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Die Erfindung betrifft ein Mauerwerk aus Formsteinen, welche aus einem wärmedämmendem Material, insbesondere Leichtbeton, mit einem Raumgewicht unterhalb 2000 kg/m3 bestehen und mit ihren Hohlräumen ein in der Längsrichtung des Mauerwerkes im wesentlichen einheitliches, aus einer Vielzahl vertikaler, zumindest teilweise über die gesamte Höhe der Formsteine durchlaufender und mit einem Isoliermaterial füllbarer Hohlräume bestehendes Hohlraumnetz zumindest annähernd gleicher Dichte bilden.
Gegenüber aus massivem Schaumbeton, Gasbeton od. dgl. Material bestehenden, vollen Mauerwerksformsteinen hat ein aus Hohlformsteinen, insbesondere Vielloch-Hohlformsteinen, zusammengefügtes Mauerwerk den beachtenswerten Vorteil, dass es bei hoher Wärmedämmfähigkeit ausserdem infolge seines grösseren Eigengewichtes auch gut schallisolierend wirkt und darüber hinaus auch einen besseren Putzträger verkörpert.
Davon abgesehen hat es auch eine wesentlich bessere Atmungsfähigkeit, was zum Wohlbefinden der Benutzer der ummauerten Räume wesentlich beiträgt.
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Frostbeständigkeit, durch ihre Volumsbeständigkeit, Masshaltigkeit, durch ihre auf beliebige vorbestimmbare Höhe steigerbare und exakt sowie verlässlich einhaltbare Festigkeit und durch ihre guten Eigenschaften als Putzträger aus.
Ziel der Erfindung ist es, ein Mauerwerk aus solchen Hohlformsteinen derart auszubilden, dass es nicht nur in seiner Zusammensetzung, also strukturell, in einem ausserordentlich weitgehenden Ausmass eine einheitliche, gleichmässige Wärmedämmfähigkeit besitzt, d. h. bei hohem Isolationsvermögen infolge seiner Struktur auch geringfügige Kältebrücken völlig vermeidet, sondern ausserdem in seiner Dämmfähigkeit auch verschiedenen, im Mauerwerksverlauf wechselnden örtlichen Bedingungen sinnvoll und zielstrebig anpassbar ist. Zu den der Erfindung zugrundegelegten Aufgaben gehört es demnach, eine Möglichkeit dafür zu schaffen, das Isolationsvermögen des Mauerwerkes örtlich bedarfsweise in einem jeweils regelbaren und wählbaren Ausmass zu steigern und variierend festzulegen.
Der Erfindung liegt nämlich die Erkenntnis zugrunde, dass in einem durch Mauerecken, Tür- und Fensteröffnungen, Kamin-, Müll- und Lüftungsschächte, Heizkanäle usw. aufgegliederten und demnach strukturell uneinheitlichen Mauerwerk örtlich sehr verschiedene Anforderungen an die Dämmfähigkeit dieser Mauerwerksstruktur gestellt sind, sofern man erreichen will, dass die Temperaturwerte innerhalb des vom Mauerwerk umschlossenen Raumes tatsächlich befriedigend gleichmässig sind ; eine solche Gleichmässigkeit und Stetigkeit des Raumklimas ist nämlich, insbesondere in Wohnräumen, die wichtigste Voraussetzung für das Wohlbefinden der Benutzer des Raumes.
Ferner liegt der Erfindung auch die Erkenntnis zugrunde, dass die Ausbildung der Fugen und der in diesen Fugen befindlichen, der Verbindung der Formsteine untereinander dienenden Schichten, insbesondere Mörtelschichten, für die wünschenswerte Einheitlichkeit der Dämmeigenschaften des Mauerwerkes von ausschlaggebender Bedeutung ist ; vor allem gilt dies für die Horizontalfugen (Lagerfugen) des Mauerwerkes. Diese Schichten, insbesondere Mörtelschichten od. dgl., bildeten bisher bei einem Hohlsteinmauerwerk ungünstig wirksame Kältebrücken, u. zw. insbesondere dann, wenn die Formsteinhohlräume eine durchgehend geschlossene Decke besassen, um den Mörtel der Lagerfugen mittels dieser Decke tragen zu können und nicht in die Hohlräume der Formsteine hineinfallen zu lassen. Eine solche durchgehende, die Formsteinhohlräume oberseitig
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örtlich abmindert.
