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Die Erfindung betrifft neue Schmiermittel auf Basis von Organopolysiloxanen, die eine darin gelöste schwefelhaltige Verbindung mit mindestens zwei Schwefelatomen pro Molekül enthalten.
Siliconöle und daraus zubereitete Schmiermittel sind allgemein bekannte, im Handel erhältliche Stoffe, die gegenüber Schmiermitteln anderer Art zahlreiche Vorteile bieten. So zeigen bei äquivalenten Viskositäten Silicon-Schmiermittel (1) niedrige Verdampfungsraten, (2) kleinere Änderungen der Viskosität bei gleicher Änderung der Temperatur, (3) tiefere Gefrier-oder Erstarrungspunkte und (4) bessere Beständigkeit gegen oxydativen und thermischen Abbau als andere Arten von Schmiermitteln. Ein Nachteil der Silicon-Schmiermittel ist jedoch ihr schlechtes Lastaufnahmevermögen. In dieser Hinsicht sind die Silicon-Schmiermittel erheblich weniger vorteilhaft als die meisten andern Klassen von Schmiermitteln, darunter die üblicherweise verwendeten Schmiermittel auf Erdöl- und Diesterbasis.
Die Schmierfähigkeit der Silicon-Schmiermittel für Kombinationen von Stahl gegen Stahl in gleitender Bewegung unter Grenzbedingungen ist tatsächlich praktisch 0. Die allgemein bekannten Antiverschleiss- und EP-Additive, die in den Erdöl- und Diesterschmiermitteln gut löslich sind, können in Verbindung mit Siliconen wegen ihrer schlechten Löslichkeit in diesen Stoffen nicht angewendet werden.
Durch die Erfindung sollen daher die Verschleissverhütungseigenschaften von Silicon-Schmiermitteln, besonders unter Bedingungen gleitender Bewegung, durch Zusatz einer schwefelhaltigen Verbindung, die in dem Silicon löslich ist und mindestens zwei Schwefelatome pro Molekül enthält, stark verbessert werden.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass der Zusatz einer kleineren Menge einer schwefelhaltigen Verbindung zu einem Silicon-Schmiermittel, die sich in dem Schmiermittel löst und zwei oder mehr Schwefelatome pro Molekül enthält, die Schmiereigenschaften des Silicons beträchtlich verbessert und damit die Anwendungsgebiete für solche Siliconschmiermittel stark erweitert.
Das Schmiermittel gemäss der Erfindung auf Basis von siliciumorganischen Verbindungen mit einem Gehalt an schwefelhaltigen Verbindungen mit mindestens zwei Schwefelatomen im Molekül ist dadurch gekennzeichnet, dass es als den überwiegenden Anteil des Schmiermittels darstellende siliciumorganische Verbindung ein Organosilicon-Schmiermittel aus der Gruppe der Organopolysiloxane, Organosilane, Silicatester, Silarylene, Alkyldisilazane und Aryldisilazane und einen darin gelösten zur Erhöhung des Lastaufnahmevermögens des Organosilicon-Schmiermittels ausreichenden kleineren Anteil einer schwefelhaltigen organischen oder metallorganischen Verbindung, die mindestens zwei Schwefelatome im Molekül aufweist, enthält.
Für die erfindungsgemässen Schmiermittel können allgemein beliebige bekannte Siliconflüssigkeiten und - fette verwendet werden. Solche Siliconschmiermittel sind im allgemeinen Flüssigkeiten oder Feststoffe, die sich beim Erwärmen verflüssigen lassen. Der Begriff "Silicon-Schmiermittel", wie er hierin verwendet wird, umfasst beispielsweise die allgemein bekannten Organopolysiloxane und Organosilane, Silicatester, Silarylenverbindungen wie Silphenylen sowie Alkyl- und Aryldisilazane wie Hexamethyldisilazan.
Zu den Organopolysiloxanen, die für die erfindungsgemässen Schmiermittel verwendet werden können, gehören Polymeren aus Einheiten der Formel
EMI1.1
worin R Alkylreste (z. B. Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Octyl oder Octadecyl), Cycloalkylreste (z. B. Cyclohexyl, Cycloheptyl und Cyclooctadecyl), Arylreste (z. B. Phenyl, Diphenyl und Naphthyl), Alkarylreste (z. B. Tolyl, XylylundÄthylphenyl), Aralkylreste (z. B. BenzylundPhenyläthyl), Halogenaryl-
EMI1.2
weise Methylreste und hat m einen Wert von l, 98 bis 3.
