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Die Erfindung bezieht sich auf ein Mauerwerk aus zwei mit Abstand voneinander mittels Hohlblocksteinen aufgebauten Wandschalen, die miteinander über Metallanker in Verbindung stehen.
Aus der österr. Patentschrift Nr. 196820 ist bereits eine zweischalige Hohlwand bekannt, bei der die beiden
Wandschalen aus Hohlblocksteinen bestehen und miteinander über Metallbänder verankert sind. Die mit durchlaufenden Hohlräumen versehenen Hohlblocksteine werden formschlüssig ohne Mörtelfugen zusammengesetzt, so dass kompliziert geformte Steine mit Falzen, Absetzungen, Nasenleisten u. dgl. verwendet werden müssen, die nicht nur aufwendig in der Herstellung, sondern auch teuer sind. Um dem Mauerwerk die nötige Festigkeit zu verleihen, wird wenigsten eine der beiden Wandschalen mit Beton vergossen, es werden also die Hohlräume der Hohlblocksteine mit Beton ausgefüllt.
Damit geht aber die Isolierwirkung dieser Räume verloren und das Mauerwerk zeigt daher keine optimalen wärme- und schalldämmenden Eigenschaften. Auch die die beiden Wandschalen miteinander vernkernden Metallbänder sind recht kompliziert geformt und lassen nur einen ganz bestimmten, nicht variierbaren Abstand der beiden Wandschalen zu. Die Metallbänder werden in lotrechte Einschnitte der Hohlblockoberseiten eingesetzt, mit denen sie bündig abschliessen müssen, damit die
Hohlblocksteine auch wirklich formschlüssig aufeinandergesetzt werden können. Die Schlitze müssen also sehr genau an die Metallbänder angepasst sein, was nicht nur deren Herstellung selbst, sondern auch den ganzen
Aufbau der Hohlwand umständlich und arbeitsintensiv macht.
Es gibt selbstverständlich auch schon Mauerwerke aus Hohlblocksteinen mit waagrechten Mörtelfugen. Hier sind die Hohlblocksteine nur nach unten offen, so dass auf die geschlossene Blockoberseite eine Mörtelschicht aufgebracht werden kann. Zur Isolierung ist bei diesen Hohlblocksteinen einer der Hohlräume mit Isolierstoff ausgefüllt und zur Verhinderung von Kältebrücken durch das Mörtelbett sind in der Fuge Isolierstreifen vorgesehen. Bei diesem Mauerwerk wird zwar mit normalen einfachen Hohlblocksteinen das Auslangen gefunden und das Aufmauern geht rasch und problemlos vor sich, doch werden auf Grund der Einschaligkeit des
Mauerwerkes bzw. der zu geringen Isoliermöglichkeiten nur mindere Dämmeigenschaften für Schall und Wärme erzielt.
Es gibt auch schon Mauerwerke, die auf einer oder beiden Seiten mit wärme- und schalldämmenden
Hohlfasern- oder Kunststoffplatten belegt sind. Soll jedoch mit diesen aussenliegenden Isolierplatten ein entsprechender Effekt erreicht werden, muss sorgfältig und mit grossem finanziellen Aufwand gearbeitet werden, was aber in den meisten Fällen unwirtschaftlich ist.
Allen bekannten Mauerwerken aus Hohlblocksteinen haftet jedoch der besondere Nachteil an, dass zwar dem Wärme- und Schallschutz mehr oder weniger Rechnung getragen werden kann, aber die erwünschte
Wärmespeicherfähigkeit kaum erzielbar ist. Ausserdem ist es bisher nicht ohne weiteres möglich, die Isolier- und
Dämmeigenschaften eines Mauerwerkes an verschiedene Lärm- und Schallverhältnisse anzupassen, was gerade in heutiger Zeit von besonderer Bedeutung wäre.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und ein Mauerwerk der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das nicht nur beste wärme- und schalldämmende Eigenschaften besitzt, sondern auch über eine ausreichende Wärmespeicherfähigkeit verfügt und ohne jede Schwierigkeit hinsichtlich seiner isolierenden Wirkung an verschiedene Verhältnisse anpassbar ist. Ausserdem soll das Mauerwerk rasch, ohne besonderen Aufwand, unter Verwendung normaler, einfacher Hohlblocksteine und relativ billig herstellbar sein.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass die Wandschalen in an sich bekannter Weise aus lediglich nach unten offenen Hohlblocksteinen unter Zwischenlage einer Mörtelschicht zusammengesetzt sind, dass die Metallanker U-förmige Bügel sind, die mit ihren abwärtsgerichteten Schenkeln in durch Einschlagen der Bügel gebildete Schlitze an den Hohlblockoberseiten eingreifen, und dass der Zwischenraum zwischen den beiden Wandschalen mit Isoliermaterial ausgefüllt, vorzugsweise mit Schaumstoff ausgeschäumt ist. Die beiden Wandschalen werden aus einfachen, nur nach unten offenen Hohlblocksteinen aufgebaut, wobei die horizontalen Mörtelfugen die entsprechende Festigkeit ergeben und die Bügel lediglich als Abstandhalter dienen.
