DE3637625A1 - Vorrichtung zum fliegenden schneiden oder stanzen von bandmaterial - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum fliegenden Schneiden oder Stanzen von Bandmaterial gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. 2 angegebenen Gattung.

Bei bekannten Schwingscheren erfolgt die Steuerung über Kupplungen und Zahnradgetriebe. Bei Umstellung auf andere abzuschneidende Bandlängen müssen daher bei den bekannten Schwingscheren Zahnräder ausgewechselt oder entsprechend geschaltet werden. Dabei gibt es eine Grundlänge, die man durch Auslassen eines Schnitthubs verdoppeln kann. Dazwischen kann man durch Wechselgetriebe einige andere Längen schneiden. Fortlaufend nach einem bestimmten Programm unterschiedliche Bandlängen zu schneiden, ist dabei nicht möglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der angegebenen Gattung so auszubilden, daß mit ihr ohne ein- und auszurückende oder auszuwechselnde mechanische Zwischenglieder bei einer kompakten Bauweise programmgesteuert unterschiedliche Längen mit großer Schnittgenauigkeit fliegend geschnitten werden können.

Diese Aufgabe wird vorzugsweise durch eine Ausführungsform gemäß den Kennzeichnungsmerkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Eine Alternativlösung ist Gegenstand des Anspruchs 2, und zweckmäßige Weiterbildungen sind den Unteransprüchen 3 und 4 zu entnehmen.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein genaues programmgesteuertes Querschneiden (Ablängen) von Bandmaterial möglich, wobei über die gesteuerte Geschwindigkeit des Exzenters bzw. der Exzenter der Gleichlauf mit der Bandgeschwindigkeit und mit der Schnittstelle geregelt wird, d.h. im Augenblick des Schneidens hat die Schere Bandgeschwindigkeit und trifft die genaue Schnittstelle. Wenn sich die Messer der Schere nicht im Band befinden, können die Exzenter schneller oder langsamer angetrieben werden, um unterschiedliche Längen abzuschneiden. Bei besonders großen Längen können die Exzenter im oberen Totpunkt angehalten werden, um danach im richtigen Moment wieder in Bewegung gesetzt zu werden. Anstelle der Ober- und Untermesser können ohne weiteres auch Stanzwerkzeuge eingesetzt werden, um beispielsweise Löcher in das Bandmaterial einzustanzen oder Formschnitte auszuführen.

In den Zeichnungen ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Dabei zeigt

Fig. 1 eine Stirnansicht der bevorzugten Ausführungsform,

Fig. 2 eine Seitenansicht in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1,

Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1,

Fig. 4 einen vergrößerten Schnitt im Bereich eines Exzenters,

Fig. 5 ein Bewegungsschema der bevorzugten Ausführungsform der Fig. 1 bis 4 und

Fig. 6 ein Bewegungsschema einer Alternativ- Ausführungsform mit zwei Exzenterpaaren.

In einem portalartigen Maschinengestell (1) ist bei der Ausführungsform der Fig. 1 bis 4 ein Schwingbügel (2) um eine horizontale Achse (3) im unteren Teil des Maschinengestells (1) schwenkbar gelagert. Im Schwingbügel (2) ist oben ein Messer- bzw. Werkzeugbalken (4) auf und ab verschiebbar geführt. Der Messerbalken (4) steht auf beiden Seiten mit je einem Exzenter (5) in Verbindung. Unter dem zu schneidenden Bandmaterial (6) (siehe Fig. 3) ist ein unterer Messer- bzw. Werkzeugbalken (7) im Schwingbügel (2) fest angebracht. Die Führung (8) für den oberen Messerbalken (4) ist insbesondere in Fig. 3 erkennbar.

Für den Antrieb der synchron laufenden Exzenter (5) ist ein nicht im einzelnen dargestelltes Getriebe auf jeder Seite des Maschinengestells (1) vorgesehen. Die beidseitigen Getriebe sind über eine starre Welle (9) miteinander verbunden. Diese starre Welle (9) wird von einem Gleichstrommotor oder von zwei Gleichstrommotoren (10) über einen bzw. zwei Zahnriemen (11) angetrieben.

