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Die Erfindung bezieht sich auf einen Hausbriefkasten mit aneinandergereiht angeordneten Fächern, die jeweils mit einer dem betreffenden Fach zugeordneten, je ein eigenes Fachschloss aufweisenden Türe verschliessbar sind.
Bekannte Hausbriefkästen vorerwähnter Art weisen ein Blechgehäuse auf, in welchem nebeneinanderliegend mehrere Fächer vorgesehen sind, wobei jedes Fach mit einer gleichfalls aus Blech bestehenden Türe, welche mit einem Schloss versehen ist, verschliessbar ist. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und aus Gewichtsgründen kann dabei die Dicke des Bleches, aus dem solche Kästen gefertigt sind, nicht allzu gross gewählt werden, und es ergeben sich hieraus, wie auch aus den Eigenschaften von Blech an sich, eine Reihe wesentlicher Nachteile.
So besteht immer zufolge der Kanten der Blechteile eine erhebliche Verletzungsgefahr, insbesondere für das mit der
Beschickung dieser Hausbriefkästen betraute Postpersonal, und liegt weiter eine erhebliche Korrosionsgefährdung vor ; letzteres nicht zuletzt deshalb, weil solche Hausbriefkästen, selbst wenn sie im Hausflur angebracht sind, häufig in unkontrollierter Weise Feuchtigkeitseinwirkungen ausgesetzt sind.
Einer der bedeutendsten Nachteile solcher bekannter Hausbriefkästen liegt darin, dass das Belch wohl eine hinreichende Festigkeit aufweist, zufolge seiner geringen Dicke aber nicht hinreichend verformungsbeständig ist, so dass einerseits im Zuge der Benutzung leicht Verbiegungen der Türen und anderer Teile der Briefkästen auftreten können und anderseits sich Unbefugte ohne nennenswerte Schwierigkeiten und selbst ohne hiezu besondere Werkzeuge zu benutzen, Zugang zum
Inneren versperrter Fächer verschaffen können ; es ist nämlich durchaus möglich, die Wände, und insbesondere die Türen solcher Blechkästen, mit blosser Hand so weit zu verbiegen, dass die Versperrung der Türen unwirksam wird.
Die Erfindung setzt sich nun zum Ziel, einen Hausbriefkasten eingangs erwähnter Art zu schaffen, der frei von Nachteilen vorerwähnter Art ist, und der gleichzeitig auch auf einfache Weise hergestellt werden kann. Der erfindungsgemässe Hausbriefkasten eingangs erwähnter Art ist dadurch gekennzeichnet, dass die Korpuswände des
Briefkastens, die die Briefkastenfächer umgeben, aus einem Spritzgussteil aus Strukturschaum-Kunststoff bestehen und vorzugsweise auch die Türen aus derartigen Spritzgussteilen bestehen, und dass der Korpus des Briefkastens durch einen Becher gebildet ist, der mehrere parallel zueinander laufende einseitig offene Kammern enthält.
Durch diese Massnahmen erhält man auf einfache Weise verhältnismässig überraschend mit geringem
Kostenaufwand Gehäuse bzw. Türen, welche den gestellten Anforderungen hinsichtlich langer ungestörter
Lebensdauer und grosser Stabilität, wie sie im vorliegenden Fall gewünscht ist, erfüllen. Bei
Strukturschaum-Kunststoffteilen, welche in manchen Fällen auch Integralschaum-Kunststoffteile genannt werden, liegt dabei eine inhomogene Dichteverteilung vor, wobei ein mit vielen Poren durchsetzter Kern kontinuierlich in eine dichte Aussenhaut aus demselben Kunststoff übergeht ; dabei sorgt die dichte Aussenhaut für eine gute
Festigkeit solcher Spritzgussteile, während der stark porenhaltige Kern für eine hohe Steifigkeit dieser Teile Sorge trägt. Die Aussenhaut ist dabei etwa 1 bis 2 mm dick. Als Kunststoff kann man dabei vorteilhaft Polystyrol in Betracht ziehen.
Durch die ausserordentlich guten mechanischen Eigenschaften, die man mit der erfindungsgemässen Ausbildung von Hausbriefkästen erhält, ist die Gefahr einer Verformung bzw. eines unbefugten Eindringens in versperrte Fächer, soferne diese nicht mit schweren Werkzeugen aufgebrochen werden, praktisch ausgeschaltet und liegt auch keinerlei Gefahr einer Korrosion oder von Verletzungen beim Hantieren an solchen Briefkästen vor. Durch den Wegfall unbeabsichtigter Verformungen ist weiter auch praktisch keinerlei Reparaturanfälligkeit mehr gegeben. Die vorgesehene Becherform des Korpus des Briefkastens unterstützt das Erzielen der angestrebten hohen Steifigkeit der Wände und ermöglicht eine besonders einfache Fertigung des Korpus.