Beispiele für solche Organopolysiloxane finden sich in den USA-Patentschriften Nr. 2, 469, 888 bis Nr. 2, 469, 890 und Nr. 2, 704, 748, worin lineare sowie verzweigte Organopolysiloxane beschrieben sind, die unter die oben angegebene Formel fallen, und cyclische Organopolysiloxane, z. B. Hexamethylcyclotetrasiloxan, Octamethylcyclotetrasiloxan, Tetraphenyltetramethylcyclotetrasiloxan und Octaäthylcyclotetrasiloxan.
Die Silicatester-Schmiermittel, die für die erfindungsgemässen Schmiermittel verwendet werden können, entsprechen im allgemeinen der Formel
EMI1.3
worin die Reste R, die untereinander gleich oder voneinander verschieden sein können, Reste der gleichen Klassen bedeuten, wie sie oben für R in Formel (I) angegeben wurden.
Die Silarylenverbindungen, die für die erfindungsgemässen Schmiermittel geeignet sind, sind im allge-
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meinen polymere Stoffe, die durch wiederkehrende Struktureinheiten der Formel
EMI2.1
gekennzeichnet sind, worin die Reste R, die untereinander gleich oder voneinander verschieden sein können, die oben für R angegebenen Bedeutungen haben können und A einen Arylenrest (z. B. Phenylen, Diphenylen und Naphthylen), Alkarylenrest (z. B. Toluylen, Xylylen und Äthylphenylen) oder Halogenarylenrest (z. B. Monochlorphenylen, Dibromphenylen, Tetrachlorphenylen und Monofluorphenylen) bedeutet.
Weitere Beispiele für Siliconflüssigkeiten, die für die erfindungsgemässen Zwecke verwendet werden können, finden sich in R. C. Gunderson und A. W. Hart, Synthetic Lubricants, Reinhold Publishing Corp., [1962].
Jede schwefelhaltige Verbindung, die in dem Silicon-Schmiermittel, mit dem sie vermischt werden soll, löslich ist und wenigstens zwei Schwefelatome pro Molekül enthält, kann zur Erzeugung der verbesserten Silicon-Schmiermittel nach der Erfindung verwendet werden. Zu den verwendbaren schwefelhaltigen Verbindungen gehören solche der Formel
EMI2.2
worin die Reste R, die untereinander gleich oder voneinander verschieden sein können. Kohlenwasserstoffreste sind, die aus den oben für R angegebenen Klassen stammen, und x eine Zahl von 1 bis etwa 20 bedeutet.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Schmiermittels besteht darin, dass es als schwefelhaltige Verbindung (a) ein Di-tert.-Alkylpolysulfid, in dem die Alkylgruppe 4 bis 12 Kohlenstoffatome enthält, (b) eine Verbindung der allgemeinen Formel
EMI2.3
worin y einen Wert von 6 bis 23 hat, (e) ein Kohlenwasserstoffpolysulfidderivat von 2, 5-Dimereapto-1, 3, 4-thiadiazol der allgemeinen Formel
EMI2.4
worin R jeweils einen Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkaryl-, Aralkyl-, Halogenaryl-, Halogenalkyl- oder Cyanalkylrest bedeutet und a und b jeweils einen Wert von 0 bis 8 haben, wobei die Summe von a + b 1 bis 8 beträgt, enthält.
Einzelne Beispiele für Polysulfide, die im Rahmen der oben angegebenen Formel liegen, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung finden sich in der USA-Patentschrift Nr. 2, 719, 125.
EMI2.5
Di-tert.-Amylpolysulfid, Di-tert.-Octylpolysulfid, Di-tert.-Nonylpolysulfid,Di-tert.-Dodecylpolysulfid und das Disulfidderivat von 2, 5-Dimercapto-1. 3. 4-thiadiazol sowie Polysulfidpolymere der Formel
EMI2.6
worin y einen Wert von 6 bis 23 hat.
