DE2606864B2 - Schlitzverschluß fur eine fotografische Kamera - Google Patents

Schlitzverschluß fur eine fotografische Kamera

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Description

ίο Die Erfindung betrifft einen Schlitzverschluß für eine fotografische Kamera mit einem Bildfenster und zwei unabhängig voneinander unter Schlitzbildung ablaufenden Teilverschlüssen, bei welchem der Ablauf des zweiten Teilverschlusses über ein Hebelgetriebe vom ablaufenden ersten Teilverschluß freigegeben wird.
An Spiegelreflexkameras sind Schlitzverschlüsse üblich, die sowohl rein mechanische Belichtungszeitbildner, als auch elektronische Steuerungen zu belichtungszeitabhängigen schlitzbildenden Verschlußsteuerungen aufweisen. Bei bisher bekanntgewordenen relativ massereichen Schlitzverschlüssen löst der vorlaufende Verschlußvorhang im Bereich der Kurzzeitenbildung (kürzer V60SeIc) zwecks Schlitzbildung den Start des nachlaufenden Vorhangs mit einem Teil seiner An triebsenergie aus. Verstellbare, mit Stufungen der einzelnen Verschlußzeiten versehene, nach dem Start des ersten Vorhangs sich mit diesem drehende Kurvenscheiben schlagen oder drücken dabei Sperrklinken, die den zweiten federgespannten Vorhang halten, aus ihrer Verriegelung, so daß der nachlaufende Vorhang ablaufen kann. Es werden neben den eigentlichen Lamellen zusätzliche massereiche mechanische, über Sperrgetriebe zeitbildend gehaltene und von voreilenden Verschlußteilen auszulösende nach eilende Verschlußteile zur Anwendung gebracht.
Bei modernen, schnell und mit geringen Massegewichten ablaufenden Schlitzverschlüssen z. B. in der obengenannten Lamellenbauweise, verursacht diese Art der Startauslösung des nachlaufenden Vorhangs durch Verbrauch eines geringen Energieanteils vom vorlaufenden ersten Vorhang bereits die gleichmäßige Belichtung eines Films beeinträchtigende Störungen, da der vorlaufende Vorhang in seinem Bewegungsablauf kurzzeitig und ruckartig abgebremst wird, sobald er den nachlaufenden Vorhang auszulösen hat
Auch bei elektronisch gesteuerten Kameraverschlüssen kann der Fall eintreten, daß ζ. B. bei durch zu lange Lagerung bzw. durch Zerstörung unbrauchbar gewordene Batterien noch fotografiert werden soll, obwohl
so die elektronische Verschlußbetätigung ausgefallen ist. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der erwähnten Nachteile einen Schlitzverschluß der eingangs genannte Art zur ersatzweisen mechanischen Bildung von Kurzzeit-Belichtungszeiten
bei pannenartigem Ausfall der die beiden Verschlußteile üblicherweise unabhängig betätigenden elektronischen Verschlußzeitensteuerung so auszubilden, daß eine den gleichmäßigen Bewegungsablauf des vorlaufenden ersten Verschlußvorhangs unbeeinflußt lassende, sehr weiche Auslösung des nachlaufenden zweiten Vorhangs erreicht wird und gleichzeitig sehr kurze schlitzbildende Belichtungszeiten eingestellt werden können. Es soll also eine von jeglicher Elektronik unabhängige, mithin rein mechanische Ersatz-Verschlußzeiten bildende Eines richtung geschaffen werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Hebelgetriebe einerseits mit einer Steuerkurve
in pinpr
Lage hält, in welcher aus dem einer mit dem ersten Teüverschluß synchron ablaufen-
den Steuerscheibe und andererseits mit einer den zweiten Teilverschluß in Spannstellung haltenden Auslöseklinke in Wirkverbindung steht und das Hebelgetriebe zur Abtastung der Steuerkurve und Freisetzung der Auslöseklinke einen gesonderten Antrieb aufweist.
Der Vorteil eines so aufgebauten Schlitzverschlußsystenis mit zwei voneinander getrennten Teilverschlüssen besteht darin, daß das Hebelgetriebe einen von den ohnehin einzeln angetriebenen Teilverschlüssen völlig unabhängigen eigenen Antrieb besitzt Daraus folgt daß eine für die mechanische Auslösebetätigung des zweiten Teilverschlusses erforderliche Antriebsleistung nicht von den Antriebskräften des ersten Teilverschlusses abgezweigt werden muß. Der voreilende das Startkommando gebende Verschlußteil läuft daher ohne erheblich störenden Rucker ab.