Im Zusammenhang mit der Becherform des Korpus des Briefkastens ergibt sich auch die Möglichkeit, auf einfache Weise am Boden der Kammern in Richtung der Tiefenerstreckung derselben verlaufende Auflagerippen vorzusehen, die das eingelegte Gut im Abstand von der Bodenfläche halten. Damit kann man einerseits die Poststücke leicht erfassen und sind diese gleichzeitig im Abstand vom Boden gehalten, so dass ein Anhaften am Boden selbst bei nass eingelegten Poststücken nicht vorkommen kann ; weiter ist durch den so erzielten Abstand durch Einblicköffnungen, welche in der Tür der jeweiligen Fächer vorgesehen werden können, leichter feststellbar, ob sich Poststücke im jeweiligen Fach befinden.
Derartige Bodenrippen sind aber auch wesentlich im Sinne der angestrebten Erhöhung der Steifigkeit der Wände des Briefkastens wirksam und es bereitet deren Vorsehen im Zuge des Spritzgiessens des Gehäuses solcher Briefkästen nicht die geringsten Schwierigkeiten.
Um jede Fachtüre einerseits für sich öffnen und versperren zu können und anderseits auch alle Fachtüren eines Briefkastens zum Einlegen von Poststücken gleichzeitig öffnen zu können, ist es vorteilhaft, dass im Briefkastenkorpus neben den Brieffachkammem eine parallel zu diesen verlaufende Kammer vorgesehen ist, in der ein in Richtung der Tiefenerstreckung der Brieffachkammem beweglich geführter plattenartiger Körper angeordnet ist, der über die Seitenwände mehrerer Brieffachkammern reicht, in an sich bekannter Weise mit einem Hauptschloss fixierbar ist und zum Verschieben mit einer Handhabe versehen ist und weiter Ausnehmungen aufweist, in die in an sich bekannter Weise Sperriegel einschieb- oder einschwenkbar sind,
welche an jeder der jeweils eine Brieffachkammer des becherförmigen Korpus des Briefkastens verschliessenden Fachtüren angebracht und mit einem Fachschloss betätigbar sind.
Diese Ausbildung ergibt eine gut der Becherform des Korpus und auch der Wandstruktur desselben
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entsprechende Ausführung der Sperreinrichtung, bei der man sowohl jede Fachtüre für sich mit dem betreffenden Fachschloss öffnen kann und weiter gleichzeitig alle Fachtüren, deren Sperriegel in Eingriff mit dem plattenartigen Körper stehen, mit diesem Körper gemeinsam zu öffnen, sobald das Hauptschloss geöffnet wurde.
Es sei dabei erwähnt, dass Hausbriefkästen mit aneinandergereiht angeordneten Fächern bekannt sind, bei denen mit Fachschlössern betätigbare Sperriegel an den einzelnen Fachtüren angebracht sind und bei denen die Sperriegel einer Fachreihe jeweils in ein stangenförmig ausgebildetes Sperrelement eingreifen, das parallel zur Fachtürebene verschiebbar im Briefkastenkorpus gelagert ist und mit einem Hauptschloss fixierbar ist.
Weiter ist es auch bekannt, bei Hausbriefkästen mit aneinandergereiht angeordneten Fächern die einzelnen Fächer aus becherartig geformten Blechkörpern zu bilden.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf Beispiele, welche in den Zeichnungen dargestellt sind, weiter erläutert. In den Zeichnungen zeigen Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäss ausgebildeten Hausbriefkastens in Vorderansicht, Fig. 2 denselben in einem Schnitt gemäss der Linie 2-2 in Fig. l,
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Schnitt des in Fig. 1 dargestellten Kastens gemäss der Linie 4-4 in Fig. l, wobei auch das Zusammenfügen mehrerer solcher Kästen zu einer grösseren Einheit dargestellt ist, und Fig. 5 zeigt schematisch im Querschnitt die
Dichteverteilung einer aus Strukturschaumkunststoff bestehenden Wand.
Bei dem in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Hausbriefkastens ist ein Korpus --1-- vorgesehen, welcher aus einem Spritzgussteil aus Strukturschaumkunststoff, insbesondere auf
Basis von Polystyrol, besteht. Dieser Korpus ist im wesentlichen durch einen Becher gebildet, der zwei parallel zueinander verlaufende, einseitig offene Kammern--2 und 3--enthält. Die Kammern--2, 3--sind mit
Türen --4, 5--, welche gleichfalls aus Strukturschaumkunststoff-Spritzgussteilen bestehen, verschliessbar. Die die einzelnen Brieffächer des Briefkastens bildenden Kammern--2 und 3--sind querliegend übereinander angeordnet.
Auf den Böden-6, 7-der Kammern-2, 3-sind Auflagerippen-8-vorgesehen, die in
Richtung der Tiefenerstreckung der Kammern verlaufen und eingelegtes Gut im Abstand von der jeweiligen
Bodenfläche halten. Die Türen--4, 5--sind in den Seitenwänden --9a, 10a-- der Kammern --2, 3-- schwenkbar gelagert. Zum individuellen Versperren jeder einzelnen Tür sind Schlösser-9, 10-vorgesehen, an welchen ein Arm --11-- angeordnet ist, der an einem an der betreffenden Türe gelagerten Sperriegel-12-- anliegt.