Zur Vermeidung all dieser oben aufgezeigten Mängel und zwecks Schaffung eines wirklich einheitlich dämmfähigen, darüber hinaus aber auch frostbeständigen und druckfesten, schallisolierenden Mauerwerkes, dessen Dämmfähigkeit örtlich in einem bedarfsweise regelbaren Ausmass noch zusätzlich steigerbar ist, wird den wesentlichsten Merkmalen der Erfindung zufolge vorgesehen, dass die Formsteine durch eine in den horizontalen Lagerfugen zwischen den Formsteinscharen vorgesehene wärmedämmende Schicht, vorzugsweise eine Mörtelschicht, die eine Wärmeleitzahl unterhalb 0, 1 kcal/mhGrad aufweist, miteinander verbunden sind und dass die Hohlräume der Formsteine zu einem im Verlauf des Mauerwerkes jeweils wahl- und bedarfsweise auf die örtlich erforderliche Dämmfähigkeit des Mauerwerkes abstimmbaren variierenden Anteil mit dem Isoliermaterial gefüllt sind.
Einzeln und aus ihrem Zusammenhang herausgenommen, betrachtet sind die in ihrer sinnvollen Kombination gemäss der Erfindung vereinigten Massnahmen an sich bereits zum Teil vorbekannt. Man hat beispielsweise schon ein Trockenmauerwerk vorgeschlagen, in dessen Lagerfugen statt des üblichen Mörtelbettes isolierende Faser- bzw. Spannmaterial-Platten angeordnet werden sollten. Dieser Vorschlag hat sich aber in der Praxis deshalb nicht durchsetzen können, weil bei den Bauherren ein gewisses Misstrauen gegen eine solche Trockenbauweise nicht zu überwinden war. Davon abgesehen mussten die Lagerflächen der Formsteine hochgradig ebenflächig ausgebildet sein.
In der österr. Patentschrift Nr. 282908 ist beispielsweise die Füllung von Isolierkammern eines Beton- oder Ton-Bauelementes mit einem Isoliermaterial beschrieben, doch führt eine solche Massnahme allein noch nicht zu dem erfindungsgemäss angestrebten und tatsächlich erzielten Erfolg einer kältebrückefreien Vergleichmässigung
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vertikalen Stossfugen benachbarter Formsteine aus jeweils zwei Hohlräumen halber Einheitsgrösse zusammensetzen, welche gegen die Stossflächen der Formsteine hin offen sind und in denen die Isoliermaterialkörper --5'-- eingesetzt werden können.
Wesentlich ist für das Wesen der Erfindung, dass diese als zusätzliche Isolierung im Mauerwerk wirksamen Isoliermaterialkörper--5 und 5'--in einer jeweils beliebig wählbaren Anzahl, also innerhalb des Mauerwerksverlaufes in verschiedenerlei Dichten, Anwendung finden können, um dadurch die jeweils örtlich wünschenswerte, grössere oder geringere Wärmedämmfähigkeit des Mauerwerkes auf dessen örtliche Gliederung abstimmen zu können.
Die Fig. 2 zeigt die empirisch ermittelbaren Isothermen im Bereich einer Mauerwerksecke ; der Verlauf dieser Isothermen lässt deutlich erkennen, dass selbst bei völlig gleichmässiger Wärmedämmfähigkeit des Mauerwerksgefüges im gesamten Längsbereich das Innere einer Mauerwerksecke wesentlich kühler bleibt als der übrige umschlossene Raum. Dies hat aber zur Folge, dass sich in der Ecke infolge des Temperaturabfalles Kondensat bildet, eventuell Schimmelbildung usw. eintritt, jedenfalls aber eine Diskontinuität im Raumklima zu befürchten ist, welche zu verschiedenen klimatisch und technisch unliebsame Erscheinungen führt.
Die Fig. 3 lehrt nun-gleichfalls bloss schematisch-dass beispielsweise im Bereich einer solchen Mauerwerks-Ecke, wo erfahrungsgemäss die Dämmwirkung eines solchen Mauerwerkes durchwegs gleicher Dämmfähigkeit dennoch örtlich zu gering wäre, die Isolationskörper --5-- wesentlich dichter angeordnet werden können.
Gleiches gilt für den Bereich einer Fensteröffnung, Fensterbrüstung od. dgl. und auch für sonst jederlei Bereich einer Diskontinuität in der Dämmwirkung oder Dämmfähigkeit des gegliederten Mauerwerkes, z. B. infolge einer örtlich verringerten Mauerwerksdichte usw.
überall dort, wo infolge unvermeidlicher Unstetigkeiten des Mauerwerksgefüges, des Mauerwerksverlaufes oder der Mauerwerksdimensionen eine Verringerung der Dämmwirkung eintreten würde, kann man das Ausmass der Dämmfähigkeit der Mauerwerksstruktur örtlich durch Verwendung der in mehr oder weniger grossen Zahl von Isolationskörpern--5--steigern und solcherart eine Vergleichmässigung der Dämmwirkung des Mauerwerkes auf den umschlossenen Raum in optimaler Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten durchführen, so dass eine gleichmässige Temperierung des umschlossenen Raumes gewährleistet werden kann.
