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Die möglichst weitgehende Rationalisierung des Bauwesen ist ein dringliches Problem, weil bei steigendem Bauvolumen auch die Kosten im Baugewerbe eine ständig steigende Tendenz zeigen. Es besteht das Bestreben, einen möglichst grossen Teil der durchzuführenden Arbeiten von der Baustelle weg in Fabriken zu verlegen, wo durch zweckmässigen Maschineneinsatz an manueller Arbeit gespart werden kann. Man ist zudem in den Fabriken von der Witterung unabhängig.
Wenngleich man im Zuge dieser Entwicklung durch Herstellung von genormten Wand- und Deckenbauteilen gewisse Fortschritte erzielt hat, ergaben sich Schwierigkeiten bei der Normung von Deckentragelementen, weil hier viele Faktoren, z. B. Spannweite, Nutzlast, Fussbodengewicht, Konstruktionshöhe, eine bedeutende Rolle spielen : Komplikationen entstehen weiters daraus, dass z. B. vielfach nicht rechteckige Deckenfelder vorkommen, dass oftmals Schächte, Kamine, Treppenöffnungen, Trennwände usw. berücksichtigt werden müssen.
Dies führt dazu, dass auch für die Herstellung und Bereitstellung von Fertigteilen für jeden Auftrag genaueste statische Berechnungen und Verlegepläne angefertigt werden müssen. Daraus erwachsen nicht nur im technischen Büro, sondern auch im Werk erhebliche Kostenerhöhungen, weil die Konstruktionsteile eines jeden Auftrages gesondert gefertigt, armiert, verlegt, bezeichnet und gestapelt werden müssen. So bleibt es mehr oder weniger bei der Massarbeit, ohne dass zur Konfektion, die erst die eigentliche Massenfertigung ermöglicht, übergegangen werden konnte.
Man hat zunächst die Querschnitte der Träger zu vereinheitlichen getrachtet. Für Fertigteilelemente bis zu 8 m Spannweite ist dies durchaus möglich, weil der Vergussbeton auf der Baustelle die unterschiedliche Kcnstruk- tionshöhe ausgleichen kann. Der Querschnitt des Trägers hängt bei vorgespannten Konstruktionen von der wirt- schaftlichen Ausnutzung der Spannbahnen ab. Da bei diesen Trägem meist nur eine vorgespannte Zugzone hergestellt wird, wurde als Querschnitt die Norm des gewöhnlichen Mauerziegels, also eine Höhe von 6, 5 cm und eine Breite von 12 cm gewählt.
Bei den meisten bekannten Fertigteildecken stellt der einheitliche Achsabstand der Träge das Konstruk- tionsprinzip dar. Zwischen diesen Trägem werden dann Füllkörper eingelegt. Die Armierung wird entsprechend der Spannweite und Auflast berechnet.
Oft gelingt es nicht, mit einem einheitlichen Achsabstand der Träger auszukommen, so dass dann die Füllkörper zwischen den Trägem unterschiedlich ausgebildet sein müssen, um die verschiedenen Abstände der Träger zu überbrücken. Es ist aber selbst bei einheitlichem Achsabstand der Träger meist unvermeidlich, verschiedenartige Füllkörper zu verwenden, da die Konstruktionshöhen der Decken verschieden sein können.
Es wäre von Vorteil, wenn die Konstruktionshöhe so gewählt wird, dass die Armierung voll ausgenutzt wird, denn ein Bruch soll erst durch Erschöpfung der Armierung vorkommen und nicht schon dann, wenn die Kräfte in der Druckzone oder die Schubbeanspruchungen nicht mehr aufgenommen werden können. Höhere Konstruktionen verringern die Vorteile in statischer Hinsicht durch steigendes Eigengewicht. Wirtschaftlich ungünstig wirkt sich der Materialmehrverbrauch aus, und es steigen dieGesamtbaukosten. Die optimale Deckenhöhe soll im wesentlichen durch die Höhe derFüllkörper, nicht etwa durch statisch unnötigenAufbeton bestimmt werden. Materialmehrverbrauch und höheres Eigengewicht würden sonst die Vorteile zunichte machen.