Weitere geeignete Polysulfide, die in dem Silicon-Schmiermittel, mit dem sie vermischt werden sollen, löslich sind und mindestens zwei Schwefelatome pro Molekül enthalten, sind für den Fachmann leicht ersichtlich.
Die für die erfindungsgemässen Zwecke verwendete Menge der schwefelhaltigen Verbindung kann innerhalb weiter Grenzen schwanken. Hinsichtlich der Verbesserung der verschleissverhütenden Eigenschaften des
EMI2.7
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vorteilhafterweise verwendet wird, ist vorzugsweise die Mindestmenge, die erforderlich ist, um dem verwendeten Silicon-Schmiermittel das gewünschte Lastaufnahmevermögen zu verleihen. Es ist dabei wesentlich, dass sich die verwendete Schwefelverbindung in dem Silicon in der verwendeten Menge löst, damit sich eine homogene Lösung bildet. Vorzugsweise sollen daher Schwefelverbindungen verwendet werden, die indem Silicon löslich sind.
In Fällen, in denen die schwefelhaltige Verbindung in dem Silicon nicht löslich ist, kann eine angemessene Löslichkeit durch Verwendung einer kleinen Menge eines üblichen Lösungsmittels für das Silicon und die schwefelhaltige Verbindung erzielt werden, so dass die Bildung einer homogenen Lösung der Schwefelverbindung in dem Silicon erleichtert wird. Solche üblichen Lösungsmittel sind dem Fachmann bekannt.
Die Fig. 1 bis 6 der Zeichnungen zeigen die Ergebnisse von Tests, die mit einer Reihe von Silicon- - Schmiermitteln mit und ohne Zusatz von löslichen Schwefeladditiven, die zwei oder mehr Schwefelatome pro Molekül enthalten, durchgeführt wurden.
Zur Ermittlung der in den Diagrammen der Fig. 1 bis 6 dargestellten Vergleichswerte wurde ein Shell-4- -Kugel-Höchstdrucktestgerät verwendet. Das Drucktestgerät, das zur Ermittlung der in den Fig. 1 bis 3,5 und 6 dargestellten Werte verwendet wurde, ist ein anerkanntes Prüfgerät, das drei stationär gehaltene Kugeln aufweist, die in einem Winkel von 1200 gegeneinander angeordnet sind. Auf den drei stationären Kugeln ruht eine vierte Kugel. Sämtliche Kugeln sind aus Stahl. Die für den Test verwendeten Stahlkugeln hatten die in der Spezifikation AISI-C 52100 angegebene Zusammensetzung.
Zur Erzielung der Ergebnisse von Fig. 1 wurde die auf den drei andern Kugeln ruhende Kugel mit einer Anfangsbelastung von etwa 20 kg gedreht. Das 4-Kugeltestgerät weist eine Schale auf, in der die Kugeln angeordnet sind und die mit dem Schmiermittel gefüllt wird, dessen Schmiervermögen geprüft werden soll. Die Kurve-10-beruht auf Werten, die bei Füllung der Schale mit einer Polymethylphenylsiloxanflüssigkeit, die kein Additiv enthielt, ermittelt wurden. Nach 10 sec langer Rotation der aufliegenden Stahlkugel mit 1800 Umdr/min wurde der Test beendet und der Verschleissnarbendurchmesser gemessen.
Die 4 Kugeln oder Testproben haben einen Durchmesser von jeweils l, 27 cm, und die Grösse für den Verschleissnarbendurchmesser ist die Ausdehnung des glänzenden und abgeriebenen kreisförmigen Gebiets, das auf der stationären Kugel erzeugt wird. Bei der ersten Belastung (20 kg) hatte der Durchmesser der dünnen Verschleissnarbe eine Grösse von 0, 75 mm. Dann wurden die 4 Kugeln ersetzt, und die Belastung wurde auf 40 kg erhöht. Der Verschleissnarbendurchmesser erhöhte sich auf etwa 1. 42 mm. Bei einer Belastung von 75 kg erhöhte sich der Verschleissnarbendurchmesser weiter auf 2, 15 mm.
