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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Mischen von Schüttgut in einem Mischsilo, dessen Boden mit mehreren Luftförderrinnen versehen ist, die von unterschiedlichen Bodenzonen zu einer im Verhältnis zum
Siloraum kleinen, druckentlasteten, dem Siloauslass vorgeschalteten Mischkammer führen, in der das Gut durch intensive Belüftung gemischt wird.
Es ist bekannt, dass ein solcher Mischsilo mit dem Auslauf vorgeschalteter, kleiner Mischkammer bei vergleichsweise geringen Investitions- und Betriebskosten gute Mischwirkung ermöglicht. Diese Mischwirkung beruht auf der Kombination der sehr unterschiedlichen, einander ergänzenden Mischeigenschaften des grossen
Siloraumes und der kleinen Mischkammer. Im grossen Siloraum findet eine gewisse Vergleichmässigung grosser
Zusammensetzungsschwankungen statt, während in der kleinen Mischkammer eine intensive Wirbelmischung relativ kleiner Mengen vor sich geht. Beim Betrieb dieses Mischsilos wird der Ausgleich grösserer
Zusammensetzungsschwankungen im Siloraum dadurch erleichtert, dass das Gut bei der Zufuhr in den Siloraum periodisch in unterschiedlichen Bereichen abgeworfen wird, so dass Bereiche unterschiedlicher Zusammensetzung gleichzeitig die Mischkammer erreichen.
Nach einem andern Vorschlag soll der Zulauf von Gut aus unterschiedlichen Silobereichen zur Mischkammer und damit der Ausgleich grösserer Zusammensetzungs- schwankungen dadurch gefördert werden, dass die zum Mischsilo führenden Förderrinnen in unterschiedlicher
Höhe angeordnet sind.
Es wurde nun gefunden, dass die Aufgabe der Vergleichmässigung grösserer Zusammensetzungs- schwankungen wesentlich besser dadurch gelöst werden kann, dass die zu der Mischkammer führenden
Luftförderrinnen unterschiedlicher Bodenzonen des Silos abwechselnd betrieben werden, wobei es weiterhin vorteilhaft ist, wenn das dem Silo zugeführte Gut in dem Siloraum in gleichmässigen Schichten abgelagert wird.
Es bilden sich auf diese Weise zunächst im Silo Gruppen von horizontalen Schichten unterschiedlicher
Zusammensetzung, die einzeln betrachtet vom Sollwert abweichen, gemeinsam aber den gewünschten Sollwert der Zusammensetzung aufweisen. Je geringer die Dicke der Einzelschichten ist, umso besser ist die
Vergleichmässigung, die sich während des Absinkens der Schichten vom Gutsspiegel zum Siloboden einstellt.
Diese Gutschichten werden nun durch die wechselnde Zuführung des Gutes aus dem Siloraum zu der
Mischkammer aufgelöst, indem die pneumatischen Auflockerungselemente am Siloboden sektionsweise periodisch und flächenbegrenzt belüftet werden. Dabei tritt innerhalb der belüfteten Bodensektion nicht nur ein Abfliessen des belüfteten Gutes in die Mischkammer, sondern auch ein Massenaustausch zwischen den in Bodennähe übereinanderlagernden Schichten ein. Die Einzelschichten fliessen durcheinander. Die jeweils zeitlich begrenzte
Aktivität der Bodenbelüftung im Hauptsilo verursacht wieder einen sogenannten Absetzeffekt, wodruch ein
Durchschiessen eines Gutschichtteiles vom Spiegel bis zum Siloboden ausbleibt.
Sobald eine während der
Senkbewegung im Hauptsilo vorvergleichmässigte Schichtengruppe in den Bereich dieser Auflockerung am
Siloboden eintritt, wird sie durch eine Einströmöffnung in die Mischkammer einfliessen.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird im folgenden näher an Hand der Zeichnungen erläutert, die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel eines Mischsilos zur Durchführung des Verfahrens darstellen. Darin zeigen : Fig. l einen vertikalen Längsschnitt und Fig. 2 einen horizontalen Querschnitt mit Blickrichtung nach unten.
