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Vorrichtung zur Randbegrenzung von Autostrassen, insbesondere Autobahnen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Randbegrenzung von Autostrassen, insbesondere auf eine Leiteinrichtung für Mittelstreifen zwischen Gegenfahrbahnen von Autobahnen unter Verwendung eines Blendschutzes.
Gemäss dem Stammpatent ist die Randbegrenzung aus einem bewehrten Profilband aus plastischela- stischem Material gebildet, das an in Abständen angeordneten Pfählen mit Abstand von dem Boden an- gebracht ist. Oberhalb des Profilbandes ist ein Blendschutz vorgesehen, der aus ebenen, gewellten oder anders geformten Platten od. dgl. bestehen kann, die bei Nacht das blendende Licht entgegenkommender
Fahrzeuge diffus zerstreuen, jedoch sichtbar machen. Für den Blendschutz soll ein Werkstoff verwendet werden, der durch plastischelastische Verformung und hohe Bruchdehnung eine energievernichtende und zugleich stossdämpfende Wirkung hervorzubringen vermag. Es kann hiefür ein plastischelastischer Kunststoff eingesetzt werden.
Die Erfindung hat eine weitere Ausbildung und Ausgestaltung des Blendschutzzaunes Jer genannten Art zum Gegenstand. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass für den Blendschutzzaun Kunststoffe verwendet werden, deren Festigkeit innerhalb des Temperaturbereiches von etwa-200 C bis +500 C praktisch nahezu gleichbleibend ist. Solche Kunststoffe beruhen beispielsweise auf der Basis von Polyvinylchloriden oder auch aus Mischpolymerisaten aus Vinylchlorid und Vinylacetat. Auf diese Weise wird einerseits erreicht, dass die Festigkeit des Kunststoffblendschutzzaunes sich in Abhängigkeit von der Temperatur nur geringfügig ändert. Dies bedeutet, dass der Kunststoffblendschutzzaun bei tiefen Temperaturen noch verformbar ist und bei hohen Temperaturen nicht fliesst.
Anderseits bietet ein solcher Kunststoffblendschutzzaun die Gewähr, dass er eine um ein erhebliches Mass geringere Rückprallelastizität gegenüber beispielsweise aus einem Zaun aus Stahl, z. B. aus Streckmetall. aufweist. Der Kunststoffblendschutzzaun gemäss der Erfindung hat bei den üblichen Temperaturschwankungen, d. h. sowohl im Sommer als auch im Winter, die Eigenschaft, bei einem Anprall eines Fahrzeuges dieses gleichsam wie ein Netz aufzufangen und dadurch den Stoss durch Vernichtung der Stossenergie infolge Verformung zu vermindern und darüber hinaus durch geringere Prallelastizität ein Zurückwerfen des Körpers auf die Fahrbahn zu verhindern.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Zaunplatten mit einer geschlossenen Rahmenleiste von massivem Querschnitt versehen, die ebenfalls aus Kunststoff besteht und mit dem eigentlichen Zaun aus einem Stück gebildet sein kann. Die obere querlautende Leiste erhält zweckmässig eine sich über die Plattenlänge erstreckende, vorzugsweise hochkantstehende Versteifungseinlage, die in dem Vollquerschnitt der Rahmenleiste eingebettet ist. Ferner kann die Rahmenleiste in U-förmigen Haltegliedern, z. B. in dem den Zaun abstützenden Pfählen angeordnet sein. Die Befestigung erfolgt zweckmässig mittels Bolzen oder Schrauben, die durch die Halteglieder und durch dieRahmenleiste ausKunststoff hindurchgeführt sind.
Dadurch erzielt man eine feste Verankerung des Kunststoffblendschutzzaunes
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mit den Pfählen, so dass bei Auffangen eines anprallenden Körpers die Verformung im wesentlichen von dem Netzwerk aufgenommen wird. Zweckmässig wird die Dicke der Rahmenleiste grösser als die Dicke des Zaunes selbst ausgebildet, um die Auffangwirkung mittels eines plastisch nachgebenden Netzes zu unterstützen. Üblicherweise kann die Dicke der Rahmenleiste etwa das Doppelte und darüber der Dicke des Zaunes selbst betragen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in mehreren Ausführungsbeispielen veranschaulicht.
Fig. l, 2 und 3 zeigen im Teilausschnitt einen Blendschutzzaun gemäss der Erfindung und seine Ver- ankerung in Ansicht, im Querschnitt und im Längsschnitt, wobei Fig. 2 ein Schnitt nach der Linie II-II und Fig. 3 ein Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1 ist ; in Fig. 4 ist eine Übersicht über eine voll- ständige Randbegrenzung einer Autostrasse mit dem Blendschützzaun gemäss der Erfindung dargestellt,
Fig. 5 veranschaulicht eine Seitenansicht.
Die dargestellte Vorrichtung für die Randbegrenzung von Autostrassen setzt sich in bekannter Weise aus einer längslaufenden Leiteinrichtung 1 und einem Blendschutzzaun 2 zusammen. Die Leiteinrich- tung 1 wird in geeigneten Abständen von Pfosten 3 getragen. Hiebei kann die Leiteinrichtung aus einem
Profileisen beliebiger Art gebildet sein. Die Leiteinrichtung 1 befindet sich in üblicher Weise in einem
Abstand von dem Boden 4.
