DE200300C - - Google Patents
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
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- H01K3/00—Apparatus or processes adapted to the manufacture, installing, removal, or maintenance of incandescent lamps or parts thereof
- H01K3/02—Manufacture of incandescent bodies
Description
REICH S PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21/. GRUPPE
Durch das französische'Patent 347661 ist
ein Verfahren·'bekannt geworden, Glühfäden aus Wolframmetall für elektrische Glühlampen
herzustellen, und zwar auf folgende Weise:
Wolframmetall oder Verbindungen des Wolframmetalles, wiefÖxyde, Sulfide oder
Halogenverbindungen,Werden mit einem organischen, formbaren Bindemittel, wie Eisessigkollodium
oder Chlorzihkzellulose o. dgl., gemengt, daraus auf gewöhnliche Weise Fäden
hergestellt, diese sodann eventuell nach vorangegangener üenitrierung verkohlt, worauf
die Kohle auf chemische Weise entfernt wird, so daß ein Glühfaden aus reinem WolframmetaHzurückbleibt.
Versucht man es, auf die-angegebene Art
Wolframfäden !darzustellen, so erhält man
stets, wie. man auch Versuchsbedingungen
ao variieren mag, nach dem Entkohlen Glühfäden,
die zwar aus reinem Wolframmetall bestehen und auch die Föfm des ursprünglichen
Kohlenfadens beibehalten haben, die aber mürbe und gebrechlich sind, so daß sich
ihre weitere Verarbeitung und Verwendung schwierig gestaltet. Diese geringe Festigkeit
des so hergestellten Wolframfadens erklärt sich aus folgenden Gründen:
Wie eine genaue Betrachtung solcher Fäden gezeigt hat, bestehen dieselben aus einem
losen Gerippe von amorphem Wolframmetall
von mattgrauer Farbe, welches keine Spur einer Sinterung zeigt. Gerade dieser Mangel
an Sinterung nun ist es, welcher die er^
wähnten Wolfranifäden gebrechlich macht.
Gegenstand vorliegender Erfindung sind
Glühfäden aus Wolfram! welche Zusätze aus anderen Metallen enthalten, die geeignet sind, '
dem Faden durch" eine gewisse Sinterung genügende Festigkeit zu verleihen. Wie Versuche,
die mit reinem Wolfram angestellt wurden, bewiesen haben, ist reines kohlenstofffreies Wolfram (wie übrigens die Versuche
von Schuchardt und Stavenhagen ähnliches bereits gezeigt haben) bei den
höchsten erreichbaren Temperatüren unschmelzbar. Da. das Sintern gewissermaßen
die Vorstufe des Schmelzens bildet, so erklärt der außerordentlich hohe Schmelzpunkt
des Wolframs sehr wohl das fehlende Sintervermögen
dieses Metalls.
Da nun das Sintervermögen eine Funktion
der Schmelzpunkte darstellt, ließen sich die
Erfinder von der Erwägung leiten, durch
Zusatz von leichter schmelzbaren Metallen dem Wolfram ein gewisses Sintervermögen
zu verleihen.
Eingehende Versuche, die nach dieser Richtung angestellt wurden, haben diese Voraussetzung
praktisch bestätigt.
Stellt man nämlich Wolframfäden her, die einen Zusatz von leichter schmelzbaren Metallen
enthalten, so erweisen sich dieselben als genügend gesintert und zeigen mithin genügende
Festigkeit und Elastizität. Als solche leichter schmelzbare Metalle, die sich
hierbei mit Erfolg verwenden lassen, haben sich erwiesen: Chrom, Vanadin, Niob, Tantal,
Osmium, Ruthenium. Zirkonium und Thorium. Einige dieser Metalle gelten wohl als sebwer
(s. Λμ/lage, ausgegeben am /6. Juni igog.J
schmelzbar, doch kann man sie, im Vergleich zu Wolfram, das, wie oben erwähnt, praktisch
nahezu unschmelzbar ist, als leichter schmelzbar betrachten.
