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Verfahren zur Herstellung von Glühfäden aus Wolfram oder Molybdän für elektrische Glühlampen.
Man hat schon öfter vorgeschlagen, statt (Osmium für Glühlampenfäden andere schwer schmelzbare Metalle zu verwenden, insbesondere war es Lodyguine, der Chrom, Wolfram und Molybdän als dazu geeignet genannt hat. Es sind auch bereits praktische Versuche in dieser
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und sicher Fäden, bzw. Drähte für elektrische Glühlampen aus Wolfram oder aus Molybdän herstellen zu können.
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zu benützen ; dabei bildeten sich jedoch im Verlaufe des Verfahrens Fäden aus Wolfram oder Molybdän und aus Kohlenstoff, also Metallkarbidfäden, welche zwecks Entfernung des Kohlenstoffes in einem Strom von Wasserdampf und Wasserstoff geglüht werden mussten.
Nun ist aber auch schon durch Riche bekannt geworden, dass glühendes Wolfram in Gegen-
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Glühen der Wolframfäden in Gegenwart oxydierender Gase diese Fäden sehr stark angegriffen werden und leicht durch renne)).
Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf ein Verfahren zur Herstellung von rein metallischenFädenoderDrähtenausWolframoderausMolybdänfürelektrischeGlühlampen, durch welches die Nachteile und Umständlichkeiten der bekannten Verfahren (Denitrieren.
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Um nach vorliegender Erfindung Glühfäden aus metallischem Wolfram oder Molybdän herzustellen, wird wie folgt vorgegangen : Man verarbeitet eine ganz bestimmte stromleitende Sauerstoffverbindung dieser Metalle, u. zw. für Wolfram das Wolframdioxyd und für Molybdän
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Masse und presst daraus Fäden. Die gepressten Fäden werden einfach an der Luft getrockner und in bekannter Weise unter Luftabschluss einer trockenen Destillation unterworfen, wobei der Kohlenstoff des zugesetzten Bindemittels in Kohlenoxyd oder Kohlensäure umgewandelt und die verwendete Sauerstoffverbindung des betreffenden Metalles reduziert wird, so dass der bereits nach dem Karbonisieren erhaltene Faden zum grössten Teile ein reiner Metallfaden ist.
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oder Lävulose oder Gummi als Bindemittel verwenden, doch erhält man mit diesen Stoffen nicht so befriedigende Resultate. wie mit der ammoniakalischen Kaseinlösung.
Die so erhaltenen Fäden werden sodann behufs vollständiger Reduktion des eventuell in ihnen noch vorhandenen Oxydes und zum Zwecke der Sinterung unter Luftabschluss in einer reduzierenden indifferenten Gasatmosphäre oder im Vakuum durch hindurchgeschickten elektri- schen Strom geglüht.
Dieses Verfahren setzt voraus, die Menge des verwendeten Bindemittels so zu wählen, dass der darin enthaltene Kohlenstoff von dem auerstoff des betreffenden Oxydes zum grössten Teile oder zur Gänze in Kohlenoxyd oder Kohlensäure umgewandelt wird. Eine derartige Wahl des
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schuss von Kohlenstoff, so resultiert ein Metall-Metallkarbidfaden, der bei Zimmertemperatur einen viel höheren Leitungswiderstand besitzt als der reine Metallfaden und beim Glühen infolge elektrolytischer Dissoziation Kohlenstoff abstösst. Der zerstäubte Kohlenstoff lagert sich dann auf der Glaswand des Fadenbehälters ab und absorbiert eine grosse Menge des ausgestrahlten Lichtes, wodurch die Ökonomie der Lampe beträchtlich sinkt.
Unterbricht man nach der oben beschriebenen Operation den elektischen Strom, so sieht man, dass die Fadenoberfläche metallisch glänzend geworden ist und ebenso wie die Bruchstellen solcher Fäden eine kristallinische Struktur aufweist ; auch die chemische Analyse bestätigt, dass reines Metall vorliegt. Das beschriebene, durch die Verwendung ganz bestimmter Ausgangsmaterialien, sowie eines ebensolchen Bindemittels gekennzeichnete Verfahren ermöglicht die Herstellung von äusserst homogenen, metallischen Glühfäden aus Wolfram oder Molybdän in einer einfachen, rasehen und verlässlichen Weise.