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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Zerschneiden von Brot od. dgl. in Scheiben.
Eine solche Vorrichtung weist ein Schneidgestell sowie eine Anzahl von relativ zum Schneidgestell hinund herbewegten Messern auf, welche das ihnen durch ein Vorschuborgan zugeführte Brot od. dgl. in Scheiben zerlegen. Die Messer bewegen sich in zueinander parallelen Ebenen und sind an mindestens einem Rahmen angeordnet. Der Rahmen wird durch einen Motor und ein Kurbelgetriebe bewegt. Das Vorschuborgan ist durch einen Druckkörper gebildet, der mittels eines Vorschubschlittens längs einer ortsfesten Führung bewegbar ist.
Vorrichtungen dieser Art sind in vielen Ausführungsformen bekannt. Die im Bäckereibetrieb herkömmlichen Brotschneidevorrichtungen sind mit Vorschubeinrichtungen versehen, die hinsichtlich Vorschubgeschwindigkeit und-kraft wenig oder gar nicht anpassungsfähig sind. Das ist auch im allgemeinen nicht erforderlich ; sobald es sich aber um Brotschneidevorrichtungen handelt, die z. B. auf Grund ihrer Messerführung grosse Durchsatzmengen ermöglichen wie z. B. die der AT-PS Nr. 334003 beschriebene Vorrichtung, arbeiten Vorschubeinrichtungen, die nicht selbstanpassend sind, oftmals unbefriedigend oder sie nutzen die im Hinblick auf das Schneidgut mögliche Vorschubgeschwindigkeit nicht aus.
Diesem Nachteil entgegenzutreten, ist das Ziel der Erfindung. Die Aufgabe besteht darin, einen Vorschubmechanismus zu schaffen, der sich den jeweils vorliegenden Schneidbedingungen anpasst, und die Lösung ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass der Vorschub schlitten in Vorschub richtung durch ein Vorwärts-Zugorgan bewegt wird, auf welches eine selbstanpassende, z.
B. von einer schweren Masse oder einer Feder ausgeübte Vorschubkraft wirkt, und dass ein auf den Vorschubschlitten in entgegengesetzter Richtung wirkendes Rückwärts-Zugorgan die Vorschubgeschwindigkeit auf einen willkürlich einstellbaren Höchstwert begrenzt, wobei es ein motorisch angetriebenes Umkehrgetriebe formschlüssig durchläuft, welches bei Vorwärtsgang das Rückwärts-Zugorgan mit der eingestellten Geschwindigkeit freigibt, hingegen bei Rückwärtsgang den Vorschubschlitten samt Druckkörper entgegen der auf das Vorwärts-Zugorgan wirkenden Kraft rückholt.
Hiebei ist es zweckmässig, wenn die Vorschubkraft von einer das Vorwärts-Zugorgan belastenden schweren Masse ausgeübt wird, welche längs Führungen gleitet, durch deren Schrägstellung die Grösse der auf das Zugorgan wirkenden resultierenden Kraft willkürlich einstellbar ist, und hiebei kann das Rückwärts-Zugorgan an seinem aus dem Getriebe austretenden freien Ende durch ein Gewichtsstück belastet sein.
Es kann aber im Rahmen der Erfindung auch so vorgegangen werden, dass die Vorschubkraft von einer an das Vorwärts-Zugorgan mit einem Ende angeschlossenen Zugfeder ausgeübt wird, welche mit ihrem andern Ende an das aus dem Getriebe austretende freie Ende des Rückwärts-Zugorganes angeschlossen ist und bei Zurückbleiben des tatsächlichen Vorschubes hinter der eingestellten Höchstgeschwindigkeit sich dehnt und sohin die Vorschubkraft vergrössert.
Wenn einem Kippen des Schnittgutes vorgebeugt werden soll, kann zufolge der Erfindung vorgesehen werden, dass der Druckkörper an seiner in Vorschubrichtung vorn liegenden Fläche im oberen Bereich mit einer scharfen vorspringenden Kippschutzkante versehen ist.
