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Verfahren, Kiemenatmer, insbesondere Fische und Krebse, in einer Feuchtigkeit haltenden
Verpackung lebend zu transportieren.
Bekanntlich kann man Wassertiore, insbesondere Fische und Krebse, auf kurze Strecken ohne Wasser verschicken, indem man sie in feuchtes Moos, Gras oder ähnliches Material einpackt. Dieses Vorfahren wird durch die vorliegende Erfindung auch für den Transport auf weitere Strecken verwendbar gemacht.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis der Bedingungen, unter welchen die Atmung der Wassertiere auch ausserhalb ihres natürlichen Lebenselementes aufrecht erhalten werden kann, und besteht in der Anwendung von Massnahmen, durch welche diesen Bedingungen dauernd entsprochen wird.
Die Atmung der Kiemenatmer im Wasser vollzieht sich dadurch, dass an den Kiemen
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bewahrungbehälter wird bekanntlich das Wasser entweder ständig erneuert oder einem der bekannten technischen Regenerierungsverfahren unterworfen, welche darauf beruhen, dass dem Wasser Kohlensäure entzogen und m'ucr Sauerstoff zugeführt wird.
Bei der vorliegenden Art des Transportes ohne Wasser wird nach vorlicg < 'mlt'r Er-
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Auch schon bei der bisherigen Ausführung dos Transportes der Tiere ohne Wasser findet eine Art von Regenerierung statt, indem hier die Kiemenfeuchtigkeit mit der zwischen dem Sackmaterial vorhandenen Luft in Berührung steht und von dieser Sauerstoff aufnimmt und Kohlensäure an sie abgibt. Aber der Gaswechsel ist hier notwendigerweise unvollkommen und nur für kurze Zeit wirksam. Denn wegen des geringen Sauerstoffgehaltes der Luft ist diese bald zur Regenerierung ungeeignet und, damit der Gaswechsel aufrecht erhalten bleibt, muss neue Luft an die Klemenfenchtigkeit herantreten.
Durch den Luftwechsel wird
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oder an Kicmenfeuchtigkcit, die regeneriert werden kann, die Tiere verfallen schnell aus dem einen oder dem anderen Grunde dem Erstickungstodo.
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Die Verwendung von Packmaterial, wie feuchtem Moos, Gras oder dgl. ist bei dem @ vorliegenden Verfahren im allgemeinen zweckmässig, da sie Verletzungen der Tiere ver-
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Zur Regenerierung tat irgendeines der für die Aufbewahrung der Tiere im Wasser bekannten Verfahren zu vorwonden. Sie kann also so geschehen, dass atmosphärische Luft, Ozon, Sauerstoff oder ein sauerstoffreiches Gasgemisch über die Tiere hinweggeleitet wird.
Es ist aber, wenn kurze Entfernungen in Frage stehen, auch das Vorfahren anwendbar, in den Aufbewahrungsbehälter Sauerstoff oder ein sauerstoffreiches Gasgemisch hineinzuleiten, welches dann während des Transportes nicht ersetzt wird. In jedem Falle ist es aber not@ wendig, dass die Gase zunächst mit Feuchtigkeit gesättigt werden, so dass die Kiemenfeuchtigkeit vor dem Austrocknen bewahrt bleibt.
Bei dem vorstehend beschriebenen Vorfahren hat, soweit ein längerer Transport in Frage kommt, der zugeführte Sauerstoff nicht nur den Zweck, den Verbrauch an Sauerstoff zu ersetzen, sondern auch don, die Atmungskohlcnsäure aus dem Behälter ins Freie abzuführen, weshalb bei längeren Transporten der Verbrauch an Sauerstoff nicht unerheblich ist.
Um an Sauerstoff zu sparen, wird gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung die Lebenderhaltung der Fische in geschlossenen Behältern dadurch bewirkt, dass man die Fische einer mit Wasserdampf gesättigten sauerstoffreichen Luft aussetzt, deren Gehalt an ausgeatmeter Kohlensäure durch feste, breiige oder flüssige Kohlensäure absorbierende Mittel, wie z. B. Ätzkalk, Ätzkali, Ätznatron oder kohlensaures Natron, kohlensaures Kali oder deren Lösungen entfernt wird. Das mit Kohlensäure gesättigte Behältergas
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Fischbehälter befindliche Gefässe, welche mit dem Kohlensäure absorbierenden Mittel gefüllt sind.
Es wird auf diese Weise nicht mehr Sauerstoff verbraucht, als die Fische wirklich einatmen, wobei diese Sauerstoffmenge in leicht regulierbarem Zufluss aus einer Sauerstoff- quelle ersetzt worden kann und dadurch eine gute Wirtschaftlichkeit im Sauerstoffaufwand erzielt und die Kohlensäure doch gleichzeitig in wünschenswerter Weise entfernt.