Bei mit derartigen Schlitzverschlüssen ausgestalteten Kameras kann z. B. auch noch im Moment der Feststellung eines eingetretenen Batterieschadens mit den wichtigsten mechanisch gebildeten kurzen Belichtungszeiten sofort bis zur Neubeschaffung einer Ersatzbatterie weiter fotografiert werden kann.
In einer Ausgestaltung der Erfindung weist das Hebelgetriebe einen um einen ortsfesten Drehpunkt schwenkbaren zweischenkligen Abtasthebel und einen über ein Stellglied mit dem Abtasthebel in Eingriff stehenden, um einen ortsfesten Drehpunkt schwenkbaren zweischenkligen Auslösehebel zur Betätigung der Auslöseklinke auf.
Mit dieser Ausbildung eines radial schwenkenden mehrgliedrigen Hebelgetriebes wird der Vorteil erzielt, daß Hebelkräfte nicht unmittelbar und direkt von treibenden Teilen auf angetriebene übertragen werden, sondern relativ weich ablaufen. So überträgt insbesondere die mit dem ersten Verschlußvorhang mitdrehende Steuerscheibe über die an ihrem Scheibenumfang angeordnete Steuerkurve ruckfreie leicht gleitende Kraftmomente.
In einer weiteren Ausbildung gemäß der Erfindung ist als Antrieb des Hebelgetriebes eine an den Abtasthebel angreifende Zugfeder vorgesehen. Mit dieser Feder sind die für den eigentlichen Steuervorgang auf der Steuerscheibe sowie für den Auslösevorgang des zweiten Teilverschlusses an der Auslöseklinke erforderliehen Steuer- und Antriebskräfte in ausreichendem Maße vorhanden.
Um jedoch außer einem sehr weichen Ablauf des Auslösevorgangs auch eine auf den vorlaufenden ersten Teilvorhang rückwirkungsfreie Auslösung des zweiten Teilvorhangs sicherzustellen, besteht in einer weiteren Ausbildung der Erfindung die Steuerkurve der Steuerscheibe aus einer ersten linearen Teilkurve und einer sich an diese anschließenden zweiten bogenförmigen Teilkurve mit einem vom Steuerscheibendrehpunkt abweichenden Radienmittelpunkt wobei der Radienmittelpunkt derart angeordnet ist daß der Anlagepunkt des Abtasthebels an der Steuerkurve eine zum Steuerscheibendrehpunkt hin abfallende Kurvenbahn durchläuft
Der an den Steuerkurven mittels eines Abtaststiftes entlang gleitende Abtasthebel wird nur geringfügig in seiner Schwenkbewegung ausgelenkt und zwar auf dem linearen Kurventeil entsprechend den kürzesten der Kurzbelichtungszeiten mehr und auf dem bogenförmigen Kurventeil (= längere Kurzbelichtungszeiten) weniger weit. Hier liegt nun der mit der Erfindung erziehe wesentliche Vorteil: Der auf der Kurvenscheibe außerhalb ihres Drehpunktes angeordnete Radienmittelpunkt der Steuerkurven bildet die Voraussetzung dafür, daß der auf den Steuerkurven entlanggleitende Abtasthebel bei Anlauf des ersten Teilverschlusses nicht entgegen eine zu steuernde Kraft, wirken muß. Im Gegenteil, die unter dem mit eigener Federkraft beaufschlagten Abtasthebel zurückgleitende Steuerscheibe wird mit zusätzlicher Anfangsenergie aus der Federkraft des der Steuerkurve folgenden »nachschiebenden« Abtasthebels beaufschlagt Auf diese Weise braucht der ablaufende erste Verschlußvorhang nicht nur keine seinen Bewegungsablauf hemmende Energie zur Auslösung des nachfolgenden zweiten Vorhangs aufzubringen, er erhält als »Starthilfe« zur Überwindung von Trägheitsmomenten der Hebellagerungen usw. beim Start zusätzliche Antriebsenergie.