In den Zeichnungen ist die Erfindung in Ausführungsbeispielen veranschaulicht. Es stellen dar : Fig. 1 einen Schnitt einer Brotschneidevorrichtung, nach der Linie I-I in Fig. 2, Fig. 2 einen Schnitt der gleichen Vorrichtung wie in Fig. l, nach der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 eine Ansicht der Rahmen mit zugehörigen Messergruppen, bei der die Bewegungsrichtung der Messer während des Schneidvorgangs dargestellt ist, Fig. 4 ein Schema einer andern Ausführungsform der Vorschubmittel.
Die in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemässen Schneidvorrichtung ist das allgemein angewandte stehende Modell Brotschneidvorrichtung. Dieser Typ der Vorrichtung arbeitet mit zwei Messergruppen --1, 2--, wobei jede Gruppe in einem eigenen Rahmen --3, 4-- ist. Jeder Rahmen --3, 4--ist über eine starr an demselben befestigte Treibstange --5 bzw. 6-- mit einer Kurbel auf der Abtriebswelle eines Elektromotors --9-- gekuppelt. Die Kurbeln --7 bzw. 8-- sind gegeneinander um 180 versetzt, so dass beim Drehen der Kurbeln durch den Elektromotor --9-- die Rahmen --3 bzw. 4-- einander entgegengesetzt gerichtete Bewegungen ausführen.
Jede Messergruppe --1, 2-- besteht aus einer Anzahl paralleler, vertikal gerichteter Messer.
Das zu schneidende Brot, das durch eine punktierte Linie --17-- in Fig. 2 dargestellt ist, ruht auf einem plattenförmigen Träger --18--, der einen Teil des Gestells bildet. Oberhalb dieser Platte --18-- ist
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ein Druckkörper --19-- parallel zu den Ebenen der Messer verschiebbar. Der Druckkörper besteht aus einer Anzahl vertikaler Platten, die derart im Anstand voneinander angeordnet sind, dass sie zwischen den Messern der Messergruppen --1, 2-- hindurch'bewegbar sind.
Der Druckkörper --19-- ist auf einem Vorschubschlitten --20-- befesitgt, der längs Führungsstäben - und daher längs des Gestells beweglich ist. Der Schlitten --20-- weist zwei vertikale Stege auf, die an ihren oberen Enden mit in die Führungsstäbe --21-- passenden Augen enden und an ihren unteren Enden mittels eines horizontalen Balkens untereinander verbunden sind. Der Schlitten --20-- mit dem Druckkörper --19-- bildet somit eine rechteckige Konstruktion, die sich um den Träger --18-- für das Brot erstreckt. Der horizontale Balken des Schlittens --20-- ist an zwei Stellen an einem biegsamen Zugorgan --22-- befestigt, das z. B. eine Kette, ein Riemen oder Seil sein kann. Dieses Vorwärts-Zugorgan --22-- ist an seinem freien Ende mit einer schweren Masse --23-- belastet, welche die Vorschubkraft ausübt.
Die als Gewichtsbalken ausgebildete Masse --23-- ist an ihren Enden mit Rollen --24-versehen, die je in einer Führung --25-- laufen. Die Führungen --25-- haben im Querschnitt die Form eines U, ihre offenen Seiten sind einander zugewendet. Das obere Ende dieser Führungen ist mit einer Achse --26-- drehfest verbunden, die gegenüber dem Gestell mittels des Hebels --27-- gedreht werden kann, welche Verdrehung in Fig. 2 durch die punktierte Linie --28-- dargestellt ist.
Die Verlängerung des Zugorgans über den Schlitten --20-- hinaus wirkt als Rückwärts-Zugorgan - -22'--, dieses ist über eine Umlenkrolle --29-- und anschliessend über eine Treibrolle --30-- geführt und durch ein Gewichtsstück --31-- belastet. Die Treibrolle --30-- ist über ein Zahnradgetriebe --32-- durch einen regelbaren, umkehrbaren Motor --3-- angetrieben.