Die gezeigte Anlage besteht aus einem Doppelstocksilo, nämlich einem oberen Mischbehälter--l--mit Mischkammer--2--und einem unteren Vorratssilo--3--. Denkbar ist, dass der Vorratssilo entfällt und stattdessen das von der Mischkammer ausgeschleuste Material einem Fördermittel zuläuft. Eine Luftförderrinnne --4-- dient der Beschickung eines Verteilergefässes-5-mit dem Schüttgut. Dieses Verteilergefäss hat einen Belüftungsboden, der während der Beschickungszeit ständig belüftet ist. Von diesem Verteilergefäss wird das Gut gleichmässig den sternförmig von einem Zentralpunkt nach aussen verlaufenden Verteiler-Luftförderrinnen --6-- zugeführt.
Dadurch erreicht man eine verhältnismässig gleichmässige Schichtenablagerung in dem Silo. An die Stelle dieser Zufuhreinrichtungen kann auch jede beliebige andere Einrichtung treten, die eine gleichmässige Ablagerung der Schichten gewährleistet. Es kann gegebenenfalls sogar eine einfache Mittenzuführung ausreichen, wobei sich das Gut dann nicht in angenähert horizontalen, sondern kegeligen Schichten im Silo ablagert.
In diesem Zusammenhang kann es vorteilhaft sein, wenn der Silo eine im Verhältnis zur Höhe beträchtliche Breite aufweist, weil dann die Dicke der Schichten ungleichmässiger Zusammensetzung umso geringer wird und die Vermischung dieser Schichten während der gemeinsamen Abwärtsbewegung und unter dem Einfluss der Bodenbelüftung umso leichter vor sich geht. So liegt das Verhältnis von Höhe zu Breite des Siloraumes im dargestellten Beispiel in der Grössenordnung von 1 ; es kann aber noch geringer sein. Willkürlich kann es während des Verfahrens noch weiter verringert werden, indem die Füllhöhe im Vergleich zum Silodurchmesser gering gehalten wird.
Die Füllung des Behälters--l--kann durch nicht dargestellte Bunkerstandsanzeige gesteuert werden.
Der Siloboden ist vorzugsweise sehr flach oder nur wenig geneigt ausgeführt, wie es in den Zeichnungen dargestellt ist. Über der Bodenmitte erhebt sich die Mischkammer--2--, die im dargestellten Beispiel kegelige Form hat. Der Innenraum dieser Mischkammer ist über die Leitung --12-- entlüftet und damit entspannt. Die Leitung --12-- führt zu einem Bunkeraufsatzfilter--13--. Die Mischkammer weist am Umfang im Bodenbereich Zulauföffnungen --9-- auf. Zu jeder dieser Öffnungen --9-- führt eine Gruppe von
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werden kann, der eine intensive Mischung verursacht.
In der Mitte des Bodens in der Mischkammer --2-- befindet sich der Siloauslauf-10--. Der Auslaufstutzen ist zum Teil über die Höhe des Bodens hochgezogen und bildet eine Art Wehr, das verhindern soll, dass das aus dem Silo-l-einströmende unmittelbar dem Auslauf zuströmt.
Der Auslauf ist mittels des Schiebers--11--absperrbar.
Die Vorrichtung wird in folgender Weise betrieben :
Sie wird zunächst über die Zuführungseinrichtung--4, 5, 6--gefüllt, bis ein Bunkerstandsanzeiger anspricht. Während des Füllens sind die Belüftungseinrichtungen des Silos und der Mischkammer nicht in Betrieb.