Die Gleichstrommotoren (10) werden elektronisch angesteuert, und zwar so, daß die Exzenter (5) sowohl den Schwingbügel (2) beim Schnitt mit einer der Vorschubgeschwindigkeit des Bandmaterials (6) entsprechenden Geschwindigkeit in Richtung des Bandmaterials als auch ein am oberen Messerbalken (4) sitzendes Obermesser (12) in Richtung auf ein am unteren Messerbalken (7) sitzendes Untermesser (13) so bewegen, daß die genaue Schnittstelle getroffen wird, wie nachfolgend anhand der Fig. 5 erläutert.

Fig. 5 zeigt schematisch den Bewegungsablauf der Ober- und Untermesser (12, 13) in bezug auf die jeweilige Schneidkante dieser Messer (12, 13), die auch Stanzwerkzeuge oder Formschnittwerkzeuge sein können. Die Schneidkante des Obermessers (12) bewegt sich aufgrund der Exzenter (5) auf einem Kreis (14). Dabei schwingt das Untermesser (13) auf einem kurzen Bogenstück (15) um die Schwenkachse (3) des Schwingbügels (2).

Die in Fig. 5 angegebenen Bezeichnungen haben folgende Bedeutung:

OTOberer Totpunkt (Schere geöffnet)UTUnterer Totpunkt (Schnitt ausgeführt)LAchsabstand zwischen Exzenterwelle und SchwenkachseHMaximale MesserüberlappungSvScherenvorlauf beendet, d. h. Geschwindigkeit und Schnittstelle sind synchronisiert gamma 1Vorlaufwinkel SbSchnittbeginn, d. h. Messer tauchen in das Bandmaterial ein betaSicherheitswinkel SeSchnittende, d. h. Messer werden wieder frei SnScherennachlauf, d. h. die Schere ist wieder frei für Geschwindigkeits- und Bandlängenregelung gamma 2Nachlaufwinkel

Die gleichen Bezeichnungen gelten auch für das Bewegungsschema der Alternativ-Ausführungsform nach Fig. 6, bei der sowohl oben als auch unten Exzenter vorgesehen sind, die die Messer der Schere beim Schneidvorgang aufeinander zu und in Richtung des Bandmaterial mit der Geschwindigkeit desselben bewegen. Hierbei ist L der Achsabstand zwischen den Antriebswellen des oberen und unteren Exzenterpaares.

Claims (5)

1 Vorrichtung zum fliegenden Schneiden oder Stanzen von Bandmaterial nach dem Prinzip einer Schwingschere mit einem Schwingbügel, der um eine senkrecht zur Bandmaterial- Bewegungsrichtung verlaufende waagerechte Achse schwenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl für den Schwingantrieb des Bügels (2) als auch für die Ausführung des Schnitthubs auf beiden Seiten des Bügels (2) ein Exzenter (5) vorgesehen ist, der mit einem im Schwingbügel (2) auf und ab beweglich geführten Obermesserbalken (4) gekuppelt und durch geregelte Antriebe (10) über zugeordnete Getriebe entsprechend der Bandgeschwindigkeit und abzuschneidenden Länge des Bandmaterials (6) angetrieben ist.

2. Vorrichtung zum fliegenden Schneiden oder Stanzen von Bandmaterial, gekennzeichnet durch synchron gegenläufig über geregelte Antriebe angetriebene obere und untere Exzenter, die beim Schneidvorgang den oberen und unteren Messer- bzw. Werkzeugbalken über Kulissenführungen sowohl zur Ausführung des Schnitthubs aufeinander zu als auch in der Bewegungsrichtung und mit der Geschwindigkeit des Bandmaterials bewegen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Antriebe (10) vorgesehen sind, die mit einer starren Getriebewelle (9) verbunden sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Antrieb (10) vorgesehen ist, der mit der quer über die Breite des Maschinengestells (1) verlaufenden starren Getriebewelle (9) verbunden ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Getriebewelle (9) die beiden Exzenter (5) verbindet und die Antriebe (10) die Getriebe durch entsprechende Regelung spielfrei gegeneinander verspannen.