Der Blendschutzzaun 2 besteht aus Platten oder Tafeln, die rautenförmige Durchbrechungen aufwei- sen. Diese Tafeln sind ringsum durch Leisten 5 begrenzt, die einen geschlossenen Rahmen bilden. Diese
Leisten 5 haben einen massiven Querschnitt. Vorteilhaft ist die Dicke der Rahmenleiste 5 grösser als die
Dicke 2a der Stege der durchbrochenen Zauntafeln. In dem dargestellten Beispiel beträgt die Dicke der
Rahmenleiste 5 etwa das Anderthalbfache der Dicke der Zaunstege 2a. Die Rahmenleiste 5 wird an den Seiten von pfahlartigen Haltegliedern 6 gehalten, die U-förmigen Querschnitt aufweisen. Bei aneinandergrenzenden Zaunfeldern ist demgemäss der Querschnitt der Halteglieder 6 H-förmig. Der Querschnitt der Halteglieder wird zweckmässig so gewählt, dass die verstärkte Rahmenleiste den Querschnitt des UProfils ausfüllt.
Die Befestigung erfolgt mittels Schraubbolzen 7 und Muttern 8, wobei die Schraubbolzen 7 die massive Rahmenleiste durchdringen. Die Verankerungsbolzen 7 können im geeigneten Abstand vorgesehen werden, z. B. bei einer Gesamthöhe des Zaunes von l, 50 m etwa vier- bis sechsmal.
Zwischen den Haltegliedern 6,. die aus Leichtmetall bestehen können und zweckmässig von der Leiteinrichtung 1 getragen werden, sind die querlaufenden oberen und unteren Rahmenleiste 5a ohne Führung. Diese Querleisten 5a erhalten vorteilhaft eine Versteifungseinlage 9 in dem massiven Querschnitt, die beispielsweise aus einem hochkantstehenden Blech von einem oder mehreren Millimetern Dicke gebildet sein kann. Die querlaufenden Rahmenleisten 5a sind mittels Haltegliedern 6 ebenfalls durch Anker, z. B. Schraubbolzen 10 verbunden, wobei diese in Querrichtung zu den Ankern 7 verlaufen und auch die Versteifungseinlage 9 durchsetzen.
Durch den erfindungsgemässen Aufbau erhält man eine Randbegrenzung für Autostrassen, die sowohl hinsichtlich der Leitplanken 1 als auch des Blendschutzzaunes 2 mit den Haltegliedern 6 so gestaltet ist, dass sich eine gewisse Plastizität der ganzen Randbegrenzung ergibt, die es ermöglicht, ein anprallendes Fahrzeug mehr durch die Verformung der Randbegrenzung und ein netzartiges Auffangen als durch einen harten Widerstand zum Stehen zu bringen. Der Aufbau des Zaunes und die Verankerung des Zaunes mit den Halteteilen wirken in diesem Sinne zusammen.
Die Tafelhöhe des Blendschutzzaunes richtet sich je nach den Erfordernissen. Im allgemeinen genügt eine Höhe von etwa 1 m oder wenig darüber. Im ganzen ergibt sich dadurch eine Gesamthöhe des Blendschutzzaunes einschliesslich Leitplanken und den erforderlichen Öffnungen zum Durchwehen des Schnees von etwa 1, 50 m bis l, 80 m. Die Länge der Blendschutztafeln ist von der Ausbildung der Rahmenteile und der Steifigkeit des Kunststoffes abhängig, aus dem die Tafel hergestellt ist. Für weich eingestelltes Material mit einer Shorehärte von 90-93 darf die Tafellänge nicht mehr als zirka 1 m betragen. Hiebei ist es zweckmässig, dass zur Verhinderung des kalten Flusses eine Aufhängung der Tafel an einem Profil aus Leichtmetall od. dgl. vorgesehen wird.
Bei hart eingestelltem Material, das keinen kalten Fluss zeigte, kann die Länge der Blendschutztafeln bis etwa 4 m erhöht werden. Es kann auch die gesamte Vorrichtung, d. h. auch die Halteprofile, aus Kunststoff bestehen.
Die Grösse der Maschen des Blendschutzzaunes kann verschieden sein. Bei grossen Maschen mit Längen von etwa 200 bis 300 mm und Maschenweiten, die etwa 40 bis 450/0 der Länge betragen, ist die Breite des Maschengitters zweckmässig auf etwa20-30 mm zu bemessen, um den erforderlichen Blendschutzwinkel zu erreichen. Vorteilhafter ist die Ausbildung der Maschen mit einer Länge von etwa 100 mm und einer Maschenweite von etwa 40 mm, wobei sich bei einer Schrägstellung des Maschengitters von etwa 600 und einer Breite des Maschengitters von zirka 6 mm der erforderliche Winkel für den Blendschutz
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ergibt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Randbegrenzung von Autostrassen, insbesondere Leiteinrichtungen für Mittelstreifen zwischen Gegenfahrbahnen von Autobahnen, unter Verwendung von längslaufenden Leitplanken und einem Blendschutz, der aus ebenen, gewellten oder anders geformten Platten oder Tafeln mit Durchbrechungen besteht, nach Patent Nr. 223643, dadurch gekennzeichnet, dass für den Blendschutzzaun Kunststoffe dienen, deren Festigkeit innerhalb des-Temperaturbereiches von etwa-200 C bis +500 C nahezu gleichbleibend ist, wobei die Kunststoffe auf der Basis von Polyvinylchloriden bzw. von Mischpolymerisaten aus Vinylchlorid und Vinylacetat aufgebaut sind.