In Fig. 4 ist eine andere Ausführungsform der Vorschubmittel dargestellt. Der Druckkörper --19-- ist mit seinem Schlitten wieder mit einem Vorwärts- und einem Rückwärts-Zugorgan --2 bzw. 22'-verbunden, beide sind an ihren freien Enden an einer Zugfeder --38-- befestigt, so dass die Feder und das biegsame Zugorgan ein endloses Ganzes bilden, das um zwei Umlenkrollen geführt ist. Die Umlenkrolle des Rückwärts-Zugorganes --22'-- ist über ein Zahnradgetriebe --32-- durch einen regelbaren, umkehrbaren Motor --33-- angetrieben. Die Feder --38-- dehnt sich bei Zurückbleiben des Vorschubes hinter der eingestellten Höchstgeschwindigkeit und vergrössert dadurch die Vorschubkraft.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende :
Durch den Motor --9-- werden die Kurbeln --7, 8-- und damit die unteren Enden der Treibstangen - 5, 6-einer schnellen Rotationsbewegung ausgesetzt.
Die Messer selbst führen nicht nur eine gerade Auf- und Abwärtsbewegung, sondern zugleich auch eine Kippbewegung, welche Bewegung in Fig. 3 in vergrössertem Massstab dargestellt ist. Die Kurbeln des Motors drehen sich in der Richtung, dass die Messer bei der Aufwärtsbewegung sich zurückziehen und von der Schnittfuge lösen. Der Vorteil dieser Schneidweise ist, dass nun keine Niederhalteplatte --37--, wie eine solche punktiert in Fig. 3 dargestellt ist, mehr erforderlich ist, um das Brot während des Schneidvorgangs auf dem Träger --18-- zu halten. Die Messer selbst übernehmen diese Funktion, weil das Brot während des Schneidvorganges fortwährend nach unten, d. h. auf den Träger --18-- gedrückt wird.
Das Brot wird jedoch, insbesondere im Anfang, durch die Schneidkräfte einem Drehmoment ausgesetzt, siehe den Pfeil --35-- in Fig. 3. Um dieser Bewegung entgegenzuwirken, ist die Vorderseite der Platten des Druckkörpers --19-- mit einer scharfen vorspringenden Kante --36-- versehen.
Das Brot wird wie folgt zu den Messergruppen geführt und durch dieselben hindurchgedrückt :
Der Motor --33-- hat vor dem Schneiden den Druckkörper --19-- in seine in Fig. 2 dargestellte Stellung gebracht. Nachdem das Brot --17-- von Hand oder auf andere Weise auf die Tragfläche --18-- gestellt worden ist, wird der Motor --33-- in Betrieb gesetzt, wodurch das Rückwärts-Zugorgan --22'-- freigegeben wird. Die schwere Masse --23-- zieht über den Schlitten --20-- den Druckkörper --19-- auf die Messergruppen --1, 2-- zu. Die Geschwindigkeit, mit der die Freigabe des Zugorganes erfolgt, ist von der gleichförmigen Geschwindigkeit abhängig, die der Motor --33-- über die Zahnradübertragung dem Zugorgan --2-- erteilt.
Diese Geschwindigkeit ist derart gewählt, dass das Brot kontinuierlich und ohne Schlag gegen die Messergruppen gedrückt wird.
Die Vorschubgeschwindigkeit des Brotes durch die Messergruppen --1, 2-- hingegen wird durch den Widerstand, dem die Messer im Brot ausgesetzt sind, bestimmt. Weil nun der Vorschub langsamer sein wird als die Freigabegeschwindigkeit des Zugorganes --22'--, wird der Motor --33--, der mit gleichförmiger Geschwindigkeit läuft, das Rückwärts-Zugorgan --22'-- entspannen. Der Druck des zu
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schneidenden Brotes gegen die Messergruppen --1, 2-- wird somit allein durch die vertikale Schwerkraftkomponente der Masse --23-- bestimmt.