Bezüglich des Thoriums war bisher allerdings die Ansicht verbreitet, daß es schwerer
schmelzbar sei als Wolfram (siehe deutsche Patentschrift 138468). Diese Ansicht dürfte
darauf zurückzuführen sein, daß das Wolfram, mit welchem der Vergleich angestellt wurde,
einen kleineren oder größeren Kohlenstoffgehalt hatte, durch welchen der Schmelzpunkt
des Metalles in hohem Maße herabgesetzt wird. Eine direkte Bestimmung der Schmelzpunkte ist allerdings, wie leicht einzusehen,
derzeit nicht möglich.
Um nun die oben charakterisierten Glühfäden herzustellen, verfährt man auf folgende
Weise:
Man mengt ein geeignetes organisches Bindemittel, wie Chlorzink-Zellulose oder
Eisessigkollodium, mit höchst feinverteiltem Wolframmetall, dem man bis zu 15 Prozent
von einem der oben erwähnten leichter schmelzbaren Metalle oder Gemengen derselben zusetzt. Die Menge dieses Metallzusatzes
richtet sich ganz nach der Natur des betreffenden Metalles; von einem Metall mit
niedrigem Schmelzpunkt setzt man zweckmäßig weniger zu als von einem solchen mit höherem Schmelzpunkt. Das aus dem
Bindemittel, dem Wolfram und dem Metallzusatz bestehende Gemenge wird nun auf gewöhnliche
Weise zu Fäden geformt, die eventuell nach vorangegangener Denitrierung
verkohlt werden. Die so erhaltenen, aus Kohle, Wolfram und dem leichter schmelzbaren
Metall bestehenden Fäden werden nun entkohlt, d. h. der Kohlenstoff wird nach
einem der bekannten Verfahren entfernt, z. B. dadurch, daß man die Fäden in einer
Atmosphäre von Wasserdampf bei Gegenwart von Wasserstoff erhitzt, wobei die Kohle nach Analogie des bekannten Wassergasprozesses
zu Kohlenoxyd oxydiert wird. Ist der Faden nun entkohlt, so setzt man ihn im Vakuum oder in höchst verdünnten
inerten Gasen mit Hilfe des elektrischen Stromes einige Sekunden der höchsten Temperatur
aus, die der Faden noch erleiden kann, ohne sich zu sehr zu deformieren. Während dieser sekundenlangen Überspannung
wird nun die Sinterung des Fadens, die schon während der Entkohlung eingeleitet wurde, vollendet, und der so erhaltene,
genügend widerstandsfähige Faden.kann ohne weiteres zur fertigen Glühlampe verarbeitet
werden.
Anstatt- dem Wolframmetall die betreffenden Metallpulver selbst zuzusetzen, kann man
selbstverständlich auch ihre Oxyde oder sonstige Verbindungen, insoweit dieselben von
Kohle reduziert werden, zusetzen, da ja auch in diesem Falle in dem verkohlten Faden das
reduzierte Metall vorhanden ist.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i.-Glühfaden für elektrische Glühlampen, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem gesinterten Gemenge von metallischem Wolfram mit kleinen Zusätzen von die Sinterung desselben bewirkenden Metallen, wie Chrom, Vanadin, Niob, Tantal, Osmium,' Ruthenium, Zirkonium und Thorium, besteht, um ihm eine genügende Festigkeit und Elastizität zu verleihen.
■ 2. Verfahren zur Herstellung von Glühfaden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß feinverleiltes Wolframmetall, welches kleine Zusätze von die Sinterung des Wolframs bewirkenden Metallen oder Oxyden bzw. anderen Verbindungen dieser Metalle enthält, in bekannter Weise nach Mischung mit einem formbaren organischen Bindemittel zu Fäden geformt wird, aus welchem nach der Verkohlung die Kohle ebenfalls in bekannter Weise durch Erhitzen in einer Atmosphäre von Wasserdampf und Wasserstoff entfernt wird, worauf der Faden während einiger Sekunden einer sehr hohen Temperatur ausgesetzt und dadurch zur Sinterung gebracht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Family
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE200300C (de) |
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1905
- 1905-08-05 DE DE1905200300D patent/DE200300C/de not_active Expired - Lifetime
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