Es wurde gefunden, dass der Zusatz einer organischen Verbindung mit mindestens zwei oder mehr Schwefelatomen pro Molekül, die in der Siliconflüssigkeit gelöst ist, den Verschleiss stark verringert. Der Zusatz von 0. 1% des schwefelhaltigen Additivs, bezogen auf das Gewicht des gesamten Schmiermittels, führt zu einer messbaren Verbesserung. Nach Zusatz von 1 Gew. do bei gleicher Bezugsbasis wurde gefunden. dass eine Belastung von 40 bis zu 100 kg zu einem Verschleissnarbendurchmesser führt, der nicht über etwa 1. 375 mm hinausgeht. So zeigt die Kurve-11-bei einer Belastung von 75 kg eine Verminderung des Verschleissnarbendurchmessers auf l, 25 mm.
Es ist zu ersehen, dass bei weiterer Erhöhung der Belastung auf 220 kg der Verschleissnarbendurchmesser mehr oder weniger linear zunimmt, bis der Wert von etwa 200 kg erreicht ist, und dann wesentlich rascher ansteigt. Bei 220 kg Belastung findet Festfressen statt.
Bei Zugabe von 5, 0 Gew.-o der schwefelhaltigen Verbindung, in diesem Fall Di-tert.-Nonylpolysulfid, bezogen auf die oben angegebene Basis, nimmt der Verschleissnarbendurchmesser bei 40 kg Belastung gegen- über seinem Wert bei 20 kg nicht zu (Kurve-12-). Anschliessend wird eine unerwartete'Abnahme des Verschleissnarbendurchmesser bis zu 75 kg Belastung mit einem allmählichen Ansteigen des Verschleissnarbendurchmessers bis zu einer Belastung von 240 kg beobachtet. Bei dieser hohen Belastung beträgt der Verschleissnarbendurchmesser nur l, 35 mm im Vergleich zu dem Verschleissnarbendurchmesser von 2,27 mm bei 80 kg
EMI3.1
verwendeten Silicon erhalten wurden.
Der Verschleissnarbendurchmesser ist bei allen Belastungswerten vermindert, wobei der schliesslich ermittelte Verschleissnarbendurchmesser bei 240 kg etwa der gleiche istwie bei dem Additivzusatz von 5, rJ1/0.
Die durch die Kurven von Fig. 1 dargestellten Ergebnisse zeigen, dass durch die Erfindung Silicon-Schmiermittel mit stark verbesserten Verschleissverhütungseigenschaften geschaffen werden, die sie für viele Anwendungsgebiete geeignet machen, für die Silicone allein bisher völlig ungeeignet waren.
Es wird zwar vorgezogen, eine Schmierung, bei der der Ölfilm zwischen den Lagerflächen gehalten wird, als hydrodynamisch zu beschreiben, es va rd jedoch anerkannt, dass andere Fachleute ein solches Verhalten als vollständige oder viskose Schmierung kennzeichnen, womit gemeint ist, dass die auftretende Reibung allein auf die Flüssigkeitsinnenreibung in dem Film zurückgeht. Das heisst einfach, dass bei der hydrodynamischen Schmierung die Oberflächen voneinander getrennt sind. Bei Grenzschmierung wird der Schmierfilm ausserordentlich dünn, und es wird angenommen, dass dabei ein Kontakt von Oberfläche zu Oberfläche beteiligt ist.
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Die Erfindung wird jedoch von der Gültigkeit solcher theoretischer Vorstellungen nicht berührt.
In Fig. 2 zeigt Kurve--14-- die Beziehung zwischen Belastung und Verschleissnarbendurchmesser für Siloxancopolymeren mit etwa 60 Molto Dimethylsiloxaneinheiten, 5 Molto Phenylmethylsiloxaneinheiten,
EMI4.1
Cl ; C6H3SiCschen den Belastungswerten von 20 bis 80 kg der Verschleissnarbendurchmesser rasch auf 1, 65 mm ansteigt, wo Festfressen erfolgt. Durch Zusatz von 10% Di-tert.-Nonylpolysulfid wird die Verschleisscharakteristik völlig verändert. Der Verschleissnarbendurchmesser ist am Anfang geringer und ist bei einer Belastung von 240 kg auf 1, 25 mm angestiegen. Die Kurve --14-- zeigt, dass ohne das Additiv der gleiche Verschleissnarbendurchmesser bereits bei einer Belastung von etwa 55 kg erreicht wird.