Dieser Sperriegel-12-wird mittels einer Feder --13-- gegen den Arm-11-gedrückt. Das vom Arm --11-- abgewandte Ende --14-- des Sperriegels --12--, welcher in einem Ansatz--15--an der jeweiligen Türe --4 bzw. 5-- geführt ist, ist zum Eingreifen in eine Ausnehmung --16-- einer Platte - -17--, welche ein Sperrelement bildet, vorgesehen. Die Platte--17--ist in einer ausserhalb der Seitenwand - 10-der Kammern-2, 3-gelegenen Kammer-18-, die parallel zu den Kammern-2, 3- verläuft, in Richtung der Tiefenerstreckung der Kammern--2, 3--beweglich geführt und damit auch im wesentlichen gegen einen Zugriff von aussen her wie von einer der Kammern-2, 3-her geschützt.
Ein Ende der Platte--17--ragt aus dem Gehäuse--l--nach vorne heraus, wobei an dem herausragenden Stück der Platte--17--eine Handhabe--19--angeformt ist.
Die Platte-17-kann, wie dies näher aus Fig. 3 ersichtlich ist, in ihrer eingeschobenen Lage, das ist jene Lage, bei der die Türen--4, 5--bei in die Öffnungen--16--eingreifenden Sperriegeln--12-- geschlossen sind, mittels eines Hauptriegels-20--, der an einem Hauptschloss-21-angeordnet ist, fixiert werden. In dieser Lage der Platte--17--kann durch entsprechende Betätigung der Fachschlösser--9, 10-- jede der Türen--4, 5--für sich geöffnet und wieder versperrt werden.
Daneben ist nach einem Lösen der vom Hauptriegel--20--bewirkten Fixierung der Platte--17--mit Hilfe des Hauptschlosses--21--auch ein teilweises Herausziehen der Platte--17--aus ihrer Führung möglich, wobei diese Platte zusammen mit den mit ihr über die Sperriegel --12-- verbundenen Türen --4, 5-- eine Schwenkbewegung ausführt, im Zuge derer die Türen--4, 5--gemeinsam geöffnet werden und die Platte in eine in Fig. 4 strichpunktiert eingezeichnete Lage kommt. In dieser Lage sind alle Fächer des Briefkastens gleichzeitig geöffnet, wie dies beim Einlegen von Poststücken in die einzelnen Fächer gewünscht ist.
Durch Hineinverschieben der Platte--17-mittels der Handhabe-19-, können dann die Türen --4, 5-- wieder gleichzeitig geschlossen werden, wonach die platte --17-- mittels des Hauptriegels-20-wieder fixiert werden kann.
In den Türen --4, 5-- sind Durchblicköffnungen --22-- vorgeschen, durch welche man jederzeit feststellen kann, ob sich Poststücke im betreffenden Fach befinden. An der Oberseite und an der Unterseite des Gehäuses-l-sind weiter Schiebeführungen --23-- vorgeschen, mit welchen, wie in Fig. 4 angedeutet ist, mehrere Hausbriefkästen der dargestellten Art zu einem grösseren Block vereinigt werden können.
Aus dem in Fig. 5 dargestellten Schnittbild ist die Porenverteilung in einem Spritzgussteil aus Strukturschaumkunststoff verdeutlicht. Es liegen dabei zwei Randzonen bzw. Anssenhäute --40, 41-- vor, in denen das Material praktisch porenfrei und dicht ist. Diese Zonen haben eine Dicke von etwa 1 bis 2 mm. Von diesen Zonen ausgehend nimmt die Dichte der Poren--42--zur Mitte des Teiles hin immer mehr zu und der solcherart vorliegende sehr leichte Kern hält die Zonen--40, 41--in Abstand voneinander, so dass eine grosse Biegefestigkeit des Gesamtgebildes erreicht wird. Gleichzeitig ergeben die praktisch porenfreien Zonen --40, 41--eine grosse Festigkeit gegenüber von aussen angreifenden Kräften.
Die Herstellung derartiger
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Spritzgussteile erfolgt dadurch, dass man dem Kunststoffmaterial, ehe es den Spritzkopf passiert, Gase oder gasbildende Substanzen beimengt ; dies kann auch bereits bei der Fertigung des für die Verarbeitung vorgesehenen Granulates vorgenommen werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Hausbriefkasten mit aneinandergereiht angeordneten Fächern, die jeweils mit einer dem betreffenden Fach zugeordneten, je ein eigenes Fachschloss aufweisenden Türe verschliessbar sind, d a d u r c h g e k e n n - zeichnet, dass die Korpuswände (6,7, 9a, 10a) des Briefkastens, die die Briefkastenfächer umgeben, aus einem Spritzgussteil aus Strukturschaum-Kunststoff bestehen und vorzugsweise auch die Türen (4, 5) aus derartigen Spritzgussteilen bestehen, und dass der Korpus (6,7, 9a, 10a) des Briefkastens durch einen Becher (1) gebildet ist, der mehrere parallel zueinander laufende einseitig offene Kammern (2,3) enthält.
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