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Die Erfindung betrifft ein Lärmschutz-Wandteil, bei dem ein zementhaltiges Wandelement auf einer Seite mit einer offenporigen Absorptionsschicht versehen ist, die aus einer schalldurchlässi- gen Wandungslage und einer zwischen dem zementhaltigen Wandelement und der schalldurch- lässigen Wandungslage befindlichen Schüttung besteht, und bei dem die Schüttung im wesentli- chen nur aus losen, mineralisch-silikatischen Teilchen besteht.
Bei einem bekannten (DE 2 317 812 B) Lärmschutz-Wandteil dieser Art ist sowohl das ze- menthaltige Wandelement als auch die schalldurchlässige Wandungslage eine dünne Platte aus Asbestzement. Die Teilchen der Schüttung sind Sand oder Kies und somit relativ schwer. Als Füllmaterial kommt ausser Kies und Sand auch Magerbeton oder anderes Schüttgut mit ähnlich grosser Wichte in Frage. Jedes Lärmschutz-Wandteil ist durch zwischengeordnete Stäbe in Kam- mern unterteilt. Diese Stäbe verleihen dem Lärmschutz-Wandteil grössere Stabilität. Wegen der grossen Wichte des Schüttungsmaterials und der relativ geringen Stabilität der dünnen Platten aus Asbestzement sind beachtliche Stabilisierungsmassnahmen erforderlich und ist eine Vielzahl schmaler Kammern mit Schüttung zu füllen.
Die Verwendung eines relativ schweren Schüttungs- materials ist also hinsichtlich der Herstellung des Lärmschutzwandteils mit beachtlichem Aufwand verbunden.
Es ist auch ein Lärmschutz-Wandteil bekannt (DE 42 19 946 A), bei dem zwischen zwei schall- durchlässigen, mit Durchbrechungen versehenen Wandungslagen eine Schüttung vorgesehen ist, die zu 50 % aus Erdmaterial und zu 50 % aus feuchtigkeitsspeichernden Baustoffen wie Tonziegel- oder Porotonbruch besteht. Dieses Lärmschutz-Wandteil soll an der Aussenseite einen Pflanzen- bewuchs tragen, der durch die Wandungslagen hindurchwurzelt. Wenn dieses Wandteil relativ dünn gehalten wird, dann erreicht es eine Einstufung als hoch absorbierend nur, wenn der Pflan- zenbewuchs gut ausgebildet vorhanden ist. Dies verlangt einen Pflanzenbewuchs, der zu allen Jahreszeiten gleichmässig vorhanden ist, und verlangt viel Pflege, z. B. Bewässerung.
Die Herstel- lung eines Lärmschutz-Wandteiles, das eine Schüttung aufweist, die von einer schalldurchlässigen Wandungslage begrenzt ist, ist relativ wenig aufwendig. Die Fertigstellungspflege und der Unterhalt eines solchen Lärmschutz-Wandteiles gelten als relativ aufwendig.
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, ein Lärmschutz-Wandteil der eingangs genann- ten Art zu schaffen, das die Einstufung als hoch absorbierend bei verringertem Herstellungsauf- wand zulässt und dessen Schüttung hinsichtlich spezifischen Gewichts bzw. Schüttdichte günstig ist. Das erfindungsgemässe Lärmschutz-Wandteil ist, diese Aufgabe lösend, dadurch gekennzeich- net, dass das zementhaltige Wandelement aus Massivbeton besteht und die schalldurchlässige Wandungslage mit Durchbrechungen versehen ist, dass die Teilchen der Schüttung Bruchstücke von Blähton- oder Blähschieferkugeln oder -pellets sind, deren Grösse maximal 10 mm und minimal 2 mm beträgt und dass die Dicke der Schüttung mindestens das 1,5-fache der Dicke des Massivbe- ton-Wandelements ist.
Bei dem erfindungsgemässen Lärmschutz-Wandteil weist die lärmzugewandte Seite der Ab- sorptionsschicht durch die Ausbildung als Wandungslage eine stark verringerte Schlagempfindlich- keit auf und ist die Herstellung der Absorptionsschicht durch die Ausbildung als Schüttung verein- facht. Die lärmzugewandte Seite der Absorptionsschicht ist durch die akustisch offene Abdeckung gegen Ausrieseln geschützt (z. B. Vliesgewebe, Gitter, Lochblech). Die lärmzugewandte schallab- sorbierende Seite des Wandteils kann nach Werkstoff und Gestaltung sehr verschiedenartig ausgestaltet sein. Dabei ist bei relativ geringer, wirtschaftlicher Wanddicke die Einstufung als hoch absorbierend gegeben, weil eine offenporige Schüttung vorgesehen ist, die durch lose Teilchen verwirklicht ist.
Der geforderte Absorptionsgrad lässt sich bei begrenzter Schichtdicke mit relativ grossen Teilchen nicht erreichen, wohl aber mit einer Teilchengrösse von maximal 10 mm. Das erfindungsgemässe Lärmschutz-Wandteil lässt sich je nach Ausgestaltung fabrikatorisch fertigen oder am Aufstellungsort zusammensetzen und schütten.
Da die Teilchen der Schüttung von Blähton oder Blähschiefer gebildet sind, lässt sich der ge- wünschte Absorptionsgrad bei einer verringerten Dicke der Schüttung erreichen. Blähton- und Blähschiefermaterial ist gegen Feuchtigkeit und Frost relativ gut beständig.