Die Sättigung des Bohältorgases mit Wasserdampf wird durch Anbringen eines schmalen Wassergefässes am Boden des Behälters unterhalb der die Fische aufnehmenden Abteile oder durch Einhängen feuchter Tücher bewirkt.
Das Verfahren hat gelehrt, dass besonders bei empfindlichen Fischarten oder nach tagolangom Aufenthalt der Fische ausserhalb dos Wassers die Schleimschicht auf dem Fischkörper, wenn auch nicht die durch die Kiemendeckel geschützte und von der Natur dafür besser geeignete Kiemenschleimhaut selber konsistenter wird und wahrscheinlich wegen mangelhafter Schleimabsonderung die Ausscheidung von Stoffen durch die Haut des Fischkörpers ungünstig beeinflusst wird.
Ferner steigt die Temperatur durch die infolge des Stoffwechsels der Fische erzeugte Wärme in stark besetzten Behältern ohne Anwendung von Kühlvorrichtungen erheblich, so dass es Schwierigkeiten verursacht, die Temperatur
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Diesen Umständen kann dadurch begegnet werden, dass die Fische während ihres Aufenthalts in Hehättern kontinuierlich oder von Zeit zu Zeit mit kleinen Wassermengen berieselt werden. Hiedurch wird einmal die Schieimschicht auf dem Fischkörper feucht erhaiten und andererseits kann der Fischbehälter leicht und wirksam gekühlt werden, wenn man das Rieselwasser vorher durch Eis oder auf andere Weise kühlt.
Die zur Ausführung des Verfahrens dienenden Apparate sind in mehreren Ausführungs- formen in der Zeichnung dargestellt, u. zw. zeigen :
Fig. I den Längsschnitt durch das Transportgefäss ; Fig. 2 einen Grundriss ; Fig. 3 den Längsschnitt einer zweiten Ausführungsform des Transportbehälters ; Fig. 4 eine dritte Ausführungsform des Transportbehälters in Verbindung mit einem Scrubber : Fig. r) eine
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Gemäss Fig. 1 und 2 ist der Fischbehältor. ? mit einer Anzahl durchbrochener Zwischenwände 2 versehen, auf denen die Fische in Moos oder Gras eingebettet oder in anderer geeigneter Weise untergebracht werden.
Der Behälter 1 ist in einem grösseren, mit Blech @usgeschlagenen Holzbehälter 3 eingesetzt. An dom letzteren ist ein Bügel 4 befestigt und in diesem eine Druckschraube 5 angeordnet, mittels deren der Deckel 6 fest auf den Be-
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mit Eis oder Eiswasser ausgefüllt.
Die Regenerierung der Kiemenfeuchtigkeit kann bei der dargestellten Vorrichtung entweder durch einen Gasstrom erfolgen, der, nachdem er einen Wasserbehälter oder noch
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Gemäss Fig. a ist 1 der hermetisch geschlossene behalter mit etagenförmig. über- einandergesteMten, die einzelnen Fische aufnehmenden Fächern mit durchlöcherten Wänden 2,
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Fig. 4 zeigt den Apparat, in welchem die Kohlensäureabsorption in gesondertem skrubberähnlichem Behälter erfolgt. 1 ist der Fiscbbehältor mit den durchlochten, Fächer bildenden Wandungen 2 ; 13 eine Pumpe, weiche durch Rohr J ! 4 aus dem Fischbohälter
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durchstreicht das Füllmaterial 19, begegnet hier der entgogenfliessenden Kalkmilch, gibt an diese die Kohlensäure ab, um durch Rohr 23 in den Behälter 1 zurückzukehren. An das Rohr 23 ist durch Rohr. M eine Sauerstoifbombe angeschlossen, aus welcher die Luft mit
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Fig. 5 zeigt den Apparat, in welchem die Fische zeitweise oder kontinuierlich mit Wasser berieselt werden.
1 ist wieder der hermetisch verschlossene Fischbehälter mit den durelilochten, Fächer bildenden Wandungen 2 ; 9 der untere, 24 der obere durch Eis 25 gekühlte Wasserbehälter, durch dessen durchtochton Boden 26 das Wasser in den Behälter verteilt wird. Eine Pumpe 27
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mit Sauerstoff geschieht durch Rohr 10, weiches an eine Sanerstoffquelle angeschlossen ist ; die bei der Anreicherung ausgeschiedenen Gase werden durch 28 ins Freie geleitet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren, Kiemenatmer in Feuchtigkeit haltender Verpackung lobent zu transportieren, darin bestehend, dass die Kiemenfeuchtigkeit durch sauerstoffreiche Gase, die zuvor mit Wasser gesättigt sind, regeneriert wird.