Die besondere Ausbildung der bogenförmigen Steuerkurve der Steuerscheibe bietet den Vorteil, die von der Abtastung herrührenden Reibungsmomente des Abtaststiftes auf der Steuerkurve mit der Federkraft der auf den Abtasthebel einwirkenden Zugfeder über den gesamten Schlitzweg zu kompensieren. Dadurch wird weiterhin erreicht daß während der Ablaufphase des Verschlusses eine absolut gleichmäßige Schlitzgeschwindigkeit eingehalten wird.
Wird de. erfindungsgemäße Verschluß in Kameras mit wahlweiser elektronischer oder mechanischer Verschlußzeitenbildung eingesetzt so besteht eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung darin, daß ein Stellhebel vorgesehen ist der bei Umschaltung der Kamera auf elektronische Zeitenbildung der Auslösehebel in einer Lage hält in welcher er aus dem Wirkbereich der Auslöseklinke herausgeschwenkt ist. Dabei wird mit sehr einfachen Mitteln die mehrteilige Hebelkombination lediglich an einer Stelle unterbrochen, so daß die nach wie vor bei der Verschlußauslösung in Drehung versetzte Steuerscheibe zwar noch den Abtasthebel verschwenkt, dieser jedoch auf den mit der Auslöseklinke für den zweiten Teilverschluß außer Eingriff gebrachten Auslösehebel nicht mehr einwirken kann.
Weitere Einzelheiten, die insbesondere der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Verschlußzeitenbildung dienen, sind den Unteransprüchen sowie der Beispielsbeschreibung zu entnehmen.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schematisch dargestellte Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Hebelkombination in Ausgangsstellung (beide Verschlußteile in Ruhestellung).
F i g. 2 eine schematische Darstellung der Hebelkombination nach F i g. 1 in Seitenansicht
F i g. 3 eine Darstellung der Hebelkombination nach F i g. 1 bei ausgelöstem ersten Verschlußvorhang und bereits entriegelte zweiten Vorhang bei eingestellter kürzester Belichtungszeit
F i g. 4 eine Darstellung der Hebelkombination nach F i g. 1 mit eingestellter längster Belichtungszeit.
F i g. 5 eine Darstellung der Hebelkombination bei nicht ausgelöstem ersten Verschlußvorhang entsprechend Fig. 1, jedoch Einstellung der Kamera auf automatische Belichtungssteuerung (Stellung: A).
Ir einer mehrgliedrigen Hebelkombination, die eine getriebliche Wirkverbindung von einem ersten Teilverschluß zu einem zweiten, dem ersten nacheilenden schlitzbildenden Teilverschiuß herstellt, ist mit 1 eine um den ortsfesten Drehpunkt 6 verschwenkbare Steuer-
Zugriegel 15 des ersten Teilverschlusses an die Steuerscheibe 1 angelenkt. An einem von mehreren nicht dargestellten Lagerdrehpunkten 14 ist eine der einzelnen zeichnerisch nur angedeuteten Vorhangslamellen 16 eines Teilverschlusses eingehängt. Die Steuerscheibe 1 trägt des weiteren eine linear verlaufende kurze Steuerkurve 17 und eine unmittelbar aus dem linearen Verlauf in einen bogenförmigen Bereich übergehende Steuerkurve 18. In einem ortsfesten Drehpunkt 7 ist ein zweiarmiger Abtasthebel 2 schwenkbar gelagert Ein mit dem einen freien Schenkel des Abtasthebels starr verbundener Abtaststift 10 liegt in jeder Schwenkstellung des Abtasthebels unter Federspannung der Zugfeder 19 an den Kurven 17, 18 formschlüssig an.. In der Hebelfolge schließt sich an den Abtasthebel 2 ein ebenfalls zweiarmiger, um den ortsfesten Drehpunkt 8 schwenkender Auslösehebel 4 an, der mit dem Abtasthebel 2 über einen Stellstift U eines um einen Lagerzapfen 12 drehbaren Stellgliedes 3 in Wirkverbindung steht. Der Auslösehebel 4 besitzt eine abgewinkelte Nase 20 gegen den der Vorsprung 21 einer um den Drehpunkt 9 schwenkbaren Auslöseklinke 5 durch den Anker 22 eines licht dargestellten Elektromagneten mittels Federandruck formschlüssig angedrückt gehalten wird.
