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Die Erfindung betrifft eine Kinokamera mit einer Einrichtung zur Durchführung von Langzeitaufnahmen, wobei eine Verschlussblende in Offenstellung vor einem Bildfenster angehalten und nach der von einer eine Zeitbildungseinrichtung aufweisenden Steuereinrichtung bestimmten Belichtungszeit wieder angetrieben wird.
Bei Kinogeräten, insbesondere Laufbildprojektoren ist es bei bestimmten Betriebsarten erforderlich, dass die Verschlussblende bei Betriebsende eine definierte Lage in bezug auf den Strahlengang des optischen Systems bzw. des Filmbildes einnimmt. So wird die Verschlussblende in Kameras bei Langzeitbelichtungsaufnahmen oder in Projektoren bei Stillstandsprojektion in einer Stellung angehalten werden, in der das Bildfenster von den Blendenflügeln freigegeben ist. Um diese Stellung der Blende zu erhalten, ist zwischen der Verschlussblende und ihrer Abstoppeinrichtung eine Synchronisiereinrichtung vorgesehen, die den Einschaltzeitpunkt der Stoppeinrichtung steuert.
Eine bekannte mechanische Synchronisiereinrichtung bestand einfach darin, dass auf der Blende selbst ein Stoppanschlag angeordnet ist, in dessen Umlaufbahn der Auslöser, die Stopptaste oder irgendein damit verbundener Teil zum Anhalten der Blende in der oben beschriebenen Stellung eingeschaltet werden konnte. Diese Einrichtung unterlag jedoch hohem mechanischen Verschleiss. Eine andere bekannte Einrichtung löste das Problem auf elektrischem Weg, indem jedem Blendenflügel eine stromleitende Kontaktbahn zugeordnet war, die von Schleifer abgetastet wurde. War der Stromkreis für den Antriebsmotor durch den Auslöseschalter unterbrochen, so überbrückten die Kontaktbahnen und die im Stromkreis geschalteten Schleifer den geöffneten Auslöseschalter so lange, bis die Verschlussblende wieder die definierte Lage einnahm.
Diese Einrichtung hatte jedoch neben den relativ hohen Anschaffungskosten der elektrischen Bauteile den Nachteil, dass jede geringste Verschmutzung der Schleifer oder der Kontaktbahnen ein Nichtfunktionieren der Anlage zur Folge hatte. Überdies ist die Lebensdauer solcher Schleifkontakte ziemlich beschränkt.
Fernerhin ist aus der DE-OS 1597128 ein Filmprojektor bekannt, der eine Blende aufweist, die wenigstens einen Flügel zum Absperren des optischen Weges und wenigstens eine Öffnung zum Durchlassen des Lichts längs des optischen Weges aufweist, wobei die Flügelblende wenigstens ein Antriebssegment und wenigstens ein Leerlaufsegment sowie eine Einrichtung aufweist, mit der wahlweise die Flügelblende nur dann angetrieben wird, wenn ein treibender Eingriff mit dem Antriebssegment besteht.
Die Antriebssegmente und Leerlaufsegmente sind relativ zum Blendenflügel und der Blenden- öffnung derart angeordnet, dass die wahlweise zum Eingriff zu bringende Antriebseinrichtung nur dann in Eingriff mit dem Antriebssegment der Flügelblende steht, wenn irgendein Teil des Blendenflügels den optischen Weg verdeckt, wobei die wahlweise zum Eingriff zu bringende Antriebseinrichtung ausser Berührung mit dem Rand der Blende und dem Antriebssegment bleibt, wenn die Öffnung der Flügelblende mit dem optischen Weg fluchtet. Die wahlweise zum Eingriff zu bringende Antriebseinrichtung weist hiebei eine Einzelbildkupplungsrolle und eine Einzelbildantriebsrolle auf, von denen die Einzelbildantriebsrolle, die koaxial zur Kupplungsrolle liegt, wahlweise in Eingriff mit dem Antriebssegment der Flügelblende kommen kann.
Es ist ein Hauptantrieb für die Flügelblende mit einer Antriebsrolle vorgesehen, die die Flügelblende während der normalen Projektion antreibt und ferner eine weitere Rolle, die koaxial zur Antriebswelle liegt und zum Einstellen der Einzelbildprojektion die Einzelbildkupplungsrolle antreiben kann.
Es sind weiters bereits Einrichtungen bei Kinokameras bekanntgeworden, bei denen die Verschlussblende mit zwei verschiedenen Anschlägen zusammenwirkt, von denen einer die Blende in einer das Bildfenster verschliessenden Stellung, der andere in der geöffneten Stellung hält. Ein Gegenanschlag kann wechselweise in die Bahn des einen oder andern Anschlages geschaltet werden, wobei bei Langzeitbelichtungen die Arretierung der Blende in ihrer "Offenstellung" von einem Zeitschaltwerk gesteuert werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kinokamera mit einer Einrichtung zur Durchführung von Langzeitaufnahmen zu schaffen, die die beschriebenen Nachteile vermeidet. Gemäss der Erfindung wird bei einer Einrichtung der eingangs erwähnten Art vorgeschlagen, dass der Antriebsmotor über eine erste, lösbare Kupplung mit der, mindestens einen Blendenflügel aufweisenden Verschlussblende verbunden ist und eine mit einer mit der Verschlussblende synchron laufenden und über die erste Kupplung angetriebenen Steuernocke versehenen Einschalteinrichtung für eine mit dem Motor verbundene zweite Kupplung für die Verschlussblende vorgesehen ist, dass die Steuernocke in an sich bekannter Weise mindestens einen,
das Ankuppeln der zweiten Kupplung an die Verschlussblende oder an einen mit der Verschlussblende
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verbundenen Teil steuernden Bereich aufweist, wobei die Steuereinrichtung für die Langzeitbelichtung mit der zweiten Kupplung verbunden ist und vorzugsweise die Antriebseinrichtung für die Verschlussblende bei eingekuppelter zweiter Kupplung der Antriebseinrichtung bei wirksamer erster Kupplung entgegengesetzt ist.
