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Die Erfindung betrifft einen Schutzbau zum Schutz von am Hang verlaufenden Verkehrsflächen od. dgl. gegen Steinschlag, Lawinen u. dgl., bestehend aus einer bergseitigen Schutzmauer und einer auf Unterstützungen gelagerten, an den Hang anschliessenden, die Verkehrsfläche überdeckenden, vorzugsweise aus Betonfertigteilen gebildeten Überdachung.
Bei den bisher bekannten Schutzbauten dieser Gattung waren die dachbildenden Teile im allgemeinen bergseitig unmittelbar auf der Krone oder auf einem Absatz der das Erdreich stützenden Mauer und auf der gegenüberliegenden Hangseite vorwiegend auf einer Schar von Stützen, z. B. Pendelstützen, aufgelagert.
Diese Konstruktion hatte jedoch den schwerwiegenden Nachteil, dass alle, z. B. durch örtliche Setzungen, durch Horizontalschub der Hinterfüllung usw., verursachten Form- und Lageänderungen der Stützmauer unweigerlich auf die übrigen Elemente des Schutzbaues, vor allem auf die dachbildenden Teile der Uberdachung übertragen wurden. Naturgemäss hätte aber schon eine geringfügige Störung im Verband der dachbildenden Teile eine erhebliche Minderung der Festigkeit, Brauchbarkeit und Lebensdauer des Schutzbaues verursacht, die Uberdachung würde undicht, die Stützen würden sich schiefstellen und die Verbindungen zwischen benachbarten Fertigteilen würden an Festigkeit und Zuverlässigkeit verlieren oder überhaupt zerstört werden.
Um diesen Gefahren vorzubeugen, mussten bisher die Stützmauern solcher Schutzbauten ausserordentlich massiv und kräftig dimensioniert werden, was natürlich mit einem erheblichen Kostenaufwand verknüpft war.
Diesem Nachteil abzuhelfen, ist das Ziel der Erfindung, u. zw. ist dem wesentlichsten Erfindungsmerkmal zufolge vorgesehen, dass diese Überdachung als freistehendes Pultdach ausgebildet ist, wobei die dachbildenden Teile dieser Überdachung ohne Verbindung mit der aus Betonfertigteilen zusammengesetzten Stützmauer lediglich auf mindestens zwei zumindest zu beiden Seiten der Verkehrsfläche angeordneten Unterstützungen aufruhen.
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Wände bzw. Scheiben ausgebildet sein ; vorzugsweise werden jedoch die Unterstützungen von reihenweise mit Abstand voneinander angeordneten einzelnen Stützen, Pfeilern od. dgl. gebildet.
Damit, dass die erfindungsgemässe Lösung eine an sich bekannte Pultdachkonstruktion verwendet, deren Uberdachung von der Stützmauerkonstruktion völlig unabhängig ist und somit auf das Pultdach seitens der
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nicht mehr wie bisher nachteilig auf den Zusammenhalt und den Verband der dachbildenden Teile der Uberdachung auswirken, woraus sich der für die Praxis wertvolle Effekt ergibt, dass die Stützmauer nicht mehr unbedingt als besonders massiver, schwergewichtiger Betonkörper ausgebildet und bemessen zu werden braucht, um dadurch Form- und Lageänderungen mit absoluter Sicherheit vorzubeugen.
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Verwendung finden, die aus einer Vielzahl parallel zur Mauerebene übereinander verlegter Läuferelement und senkrecht hiezu aufliegenden, sich in die Hinterfüllung der Mauer erstreckenden Binderelementen bestehen.
Solche Stützmauern bilden beispielsweise den Gegenstand der Patentschrift Nr. 281891 und haben den Vorteil eines besonders zähplastischen Verhaltens bei allfälliger Überbeanspruchung. Gleichwohl der Längsverband solcher Stützmauern stets erhalten bleibt, ist eine gewisse Bewegungsfreiheit und Nachgiebigkeit dieses Verbandes ohne Änderung der Struktur und ohne Beeinträchtigung der Festigkeit gewährleistet.
Im Zusammenhang mit der zähplastischen, nachgiebigen Beschaffenheit einer solchen aus Betonfertigteilen zusammengesetzten Stützmauer gewinnt die erfindungsgemässe Zuordnung eines freistehenden Pultdaches ihre besondere Bedeutung.