Als Verbindungsglied zwischen Abtast- und Auslösehebel ist das Stellglied 3 mit seinem Lagerzapfen 12 gelenkig über einen Steg 24 mit einer Handhabe 23 verbunden, die ihrerseits wiederum in einem Langloch 25 entlang einer Skala 26 längsverschiebbar geführt ist Je nach Einstellung der beabsichtigten Belichtungszeit läßt sich ein Zeiger 27 auf die zugehörigen Belichtungszeitstufen 28 verschieben. Gleichzeitig mit der Handhabe 23 gleitet das Stellglied 3 mit dem Stellstift 11 zwischen den beiden von dem Abtasthebel 2 einerseits und dem Auslösehebel 4 andererseits gebildeten Stellkanten 30,31 entlang (F i g. 3 und 4). Wie unschwer erkennbar ist verändert der jeweils eingestellte Angriffspunkt des Stellstiftes 11 an den Stellkanten 30, 31 der Abtast- und Auslösehebel deren Übersetzungsverhältnis und damit die Schwenkwege; was gleichbedeutend ist mit einer veränderbaren Weg-Zeit-Strecke der Nase 20 am Vorsprung 21 der Auslöseklinke 5.
Fig.2 zeigt in einer schematisch angedeuteten Seitenansicht daß die einzelnen Hebelsysteme der Kombination in einer sehr flachen Bauweise dicht übereinander angeordnet sind. Unterhalb der beiden äußersten Enden, am Zugriegel 15 links und der Auslöseklinke 5 rechts befinden sich die der Einfachheit halber nicht gezeichneten Verschlußlamellen der Teilverschlüsse.
Die funktionellen Zusammenhänge in der Wirkweise der Hebelkombination zwecks Bildung unterschiedlicher relativ sehr kurzer Belichtungszeiten an einem solcherart ausgebildeten Schlitzverschluß sollen anhand der F i g. 1,3,4 und 5 näher erläutert werden.
In der Ausgangsruhestellung der Hebelkombination, also bei vom Filmtransporthebel gespanntem Schlitz verschluß, wie in F i g. 1 dargestellt, wird der Verschlußablauf dadurch verhindert, daß eine Startklinke 35 mit ihrem Sperrwinkel 37 hinter eine Arretiemase 36 der Steuerscheibe 1 eingerastet ist In dieser Stellung ist der die Verschlußlamellen 16 tragende Zugriegel 15 mit entsprechenden, den Verschlußablauf bewirkenden Federkräften in Pfeürichtung A vorgespannt Dieser Teilverschluß wird also lediglich durch die über die Steuerscheibe 1 sperrende Startklinke 35 am Ablauf gehindert Die Handhabe 23 der Belichtungszeiteinstellung ist mit ihrem Zeiger 27 auf die Ziffer 1000 = i/iooo sek. eingestellt Dadurch steht der Stellstift Il arr äußersten längsten Ende des als Stellkante 30 dienender freien Schenkels des Abtasthebels 2. Über den Steüstifi ist damit auch die kürzeste Schenkellänge an dei Stellkante 31 des Auslösehebels 4 eingestellt alsc minimalster Schwenkweg des Abtasthebels 2 unc maximalster Schwenkweg des Auslösehebels 4 an dei Nase 20 = kürzeste (z. B. Viooo sek.) einstellbare
ίο Belichtungszeit.
Ein schematisches Funktionsbild mit der Einstellung der im vorliegenden Beispiel kürzest möglicher Belichtungszeit nach Auslösung der Kamera zeigt F i g. 3. Der Auslöser 38 hat die Startklinke 35 um der
ί ** DrehnUnkt 7 aUS^eSChwenkt U!»i ^j" Arratiemace ?£ der Steuerscheibe 1 entriegelt In diesem Momenl werden die Federkräfte des ersten Teilverschlusses wirksam und bewegen den Zugriegel 15 in Pfeürichtung A. Gleichzeitig dreht sich die Steuerscheibe 1 entgegen dem Uhrzeigersinn und der Abtaststift 10 des Abtasthebels 2 beginnt auf der linearen Kurve 17 entlangzugleiten. Da sich die Steuerkurve 17 seht schnell unter dem Abtaststift in einer abfallenden Kurvenform in Richtung auf den Drehpunkt 6 der Steuerkurve 1 zubewegt schwenkt auch der Abtasthebel 2 mit größerer Geschwindigkeit um seinen Drehpunkt 7. Über den Stellstift U des Stellgliedes 3 kraftschlüssig angelenkt wird der Auslösehebel 4 aufgrund der sich bei dieser kurzen Belichtungszeit ergebenden Hebelübersetzung (langer Abtasthebel/ kurzer Auslösehebel) sehr rasch verschwenkt so daß die Nase 20 die Auslöseklinke 5 zur Freigabe des zweiten, in Spannstellung verharrenden Teilverschlusses, sofort ausklinkt Dieser fährt nun mit einer der eingestellten Belichtungszeit entsprechenden Verzögerung und im Abstand einer daraus resultierenden Schlitzbreite hinter dem ersten Teilverschluß her.