Dem derzeitigen Stand der Technik entsprechen somit entweder gleiche Achsabstände der Träger mit angepasster Armierung und gleich breite Füllkörper verschiedener Höhe, oder ungleiche Achsabstände der Träger mit angepasster Armierung und mit Füllkörpern verschiedener Breite und Höhe.
Die Erfindung geht einen neuen Weg und erreicht Vorteile durch Anwendung einer einheitlichen Armierung für alle im Hochbau üblichen Nutzlasten im Trägerlängenbereich von 3 bis 8 m. Man braucht dabei allerdings-wie beim geschilderten Stand der Technik -mehrere Arten von Füllkörpern, doch ermöglichen diese auch die Anpassung an die verschiedenen Konstruktionshöhen. Dabei entsprechen die für den engeren Achsabstand notwendigen Füllkörper den grösseren Konstruktionshöhen und umgekehrt. Innerhalb der üblichenGren- zen für Nutzlasten und Spannweiten kommt man dann mit einer kleinen Anzahl von verschiedenen Füllkörpem aus, und es ergibt auf der Baustelle keine Verwechslungen innerhalb des Füllkörperlagers, da für jeden Achsabstand ein bestimmter Füllkörper vorgesehen ist.
Die Erfindung besteht somit bei einem Satz von vorgefertigten Trägem für die Herstellung von Fertigteildecken mit unterschiedlichen Spannweiten und Nutzlasten, die aus Trägem und Füllkörpern bestehen, wobei die Längen der Träger gleichmässig abgestuft sind und diejeweiligen Abstufungen der doppelten Mindestauflagerlänge entsprechender etwas grösser sind, darin, dass alle Träger im Bereich von 3 bis 8 m gleichen Querschnitt und gleiche Armierung besitzen. Die Anpassung der Deckenkonstruktion an die bei einer gegebenen Spannweite aufzunehmende Nutzlast erfolgt durch Wahl eines entsprechenden Achsabstandes der Träger und durch Verwendung entsprechend breiter und hoher Füllkörper.
Die Breite der Füllkörper ist deshalb in Abhängigkeit vom Achsabstand der Träger und ihre Höhe in Abhängigkeit von der Konstruktionshöhe der Decke ebenfalls gleichmässig abgestuft.
Wenn z. B. für tragende Mauern eine Mindestmauerstärke von 25 cm und für Fertigteildecken eine Mindestauflagerlänge von12 cm vorgesehen sind und die Trägerlängen daher zweckmässig um 25 cm abgestuft sind, ist erfindungsgemäss für den gesamten Trägerlängenbereich von 3 bis 8 m und für alle im Hochbau üblichen
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Längen erforderlich.
Die Fertigung der Träger ist daher wesentlich vereinfacht. Für jede Trägerlänge ergibt sich ein bestimmter Bereich der Verwendbarkeit, der in einfachen Tabellen zusammengestellt werden kann. Diese Tabellen sagen jedem Polier aus, welche Decken er mit bestimmten Trägem herstellen kann. Es kann daher die Bestellung nach Stücklisten vorgenommen werden, und es brauchen keine Pläne eingesandt und bearbeitet werden. Die Auslieferung erfolgt sofort von den Stapeln, deren Auffüllung in dem Masse in der Fabrik geschehen kann, wie sie verbraucht werden. Die Fertigung ist daher fliessend, und es werden wirklich "Fertigteile" erzeugt, die nicht für jeden einzelnen Auftrag angefertigt werden müssen.
Durch die Normierung der zwischen die Träger einzulegenden Füllkörper in bezug auf ihre gleichmässig abgestuften Breiten und Höhen wird auch die Anzahl der Füllkörper auf nur wenige Typen reduziert, die für alle in Frage kommenden Konstruktionen von verschiedener Spannweite und verschiedener Nutzlast verwendet werden können. Die Breite der Füllkörper wird in Abhängigkeit vom Achsabstand der Träger und die Höhe der Füll- körper wird in Abhängigkeit von der Konstruktionshöhe der Decke abgestuft, wobei die Breitenabstufungen z. B. zweckmässig 12, 5 cm betragen (etwa im Bereich von 25 bis 75 cm), und die Höhenabstufungen derFüllkörper 3 cm betragen (etwa im Bereich von 12 bis 32 cm).