In der folgenden Tabelle I sind die Verschleissnarbendurchmesser in mm angegeben, die bei Prüfung von Polymethylphenylsiloxan allein und in Mischung mit 5 Gew. -'10 verschiedener Alkylpolysulfide der Formel R'SR', (VII) worin RI einen Alkylrest mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen bedeutet, bei verschiedenen Belastungswerten erhalten wurden.
Tabelle I
EMI4.2
<tb>
<tb> Alkylkettenlänge <SEP> C4 <SEP> es <SEP> es <SEP> Cg <SEP> C12
<tb> Belastung <SEP> (kg) <SEP> Grundflüssigkeit
<tb> 80 <SEP> 0, <SEP> 69 <SEP> 0, <SEP> 81 <SEP> 1, <SEP> 00 <SEP> 0, <SEP> 78 <SEP> 0, <SEP> 93 <SEP> 2, <SEP> 2 <SEP>
<tb> 120 <SEP> 0, <SEP> 90 <SEP> 0, <SEP> 95 <SEP> 1, <SEP> 13 <SEP> 1, <SEP> 00 <SEP> 0, <SEP> 99 <SEP> 3, <SEP> 3 <SEP>
<tb> 240 <SEP> 1,34 <SEP> 1,39 <SEP> 1,52 <SEP> 1,33 <SEP> 1,36 <SEP> verschweisst
<tb>
Die Ergebnisse der vorstehenden Tabelle zeigen ebenfalls den unerwartet verminderten Verschleiss bei Lagern, die unter schwerer Belastung betrieben werden, wenn sie mit den erfindungsgemässen Schmiermitteln geschmiert werden.
Fig. 3 zeigt einen Vergleich von Verschleissnarbendurchmessern, die bei verschiedenen Belastungen in dem Testapparat mit Silphenylenschmiermittel allein und Silphenylenschmiermittel mit 10 Gew.-) Di-tert.- - Nonylpolysulfid erhalten wurden. Fig. 3 zeigt, dass die Silphenylenflüssigkeit geringe Verschleissbeständigkeit ergibt, da der Verschleissnarbendurchmesser rasch von einem Wert von gerade unterhalb 0, 7 mm bei 20 kg Belastung auf über 2,2 mm bei 80 kg Belastung ansteigt. Dagegen erweitert der Zusatz von 10 Gew.-o Di-tert.-Nonylpolysulfid die zulässige Belastung auf 240 kg bei einem Verschleissnarbendurchmesser von nur 1, 2 mm.
Fig. 4 erläutert den Einfluss zunehmender Zusatzmengen einer schwefelhaltigen Verbindung entsprechend der Erfindung zu dem Silicon-Schmiermittel auf die Schmierwirkung. In diesem Fall wurde der Shell-4-Kugelverschleisstest vorgenommen. Fig. 4 zeigt, dass der Zusatz von nur 0,5 Gew.-% des Schwefeladditivs (Di-tert. - - Nonylpolysulfid) den Verschleissnarbendurchmesser beträchtlich vermindert. Das Diagramm von Fig. 4 zeigt ferner, dass die optimale Zusatzmenge der Schwefelverbindung bei etwa sumo, bezogen auf das Gewicht der verwendeten Siliconflüssigkeit, liegt.
Fig. 5 zeigt die Ergebnisse von Tests mit einem Fluorsilicon-Schmiermittel alleim im Vergleich zu dem gleichen Fluorsilicon-Schmiermittel mit einem Gehalt von 10 Gew.-b des Di-tert.-Nonylpolysulfide. Es ist zu ersehen, dass das Fluorsilicon ohne das Additiv bis zu einer Belastung von etwa 130 kg als Schmiermittel brauchbar ist. Bei diesem Punkt wird für jede weitere Belastung der Verschleissnarbendurchmesser stark erhöht. Im Gegensatz dazu wird durch das erfindungsgemässe Schmiermittel, das aus dem Fluorsilicon zusammen mit 10 Gew.-% Di-tert.-Nonylpolysulfid besteht, die Anwendbarkeit des Schmiermittels bis zu einer Belastung von über 280 kg bei einem Verschleissnarbendurchmesser von nur 1, 25 mm erweitert.
