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Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für Drehstähle, insbesondere zum Gewindeschneiden, mit einem in die Anstell- und Abhebelage des Drehstahles beweglichen, an einem Träger schwenkbar gelagerten Werkzeughalter und mit zwischen diesen und den Träger geschalteten Einrichtungen zur Schnellanstellung und - abhebung, wobei-der Werkzeughalter unter der Wirkung mindestens einer das Abheben bewirkenden Druckfeder steht und gegenüber dem Träger in der Anstellage verriegelbar ist.
Zum präzisen Drehen besonders von komplizierten Gewinden, aber auch von Nuten, Hinterschneidungen usw. ist eine stets gleichbleibend genaue Rücknahme des Werkzeuges am Ende des Arbeitsweges erforderlich, ausserdem muss es beim nächsten Arbeitsweg wieder exakt zugestellt werden. Dabei unterlaufen auch geübten und geschickten Fachkräften immer wieder Fehler. Auch das Abschalten der Maschine über verstellbare Anschläge führt nicht immer zu sicheren Ergebnissen, da der Antrieb, wenn kein Bremsmotor vorhanden ist, eine meist unkontrollierbare Zeit nach dem Abschalten weiterläuft.
Im Hinblick darauf wurde bereits ein auf einem Support verschwenkbar befestigbarer Träger vorgeschlagen, wobei ein am Träger angeordnetes Ausklinkeorgan am Ende des Arbeitshebels mit einem in bezug auf die Bewegungsrichtung des Trägers festen Teil in Berührung kommt und dadurch das Verschwenken des Werkzeughalters bewirkt.
Bei einer weiteren Ausführungsform wurde ein unter Federspannung stehender, mittels eines Verriegelungsbolzens in Arbeitslage gehaltener Werkzeugträger vorgeschlagen, wobei der Verriegelungsbolzen an einer bestimmten Stelle beispielsweise durch eine an einem ruhenden Punkt befestigte Kette aus dem Werkzeugträger herausgezogen und dieser durch die Federkraft ausgeklinkt wird.
Diebe bekannten Ausführungsformen haben nun einmal den Nachteil, dass damit nur wenig kompakte Ausführungsformen erzielbar sind, und dass weiters das Ausklinken des Werkzeugträgers nur nach einer Richtung hin erfolgen kann, was z. B. bei Innengewinden benötigt wird.
Die Erfindung will hier durch einen ausrückbaren Werkzeughalter Abhilfe schaffen, der unter Vermeidung obiger Nachteile mit verhältnismässig geringem Aufwand an jeder üblichen Drehmaschine verwendbar und den verschiedensten Anforderungen anpassbar ist. Dies wird dadurch erreicht, dass die Druckfedern zwischen zwei in Draufsicht annähernd kreissegmentförmigen Teilen angeordnet sind, die in einer kreiszylindrischen Ausnehmung des Trägers gelagert sind, wobei der eine Teil am Werkzeughalter um einen Bolzen drehbar gelagert ist, und dass ein Bolzen, der in an sich bekannter Weise gegen die Wirkung einer Feder im Träger verschiebbar gelagert ist, im Werkzeughalter in einer seinem Durchmesser entsprechenden Bohrung oder Ausnehmung geführt ist.
Durch die drehbare Lagerung des Werkzeughalters am Träger wird unter Vermeidung von Parallelführungen u. dgl. mit einfachen Mitteln eine praktisch stets gleichbleibend exakte, spielfreie Führung erreicht. Weiters bringt die Verriegelung in einer bestimmten Arbeitsstellung den Vorteil, dass auch diese unverändert genau eingehalten wird, wobei die Spannzustellung ohne aufwendige und komplizierte, zusätzliche Einrichtungen wie üblich durch den Quersupport erfolgt. Damit ist jeder eingewiesenen Arbeitskraft eine verlässliche Bedienung der Maschine möglich. Die Auslösung der Verriegelung und damit der Rückzug erfolgt über an sich bekannte, verstellbare Anschläge, die im übrigen beliebig mit Endausschaltern, Rücklaufschaltern usw. verbunden werden können.
Eine vorteilhafte Ausführung der Verriegelung ist so ausgebildet, dass der Radius des Bolzens auf einer der Stärke des Werkzeughalters entsprechenden Länge um den Ausrückweg verringert ist.
Im folgenden wird eine besondere Ausführungsform der erfindungsgemässen Haltevorrichtung im einzelnen an Hand der Zeichnungen beschrieben, ohne dass dies eine Beschränkung auf die konkret gezeigten Formen bedeuten soll. Fig. 1 zeigt die erfindungsgemässe Haltevorrichtung von oben und Fig. 2 von der Seite gesehen.
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und 6 zeigen den Träger bei abgenommenem Werkzeug von der Seite her gesehen mit der Anordnung der Druckfedern in ausgerückter (Fig. 5) und eingerückter (Fig. 6) Stellung des Werkzeughalters, bei Verwendung desselben bei der Herstellung eines Innengewindes. Die Fig. 7 und 8 zeigen dementsprechend den Verriegelungsbolzen in Ausrückstellung (Fig. 7) und in Ruhestellung (Fig. 8) in den Schnitten nach der Linie E-F in den Fig. 5 und 6.