Da das Blähton- oder Blähschiefermaterial die Form von Bruchstücken von Kugeln oder Pellets hat, ist der Freiraum zwischen den Teilchen im Vergleich zu Kugel- oder Pellet-Teilchen verringert, was die Absorption verbessert. Da die Teilchengrösse des Blähtons oder Blähschiefers minimal 2 mm beträgt, besteht die Schüttung nicht aus Sand, Erde oder einem ähnlich feinteiligen Material.
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Besonders zweckmässig und vorteilhaft ist es weiterhin, wenn zwischen dem Massivbeton- Wandelement und der schalldurchlässigen Wandungslage ein in sich geschlossener Wandrahmen vorgesehen ist, der die Schüttung umschliesst. Die Schüttung ist in einfacher Weise an Ort und Stelle gehalten.
Das verwendete Blähton- oder Blähschiefermaterial ist ein rieselbares, teilchenförmiges Leicht- mineralien-Gut. Das verwendete rieselfähige Gut ist im Volumen stabil und weist aufgrund seiner Porosität eine sehr gute schalldämpfende und schallabsorbierende Wirkung auf. Die Porosität bzw. das spezifische Gewicht ist bei Bläton und Blähschiefer besonders günstig.
Bei einem erfindungsgemässen Lärmschutz-Wandteil lässt sich bezüglich des durch das Wand- teil hindurchtretenden Schalls mittels des Massivbeton-Wandelements die geforderte Mindest- schalldämmung von 25 dB leicht erreichen. Bei einer Betonwanddicke von 5 cm sind 33 dB Schall- dämmung zu erwarten. Ein Lärmschutz-Wandteil ist hoch absorbierend, wenn auftreffender Schall einen reflektierten Schall ergibt, der um mindestens 8 dB vermindert ist. Eine 20 cm dicke Schüt- tung ist mit 9 -10 dB deutlich hoch absorbierend. Bei einer Dicke des Massivbeton-Wandelements von 10 cm ergibt sich eine Gesamtdicke des Wandteils von 30 - 35 cm. Besonders zweckmässig und vorteilhaft ist es dabei, dass die Dicke der Schüttung mindestens das 1,5-fache der Dicke des Massivbeton-Wandelements ist.
In der Zeichnung sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dargestellt und zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Lärmschutz-Wandteiles mit zwei verschieden ausge- führten Bereichen,
Fig. 2 einen Schnitt gemäss der Linie 11-11 in Fig. 1 und
Fig. 3 einen Schnitt gemäss der Linie 111-111 in Fig. 1.
Das Lärmschutzwandteil gemäss Zeichnung steht auf einem länglichen Betonsockel 1, der teil- weise in den Erdboden eingelassen ist und von dem Betonpfeiler 6 nach oben ragen, die mit Abstand voneinander angeordnet sind. Das Lärmschutzwandteil ist mit dem Betonsockel 1 bzw. dessen Betonpfeiler 6 fest verbunden und weist zwei Bereiche auf, die hinsichtlich der lärmzuge- wandten Wandungslage 2 verschieden ausgeführt sind. In jedem Fall ist ein Massivbeton-Wand- element 5 als lärmabgewandte Hinterkonstruktion vorgesehen, die mittels einer Nut-Feder-Einrich- tung an dem Betonpfeiler 6 gehalten ist. Die Massivbeton-Wandelemente 5 werden von oben zwischen je zwei Betonpfeiler 6 eingeschoben.
Bei beiden Ausführungsformen ist an das Massivbeton-Wandelement 5 an dessen lärmzuge- wandter Seite ein in sich geschlossener Wandrahmen 9 bzw. eine geschlossen umlaufende Wan- nenwandung angesetzt. Der Wandrahmen 9 ist bei der in Fig. 1 vorne gezeigten Ausführungsform aus Beton und mit dem Massivbeton-Wandelement 5 einstückig. Der Wandrahmen 9 ist bei der in Fig. 1 hinten gezeigten Ausführungsform aus Holz. In jedem Fall ist der Wandrahmen 9 an der Oberseite mit Füllöffnungen 7 versehen, durch welche eine Schüttung 8 eingebracht wird.
Bei der in Fig. 1 vorne gezeigten Ausführungsform ist die schalldurchlässige Wandungslage 2 von einem Lochblech oder einem Metallgitter gebildet. Bei der in Fig. 1 hinten gezeigten Ausfüh- rungsform ist die schalldurchlässige Wandungslage 2 von einer Vliesstoffabdeckung 3 und Holz- stäben 4 gebildet, wobei die Vliesstoffabdeckung 3 den Wandrahmen 9 überspannt und die Holz- stäbe 4 vertikal verlaufend und zueinander parallel am Wandrahmen 9 vorgesehen sind, um die Vliesstoffabdeckung 3 zu halten. Die in Fig. 1 vorne gezeigte Wandungslage 2 bildet aufgrund der Struktur des Lochbleches bzw. des Metallgitters Durchbrechungen und die in Fig. 2 hinten gezeigte Wandungslage bildet zwischen den Holzstäben 4 aufgrund der Struktur der Vliesstoffabdeckung 3 Durchbrechungen 10.
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