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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Sortieren von in Bündeln angeordnetem Stabmaterial, insbesondere von Schilfrohr, in bezug auf die Länge der Stäbe.
Das geschnittene Schilfrohr wird zunächst in Garben an Land gebracht und in sogenannten Rohrkegeln gelagert. In den Garben ist hiebei Schilfrohr jeder Länge von 1 bis zirka 2, 60 m enthalten. Dieses Schilfrohr muss nun in bezug auf seiner Länge sortiert werden, da die das Schilfrohr verarbeitenden Betriebe immer Rohre bestimmter Länge benötigen. In der Praxis differieren die verschiedenen Rohrlängen, in welchen das Schilfrohr an die verarbeitenden Betriebe geliefert wird, jeweils immer um 20 cm.
Das Sortieren des Schilfrohres aus den Garben erfolgte bisher ausschliesslich von Hand aus. Hiebei werden die Garben etwas schräg auf eine Unterlage am Boden aufgelegt, es wird die Bindung der Garben geöffnet und anschliessend werden die am längsten aus den Garben herausstehenden Schilfrohre erfasst, herausgezogen und entsprechend ihrer Länge an einem bestimmten, dieser Länge zugeteilten Platz deponiert. Da beim Herausziehen dieser Schilfrohre auch andere, kürzere Schilfrohre zum Teil mitgezogen werden, so ist es nach diesem Arbeitsvorgang notwendig, die Garbe aufzurichten und am Boden aufzustossen, damit wieder alle Schilfrohre an einem Ende der Garbe in einer Ebene angeordnet sind. Es liegt auf der Hand, dass diese Arbeitsweise sehr unrationell ist und eine grosse Anzahl von Arbeitskräften erfordert, welche heute nicht mehr zur Verfügung stehen.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zu schaffen, mittels welcher das Sortieren des in Bündeln angeordneten Stabmateriales, insbesondere das Sortieren von Schilfrohr, in bezug auf die Länge der einzelnen Stäbe automatisch vorgenommen werden kann. Die Erfindung besteht hiebei im wesentlichen darin, dass ein intermittierend umlaufender Förderer mit Halterungen, beispielsweise becherförmigen Behältern, für die nach oben ragenden Bündel des Stabmaterials vorgesehen ist, und dass in einem Bereich oberhalb der Halterungen für die Bündel mehrere an sich bekannte heb- und senkbare Greifer zum Erfassen und Hochheben des Stabmaterials aus den Halterungen vorgesehen sind, wobei der Abstand der einzelnen Greifer von den darunter angeordneten Halterungen in der unteren Endlage der Greifer differiert.
Mit einer solchen Vorrichtung kann ein automatisches Sortieren der Stäbe dadurch vorgenommen werden, dass bei Stillstand des Förderers die Greifer abgesenkt werden, wobei dadurch, dass der Abstand der einzelnen Greifer von den darunter befindlichen Stäben differiert, jeder Greifer immer nur Stäbe ganz bestimmten Länge erfasst und beim Hochgehen aus der Halterung herauszieht. Anschliessend bewegt sich der Förderer um einen Schritt weiter, so dass die Halterungen für das Stabmaterial immer unter den nächstfolgenden Greifer gelangen, der entsprechend tiefer eingestellt ist, so dass nach und nach aus den einzelnen Halterungen sämtliche Stäbe entsprechend ihrer Länge, beginnend von den längsten Stäben und endend mit den kürzesten Stäben, herausgezogen werden.
Um ein einwandfreies Sortieren zu gewährleisten, ist es nötig, dass immer alle Stäbe am Boden der Halterung aufstehen, da nur dann die Gewähr gegeben ist, dass die am weitesten aus der Halterung herausstehenden Stäbe wirklich die längsten sind. Da beim Herausziehen der Stäbe aus den Halterungen durch die Greifer die Gefahr besteht, dass andere Stäbe teilweise mitgezogen werden, so muss dafür Sorge getroffen werden, dass insbesondere dann, wenn die Reibung zwischen den Stäben gross ist, wie dies bei Schilfrohr der Fall ist, während der Betätigung des Förderers die teilweise mitgezogenen Stäbe wieder zum Behälterboden zurückgeführt werden.
Wenn hiezu nicht die durch die Beschleunigung und Verzögerung des Förderers auftretende Bewegung der Halterungen ausreicht, so ist es zweckmässig, wenn gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung eine Rüttelvorrichtung für die Bündel des Stabmateriales vorgesehen ist.
Um die von den Greifern herausgezogenen und hochgehobenen sortierten Stäbe ausserhalb der Bewegungsbahn des Förderers ablagern zu können, ist erfindungsgemäss neben der Bewegungsbahn der Greifer ein Schwenkarm zum Ausschwenken des vom Greifer hochgehobenen Stabmaterials vorgesehen. Dieser Schwenkarm bewirkt, dass das hochgehobene Stabmaterial so weit ausgeschwenkt wird, dass es sich nicht mehr oberhalb der Behälter des Förderers befindet, so dass es nach öffnen der Greifer neben diesem Förderer abgelagert wird. Hiezu ist zweckmässig seitlich des Förderers eine schräg nach oben gerichtete und vorzugsweise umklappbar Wand vorgesehen.