Fig. 6 erläutert die unerwarteten Ergebnisse, die bei Versetzen des Silicon-Schmiermittels mit 10 Gew.-o eines Polysulfids (Alkylderivats von 2,5. Dìmercapto-1, 3, 4-thiadiazol) erzielt werden.
Die folgende Tabelle n zeigt die Ergebnisse, die bei Prüfung von mit einem organischen Farbstoff verdicktem Polymethylphenylsiloxan mit und ohne ein Schwefeladditiv (Alkylderivat von 2, 5-Dimercapto-1, 3, 4- thiadiazol des in der USA-Patentschrift Nr. 2, 719, 125 beschriebenen Typs) in einem mit oszillierender Bewegung durchgeführten Test erzielt wurden.
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Tabelle II
EMI5.1
<tb>
<tb> Cyclen <SEP> bis <SEP> zum <SEP> Versagen
<tb> Siloxan <SEP> allein <SEP> 577
<tb> Siloxan <SEP> plus <SEP> 5 <SEP> Gew.-% <SEP> Schwefeladditiv <SEP> 2385
<tb> Testbedingungen <SEP> : <SEP> oszillierende <SEP> Bewegung <SEP> eines
<tb> AISI <SEP> 4620 <SEP> Stahlringes <SEP> gegen
<tb> einen <SEP> stationären <SEP> AISI <SEP> 4130
<tb> Stahlblock.
<tb>
Schmierfetteigenschaften <SEP> : <SEP> Penetration
<tb> (mit <SEP> 60 <SEP> Schlägen <SEP> bearbeitet) <SEP> = <SEP> 297 <SEP>
<tb> Tropfpunkt <SEP> = <SEP> > <SEP> 2320C
<tb> Oszillationen/Minute <SEP> : <SEP> 87,5
<tb> Last <SEP> : <SEP> 40,8 <SEP> kg <SEP> Temperatur <SEP> : <SEP> 250C <SEP>
<tb>
In der folgenden Tabelle III sind die Verschleissnarbendurchmesser in mm angegeben, die bei verschiedenen Belastungswerten mit einem Polymethylphenylsilicon erhalten wurden, das mit 15 bzw. 251o Di-tert.- - Nonylpolysulfid modifiziert war. Es wurde der Shell-4-Kulge-EP-Testapparat verwendet.
Tabelle III
EMI5.2
<tb>
<tb> Belastung <SEP> kg <SEP>
<tb> 40 <SEP> 80 <SEP> 120 <SEP> 240 <SEP> 300
<tb> 8 <SEP> fP/o <SEP> Silicon <SEP> +
<tb> 15% <SEP> Polysulfid <SEP> 0,57 <SEP> 0,97 <SEP> 0, <SEP> 88 <SEP> 1,44 <SEP> 1,58
<tb> 7 <SEP> fP/o <SEP> Silicon <SEP> +
<tb> 25% <SEP> Polysulfid <SEP> 0,40 <SEP> 0,68 <SEP> 0,87 <SEP> - <SEP> 1,59
<tb>
EMI5.3
Tabelle IV
EMI5.4
<tb>
<tb> Narbendurchmesser <SEP> (mm) <SEP> bei <SEP> verschiedenen <SEP> Belastungen
<tb> 40 <SEP> kg <SEP> 80 <SEP> kg <SEP> 120 <SEP> kg <SEP> 180 <SEP> kg <SEP> 240 <SEP> kg <SEP>
<tb> (a) <SEP> 0,84 <SEP> 0, <SEP> 71 <SEP> 0, <SEP> 81 <SEP> 1, <SEP> 03 <SEP> 1, <SEP> 33 <SEP>
<tb> (b) <SEP> 1, <SEP> 01 <SEP> 0, <SEP> 90 <SEP> 1, <SEP> 15 <SEP> 1,57 <SEP> 1,89
<tb> (c) <SEP> 0, <SEP> 95 <SEP> 0, <SEP> 83 <SEP> 1, <SEP> 15 <SEP> 1, <SEP> 45 <SEP> 1,
<SEP> 60 <SEP>
<tb>
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Das Schmiermittel (c) vereinigt die Antioxydans-und Korrosionsinhibitoreigenschaften des Alkylderivats vom 2, 5-Dimercapto-1. 3. 4-thiadiazol mit den Antiverschleisseigenschaften des Di-tert.-Nonylpolysulfids und ist zur Erzielung von Rostverhütungseigenschaften sowie Antiverschleiss- und EP-Eigenschaften vorzuziehen.
