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Das Abläutern, d. h. die Überführung der Würze vom Läuterbottich nach der Würze- pfanne erfolgt meistens in der Weise, dass die ganze Würze durch die Treberschicht hindurch abgezogen wurde. Die Erkenntnis und auch die Erfahrung, dass die extraktreichc Stammwürze sich aus den Trebern nicht mehr anreichern kann, führten dazu, die Stammwürze ohne praktischen
Nachteil, jedoch unter wesentlicher Zeitersparnis unmittelbar über den Trebern zu entnehmen.
Hiezu ist jedoch die Würze nur an ihrer Oberfläche klar genug, während sie in tieferen Schichten immer noch trübende, sich aber allmählich setzende Bestandteile enthält.
In manchen Brauereien wurde nun die Stammwürze mittels Heber über den Bottichrand nach der Mulde gesaugt. Dabei wurde der Heber allmählich von Hand entsprechend dem fallenden Flüssigkeitsspiegel gesenkt. Dieses Verfahren ist jedoch nicht zuverlässig genug, da es von der Geschicklichkeit des den Heber führenden Arbeiters abhängig ist und infolge zu tiefen
Eintauchens des Hebers leicht noch unklare Würze abgezogen werden kann. Denselben Nachteil zeigt auch das Verfahren, die Würze stufenweise durch untereinander angeordnete Abteilungen abzuziehen, die nacheinander entsprechend dem sinkenden Würzespiegel geöffnet werden, da hiebei ebenfalls nicht fortlaufend an der Oberfläche abgezogen wird.
Zweckmässiger ist das ebenfalls bereits vorgeschlagene Verfahren. die Würze von oben mittels eines allmählich von Hand zu senkenden Schiebers nach Art eines Wehrs abzulassen.
Da die Bedienung des Schiebers eine verhältnismässig lange Zeit und die fortwährende Aufmerk- samkeit eines Arbeiters erfordert, so ist zur Erledigung der während dieser Zeit noch vorzunehmenden Arbeiten im Sudhause noch ein zweiter Mann erforderlich. Durch Erfahrung kann man nun feststellen, in welcher Zeit sich die Treber so weit gesetzt haben, dass die Stammwürze
1 einahe bis auf die Treber abgelassen werden kann. In Ausnutzung dieser Erfahrung wird nun
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wird, um die Würze überlaufen zu lassen. Der Schieber wird dabei zweckmässig mit einem ein- stellbaren Anschlag versehen, der das Getriebe bei einer gewünschten Höhenstellung selbst- tätig ausrückt oder stillsetzt, so dass nach einmaliger Anstellung eine weitere Bedienung nicht mehr erforderlich ist.
Nach der Erfindung ist am oberen Rande des Schiebers ein Sieb zum Auffangen von an der ) Oberfläche der Flüssigkeit schwimmenden Hülsen und etwaigen anderen Fremdkörpern angeordnet.
Eine derartige Ablaufvorrichtung ist auf der Zeichnung in mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt.
Fig. 1 ist ein senkrechter Teilschnitt durch einen Läuterbottich und zeigt den Schieber mit dessen Antrieb in Ansicht, der im vorliegenden Falle in einem Schaltwerk besteht.
Fig. 2 zeigt die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung von links gesehen.
Fig. 3 ist ein wagerechter Teilschnitt durch den Schieber und seine Führung.
Fig. 4 zeigt die Führung des Schiebers in grösserem Massstabe.
Fig. 5 ist ein senkrechter Teilschnitt durch den Läuterbottich und zeigt den Schieber mit einem anderen Antriebe, der in diesem Falle mittels eines mit dem Schieber verbundenen, der @ Wirkung eines Treibmittels auszusetzenden Kolbens erfolgt.
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Fig. 6 zeigt die Zuleitung des Treibmittels bei der Einrichtung nach Fig. 5.
Die Fig. 7,8 und 9 sind Längsschnitte durch verschiedene Siebanordnungen.
Fig. 10 ist eine Innenansicht der in Fig. 8 dargestellten Ausführungsform des Siebes.
Fig. 11 und 12 sind Einzelteile der Siebe.
Fig. 13-15 sind Querschnitte verschiedener Formen der in Fig. 10 dargestellten Ausführungsform des Siebes.
Fig. 16 und 17 sind Oberansichten weiterer Siebausführungsformen.
Bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Läuterbottich ist in Führungen a eine Platte b von der Höhe der Treberschicht eingesetzt, welche mit der Bottichwand einen von den Trebern abgeschiedenen Ablaufraum c bildet. Oberhalb der Platte b ist in denselben Führungen ein Schieber d angeordnet, dessen Seitenteile so geformt sind, dass sie sich dicht gegen die Bottichwand legen. Mit dem Schieber ist mittels einer Verbindung f eine Zahnstange g verbunden, die mit einem Trieb h im Eingriff ist. Auf der Welle i des Triebes h sitzt ein Schaltrad k, das von der am Hebel l sitzenden Klinke m in derjenigen Richtung fortgeschaltet wird, welche der Abwärtsbewegung des Schiebers entspricht. Der Hebel 1 erhält seine Schwingbewegungen von der Kurbelscheibe n aus, die von geeigneter Stelle angetrieben wird.