An dieser schräg nach oben gerichteten Wand rutscht nach öffnen der Greifer das sortierte Stabmaterial nach unten und wird, wenn diese Wand umklappbar ausgebildet ist, nach Umklappen der Wand auf dem Boden neben dem Förderer abgelagert, von wo es beispielsweise mittels eines Förderbandes abtransportiert werden kann. Es ist aber auch möglich, seitlich des Förderers eine Führung mit einem Mitnehmer anzuordnen, welche vorzugsweise zu einer an sich bekannten Garbenbindeeinrichtung führt. In diesem Falle gelangt das durch den Schwenkarm ausgeschwenkte Stabmaterial in die Führung, wo es vom Mitnehmer erfasst und abtransportiert wird. Ist am Ende dieses Mitnehmers eine Garbenbindeeinrichtung vorgesehen, so wird das sortierte Stabmaterial bereits in Garben ausgeworfen.
Um die gewünschte Heb- und Senkbewegung der Greifer bei verschiedenen Abständen der einzelnen Greifer vom darunter befindlichen Förderer sicherzustellen, kann erfindungsgemäss jeder Greifer auf einem Seil angehängt sein, wobei die einzelnen Seile auf gemeinsam angetriebenen Seiltrommeln verschiedenen Durchmessers angeordnet sind. Dadurch wird bewirkt, dass sich bei einem Antrieb aller Seiltrommeln mit gleicher Drehzahl die verschiedenen Greifer in die gewünschte Lage absenken bzw. anheben. Es ist aber auch möglich, die Greifer erfindungsgemäss auf einem heb- und senkbaren Balken aufzuhängen, wobei dann eben der Abstand der
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einzelnen Greifer von diesem Balken variiert, so dass auch hier wieder die gewünschte, voneinander abweichende untere Endlage der einzelnen Greifer sichergestellt ist.
In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen schematisch veranschaulicht.
Fig. l zeigt eine Ausführungsform einer erfmdungsgemässen Vorrichtung im Längsschnitt nach der Linie I-I der Fig. 3. Fig. 2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung entsprechend der Darstellung der Fig. 1. Fig. 3 stellt einen Querschnitt durch die Vorrichtung nach der Linie III-III der Fig. l dar.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung weist einen Rahmen --1-- auf, in welchem ein über Umlenkrollen - -2-- geführter Förderer, beispielsweise in Form eines Kettenförderers, gelagert ist. Am Förderer --3-- sind aufrecht stehende, an der Oberseite eine Öffnung aufweisende becherförmige Behälter --4-- befestigt. Die
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Oberhalb der becherförmigen Behälter --4-- sind mehrere, beispielsweise neun Greifer-6-vorgesehen, deren Abstand dem Abstand--a--zwischen den Achsen zweier benachbarter Behälter--4-- entspricht. Jeder der Greifer-6-hängt an einem Seil--7--, das über eine Umlenkrolle --8-- auf einer Seiltrommel--9-, die im Rahmen--l--gelagert ist, aufgewickelt ist. Die Seiltrommeln --9-- für die Seile--7--der einzelnen Greifer --6-- weisen jedoch verschiedenen Durchmesser auf, so dass die Seile
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über die Seile--7--gelangen daher die Zangen--6--in verschiedene untere Endlagen.
Es können aber auch die Greifer--6--auf einem heb- und senkbar ausgebildeten Balken befestigt sein, wobei die Länge der Aufhängung der Greifer--6--an diesem Balken bei den verschiedenen Greifern in der gewünschten Weise differiert.
Im Betrieb der erfindungsgemässen Vorrichtung werden die Behälter --4-- auf der einen Seite des Förderers laufend mit Schilfgarben bestückt, in welchen sich Schilf verschiedener Längenabmessungen befindet.
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dass er das zweitlängste Schilfmaterial erfassen kann, da ja das längste Schilfmaterial schon vom ersten Greifer entfernt wurde und sich daher nicht mehr in dem Behälter befindet. Der in Förderrichtung gesehen letzte Greifer, der den geringsten Abstand vom Behälter --4-- aufweist, erfasst schliesslich das im Behälter übrig gebliebene, von den vorhergehenden Greifern nicht herausgezogene kürzeste Schilfmaterial.
Dann werden sämtliche Greifer gemeinsam hochgezogen, worauf ein Schwenkarm--11--in Tätigkeit tritt, welcher das an den Greifern --6-- hängende Schilfrohr seitlich ausschwenkt, so dass es nach öffnen der Greifer entlang einer schrägen Wand-12-nach unten gleitet. Diese Wand--12-ist um eine Achse - schwenkbar gelagert, so dass diese Wand--12--umgeklappt werden kann, wodurch das sortierte Schilfrohr am Boden --14-- abgelegt wird, von wo es beispielsweise mittels eines nicht dargestellten Förderbandes abtransportiert werden kann.
Die Ausführungsform nach Fig. 2 unterscheidet sich von der Ausführungsform nach Fig. l dadurch, dass an Stelle der schrägen Wand--12--eine Führung--15--vorgesehen ist, welche seitlich mit einem Mitnehmer - -16-- in Form von Förderketten od. dgl. versehen ist. Bei dieser Ausführungsform wird das durch die Greifer --6-- hochgehobene Schilfrohr mittels des Schwenkarmes --11-- in die Führung--15-befördert, in
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sortierte Schilfrohr zu Garben bündelt, welche dann ausgeworfen und abtransportiert werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Sortieren von in Bündeln angeordnetem Stabmaterial, insbesondere von Schilfrohr, in
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Förderer (3) mit Halterungen, beispielsweise becherförmigen Behältern (4), für die nach oben ragenden Bündel des Stabmaterials (5) vorgesehen ist, und dass in einem Bereich oberhalb der Halterungen (4) für die Bündel mehrere an sich bekannte heb- und senkbare Greifer (6) zum Erfassen und Hochheben des Stabmaterials aus den Halterungen (4) vorgesehen sind, wobei der Abstand der einzelnen Greifer (6) von den darunter angeordneten Halterungen (4) in der unteren Endlage der Greifer differiert.
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