Einzelheiten des Ablaufs des zweiten Teilverschlusses sind der Übersichtlichkeit halber nicht gezeichnet Nachdem die Nase 20 den Vorsprung 21 freigegeben hat zieht eine nicht gezeichnete Feder den durch Umschaltung auf mechanische Zeitbildung ohnehin stromlosen Magnetanker 22 gegen die Auslöseklinke 5 und schwenkt diese nach links. Dabei gibt die Sperre 42 einen gleichartigen Zugriegel (nicht gezeichnet), wie er am ersten Teilverschluß mit 15 bezeichnet ist frei, an dem ebenfalls die Lamellen des zweiten Verschlußvorhangs schwenkbar eingehängt sind. Die Feder 41 hält die Auslöseklinke 5 sowohl bei mechanischer als auch
so automatischer, von der Steuerelektronik beeinflußten Zeitbildung am Magnetanker 22 lediglich kraftschlüssig angelegt
Im Gegensatz zur kürzesten, ist in Fig.4 die Handhabe 23 auf die längste der im aufgeführten Beispiel angegebenen Kurzzeiten (= 1A25 sek.) eingestellt Die ebenfalls schematische Darstellung zeigt links den ausgelösten ersten Teilverschluß. Die Steuerscheibe 1 ist weit nach links verschwenkt und der Abtaststift 10 befindet sich nahezu am Ende der Steuerkurve 18. Diese bogenförmige Steuerkurve 18 ist im Gegensatz zur linearen Steuerkurve 17 so ausgebildet, daß der Abtasthebel 2 mit zunehmendem Schwenkweg der Steuerscheibe 1 nur noch wenig zum ortsfesten Drehpunkt 6 der Steuerscheibe 1 hin mit abfallender Kurvencharakteristik verschwenkt wird. Da außerdem der Stellstift 11 des Stellgliedes 3 in dieser Einstellung am entgegengesetzten Ende der Stellkanten 30,31 wie in Fig. 1 und 3 angegeben, steht, ergibt sich so
zusätzlich eine Umkehrung der Hebelübersetzung von Abtasthebel 2 zu Auslösehebel 4 ins Langsame und damit insgesamt eine entsprechende zweifache Zeit-Weg-Dehnung. Aus den vorstehenden beiden Kriterien resultiert, daß bei dieser eingestellten Verschiußzeit die Nase 20 des Auslösehebels 4 zwar den gleich langen Sperrweg an der Auslöseklinke 5 bis zum Ende des Vorsprungs 21 zur Startauslösung des zweiten Teilverschlusses zurücklegen muß, wie in F i g. 1 und 3, bei sehr kurzer Verschlußzeit dieser aber in relativ viel längerer Zeit durchlaufen wird: Der Start des zweiten Teilverschlusses verzögert sich weiter, der Abstand (Schlitz) zum vorlaufenden Vorhang wird größer.
F i g. 5 zeigt wieder einen vorgespannten Verschluß in Ausgangsposition, jedoch mit Einstellung der Handhabe 23 »A« = Automatik. Die elektronische Belichtungssteuerung übernimmt hier die Verschlußzeitenbildung in Abhängigkeit von der Objekthelligkeit. Die Hebelkombination ist außer Betrieb.