Wenn der Siloraum gefüllt ist, setzt die Belüftung der Förderrinnen-7-ein, u. zw. gruppenweise zyklisch wechselnd. Gleichzeitig wird auch die intensive Belüftung in der Mischkammer --2-- eingeschaltet, so dass das
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gespeist, die mit unterschiedlichen Drücken arbeiten. Die Belüftung der Radialrinnen ist geringer als die der
Belüftungseinheiten in der Mischkammer und bewirkt eine bei üblichen Siloentleerungen angewendete
Wirbelschichthöhe, während im Bereich der Mischkammer intensive Auflockerung mit siedeähnlicher Turbulenz stattfindet.
Die sektionsweise Belüftung der Gruppen von Luftförderrinnen-7-kann nach der Erfindung aber gegenüber üblicher Entleerungsbelüftung derart verstärkt werden, so dass das Ineinanderfliessen der übereinander lagernden Schichten verstärkt wird und sogar Trombenbildung eintritt. Die Belüftungszeit wird dabei so bemessen, dass zwar die gewünschte Auflockerung eintritt, ein Durchschiessen des Materials aber verhindert wird.
Die Mischeinrichtung wird in der Regel diskontinuierlich betrieben. Bei einem ausgeführten Beispiel kann das Füllen des Silos etwa 10 h dauern, während man zur Entleerung nur etwa 1 h benötigt. Beim Erreichen der Maximalfüllung des Silos wird die Bodenbelüftung automatisch eingeschaltet, womit auch die Entleerung über den Auslaufstutzen beginnt. Bei Erreichen der Minimalfüllung des Silos wird die Belüftung abgeschaltet, so dass auch die Entleerung stockt. Die Beschickung kann dabei ständig, also auch während des Entleerens, weiterlaufen.
Während der belüftungsfreien Beschickungszeit wird auf Grund der erhöhten Reibung des unbelüfteten Schüttgutes ein Ausfliessen ungemischten Materials aus dem Silo verhindert. Es sind deshalb Absperrorgane, die gesondert gesteuert werden müssten, entbehrlich. Der dargestellte Schieber-11-dient lediglich als Notabsperrorgan.
Ein extrem grosser Auslaufquerschnitt begünstigt ein schnelles Absinken des Materialspiegels in dem Mischbehälter--l--und damit eine relativ hohe Eintrittsgeschwindigkeit des Gutes in die Mischkammer --2--. Trotz der grossen Entleerungsgeschwindigkeit kann auf Grund der starken Belüftung in der Mischkammer --2-- und der geringen Grösse dieser Kammer eine ausreichend intensive Mischung gewährleistet werden. Auf dieser im Vergleich zur Zuführung verhältnismässig grossen Auslaufgeschwindigkeit beruht auch die Tatsache, dass die Vorrichtung normalerweise diskontinuierlich betrieben wird. Sie kann aber selbstverständlich auch kontinuierlich betrieben werden, wenn Zulauf-und Ablaufgeschwindigkeit einander angeglichen werden, wobei Eigenschaften und Vorteile der Vorrichtung dieselben bleiben.
Wenn auch in vertikaler Richtung der Gutsäule in dem Siloraum-l-nur eine gewisse Vergleichmässigung aber keine vollkommene Mischung eintritt, so wird doch durch die beschriebene Beschickungsart, nämlich die schichtenweise Ablagerung des Gutes im Silo und die bereichsweise, mehrere Schichten erfassende Abzugsweise aus dem Silo in die Mischkammer ein guter Ausgleich der groben Zusammensetzungsschwankungen erreicht.
Wenn insbesondere bei einem Silo mit grossem Durchmesser die von der Frequenz der Zusammensetzungsschwankungen im zugeführten Gut abhängige Schichthöhe wesentlich kleiner ist als die Höhe des durch die Luftförderrinnen-7-erzeugten Wirbelbettes, so gelangt jeweils Material unterschiedlichster Zusammensetzung durch die Eintrittsöffnungen in die Mischkammer, wo es durch die stärkere
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nicht unbedingt mehrere Schichten zu erfassen, wenn die Belüftungsdauer pro Sektion so gross ist, dass das Material mehrerer Schichten während einer Belüftungsperiode in die Mischkammer --2-- einfliesst.
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