Die folgende Tabelle V gibt einen Vergleich derMetallreaktion (AISI-52100undAISI440C) beiver- schiedenen Belastungswerten für (a) Polymethylphenylsiloxan-Schmiermittel allein und (b) Polymethylphenyl- siloxan plus 5 Gew. Di-tert.-Nonylpolysulfid. Es wurde das Shell-4-Kugel-EP-Testgerät verwendet
Tabelle V
EMI6.1
<tb>
<tb> Verschleissnarbendurchmesser <SEP> (mm) <SEP> bei <SEP> verschiedenen <SEP> Belastungen <SEP> (kg)
<tb> bei <SEP> 40 <SEP> bei <SEP> 60 <SEP> bei <SEP> 120 <SEP> bei <SEP> 160 <SEP> bei <SEP> 200
<tb> AISI-52100
<tb> mit <SEP> (a) <SEP> 1, <SEP> 4 <SEP> 1, <SEP> 9 <SEP> 3, <SEP> 3 <SEP> - <SEP> - <SEP>
<tb> mit <SEP> (b) <SEP> 1, <SEP> 0 <SEP> 0, <SEP> 88 <SEP> 1, <SEP> 0 <SEP> 1, <SEP> 11 <SEP> 1, <SEP> 23 <SEP>
<tb> AISI-440 <SEP> C
<tb> mit <SEP> (a) <SEP> 2,6 <SEP> 3, <SEP> 2 <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP>
<tb> mit <SEP> (b)
<SEP> 1,37 <SEP> 1,51 <SEP> 1, <SEP> 94 <SEP> 2, <SEP> 38 <SEP> 2,87
<tb>
Die folgende Tabelle VI zeigt die Werte für Verschleissnarbendurchmesser in mm bei verschiedenen Belastungen für folgende Schmiermittel : (a) Polymethylphenylsiloxan, (b) Polymethylphenylsiloxan plus
EMI6.2
Di-2-Äthylhexylsebacat- Nonylpolysulfid und 0, 51o Phenyl-a-naphthylamin (ein wohlbekanntes Antioxydans). Es wurde das Shell-4- -Kugel-EP-Testgerät verwendet.
Tabelle VI
EMI6.3
<tb>
<tb> Verschleissnarbendurchmesser <SEP> (mm) <SEP> bei <SEP> verschiedenen <SEP> Belastungen <SEP> (kg)
<tb> bei <SEP> 80 <SEP> kg <SEP> bei <SEP> 120 <SEP> kg <SEP> bei <SEP> 240 <SEP> kg
<tb> (a) <SEP> 2, <SEP> 2 <SEP> 3, <SEP> 3 <SEP> verschweisst
<tb> (b) <SEP> 2,7 <SEP> verschweisst <SEP> verschweisst
<tb> (c) <SEP> 0, <SEP> 8 <SEP> 1, <SEP> 02 <SEP> 1, <SEP> 45 <SEP>
<tb> (d) <SEP> 0,8 <SEP> 1, <SEP> 01 <SEP> 1, <SEP> 40 <SEP>
<tb>
PATENTANSPRÜCHE
1.
Schmiermittel auf Basis von siliciumorganischen Verbindungen mit einem Gehalt an schwefelhaltigen Verbindungen mit mindestens zwei Schwefelatomen im Molekül, dadurch gekennzeichnet, dass es als den überwiegenden Anteil des Schmiermittels darstellende siliciumorganische Verbindung ein Organosilicon-Schmiermittel aus der Gruppe der Organopolysiloxane, Organosilane, Silicatester, Silarylene, Alkyldisilazane und Aryldisilazane und einen darin gelösten zur Erhöhung des Lastaufnahmevermögens des Organosilicon-Schmiermittels ausreichenden kleineren Anteil einer schwefelhaltigen organischen oder metallorgani- schen Verbindung, die mindestens zwei Schwefelatome im Molekül aufweist, enthält.