Das Gewicht des Schiebers mit der Zahnstange muss naturgemäss entweder durch ein Gegengewicht oder in anderer Weise ausgeglichen werden.
Die Verbindung f zwischen Schieber und Zahnstange < y wird zweckmässig als Flachfeder ausgeführt und so eingestellt bzw. angeordnet, dass sie den Schieber d gegen seine Dichtungsflächen zu pressen sucht.
Am oberen Rande des Schiebers d ist ein leicht abnehmbares, horizontal oder wenig schräg stehendes Sieb l'angeordnet, von dem auf der Würze schwimmende Unreinigkeiten, Hülsen usw. aufgefangen werden. Infolge dieser Anordnung kann man dem Sieb eine grössere Fläche geben, als dies bei senkrechter Anordnung möglich wäre, da diese durch die Abwärtsbewegung des Schiebers beschränkt wird. Für den Fall, dass sich das Sieb vollsetzen sollte, bevor die Würze al)- gelassen ist, ist das Sieb v noch mit einem als Deckel ausgebildeten, nach der entgegengesetzten Seite geneigten Hilfssieb Va versehen, das am hinteren Ende des Siebes t'angelenkt ist und über den Rand des Schiebers d greift.
An der Zahnstange g ist ein einstellbarer Anschlag g'angebracht, der als Druckarm ausgebildet ist und sich bei der Abwärtsbewegung nach der ihm gegebenen Lage auf einen Arm der Schaltklinke m legt und diese dadurch ausser Eingriff mit dem Schaltrad k bringt, so dass, selbst wenn das Getriebe für den Antrieb des Schiebers nicht ausgeschaltet wird, der Schieber in der beabsichtigten Stellung zum Stillstand kommt.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgendermassen : Je nach der Einmaischmenge des Sudstoffes wird der Anschlag g'entsprechend der Höhe der übrig bleibenden Treberschicht so an der Zahnstange g'eingestellt, dass er die Schaltklinke m dann aushebt, wenn der Schieber so tief gesenkt, ist, dass noch klare Würze über den Trebern ablaufen kann. Alsdann wird daf nicht mit dargestellte Triebwerk der Kurbelscheibe n in Gang gesetzt, so dass der Schieber sich langsam abwärts bewegt und die Würze über@aufen lässt. Dabei muss die Würze das Sieb v durch- laufen, ehe sie in den Ablaufraum c gelangt und durch den Stutzen e abläuft.
Sollte sich das Sieb i' durch die auf der Oberfläche der Würze schwimmenden Hülsen und etwaige Unreinigkeiten vollsetzen, so taucht bei dem langsamen Senken des Schiebers d das Deckelsieb Va in die Würze und übernimmt die Aufgabe des Siebes t). Hat der Schieber den beabsichtigten Tiefstand er- reicht. so wird sein Antrieb durch den entsprechend eingestellten Anschlag 9 selbsttätig aus- gelöst, so dass die Bedienung des Überlaufes von der Aufmerksamkeit des Arbeiters unabhängig ist.
Der Antrieb des Schiebers kann naturgemäss auch mittels einer Spindel oder auf andere geeignete Weise erfolgen.
Bei der in Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsform erfolgt der Antrieb mittels eines mit dem Schieber verbundenen Kolbens, der durch ein der Ablaufzeit entsprechend drosselbaren
Treibmittel bewegt wird. In diesem Falle ist der Schieber d durch eine federnde Verbindung mit der Stange p eines Kolbens q verbunden, der in einem über den Schieber fest angeordneten
Zylinder ? gleiten kann.
Zu den beiden Kolbenseiten fuhren zwei Rohrleitungen I'S1, dip an ein
Steuerventil t angeschlossen sind, mittels dessen ein durch die Leitung ta zugeführtes Druck- mittel zu der oberen oder unteren Seite des Kolbens gelassen werden kann. je nachdem der
Schieber zu senken oder zu heben ist, während daa verbrauchte Druckmittel durch den Anschluss 11
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mässiger. in der Leitung s ein besonderes Drosselventil S" ainzubaucn, das gegebenenfalls ein-für allemal eingestellt wird, so dass das Ventil t nur zum Steuern des Kolbens dient.
An der Kolbenstange p ist ferner ein verstellbarer Anschlag 1)'vorgesehen, der beim Auf-
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Schiebers erfolgt. Durch Drosselung des Ablaufventils kann dabei die Bewegung nach Belieben geregelt werden.
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die Siebfläche zu vergrössern, ohne den von den Sieben eingenommenen Raum wesentlich vergrössern zu müssen, werden zwischen diesen beiden Siebfläche nach den Fig. 7-17 andere Sieb- flächen angeordnet, welche taschenartig zwischen die erstgenannten Siebe hineintreten. Zwischen den inneren und äusseren Sieben werden auf diese Weise Ablaufkanäle gebildet, in welche die abzuziehende Flüssigkeit von beiden Seiten hineintritt. Diese inneren Siebtaschen können ge- wünschtenfalls in zwei oder mehr übereinander liegenden Reihen zwischen den äusseren Sieben angeordnet werden.