Die Hebelstellung auf der linken Seite der Fig. 5 entspricht derjenigen in F i g. 1: Die von der Feder 39 an dem Auslöser 38 gehaltene Startklinke 35 hält über die Steuerscheibe 1 den Zugriegel 15 lediglich solange in Ruhestellung, bis der Auslöser 38 das Startkommando mit der Entriegelung der Steuerscheibe 1 erteilt. Der erste Verschlußteil läuft dann wie beschrieben ab. Den Zeitpunkt des Starts des zweiten Teilverschlusses bestimmt dann die Elektronik mit dem Abfall des Magnetankers 22 nach durchgeführter Belichtungszeitmessung.
Mit der Einstellung der Handhabe 23 auf »A« ist das Stellglied 3 mit seinem Stellhebel 33 soweit nach rechts verschoben, daß der Stellhebel 33 an einen Anschlag 34 des Auslösehebels 4 anstößt und den Auslösehebel 4 im Uhrzeigersinn soweit verschwenkt, daß die Nase 20 aus dem Wirkbereich der Auslöseklinke gerät: Die Hebelkombination ist unwirksam.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (10)

Patentansprüche:
1. Schlitzverschluß für eine fotografische Kamera, mit einem Bildfenster und zwei unabhängig voneinander unter Schlitzbildung ablaufenden Teilverschlüssen, bei welchem der Ablauf des zweiten Teilverschlusses über ein Hebelgetriebe vom ablaufenden ersten Teilverschluß freigegeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Hebelgetriebe (2,3,4) einerseits mit einer Steuerkurve (17, 18) einer mit dem ersten Teilverschluß synchron ablaufenden Steuerscheibe (1) und andererseits mit einer den zweiten Teilverschluß in Spannstellung haltenden Auslöseklinke (5) in Wirkverbindung steht und das Hebelgetriebe zur Abtastung der Steuerkurve (17, 18) und Freisetzung der AuslöseklLnke (5) einen gesonderten Antrieb aufweist
2. Schlitzverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hebelgetriebe einen um einen ortsfesten Drehpunkt (7) schwenkbaren zweischenkligen Abtasthebel (2) und einen über ein Stellglied (3) mit dem Abtasthebel (2) in Eingriff stehenden, um einen ortsfesten Drehpunkt (8) schwenkbaren zweischenkligen Auslösehebel (4) zur Betätigung der Auslöseklinke (5) aufweist.
3. Schlitzverschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Antrieb des Hebelgetriebes eine an dem Abtasthebel (2) angreifende Zugfeder (19) vorgesehen ist.
4. Schlitzverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurve der Steuerscheibe (2) aus einer ersten linearen Teilkurve (17) und einer sich an diese anschließenden zweiten bogenförmigen Teilkurve (18) mit einem vom Steuerscheibendrehpunkt (6) abweichenden Radienmittelpunkt (32) besteht, und daß der Radienmittelpunkt derart angeordnet ist, daß der Anlagepunkt des Abtasthebels (2) an der Steuerkurve (17, 18) eine zurr. Steuerscheibendrehpunkt (6) hin abfallenden Kurvenbahn durchläuft.
5. Schlitzverschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Abtasthebel (2) und Auslösehebel (4) an einem von dem Stellglied (3) getragenen Stellstift (H) unter Federspannung anliegen.
6. Schlitzverschluß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied (3) mittels eines Lagerzapfens (12) an einer längs verschiebbaren Handhabe (23) gelenkig befestigt ist, so daß die durch den Stelistift (11) des Stellgliedes (3) vorbestimmte Lage des Verbindungspunktes von Abtast- und Auslösehebel veränderbar ist.
7. Schlitzverschluß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabe (23) längs einer der Belichtungszeitstufen (28) angebenden Zeitskala (26) verschiebbar ist.
8. Schlitzverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslösehebel (4) eine Nase (20) aufweist, mit welcher er bei gespanntem Verschluß an einem Vorsprung (21) der Auslöseklinke (5) anliegt.
9. Schlitzverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche für eine Kamera mit wahlweiser Umschaltung zur elektronischen und mechanischen Verschlußzeitenbildung, gekennzeichnet durch einen Stellhebel (33), der bei Umschaltung auf elektronische Zeitenbildung (A) den Ausiösehebel (\ i i
Wirkbereich der Auslöseklinke (5) herausgeschwenkt ist
10. Schlitzverschluß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellhebel (33) mit der Handhabe (23) eine Einheit bildet
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