Ein als senkrecht zur Werkstückachse stehende Platte ausgebildeter Träger-2-ist mit seinem Ansatz --2a-- in einem üblichen Drehstahlhalter (Vierkantstahlhalter)-nicht dargestellt-eingespannt. An ihm ist
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Gegenüber dem Bolzen --8-- weist der Träger --2-- eine Bohrung auf, in der ein Bolzen --4-- zur Verriegelung des Werkzeughalters--l--verschiebbar gelagert und gegen den Druck einer Feder-10verschieblich ist. Dieser Bolzen--4--ragt durch den Werkzeughalter--l--und das mit dem Träger--2-- fest verbundene Gegenlager-2b--, so dass in Ruhestellung des Bolzens --4-- der Werkzeughalter --I-- unverrückbar gegenüber dem Träger --2-- verriegelt ist.
Gegen sein freies Ende weist der Bolzen--4-jedoch eine Querschnittsverringerung von der Breite des Werkzeughalters--l--und der Tiefe des Ausrückweges auf, in die der Werkzeughalter--l--einrasten kann, wenn der Bolzen --4-- durch Auflaufen auf einen schematisch dargestellten, einstellbaren Anschlag --11-- gegen den Druck der Feder-10-in den Träger --2-- geschoben wird. Damit wird das Werkzeug selbsttätig, sicher und an genauestens bestimmbarer Stelle ausgerückt.
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Für das Ausrücken bzw. Einrasten des Werkzeughalters-l-in die Nut des Bolzens --4-- sorgen Druckfedern--3-- (Fig. 5, 6), gegen deren Druck der Werkzeughalter, z. B. mittels eines Handhebels-13-, eingerückt wird, wobei der Bolzen-4-in seine Ruhelage zurückkehrt und den Werkzeughalter wieder fixiert.
Bei dem gezeigten Beispiel sind die Druckfedern --3-- zwischen zwei annähernd kreissegmentförmigen Teilen - 5 und 6-angeordnet, die in einer kreiszylindrischen Ausnehmung des Trägers --2-- liegen. Da der im Beispielsfall grössere Teil-5--um einen Bolzen--7--drehbar am Werkzeughalter--l--gelagert ist, werden die Federn--3--bei entsprechender Lage der beiden Teile in der Ausnehmung des Trägers--2- durch das Einrücken des Werkzeughalters gespannt und rücken ihn beim Freigeben des Bolzens --4-- aus. Durch Drehen der beiden Teile--5 und 6-- um 1800 kann daher, z. B. bei Aussengewinden, nach der andern Seite ausgerückt werden.
Die Fig. l und 2 zeigen ferner die Möglichkeit, durch Verwendung eines hebelartigen Zusatzteiles--12--
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Hand-Notauslösung verwendet werden.
Die Arbeitsweise mit der erfindungsgemässen Haltevorrichtung ist denkbar einfach und erleichtert und beschleunigt die Herstellung komplizierter, präziser Teile ganz wesentlich.
Die Haltevorrichtung wird in den üblichen Wechselstahlhalter eingesetzt, das Werkzeug eingespannt und bei eingerücktem Stahl an die Stelle des gewünschten Arbeitsendes, z. B. Gewindeauslauf, positioniert. Sodann wird der Entriegelungsanschlag--11--in der Auslösestellung der Haltevorrichtung an dieser eingestellt. Der Werkzeugrücklauf kann gegebenenfalls durch vorhandene Umschalter eingerichtet werden, aber ebenso auch von Hand erfolgen. Nun wird der Werkzeughalter-l-eingerückt und vorwärtsgeschaltet ; damit läuft ein Arbeitsweg selbsttätig bis zum genauen Ausrücken ab und wiederholt sich nach dem Rücklauf beliebig oft. Da durch das Ausrücken des Stahles um einen stets gleichbleibenden Weg die Spanzustellmarken nicht zurückgenommen werden müssen, sind diesbezügliche Fehler ausgeschlossen.
Die Tätigkeit des Drehers kann sich nach entsprechender Einrichtung und Einweisung, soweit die Drehmaschine nicht besonders ausgerüstet ist, auf das Einrücken und das Vorwärtsschalten beschränken. Da auch das Einrücken stets nur um den selben Weg in ein und die selbe Stellung möglich ist, kann auch keine unbeabsichtigte, übermässige Zustellung des Stahles erfolgen.
Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche weitere Varianten denkbar ; vor allem kann jedes Werkzeug verwendet sowie die Bedienung durch entsprechende Schalter und Anschläge völlig automatisiert werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Haltevorrichtung für Drehstähle, insbesondere zum Gewindeschneiden, mit einem in die Anstell- und Abhebelage des Drehstahles beweglichen, an einem Träger schwenkbar gelagerten Werkzeughalter und mit zwischen diesen und den Träger geschalteten Einrichtungen zur Schnellanstellung und-abhebung, wobei der Werkzeughalter unter der Wirkung mindestens einer das Abheben bewirkenden Druckfeder steht und gegenüber
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