Anstatt ebener Siebflächen können auch zylindrisch oder ähnlich gestaltete Siebe benutzt werden, wobei mehrere derartige Siebe, in welche innere Siebe taschenförmig hineintreten, nebeneinander angeordnet werden.
Bei der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsform des Siebes sind zwischen den beiden äusseren, am Schieber d befestigten Sieben v v zwei innere Siebflächen w angeordnet, welche eine zwischen die äusseren Siebe hineinragende Siebtasche bilden. Zwischen den inneren und äusseren Sieb-
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Die gegenseitige Befestigung und Abdichtung der Siebe untereinander erfolgt in der Weise. dass in den Ablaufschieber d zwei unter sich verbundene Seitenrahmen x derart eingesetzt oder befestigt werden, dass sie leicht herausnehmbar sind. In diese Rahmen werden die einzelnen Siebplatten vor oder nach dem Einsetzen der Rahmen zwischen in diesen vorgesehenen Nuten dicht eingeschoben.
Behufs weiterer Vergrösserung der Sieboberfläche können auf diese Weise statt zweier Zwischensiebe, wie in Fig. 7 gezeigt, leicht vier oder auch mehr Zwisehensiebe M' ?', vgl. Fig. 8 und 9, eingesetzt werden, so dass mehrere Siebtaschen entstehen.
Werden Siebe angewendet, die im Querschnitt eine geschlossene Figur bilden, bei denen also die beiden äusseren Siebplatten v, vo nach Fig. 1, 2,5, 6,7 und 9 in eine im Querschnitt geschlossene Figur aufgelöst sind, so können mehrere derart ausgebildete Siebkörper l'M ineinander geschoben worden, wie dies Fig. 10 zeigt. Siebe dieser Art werden zweckmässig aus einem entsprechend geformten Rahmen, z. B. bei zylindrischen Sieben aus einem Hohlzylinder , Fig. 11 und 12, hergestellt, dessen Wandungen genügend grosse Aussparungen besitzen und der mit
Gewebe oder dgl. überspannt ist. Diese Rahmen lassen sich ebenso leicht gegenseitig abdichten wie Plattensiebe in ihren Führungen.
Die Querschnittsform der Siebe kann beliebig gewählt werden, sie kann also sowohl kreisförmig, wie oval. rechteckig oder auch quadratisch sein, vgl. die
Fig. 13-15.
Von den Siebkörpern nach den Fig. 10-15 kann eine grössere Anzahl an derselben Aus- flussöffnung nebeneinander angeordnet werden. Die äusseren Siebkörper werden dann zweck- mässig mit der offenen Stirnseite an demselben Rahmen z, Fig. 13-15, befestigt oder in denselben eingesetzt und mit dem Rahmen in den Ablaufschieber vor der Ausflussöffnung der Siebe eingesetzt.
Bei der in Fig. 16 dargestellten Ausführungsform ist der Rahmen z'nach innen gebogen, so dass die Siebkörper strahlenförmig nach innen in den Bottich hineintreten, wobei ihr Durch- messer nach innen zu vergrössert werden kann. Der die Siebkörper tragende Rahmen kann ferner, wie in Fig. 17 dargestellt, als gemeinsamer, senkrecht zum Schieber d stehender Verbindung- kanal Z2 für eine beliebige Zahl Siebkörper ausgebildet sein.
In allen Fällen lassen sich die Siebe derart anbringen, dass sie einzeln herausgenommen und leicht gereinigt sowie wieder eingeschoben werden können.
Die Anordnung mehrerer Siebkörper an einem gemeinsamen Rahmen ist der einzelnen An- bringung derselben an dem Ablaufschieber vorzuziehen, da die Siebe beim Überpumpen der
Maische in den Läuterbottich herausgenommen werden müssen, wenn die Rührflügel laufen sollen. Die Einzelanordnung der Siebe ist, daher für diesen Zweck umständlicher, da sie sonst einzeln herasgenommen werden müssen.
Bei dem überpumpen der Maische in den Läuterbottich lässt man gewöhnlich das im Bottich angebrachte Rührwerk laufen. Die Siebe können deshalb erst nach dem Überpumpen der Würze an dem Schieber angebracht werden. so dass während des Überpumpens ein Teil der unfiltrierten
Maische hinter den Schieber in den Ablaufkanal fliessen könnte und demnach nach öffnen des Ablaufhahnes unfiltriert abfliessen würde. 11m dies zu verhindern, erhält der Überlaufschieber d für die Sieböffnung zweckmässig einen besonderen Abschlussschieber dl, Fig. 8. durch den die Ah- lauföffnung verschlossen werden kann. wenn die Siebe entfernt werden müssen.