Durch die Anwendung der erfindungsgemässen Massnahmen in einer Kinokamera kann die Anordnung des zweiten Anschlages gemäss dem oben beschriebenen bekannten Vorschlag entfallen und dadurch eine einfachere und weniger von Verschleiss befallene Einrichtung in einfacher Weise ersetzt werden.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen in einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt. Die Fig. 1 und 2 zeigen schematisch die mechanischen Einrichtungen zur Durchführung von Langzeitbelichtungen mit 'einer Kinokamera.
In Fig. 1 ist mit --1-- der Auslöser einer Kinokamera bezeichnet, die zur Durchführung von Langzeitbelichtungen ausgebildet ist. Der Auslöser --1-- gibt bei Betätigung eine Verschlusswelle --2-- zur Drehung frei, indem ein Hebel --3-- aus der Umlaufbahn einer auf der Verschlusswelle--2--fixierten Anschlagnase --4-- geschaltet wird (strichliert dargestellte Lage des Hebels --3--). Gleichzeitig wird ein Motorschalter --5-- für einen Motor --6-- geschlossen. Über seine Motorwelle --7-- treibt er eine Schnecke --8-- an, die mit einem auf der Verschlusswelle--2--frei drehbar gelagerten Schneckenrad - kämmt.
Die Übertragung des Antriebsmomentes auf die Verschlusswelle--2--erfolgt durch eine
EMI2.1
stoppt eine Blende --11-- in der in Fig. 2 in vollen Linien gezeichneten Lage, in der ein Bildfenster - abgedeckt ist.
Bei der Langzeitaufnahme wird beispielsweise durch ein nicht dargestelltes Zeitschaltwerk, das mit der Belichtungsmesseinrichtung verbunden ist, ein weiterer Auslöser --13-- betätigt. Die Auslösung könnte aber auch manuell erfolgen. Der Auslöser --13-- schliesst den Motorschalter-5--, die Verschlusswelle - bleibt jedoch gegen Verdrehung in Vorlaufrichtung durch den Hebel --3-- gesperrt. Vor dem Einschalten des Motors --6-- hat der Auslöser --13-- ein Verschwenken eines Arms --14-- entgegen der Kraft einer Schenkelfeder --15-- bewirkt, welcher Arm --14-- ein Reibrad --16-- drehbar lagert.
Dieses Reibrad --16-- kommt einerseits mit einer Steuernocke --17-- auf einem mit der Verschlusswelle --2-- fixierten Drehteil in Eingriff, anderseits mit einem Reibrad --18-- auf der Motorwelle --7-- (strichlierte Darstellung des Reibrades --16-- in Fig. 1). Die Steuernocke --17-- könnte natürlich auch auf der Verschlussblende selbst aufgebracht sein, massgebend ist jedoch, dass in der vom Hebel --3-- abgestoppten Stellung der Blende --11-- die Steuernocke --17-- dem Reibrad --16-- gegenüberliegt.
Nach der Ankupplung des Reibrades --16-- an den Steuernocken wird die Verschlusswelle-2-- entgegengesetzt der Normaldrehrichtung angetrieben, obwohl über Schnecke --8--, Schneckenrad --9-- ein Antrieb in Vorlaufrichtung erfolgt. Dieses Antriebsmoment wird jedoch von der Friktionskupplung - aufgenommen.
Die Blende --11-- bewegt sich so lange in umgekehrter Drehrichtung, bis das Reibrad --16-- mit der Steuernocke --17-- ausser Eingriff zu kommen beginnt. In dieser Stellung ist das Bildfenster --12-- zur Belichtung frei. Der Auslöser --13-- kann sodann losgelassen werden, wobei zunächst der Motor --6-abgeschaltet wird, dann erst das Reibrad --16-- vom Antrieb und von der Steuernocke-17-abgekuppelt wird.
Soll die Langzeitbelichtung beendet werden, wird ein Endabschalter --19-- betätigt, der nun den Motor --6-- einschaltet. Der Antrieb erfolgt in beschriebener Weise in Vorlaufrichtung, bis die Anschlagnase --4-- am Hebel --3-- aufläuft.
Die Betätigung des Auslösers --13 bzw. 19-- kann beispielsweise elektromagnetisch von einem Zeitschaltwerk gesteuert werden.
Die Bauteile --8, 9 und 10-- bilden im wesentlichen eine erste Kupplung und der Bauteil --16-bildet eine zweite Kupplung.