Voraussetzung hiefür ist allerdings nebenbei auch die zielführende Ausbildung und Füllung der Lagerfugen des Mauerwerkes, in denen keine Kältebrücken entstehen dürfen. Insbesondere ist in diesen Lagerfugen eine Schicht, vorzugsweise eine Mörtelschicht, aus einem Material anzuordnen, dessen Wärmedämmfähigkeit
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durchlaufen.
Um ein Durchfallen des Mörtels in die durchgehenden, oben und unten offenen Hohlräume--2-- der Formsteine--l--zu verhindern, kann diesem Mörtelbett ein feinmaschiges Gitter aus Metall oder Kunststoff, ein Vlies, eine perforierte Folie od. dgl. als Ein- oder Unterlage zugeordnet werden, welche als Armierung des Mörtelbettes überdies auch zur Erhöhung der Festigkeit des Mauerwerksgefüges beiträgt und ein Seitwärtsausbrechen der Formsteinwandungen zu verhindern vermag.
Die Fig. 3 der Zeichnungen veranschaulicht die sinnvolle Variationsmöglichkeit hinsichtlich der Dichte der Isoliermaterialkörper--5 bzw. 5'--, die in die Hohlräume --2-- der Stossfugen bzw. der Hohlformsteine selbst einfügbar sind. Man kann diese Isoliermaterialkörper--5, 5'--gegen die kältegefährdeten Stellen des Mauerwerkes hin, also etwa gegen eine Mauerecke oder gegen eine Fensteröffnung hin, stetig zunehmend dichter anordnen und solcherart gewährleistet, dass ungeachtet solcher Diskontinuitäten des Mauerwerkes dessen Isolierfähigkeit im wesentlichen unverändert bleibt.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind als Ecksteine Formsteine--6--vorgesehen, die durch Teilung längs vorbestimmter Spaltebenen (Sollbruch-Ebenen) bedarfsweise in Gewändeformsteine --6' und 6"-- teilbar sind; die vorbestimmten Spaltebenen sind durch
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--7-- festgelegtwünschenswerte Steigkeit im Verlauf der örtlichen Zunahme der Dichte der Isoliermaterialkörper --5 bzw.
5'--angedeutet.
Grundsätzlich wäre es im Rahmen der Erfindung ohneweiteres auch möglich, in die Lagerfugen des Mauerwerkes an Stelle von Mörtel formbeständige Isolationskörper einzulegen, die aus einem isolierenden, aber druckfesten und zur mittelbaren, reibungsschlüssigen Verbindung der Formsteinscharen geeigneten Material bestehen. Diese Isolationskörper der Lagerfugen könnten dann gegebenenfalls mit den in die Hohlräume--2--
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Isolationsmaterialkörpern--5--ausHohlformsteine-l-hinein erstrecken und diese Formsteine miteinander koppeln oder diese Ansätze könnten auch nur einseitig ausragen, um beispielsweise beim Auflegen der Platte auf eine bereits verlegte Formsteinschar abwärts in die Hohlräume --2-- dieser Schar einzudringen und sich darin zu verankern.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht an die bloss beispielsweise dargestellten und erläuterten Einzelheiten gebunden, vielmehr ist diese Erfindung hinsichtlich dieser Einzelheiten sehr mannigfach abwandelbar und ausbaufähig ohne vom Grundgedanken der Erfindung abzuweichen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Mauerwerk aus Formsteinen, welche aus einem wärmedämmendem Material, insbesondere Leichtbeton, mit einem Raumgewicht unterhalb 2000 kg/m3 bestehen und mit ihren Hohlräumen ein in der Längsrichtung des Mauerwerkes im wesentlichen einheitliches, aus einer Vielzahl vertikaler, zumindest teilweise über die gesamte Höhe der Formsteine durchlaufender und mit einem Isoliermaterial füllbarer Hohlräume bestehendes
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Formsteine (1) durch eine in den horizontalen Lagerfugen zwischen den Formsteinscharen vorgesehene wärmedämmende Schicht, vorzugsweise eine Mörtelschicht, die eine Wärmeleitzahl unterhalb 0, 1 kcal/mhGrad aufweist, miteinander verbunden sind und dass die Hohlräume (2)
der Formsteine zu einem im Verlauf des Mauerwerkes jeweils wahl- und bedarfsweise auf die örtlich erforderliche Dämmfähigkeit des Mauerwerkes abstimmbaren variierenden Anteil mit dem Isoliermaterial 5, 5') gefüllt sind.
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