Durch die ganz einfachen Bügel, die lediglich in die geschlossenen Blockoberseiten eingeschlagen zu werden brauchen, ist es möglich, den Abstand der beiden Wandschalen beliebig ändern zu können, womit auch die Dicke der Isolierschicht im Zwischenraum veränderbar und an gegebene Wärme- oder Schallverhältnisse anpassbar ist. Die beiden Wandschalen werden vorerst unabhängig vom dazwischenliegenden Isolierkern aufgebaut, wobei wegen der Mörtelschicht keine speziellen Hohlblocksteine verwendet werden müssen und auch für die Bügel keine Ausnehmungen od. dgl. vorzusehen sind, da diese ja in der Mörtelschicht eingebettet werden.
Nach Herstellung der beiden Wandschalen wird dann nachträglich in den Zwischenraum zwischen den beiden Wandschalen der Isolierstoff eingebracht, u. zw. wird dieser Zwischenraum hauptsächlich mit Schaumstoff ausgeschäumt. Der Aufbau eines erfindungsgemässen Mauerwerkes geht also rasch und schwierigkeitslos vor sich und seine Herstellung bleibt wegen der gewöhnlichen Hohlblocksteine und der einfachen Metallanker in jeder Weise wirtschaftlich und rationell.
In den meisten Fällen wird das Mauerwerk mit ungleich starken Wandschalen ausgeführt werden, wobei die innere Wandschale dann das tragende Element darstellt, das, bedingt durch seine Stärke, auch die gewünschte Wärmespeicherfähigkeit besitzt, und die äussere Wandschale als Verblendungsmauerwerk und Putzträger bzw. als Schutz für den Isolierkern dient. Der mit Isoliermaterial ausgefüllte Zwischenraum, der Isolierkern, zwischen den
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beiden Wandschalen hat die Funktion, die Wärme- und Schalleitung zu unterbinden und dem Mauerwerk die gewünschten Dämmeigenschaften zu verleihen, wozu selbstverständlich auch die Hohlräume der Hohlblocksteine beitragen.
Durch die Dicke des Isoliermaterials bzw. der Grösse des Abstandes zwischen den beiden Wandschalen ist dabei, wie bereits erwähnt, eine einfache Möglichkeit gegeben, das Mauerwerk mit unterschiedlichsten Dämmund Isoliereigenschaften auszurüsten und so auch extremen Verhältnissen anzupassen.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemässes Mauerwerk und Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.
Das Mauerwerk besteht aus zwei mit Abstand voneinander errichteten wandschalen --1, 2--, die
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U-förmigen Bügel--3--in einem ganz bestimmten Abstand voneinander gehalten. Dazu werden einfach die Bügel --3-- jeweils in die geschlossenen Blockoberseiten--9--eingeschlagen, so dass deren Schenkel - in die durch das Einschlagen gebildeten Schlitze --8-- eingreifen und den gewünschten Abstand zwischen den beiden Wandschalen festlegen.
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Schichten und gewissermassen eine Verbundbauweise erkennen. Die innere Wandschale-l-dient als tragendes Element und zur Wärmespeicherung.
Der Schaumstoff --11-- zwischen den beiden Wandschalen
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Hohlblocksteine-4, 5-dem--11-- die Güte der Dämmung eingestellt werden kann. Je nachdem also, in welchem Abstand die beiden Wandschalen --1, 2-- voneinander aufgemauert sind, wird die Dämmwirkung des Mauerwerkes grösser oder kleiner, so dass die Möglichkeit besteht, die Wärme- und Schallschutzwirkung des erfindungsgemässen Mauerwerkes praktisch unbeschränkt an gegebene Wärme- oder Lärmverhältnisse anzupassen. Die dritte Schicht des Mauerwerkes, die äussere Wandschale--2--, stellt meist nur ein Verblendmauerwerk, einen Putzträger oder einen Schutz für die Isolierschicht dar.
Selbstverständlich ist es aber auch möglich, die äussere Wandschale --2-- zu einem tragenden Element auszubauen.
Das erfindungsgemässe Mauerwerk zeichnet sich durch hervorragende und vor allem an bestimmte Verhältnisse anpassbare Wärme- und Schallschutzeigenschaften und einer guten Wärmespeicherfähigkeit aus, wozu noch grosse Wirtschaftlichkeit und rationelle Herstellbarkeit kommt, da übliche Hohlblocksteine, einfache Metallbügel und billiges, leicht einbringbares Isoliermaterial Verwendung finden können. Die Metallbügel machen dabei durch ihre Einbettung in die Mörtelschicht nicht einmal Aussparungen an den Blockunterseiten erforderlich und sind problemlos in die Blockoberseiten zur Abstandswahl der Wandschalen an beliebiger Stelle einschlagbar.