichtungen verglichen-wesentlich geringer, es kann in Abhängigkeit von der Konstruktion um 40 bis 60% vermindert werden. b) Die weitab angeordneten Ventile können robust und betriebssicher ausgebildet sein. c) Die Betätigung der Ventile mit Impulsluft geht rascher vor sich als bei der herkömmlichen
Handbetätigung. d) Die Pistole bzw. das Dosiergerät klemmt nicht, da weder ein Ventilsystem noch ein sich bewegender Mechanismus vorhanden ist. e) Die Behandlung ist leicht, der Hahn der Pistole muss nicht ständig gegenüber den Ventilfedern eingezogen gehalten werden.
f) Wird das Spritzen abgestellt, stehen die zu der Pistole führenden Leitungen nicht unter Druck, da das Ventilsystem an dem Eintrittsende der Rohrleitungen angeordnet ist, was hinsichtlich der
Montage und des Arbeitsschutzes wichtig ist. g) Zum ersten Mal ist die Möglichkeit des Spritzens von mehreren Farben gegeben, da die Ventile für die Dosierung der verschiedenen Farbstoffe von der Pistole entfernt in beliebiger Zahl angeordnet werden können.
Das erfindungsgemässe Dosiergerät und dessen Betätigung wird an Hand der nachstehenden Beispiele näher erläutert : Beispiel l : An der Spritzpistole (Leistungsfähigkeit 5 N/min) sind drei Impulsluftanschlüsse vorgesehen. Der Durchmesser der Impulsluftöffnungen beträgt 1, 5 mm, der Druck der ausströmenden Luft (Impulsluft) beläuft sich auf 6 mbar. Werden die gleichzeitig betätigten pneumatischen Ventile geöffnet, strömen Harz, Katalysator sowie Zerstäubungsluft in die Pistole ein. Der Druck des Harzes und des Katalysators beträgt 10 mbar, derjenige der Zerstäubungsluft 6 mbar. Der Spritzteil der Pistole weist eine herkömmliche Gestaltung auf.
Der Druck der Speiseluft für den Glasfaserspritzer und das Schneidwerk beträgt 6 mbar, das Anlassen der beiden genannten Vorrichtungen findet, wie bereits beschrieben, durch Abdecken der Impulsluftöffnung statt. Die Spülflüssigkeit wird unter einem Druck von 4 mbar der Pistole zugeführt, wobei das Anlassen durch Abdecken der dritten Impulsluftöffnung erfolgt.
Das Gewicht der Pistole ist etwa die Hälfte der bekannten Pistole gleicher Kapazität und Funktion.
Beispiel 2 : Bei Spritzpistolen zum Spritzen von mehrfarbigen Polyester-Gelharzen werden die in den voneinander unabhängigen Behältern vorhandenen roten, grünen und gelben Harzkomponenten von separaten Fördereinheiten in abgesonderten Rohrleitungen in die Pistole gedrückt. In jeder Rohrleitung wird das Harz von einer Harz-Katalysator-Dosiervorrichtung (z. B. mit einem Kolben) gefördert. Die Katalysator-Dosiervorrichtung ist auch über eine Rohrleitung, in der ebenfalls ein pneumatisches Ventil eingebaut ist, mit der Pistole verbunden. Das Lösungsmittel wird aus dem unter Überdruck stehenden Gefäss über das pneumatische Ventil in einer separaten Rohrleitung der Pistole zugeführt ; die Zerstäubungsluft gelangt gleicherweise in einer separaten Rohrleitung zu der Pistole.
An dem Handgriff der Pistole sind insgesamt vier Öffnungen für die Impulsluft vorgesehen, welche über eine leichte, flexible Leitung mit einem Durchmesser von 1 mm mit der von der Pistole entfernt angeordneten pneumatischen Einheit in Verbindung stehen. Wird die erste Öffnung abgedeckt, öffnet sich das Ventil für
<Desc/Clms Page number 4>
den Katalysator, das rotfarbige Harz und die Zerstäubungsluft, wodurch die Möglichkeit eines simultanen Aufspritzens gegeben ist. Wird die Öffnung freigegeben, hört das Spritzen auf. Darauf folgend wird für eine kurze Zeit die vierte Öffnung abgedeckt, wodurch die Strömung des Lösungsmittels in Gang gesetzt wird und in einigen Sekunden die Pistole durchgewaschen ist.
Wird jetzt eine andere entsprechende Öffnung abgedeckt, kann das Aufspritzen des Harzes anderer Farbe, ohne dass die Pistole oder die Rohrleitung auseinandergelegt werden müssten, begonnen werden ; die Verfahrensweise wird nach Bedarf wiederholt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Dosiergerät mit Handdosiervorrichtung für Kunstharze und Pigmente, bei welchem mindestens eine Stoffquelle vorgesehen ist, die über ein Dosierventil mit einer Auslassdüse der Handdosiervorrichtung verbunden ist, wobei ein pneumatisches Betätigungssystem für das Dosierventil vorgesehen ist, da-
EMI4.1
eine Niederdruckquelle (9) vorgesehen ist, die über Leitungen (4 bzw. 10) einerseits an eine freie Auslassöffnung (6) an der Handdosiervorrichtung (la), und anderseits an das Dosierventil (3) angeschlossen ist (Fig. 1).
EMI4.2