Die Spannung im Vorwärts-Zugorgan --22-- zwischen dem Gewicht - und dem Schlitten --20-- kann nämlich dadurch eingestellt werden, dass die Führungsbahn --25-- des Gewichtes --23-- in einem Winkel zur Vertikalen eingestellt wird. Auf diese Weise kann die Vorrichtung jeweils den zu schneidenden Brotsorten angepasst werden, auch je nachdem, ob warmes oder kaltes Brot vorliegt. Nachdem das Brot geschnitten und an der rechten Seite der Messergruppen - l, 2--, s. Fig. 2, abgeführt worden ist, wird der Druckkörper --19-- durch die Messergruppen hindurchragen und der Schlitten --20-- einen Grenzschalter betätigen, der die Rotationsrichtung des Motors --39-- umkehrt, so dass der Druckkörper --19-- mit gleichförmiger Geschwindigkeit zurückbewegt wird.
Der vorstehend beschriebene Zyklus kann sich dann wiederholen.
Falls der Vorschub des Druckkörpers --19- - durch die Vorschubmittel nach Fig. 4 erfolgt, wird anfänglich der Motor --33-- den Druckkörper --19-- mit gleichförmiger Geschwindigkeit nach rechts in Fig. 4 bewegen, bis das Brot --17-- die Messergruppen --1, 2-- berührt. Während des Schneidvorgangs läuft der Motor --33-- mit gleichförmiger Geschwindigkeit weiter. Der Druckkörper --19-- jedoch wird sich langsamer nach rechts bewegen, so dass das Rückwärts-Zugorgan --22'--, das hinter dem Schlitten --20-liegt, entspannt wird. Der Motor --33-- spannt die Feder --38-- bis auf einen Wert, der von dem Schnittwiderstand abhängt. Die Vorschubmittel sind warmem oder kaltem Brot dadurch anzupassen, dass z.
B. zwei oder mehrere biegsame Zugorgane --22, 22'-- mit zugehörigen Federn angewendet werden, die je gesondert durch den Motor --33-- angetrieben werden können. Hiebei können die Federcharakteristiken der Federn --38-- untereinander abweichen. Zum Beispiel besteht das Zugorgan in dieser Ausführungsform aus einer Kette, um eine schlupffreie Übertragung zwischen der Umlenkrolle und dem Zugorgan zu erzielen.
Es ist einleuchtend, dass die Erfindung sich nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern dass auch andere Schneidvorrichtungen für andere Gegenstände, auch bei horizontalen Messergruppen, im Rahmen der Erfindung anwendbar sind. Auch ist z. B. denkbar, dass der Motor --33-- in der Ausführungsform nach Fig. 1 nicht das Rad --30-- antreibt, sondern das Rad --26--, wobei dann eine schaltbare Kupplung zwischen dem Rad --26-- und dem Motor --33-- angeordnet ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Zerschneiden von Brot od. dgl. in Scheiben, mit einem Schneidgestell und mit relativ zu diesem in zueinander parallelen Ebenen hin-und herbewegten Messern, welche das ihnen durch ein Vorschuborgan zugeführte Brot od. dgl. in Scheiben zerlegen, wobei die Messer an mindestens einem Rahmen angeordnet sind, der durch einen Motor und ein Kurbelgetriebe bewegt wird, wogegen das Vorschuborgan durch einen Druckkörper gebildet ist, der mittels eines Vorschubschlittens längs einer ortsfesten Führung bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorschubschlitten (20) in Vorschubrichtung durch ein Vorwärts-Zugorgan (22) bewegt wird, auf welches eine selbstanpassende, z.
B. von einer schweren Masse (23) oder einer Feder (38) ausgeübte Vorschubkraft wirkt, und dass ein auf den Vorschubschlitten in entgegengesetzter Richtung wirkendes Rückwärts-Zugorgan (22') die Vorschubgeschwindigkeit auf einen willkürlich einstellbaren Höchstwert begrenzt, wobei es ein motorisch angetriebenes Umkehrgetriebe (32) formschlüssig durchläuft, welches bei Vorwärtsgang das Rückwärts-Zugorgan mit der eingestellten Geschwindigkeit freigibt, hingegen bei Rückwärtsgang den Vorschub schlitten samt Druckkörper (19) entgegen der auf das Vorwärts-Zugorgan wirkenden Kraft rückholt.
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