Die konstruktive Ausbildung der als Pultdach ausgestalteten Uberdachung ist im Rahmen der Erfindung beliebig wählbar, es kann beispielsweise aus U-förmigen Rahmenelementen zusammengesetzt sein, wobei jeweils beide seitlich des Verkehrsweges befindlichen Unterstützungen mit einem dachbildenden Fertigteil oder einem als Träger solcher dachbildender Fertigteile dienenden Holm steif verbunden sind.
Zweckmässigerweise kragen die dachbildenden Teile der Uberdachung beidseits über die Unterstützungen vor, wobei der bergseitig vorkragende Rand dieser Teile die Krone bzw. einen Absatz der Stützmauer zumindest teilweise überdeckt, ohne sich jedoch auf ihr abzustützen. Zwischen dem bergseitigen Rand des Pultdaches und der Stützmauer verbleibt ein Spalt, der bergseitig mit einer Abdeckung versehen werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist an Hand der Zeichnung nachstehend erläutert.
Die zu schützende und zu überdachende Verkehrsfläche, z. B. ein Verkehrsweg, ist mit --1-- bezeichnet ; sie trägt einen Belag und wird bergseitig durch eine Stützmauer --2-- gegenüber dem Hangmaterial - 11--oder einer Hinterfüllung begrenzt. Die Überdachung besteht aus nicht näher dargestellten, beliebigen Fertigteilen --3--, z. B. Querträgern und auf diesen Querträgern ruhenden Platten ; diese Uberdachung ruht zur Bildung der Pultdach-Konstruktion auf hangseitigen Stützen --4-- und auf bergseitigen Stützen --5-- auf.
Selbstverständlich könnten noch mehr solcher Scharen von Stützen vorgesehen sein. Diese Stutzen-4, 5- könnten mit den Fertigteilen--3--monolithisch oder-aïs Pendelstutzen-gelenkig verbunden sein. Beide Scharen von Stutzen-4, 5-sind auf Fundamenten --6-- verankert.
Die dachbildenden Fertigteile --3-- dieses Pultdaches können nach Bedarf von einer Beschüttung überdeckt sein, die kontinuierlich an den Hang anschliesst, um der Uberdachung eine grössere
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Widerstandsfähigkeit gegen Steinschlag zu verleihen ; in diesem Fall wird zur Verhinderung des Abrutschens einer solchen Beschüttung am hangseitigen Rand der überdachung eine Randleiste vorzusehen sein.
Die Füsse der bergseitigen Stützen --5-- können nötigenfalls in Nischen des unteren Teiles der Stützmauer untergebracht werden.
Das solcherart gebildete Pultdach kragt mit seinen dachbildenden Teilen --3-- beidseits über die Stützen - 4 und 5--vor, wobei der bergseitig vorkragende Rand dieser Teile --3-- einen Absatz der Stützmauer --2-- überdeckt, ohne sich allerdings auf ihn abzustützen, so dass die Pultdachkonstruktion von jener der Stützmauer völlig unabhängig bleibt.
Die Stützmauer ist gleichfalls aus Betonfertigteilen zusammengesetzt, u. zw. aus parallel zur Mauerebene übereinander verlegten Läuferelementen-8--, die auf senkrecht hiezu sich in die Hinterfüllung erstreckenden Binderelementen--7--aufliegen und von diesen vermittels Kopfteilen gehalten werden.
Der zwischen dem bergseitigen Rand der überdachung und der Stützmauer --2-- gebildete Spalt wird bergseitig durch eine Abdeckung --9-- verschlossen, die das Durchtreten von Hinterfüllungsmaterial --10-- verhindert.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht an die dargestellten und erläuterten Einzelheiten des Ausführungsbeispieles gebunden, sondern mannigfach abwandelbar und ausbaufähig.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schutzbau zum Schutz von am Hang verlaufenden Verkehrsflächen od. dgl., gegen Steinschlag, Lawinen u. dgl., bestehend aus einer bergseitigen Stützmauer und einer auf Unterstützungen gelagerten, an den Hang anschliessenden, die Verkehrsfläche überdeckenden, vorzugsweise aus Betonfertigteilen gebildeten überdachung,
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die dachbildenden Teile (3) dieser Uberdachung ohne Verbindung mit der aus Betonfertigteilen (7,8) zusammengesetzten Stützmauer (2) lediglich auf mindestens zwei zumindest zu beiden Seiten der Verkehrsfläche (1) angeordneten Unterstützungen (4,5) aufruhen.
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