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 einen abgestuften Satz Dekkenträger, Fig. 2 und 3 zwei Längsschnitte durch fertige Decken und die Fig. 4 bis 7 Querschnitte durch Decken mit verschiedenem Achsabstand der Träger und entsprechender Variation der Füllkörper, die also für verschiedene Spannweiten und Nutzlasten geeignet sind. Wie aus Fig. l zu ersehen ist, sind erfindungsgemäss ein vorfabrizierter Satz, von z. B. 21 Stück, je um das Mass--d--unterschiedlichlangerDeckenträger-T bis T - ; vorgesehen, die alle den gleichen Querschnitt aufweisen ; das Mass-d-, also die jeweils gleiche Längenab- stufung, beträgt im Bereich von 3, 00 bis 8, 00 m z. B. 25 cm.
Die so vorfabrizierten Träger sind ausreichend, um alle in diesem Bereich liegenden Decken-Spannweiten herstellen zu können.
In der folgenden Tabelle wird gezeigt, wie bei lichten Spannweiten (Mauerabständen) von 3 bis 3, 25 m die Länge l des Deckenträgers zu wählen ist, damit einerseits die Auflagerlänge a das vorgeschriebene Mindestmass nicht unterschreitet und anderseits der Träger in voller Länge auf den beiden tragenden Mauern Platz findet.
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<tb>
<tb>
Länge <SEP> Type <SEP> des <SEP> Länge <SEP> des <SEP> Trägers <SEP> a
<tb> in <SEP> m <SEP> Trägers <SEP> in <SEP> m <SEP> in <SEP> cm
<tb> 3, <SEP> 00 <SEP> T <SEP> 20 <SEP> 3, <SEP> 25 <SEP> 12, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 3, <SEP> 05 <SEP> T <SEP> 19 <SEP> 3, <SEP> 50 <SEP> 22, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 3, <SEP> 10 <SEP> T <SEP> 3, <SEP> 50 <SEP> 20, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 3, <SEP> 15 <SEP> T19 <SEP> 3, <SEP> 50 <SEP> 17, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 3, <SEP> 20 <SEP> T <SEP> 19 <SEP> 3, <SEP> 50 <SEP> 15, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 3, <SEP> 25 <SEP> T <SEP> 3, <SEP> 75 <SEP> 25, <SEP> 0 <SEP>
<tb>
Ist die Aufgabe gestellt, mehrere benachbarte Räume mit einer erfindungsgemässen Fertigteildecke zu versehen, wobei eine Mittelmauer vorhanden ist, deren Stärke nicht ausreicht, um Überlängen der Träger aufzunehmen, d. h.
Längen von mehr als der halben Mauerstärke, so können die Träger versetzt zueinander angeordnet werden.
In Fig. 2 sind mit --W-- tragende Mauem bezeichnet, deren Abstand l1 voneinander beispielsweise 3 m beträgt. Die Stärke der Mauer (Mindeststärke) ist 25 cm. Als Träger werden solche der Type T. also mit einer Länge von 3, 25 m verwendet, die beidseitig 12, 5 cm aufliegen. Das Auflager reicht hier also genaubis in die Mitte der Mauer. Mit-F-sind die Füllkörper angedeutet, die zwischen den Trägem-T-eingelegt sind. Mit --A-- ist der Aufbeton bezeichnet, der die Träger und die Füllkörper verbindet.
In Fig. 3 ist eine ähnliche Darstellung gegeben, wobei der Abstand-1-der Mauern-W-, die wieder 25 cm stark sind, 3, 05 m beträgt. Zur Herstellung der Decke werden hier Träger der Type-T-verwendet, die eine Länge von 3, 50 m aufweisen und beidseitig 22, 5 cm aufliegen. Mit --F-- sind wieder die Füllkörper und mit-A-der Aufbeton bezeichnet. In den Querschnitten der Fig. 4 bis 7 sind mit --T-- die Querschnitte der Träger bezeichnet, die, wie ersichtlich, alle gleich sind. Ihr Achsabstand, entsprechend verschieden auf-
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